GEA Group
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Die GEA Group Aktiengesellschaft (von 2000 bis 2005: mg technologies AG, vor 2000: Metallgesellschaft) ist ein Unternehmen mit Sitz in Bochum (bis 2005: Frankfurt am Main), das anfangs im Metallhandel, heute in den Bereichen Spezialmaschinenbau (Schwerpunkte Prozesstechnik und Komponenten) sowie Großanlagenbau tätig ist. GEA ist die Abkürzung für Global Engineering Alliance. Die GEA ist im MDAX gelistet.
Die GEA beschäftigt zurzeit ca. 17.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte sie – damals noch unter dem Namen mg technologies – einen Umsatz von rund 4,1 Mrd. Euro. 2005 konnte die GEA den Umsatz auf 4,5 Mrd. Euro steigern. Vorstandsvorsitzender ist der Schweizer Jürg Oleas.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Metallgesellschaft wurde 1881 von Wilhelm Merton zusammen mit Leo Ellinger und Zacharias Hochschild gegründet und bis zum Ersten Weltkrieg zu einem Konzern mit den Schwerpunkten Rohstoffhandel und Bergbau ausgebaut. Im Andenken an den Firmengründer errichtete die Metallgesellschaft anlässlich ihres hundertjährigen Firmenjubiläums die Wilhelm-Merton-Stiftung. Der Krieg traf das Unternehmen hart – es verlor einen großen Teil seiner ausländischen Beteiligungen. 1916, im Todesjahr Wilhelm Mertons, übernahm der Sohn Richard Merton die Leitung des Unternehmens.
Bereits im Jahr 1897 wurde von der Metallgesellschaft die Metallurgischen Gesellschaft (ab 1919 LURGI) für den Anlagenbau zur Aufbereitung von Erzen und zur Erzeugung von Nichteisenmetallen gegründet.
Nach dem Wegbruch der ausländischen Rohstoffbasis wandte sich die Metallgesellschaft zunächst dem inländischen Verarbeitungssektor zu. In den 1920er Jahren stieg das Unternehmen zusätzlich ins Reedereigeschäft ein. Richard Merton wurde wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis während der Novemberpogrome 1938 verhaftet, konnte aber 1939 nach London fliehen. In der Folge setzten die Nationalsozialisten einen Staatskommissar als Vorstandsvorsitzenden des (kriegs-)strategisch sehr bedeutsamen Unternehmens ein. Die Metallgesellschaft wurde in der Folge v. a. als Rohstofflieferant und Metallproduzent in die Kriegswirtschaft eingebunden.
1947 stellte der OMGUS-Report fest, dass die Metallgesellschaft nicht Nutznießer der Kriegswirtschaft war. Der verantwortliche US-Ermittler betonte auch, dass das Unternehmen weder KZ-Arbeiter beschäftigte noch sich gezielt an der Kriegsmaschinerie beteiligte.
Glücklicherweise wurden die Produktionsstätten des Unternehmens von Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont. Durch den Verlust der Ostgebiete brach dem Konzern jedoch ein wichtiger Rohstoffmarkt weg.
Richard Merton kehrte aus dem Exil zurück und wurde Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der wachsende Rohstoffbedarf während der Nachkriegszeit führte zunächst zu einer Belebung des Handelsgeschäftes. In den 1950er und 1960er Jahren rückte dann der Anlagenbau in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. In der weiteren Nachkriegszeit entwickelte sich das Unternehmen zu einem Konglomerat, das in einer Vielzahl von Branchen investierte und wuchs.
1990 beschäftigte die Metallgesellschaft 31.700 Mitarbeiter und erzielte einen Jahresumsatz von 19,827 Milliarden DM.
