Friedrich Grimm
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Friedrich Wilhelm Johannes Grimm (* 17. Juni 1888 in Düsseldorf, † 16. Mai 1959 in Freiburg im Breisgau) war Nationalsozialist, deutscher Völkerrechtler und Strafverteidiger.
Grimm, der Sohn eines Eisenbahnlandmessers, absolvierte 1907 am Burggymnasium das Abitur und studierte in an der Universität in Genf, an der Humboldt-Universität in Berlin, an der Philipps-Universität in Marburg und an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Rechtswissenschaften, ehe er 1910 promovierte. Ab 1914 arbeitete er als Rechtsanwalt in Essen, bis der Erste Weltkrieg ausbrach. Während der kommenden Kriegsjahre fungierte Grimm als Dolmetscher und Strafverteidiger am Kriegsgericht. Diese Aufgabe erfüllte er mit derartiger Kompetenz, so dass er ab 1921 Strafverteidiger auch in internationalen Prozessen wurde, und dies speziell während der Ruhrkrise.
Nach seiner Habilitation, 1922, wirkte Grimm als Privatdozent an der Universität München, und wurde 1927 an derselben Fakultät außerordentlicher Professor für Internationales Recht.Gleichzeitig wurde er mit dem Titel des Ehrensenators der Universität Marburg geehrt.
In der Weimarer Republik gehörte Grimm bis 1933 der DVP an. 1932 hatte er die erste persönliche Begegnung mit Adolf Hitler, der ihn 1933 zum Mitglied des Reichstags in der NSDAP-Fraktion bestimmte. Diese Funktion bekleidete Grimm bis Kriegsende, 1945. Es folgte eine rege Vortragstätigkeit.
1934 vertrat Grimm die "deutschen" Interessen im so genannten „Kairo-Prozess“, und trat bald darauf als Strafverteidiger zahlreicher berühmter Straftäter in Erscheinung. So vertrat er 1936 David Frankfurter, dem Mörder von Wilhelm Gustloff, und 1938/1939 Herschel Grynszpan, der Ernst Eduard vom Rath ermordet hatte.
1937 wurde Grimm Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin und ein Jahr später, 1938, Honorarprofessor an der Universität München.
In den 50er Jahren erhielt Grimm den Titel „Ehrenpräsident des Bundesverbands ehemaliger Internierter und Entnazifizierungsgeschädigter“ und vertrat zeit Lebens die Forderung nach Generalamnestie. Er trat der 1950 gegründeten Deutschen Reichspartei bei, die 1964 in der NPD aufging.
Friedrich Grimm wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch seine Mitwirkung als Strafverteidiger in internationalen Prozessen bekannt sowie als Mitglied der im Zusammenhang mit dem Versailler Vertrag eingerichteten Schiedsgerichte. In nationalsozialistischen Kreisen erwarb er sich zudem einen Namen mit der Verteidigung von „Fememördern“ sowie durch zahlreiche Publikationen und Aufsätze, in denen er völkerrechtlich die Standpunkte der NSDAP vertrat und die nationalsozialistische Bewegung aktiv unterstützte.
Zu Lebzeiten erschien von ihm die Autobiographie Politische Justiz, die Krankheit unserer Zeit (publiziert 1953) sowie, allerdings erst nach seinem Tod, Mit offenem Visier (1961).
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[Bearbeiten] Friedrich Grimm und der Geschichtsrevisionismus
Im rechtsradikalen Kreisen wird als sog. Beweis für eine Gehirnwäsche der Deutschen durch die Siegermächte gerne das laut Friedrich Grimm von Sefton Delmer getätigte Zitat herangezogen:
"Mit Greuelpropaganda haben wir den Krieg gewonnen. Und nun fangen wir erst richtig damit an! Wir werden diese Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern, bis niemand mehr ein gutes Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was sie etwa in anderen Ländern noch an Sympathien gehabt haben, und diese selber so durcheinander geraten sein werden, dass sie nicht mehr wissen, was sie tun."
Eine Bestätigung aus nicht rechtsradikalen Kreisen für dieses angebliche Zitat existiert nicht.
[Bearbeiten] Werke
- Frankreich am Rhein, Hamburg 1931
- Oberleutnant Schulz [Vortragsmanuskript 1930]
- Politische Justiz, die Krankheit unserer Zeit. 1953
- Politische Justiz, Neuauflage 1974
- Vom Ruhrgebiet zur Rheinlandräumung, Berlin 1930
- Mit offenem Visier, 1961
- Das deutsche Nein, 1932
- Hitlers deutsche Sendung, 1933
[Bearbeiten] Quelle
- Essener Köpfe - wer war was?, Verlag Richard Bracht, Essen 1985, ISBN 3-87034-037-1
[Bearbeiten] Weblinks
- [1] DDB-Opac; unter "friedrich grimm frankreich" erscheinen seine Frankreich hassenden Schriften und solche mit Kollaborations-Inhalt
Personendaten | |
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NAME | Grimm, Friedrich Wilhelm Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Völkerrechtler und Strafverteidiger |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1888 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 16. Mai 1959 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |