Hausdülmen
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Kreis: | Coesfeld |
Gemeinde: | Stadt Dülmen |
Einwohner: | 2.137 (April 2005) |
Höhe: | 45 m ü. NN |
Postleitzahl: | 48249 |
Vorwahl: | 02594 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 51° 48' 40" N, 7° 15' 05" O51° 48' 40" N, 7° 15' 05" O |
Kfz-Kennzeichen: | COE |
Politik | |
Ortsvorsteher: | Ludgerus David |
Hausdülmen ist seit 1975 einer der Ortsteile der Stadt Dülmen und liegt somit im Kreis Coesfeld. Er liegt nahe Dülmen in Richtung Haltern. Das Dorf hat etwas mehr als 2000 Einwohner.
[Bearbeiten] Geschichte
Zum Schutz seines Landes ließ der münsteraner Bischof Burchard von Holte im Frühjahr 1115 eine einfache Burg (oder besser ein festes Haus) errichten: „dat hues to Dulmene“. 1121 wurde die Burg durch Herzog Lothar zerstört. Erst 1137 wurde die Grenze auf Veranlassung von Bischof Werner mit einer Burg in Hausdülmen wieder gesichert. Im 13. Jahrhundert wurden aus den vier Burgmannshöfen acht. Vor der Burg befanden sich zudem Häuser und Ställe des Gesindes, weil diese keinen Platz in der Burg fanden. Gegen Angreifer wurde die so genannte Freiheit durch Umflutgräben und Wälle gesichert. Der Wert der Burg sank allerdings durch die Aufkommen von Feuerwaffen in den Jahren des 14. und 15. Jahrhunderts ständig. Zuletzt waren 1451 Reiter des Herzogs von Kleve in der Burg stationiert. Danach hatte die Burg keine bedeutende militärische Rolle mehr.
Dank der Funktion als landesherrlicher Residenzort war 1532 Bischof Franz von Waldeck Gast in Haus Dülmen, als dieser sein Bistum von dort regierte. Er brach von Haus Dülmen aus die Herrschaft der Täufer in Münster, Nach Münsters Eroberung wurden die Anführer Jan van Leyden, Bernhard Knipperdolling und Bernhard Krechting 1535 für 6 Monate im Bergfried eingekerkert (und danach am 22. Januar 1536 in Münster hingerichtet). Die Geschichte der Landesburg Haus Dülmen endet damit im 16. Jahrhundert. Sie wurde nur noch wenig genutzt und zerfiel nach und nach. 1704 bewohnte die Burg nur noch der Amtsjäger. 1777 wurden der Bergfried und die Reste der Ringmauer abgerissen. Aus der Burg „Haus Dülmen“ entwickelte sich nach und nach der Ort „Hausdülmen“.
Im 19. Jahrhundert war die Textilproduktion der wirtschaftliche Mittelpunkt. Danach wurden im Zuge der Industrialisierung die meisten Weber Fabrikarbeiter oder Bauern. Der Erste Weltkrieg ging fast spurlos an Hausdülmen vorüber, selbst im Zweiten Weltkrieg wurden nur drei Gebäude zerstört. Allerdings befand sich in der Nähe von Hausdülmen während des Ersten Weltkrieges ein Kriegsgefangenenlager, das „Dullmen Camp“. Vom Lager ist noch das Haus des Kommandaten erhalten, es dient heute als Wohnhaus. Der Friedhof des Lagers wurde um 1965 herum an den heutigen Standort Friedensallee verlegt, auf ihm ruhen etwa 600 verstorbene Kriegsgefangene aus Russland und Rumänien.
1975 wurde Hausdülmen zur Stadt Dülmen eingemeindet.
[Bearbeiten] Sehenswertes
- St. Mauritius Kirche, über die auch der Kapellenbau aus dem 17. Jahrhundert erreichbar ist
- Größtes nordwestdeutsches Karpfenteichgut (im Besitz des Herzogs von Croÿ)
- Flugplatz Borkenberge
- Große Teichsmühle
[Bearbeiten] Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: III; 3 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Hausdülmen, Autor: Bärbel Brodt, Heinz-K. Junk. ISBN: 3-89115-942-2; Dortmund-Altenbeken, 1988.
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