Das Unternehmen geriet durch Öltermingeschäfte des Vorstandsvorsitzenden Heinz Schimmelbusch, verstärkt durch öffentlich ausgetragene Streitigkeiten mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Ronaldo Schmitz, 1993 an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Schmitz entließ sowohl Schimmelbusch als auch den Finanzvorstand Meinhard Forster und löste die Termingeschäfte mit hohem Verlust auf. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Karl Josef Neukirchen berufen. Kritiker, wie beispielsweise Thomas Knipp in seinem Buch "Der Machtkampf" bemängeln, dass Schmitz sich bei der Krisenbewältigung von persönlichen Animositäten habe leiten lassen und beim Krisenmanagement vor allem zum Wohle der Deutschen Bank und nicht zum Wohle der Metallgesellschaft gehandelt habe. Darüber hinaus seien die Verluste erst durch die Auflösung der Termingeschäfte entstanden - Schmitz und seine Berater hätten schlicht das Geschäft nicht verstanden, eine Meinung die bis heute von Kritikern vertreten wird, der aber ein hierzu angefertigtes Sondergutachten, das Schimmelbusch und Forster mit dem Desaster belastet, widerspricht. 1997 einigte sich die Metallgesellschaft mit den beiden ehemaligen Vorständen in einem Vergleich.
Neukirchen richtete das angeschlagene Unternehmen neu aus, von den zuvor über 700 Tochterunternehmen blieben nach umfassender Restrukturierung lediglich 380 übrig, der Konzern konzentrierte sich auf seine vier Kernbereiche Handel, Anlagenbau, Chemie und Bautechnik. Die "eigentliche" Metallgesellschaft wurde zu einer Holding umgewandelt, die die vier Tochtergesellschaften führte. In den Folgejahren versuchte das Unternehmen, die vier Bereiche durch gezielte Zukäufe strategisch zu stärken.
1999 wurde der eingeschlagene Konzentrationsprozess weiter fortgesetzt: Von den vier Säulen wurden zwei veräußert – der Geschäftsbereich Gebäudetechnik (mg building systems) sowie der Metallhandel. Damit trennte sich die Metallgesellschaft von ihrer Tradition als rohstofforientiertes Unternehmen. Übrig blieben die Bereiche Engineering und Chemie. Außerdem wurde die GEA AG ("Gesellschaft für Entstaubungsanlagen") mehrheitlich übernommen, gegen bar und eigene Aktien. Durch letztere erhielt die Metallgesellschaft mit GEAs ehemaligem Großaktionär Otto Happel einen neuen Teilhaber mit 20% der Stimmrechte. Mit der Trennung vom Rohstoffbereich wurde auch der traditionsreiche Konzernname obsolet – im Februar 2000 beschloss die Hauptversammlung eine Umbenennung der Metallgesellschaft in mg technologies.
2003 geriet das Unternehmen wegen Schwierigkeiten im Großanlagenbau in eine abermalige Krise. Der Vorstandsvorsitzende Neukirchen musste einen gravierenden Stellenabbau ankündigen, die mg-Aktie verlor massiv an Wert, Neukirchen musste zurücktreten. Der neue Vorstandsvorsitzende Udo Stark bewirkte abermals eine Kurskorrektur – statt der "Zwei-Säulen-Strategie" konzentriert sich das Unternehmen seitdem auf den Spezialmaschinenbau mit dem Schwerpunkt Prozesstechnik und Komponenten sowie auf den Anlagenbau. Das Chemiegeschäft mit den Teilkonzernen Dynamit Nobel und Solvadis wurde für rund zwei Milliarden Euro verkauft.
Großaktionär Otto Happel versuchte, den von ihm selbst inthronisierten Vorstandschef Stark wieder zu entmachten, da er mit dessen Arbeit nicht zufrieden war. Aus dem Streit ging Happel als Sieger hervor – Stark reichte seinen Rücktritt ein, sein Nachfolger wurde im November 2004 Jürg Oleas.
