Hadmersleben
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Bördekreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Oschersleben (Bode) | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 59′ N, 11° 18′ O51° 59′ N, 11° 18′ O | |
Höhe: | 83 m ü. NN | |
Fläche: | 23,39 km² | |
Einwohner: | 1914 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 39398 | |
Vorwahl: | 039408 | |
Kfz-Kennzeichen: | BÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 55 023 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 39387 Oschersleben (Bode) |
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Bürgermeister: | Gerhard Blume (CDU) |
Hadmersleben ist eine Stadt der Verwaltungsgemeinschaft Oschersleben (Bode) im Bördekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Kleinstadt Hadmersleben nahe der Kreisstadt Oschersleben (Bode) liegt in der westlichen Magdeburger Börde, ca. 2km von der Bode entfernt – großräumiger gesehen zwischen Magdeburg und dem Harz. Das fruchtbare, flachwellige Gebiet um Hadmersleben wird landwirtschaftlich intensiv genutzt.
[Bearbeiten] Geschichte
3.000 v.u.Z. - Trichterbecherstämme errichten ein Hügelgrab mit Beigaben (Kußhoch)
2.000 v.u.Z. - Schnurkeramiker-Sippen lassen sich am "Steilen Ufer" (Ostendorf) nieder
5. Jh. u.Z. - Angeln und Warnen siedeln in Hathumareslew, sie bauen eine Fluchtburg (Amt)
961 - Klostergründung durch Bischof Bernhard, Antipode Otto des Großen
1144 - erste Erwähung eines Burgherren (Gardolf) als Zeugen Albrecht des Bären
1238 - Erzbischof Wilbrand besetzt im Streit mit den Brandenburgern die Burg
1250 - Otto I., der "Teufel von Hadmersleben", erobert Egeln und baut ein Kloster
1318 - die Nonne Ernegard Bars ist im Kloster als Schulmeisterin tätig
1367 - Johannes, der letzte Graf von Hadmersleben, fällt in der Schlacht von Dinklar
1399 - Hadmersleben gilt als Civitas (Ort mit Stadt- und Markrecht)
1470 - Curd v. d. Asseburg gründet im Dorf ein Hospital für arme Leute und Lahme
1498 - Verkauf des Schlosses an den erbischöflichen Hofmeister Christoph von Hagen
1517 - zum Kloster mit einem Konvent von 78 Benediktinerinnen gehören drei Güter
1525 - Schloßherr Adolf v. Hagen verteidigt das Kloster am 7. Mai gegen die Bauern
1561- Forderung der Stadt, das Kloster zu reformieren, wird vom Konvent abgelehnt
1574 - Verkauf des Schlosses an das Magdeburger Domkapitel (siehe 14 Wappen)
1631 - die Nonnen fliehen vor der schwedischen Soldateska nach Hildesheim
1632 - Soldaten des Obersten Rogge brennen 34 von 84 Wohnhäusern der Stadt ab
1649 - Neubau des Ritterhofes, nach 1664 des Rathauses, nach 1679 im Kloster
1668 - Heinrich, Vater des Komponisten Georg Philipp Telemann, wird Stadtschuldirektor
1694 - Gertrud Gröninger schnitzt, - als Frau -, in der Kunsthistorie einmalig (!), 17 Altarfiguren
1742/43 - Johann Joachim Winckelmann, Begründer des Klassizismus, lebt als Lehrer auf dem Amt
1809 - Verkauf des Klosters durch Jérôme Bonaparte, König Westfalens und Bruder Napoléons
1812 - Amt als größter Besitz des Domkapitels Magdeburg durch Jérôme verkauft
ab 1842 - Anschluß an die erste Eisenbahnstrecke Magdeburg - Halberstadt
Bau von Zucker- und Malzfabrik, Brennerei, Brauerei, Kalischacht I und II
1889...1920 - Ferdinand Heine begründet den Weltruhm der Hadmersleber Getreidezucht
1944 - Entstehung einer KZ-Außenstelle von Buchenwald mit 1.421 Häftlingen
1945 - Kloster und Amt werden Saatzuchtbetriebe in Rechtsträgerschaft des Volkes
1966 - Kloster wird Institut für Getreideforschung sowie Lehr- und Versuchsgut
1981...98 - Restaurierung der Klostergebäude und Schaffung einer Gemäldegalerie
1991...92 - Auflösung von
Institut für Getreideforschung, Volkseigenem Gut Pflanzenproduktion, Gemüsezuchtstation, Brauerei, Zuckerfabrik, Nährmittelwerk/Rösterei, Mischfutterwerk etc.
ab 1993 - Baubeginn im Altersheim, Neugestaltung der Straßen und des "Winkels"
1995 - U. v. Neumann richtet im Kloster einen Handwerkerhof ein, entwickelt die Landwirtschaft und stellt einem Privatgymnasium Räumlichkeiten zur Verfügung
Quelle zu den geschichtlichen Angaben: Kulturhistorisches Museum Kloster Hadmersleben
[Bearbeiten] Politik
Der siebenköpfige Stadtrat setzt sich aus 5 Kommunalpolitikern der CDU, einem der SPD und einem Parteilosen zusammen.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: Geteilt von Rot und Silber, unten ein aufgerichteter schwarzer Doppelhaken.
[Bearbeiten] Bildung
Hadmersleben ist Grund- und Sekundarschul-Standort. In den Gebäuden des ehemaligen Klosters ist eine private, nicht konfessionsgebundene Internatsschule untergebracht (Realschule und Gymnasium).
[Bearbeiten] Sport
Der Sportverein TSV Hadmersleben (1925 gegründet) bietet in den Sektionen Fußball, Volleyball, Leichtathletik, Tischtennis und Gymnastik Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung. Hadmersleben verfügt weiterhin über einen Reit- und Ausbildungsstall.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Kloster Hadmersleben
- Evangelische Kirche Unserer Lieben Frauen (15. und 17. Jahrhundert, zweischiffig)
- Burg der Grafen von Hadmersleben
- ehemalige Klosterbrauerei
- Rathaus (nach einem Brand 1664 errichtet), mit Heimatstube
- KZ-Gedenkstätte: von März 1944 bis April 1945 befand sich in Hadmersleben eine Außenstelle des KZ Buchenwald, die Häftlinge montierten Flugzeugteile der Me 262.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In der Stadt Hadmersleben sind einige Handwerks- Landwirtschafts- und Dienstleistungsfirmen tätig (unter anderem Getreide-Züchtung, Baubetriebe, Natursteinfertigung, Gartenbaubetriebe, Reit- und Ausbildungsstall).
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Von Hadmersleben führen Straßen in die umliegenden Städte Halberstadt, Gröningen, Wanzleben, Kroppenstedt und Oschersleben (Bode). Der Bahnhof Klein Oschersleben am Nordufer der Bode liegt an der Bahnlinie Magdeburg - Halberstadt).
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