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Hebriden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Inselgruppe der Hebriden. Für die gleichnamige Konzert-Ouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy siehe Die Hebriden (Mendelssohn).

Die Hebriden sind eine Inselgruppe 20 bis 50 km vor der Nordwestküste Schottlands.

Karte der Hebriden mit farblicher Kennzeichnung der Inneren und Äußeren Hebriden
Karte der Hebriden mit farblicher Kennzeichnung der Inneren und Äußeren Hebriden

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Der Archipel teilt sich morphologisch wie politisch in die Äußeren Hebriden (auch bekannt als Western Isles) und die Inneren Hebriden, getrennt durch den Little und den North Minch, sowie die Barrapassage. Sie erstrecken sich über mehr als 200 km Länge von etwa 59°N 6°W bis 56°N 8°W und bilden für Schottlands Küste einen Wall vor den Unbilden des Atlantiks. Von den ca. 500 Inseln mit insgesamt 7285 km² sind nur die größeren rund 70 bis 80, nach anderen Angaben nur etwa 50 Inseln, relativ spärlich besiedelt.

[Bearbeiten] Geologie

Die Inseln bauen sich aus verschiedenen, aber hauptsächlich alten (ab dem Präkambrium), kristallinen Gesteinstypen, wie Granit, Gneis, darunter der bekanntere ortsspezifische Lewis-Granit oder Schiefern auf. Im inneren Inselbereich herrschen neben Gneisen und Graniten tertiäre Vulkanite (Basalt) vor.

Die eiszeitliche Überformung hinterließ, trotz der geringen Höhe über dem Meeresspiegel, einen vielfältigen alpinen Formenschatz, dem auch die mehr als 100 Seen zuzurechnen sind. Höchster Punkt der Gruppe ist der große Sgurr Alasdair(993 m ü. NN) in den Black Cuillins auf der Isle of Skye, zweithöchster Gipfel ist der Ben More (966 m ü. NN) auf der Isle of Mull.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Vorgeschichte und Geschichte der Hebriden ist die meiste Zeit über eng mit der auf der Hauptinsel Schottlands verbunden. Siehe Geschichte Schottlands. Lediglich zur Zeit des Königreichs Dalriada und des Earltums auf Orkney gehörten die Inseln eine Zeit lang zu Irland (bis 572 n Chr.) bzw. Norwegen (bis 1266 n. Chr.). Die Hebrideninsel Iona gehört ab 563 n. Chr. zu den Ausgangsgebieten der von Irland ausgehenden Christianisierung. Auf Skye, der Hauptinsel der südlichen Hebriden, zeigt das Museum of the Isles die Geschichte der Hebriden von der Ankunft der Kelten bis zur Gegenwart. Das Museum liegt im Park der Burg Armadale, dem Stammsitz des Clans der MacDonalds.

[Bearbeiten] Klima

Die Hebriden liegen unter dem Einfluss fast ständiger, Feuchtigkeit tragender, kühler Westwinde. Dennoch herrscht ein mildes Klima ohne besondere temperaturmäßige Ausschläge nach oben oder unten, da die Ausläufer des Golfstromes bis hierhin reichen. Die Temperatur schwankt zwischen 4 oder 5° Celsius im Januar und 12 bis 16° Celsius im Sommer, bei beständigem Regen, insgesamt über 1000 mm bis 1200 mm im Jahr. Harter Frost ist seltener und weniger intensiv als zum Beispiel in London. Auch Schneefall kommt üblicherweise nur an rund 30 Tagen im Jahr vor. Das prägnanteste Wetterelement ist der andauernde Wind. Durchschnittliche tägliche Windgeschwindigkeiten von über 20 km/h werden in der Regel von Tageshöchstwerten von 50-85 km/h zu jeder Jahreszeit geschmückt. Für Kälteeinbrüche - in Ausnahmefällen - sorgen östliche, trockene Frühlingswinde, wenn sich stabile Hochdruckgebiete über Skandinavien ausbilden, sowie nördliche, arktische Luftmassen.

[Bearbeiten] Boden und Vegetation

Tritt nicht das nackte Gestein zu Tage, trägt die eher kahle Landschaft eine überwiegend dünne Bedeckung von Torf und endlosen Mooren, oder ist von grünen, saftigen Wiesen und Heide bedeckt. Auch an den Küstenstrichen wechseln sich weiße Sandstrände mit abweisenden felsigen Partien ab. Größere Waldflächen existieren nur auf vereinzelten Inseln. Denn die Bodenmächtigkeit ist äußerst gering, da die eiszeitliche Gletscherbedeckung für einen vollständigen Verlust der Humusschicht sorgten, und die Neubildung von Boden nur sehr langsam und unter erschwerten Bedingungen stattfindet. Dazu sind die beiden hauptsächlich vorkommenden Bodenarten entweder sehr sauer oder stark alkalisch und somit düngemittelbedürftig und verlangen nach Aufkalkung. Deshalb sind nur rund 100.000 Hektar als Ackerland in der Nutzung.

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Während die Äußeren Hebriden als Western Isles einem eigenen Verwaltungsbezirk bilden, sind die Inneren Hebriden zweigeteilt und gehören zwei schottischen Councils der Hauptinsel an. Der nördliche Teil mit Skye, den Small Isles und einigen kleineren Inseln, wie Oronsay, Raasay, Scalpay u.a. um Skye herum liegen im Bereich des Highland Council. Die südliche Gruppe umfasst Mull, Islay, Isle of Jura, die Slate Islands und die Treshnish Islands neben einigen weiteren um Mull. Sie sind dem Argyll and Bute Council zugehörig.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr

[Bearbeiten] Wirtschaft

Lokale Rohstoffvorkommen für den regionalen und überregionalen Handel stellen der Torf, Sand, Stein, zum Teil als Split und einige Mineralien dar. Auch Kelp wird vermarktet. Nur wenige landwirtschaftliche Produkte sind für die Wirtschaft von größerer Bedeutung. Wichtig sind die Whiskyherstellung die Viehzucht (Rinder, Schafe) mit den daraus gewebten Wollstoffen, darunter der bekannte Harris Tweed. Weiterhin gibt es einen nennenswerten Fischfang und der Tourismus erfuhr in den letzten Jahrzehnten einen starken Aufschwung.

[Bearbeiten] Verkehr

Zwischen den Hauptinseln und mit dem Festland gibt es regelmäßige Fähr- und Fluglinien, die allerdings recht kostenintensiv und wetteranfällig sind. Nach der Einführung (1964) von Autofähren wurde in das Straßennetz der einzelnen Inseln verstärkt investiert. Auf den Hauptverkehrsadern verkehren Linienbusse im öffentlichem Nahverkehr, im Nebenverkehr werden kleine Postbusse eingesetzt. Einige Inseln wurden aufgrund des geringen Abstandes mit Brücken und/oder Dämmen miteinander verbunden. Auch die Isle of Skye steht über die Skye-Bridge in direktem Straßenkontakt mit dem schottischen Festland.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Auf einigen Inseln der Hebriden, v. a. auf Skye und auf Lewis, wird von einem Teil der insgesamt knapp 60.000 Einwohner noch Schottisch-Gälisch gesprochen. Konkrete verlässliche Zahlen liegen jedoch nicht vor.

Ihre Eigenarten und Lebensgewohnheiten stellt Lillian Beckwith in ihrem Roman "Die See zum Frühstück" (ISBN 3-423-11820-2) anschaulich dar.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Barpa Langais Cairn
  • Callanish I bis XVI (Steinkreise, auf Lewis)
  • Clach An Truishal Menhir (auf Lewis)
  • Dun Carloway Broch (auf Lewis)
  • Finlaggan (Menhir, auf Islay)
  • Pobull Fhinn (Steinkreis, auf North Uist)


[Bearbeiten] Literatur

  • Pat Rogers (Hrsg.): Journey to the Hebrides. Yale University Press, New Haven 1993. ISBN 0-300-05210-3
    enthält:
    • Samuel Johnson: Journey to the Western Islands of Scotland. (1775)
    • James Boswell: Journal of a Tour to the Hebrides. (1786)

[Bearbeiten] Weblinks

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