2004 wurde die restlichen Aktionäre der GEA AG durch einen Squeeze-out abgefunden; 2005 wurden mg technologies und die nunmehr 100%-ige Tochter GEA AG verschmolzen; die neue, fusionierte Gesellschaft trägt mit dem Namen GEA Group AG den der ehemaligen zugekauften Tochtergesellschaft. Der Hauptsitz des Unternehmens ist an GEAs altem Stammsitz in Bochum.
Happel verkaufte seinen 20%-Anteil im März 2006.
[Bearbeiten] Firmen der GEA Group (Auswahl)
- Kältetechnik
- Grasso's Koninklijke Machinefabrieken N.V., Niederlande
- Grasso GmbH Refrigeration Technology, Deutschland
- FES Systems Inc., USA
- Grenco B.V., Niederlande
- Industrie Technofrigo Dell'Orto S.p.A, Italien
- Küba Kältetechnik GmbH, Deutschland
- Matal S.A., Frankreich
- Revalco B.V., Niederlande
- Lufttechnik
- GEA Klimatec AG, Schweiz
- GEA Happel Klimatechnik GmbH, Deutschland
- GEA Exos Ventilation AB, Schweden
- GEA Delbag Lufttechnik GmbH, Deutschland
- Mechanische Trenntechnik
- Westfalia Separator AG, Deutschland
- GEA Process Technology S.A., Argentinien
- HOVEX B.V. Engineering, Niederlande
- Verfahrenstechnische Komponenten
- Renzmann&Grünewald GmbH, Deutschland
- Tuchenhagen GmbH, Deutschland
- GEA (Wuhu) KHI Machinery Cooling Co., Ltd., China
- GEA Maschinenkühltechnik GmbH, Deutschland
- Dairy Farm Systems
- WestfaliaSurge GmbH, Deutschland
- Prozesstechnologie
- Aeromatic-Fielder AG, Bubendorf, Schweiz
- Avalon Engineering Ltd., Te Rapa, Hamilton, Neuseeland
- Barr-Rosin Ltd., Boisbriand, Quebec, Kanada
- Buck Systems Ltd., Brimingham, Großbritannien
- Colby Powder Systems Pty Ltd., Sydney, Australien
- Collette N.V., Wommelgen, Belgien
- Courtoy N.V., Halle, Belgien
- GEA Niro GmbH, Müllheim, Deutschland
- GEA Diessel GmbH GEA Diessel GmbH, Deutschland
- GEA Kestner S.A.S., Saint Quentin en Yvelines Cedex, Frankreich
- GEA Liquid Processing Scandinavia, Skanderborg, Dänemark
- GEA Lyophil GmbH, Huerth, Deutschland
- GEA Messo AG, Winterthur, Schweiz
- GEA Messo GmbH, Duisburg, Deutschland
- GEA Process Engineering de México S.A. de C.V., Naucalpan, Mexiko
- GEA Wiegand GmbH, Ettlingen, Deutschland
- Niro A/S, Soeborg, Dänemark
- Niro Pharma Systems, Dänemark
- GEA Filtration (Niro Inc.)
- GEA Jet Pumps GmbH, Deutschland
- Huppmann AG, Deutschland
- Energietechnik
- Energy Technology Division, Deutschland
- GEA Luftkühler GmbH, Deutschland
- 2H Kunststoff GmbH, Deutschland
- Plant Engineering
- Lurgi AG
- Lurgi Lentjes AG
- Zimmer AG
- Fleissner GmbH
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Knipp: Der Machtkampf. Der Fall Metallgesellschaft und die Deutsche Bank. Econ Verlag, Düsseldorf und München 1998, ISBN 3430154944
[Bearbeiten] Weblinks
- geagroup.com – offizielle Website der GEA Group
- grasso-global.com – offizielle Website der GEA Grasso
- www.gea-ecoflex.de – Website von GEA Ecoflex GmbH
- www.diessel.com - offizielle Webseite der GEA Diessel GmbH
- aufbau-ffm.de – Website zur früheren Firmengeschichte
- fundinguniverse.com -ausführliche MG Firmengeschichte (Englisch)
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