Ian McKellen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sir Ian Murray McKellen CBE (* 25. Mai 1939 in Burnley, Lancashire, England) ist ein britischer Film- und Theaterschauspieler. Er ist auch als Aktivist für die Rechte von Schwulen und Lesben bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Ian McKellen wurde kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Lancashire, England geboren. Sein Vater, Denis Murray McKellen, war Bauingenieur und, wie Ians beide Großväter, nebenberuflicher Laienprediger. Die Atmosphäre bei den McKellens zuhause war stark christlich geprägt, aber weder auf konformistische noch institutionalisierte Weise. Seine Eltern lehrten ihn, dass die christliche Idee am besten ausgelebt werde, indem man christlich handelt. Seine Mutter, Margery Lois McKellen (geborene Sutcliffe), starb als Ian zwölf Jahre alt war, sein Vater als er 24 war. Auf sein Coming Out gegenüber seiner Stiefmutter Gladys McKellen reagierte diese erleichtert. Als Quäkerin fand sie es wichtiger, dass er ehrlich sein könnte, zumal ihre Religionsgemeinschaft sich seit Jahrzehnten nicht mehr für die sexuelle Orientierung der Menschen interessierte.
Mit drei Jahren besuchte er mit seinen Eltern eine „Peter Pan“-Vorstellung im Manchester Opernhaus. Der kleine Ian war fasziniert vom Spiel auf der Bühne und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem regelmäßigen Theaterbesucher. Auf diese Weise kam er während der darauf folgenden Jahre in ersten Kontakt mit Shakespeare, dessen Dramen es ihm besonders angetan haben.
Mit 18 Jahren erhielt er ein Stipendium für das St Catharine’s College der Universität von Cambridge. Seine Schulzeit war ebenfalls vom Theaterspiel geprägt. Er beendete seine Ausbildung 1961 bravourös und beschloss endgültig, Schauspieler zu werden. Sein Debüt als Theaterschauspieler gab er 1961 in Coventry. Ohne eine professionelle Ausbildung an einer Schauspielschule engagierte man ihn dann am Belgrader Theater für das Stück „A Man for All Seasons". Es folgten verschiedene weitere Stücke. Noch bevor er seine ersten Rollenangebote für Film und Fernsehen erhielt, war er ein bekannter Theaterschauspieler.
Die Aufnahme in die „Royal Shakespeare Company" bestätigte seinen Ruf als einer der anerkanntesten britischen Theaterdarsteller. Auch Hollywood klopfte bereits früh an seine Tür. Sein endgültiger Durchbruch kam mit der Darstellung des „Magneto“ in den X-Men-Filmen und als „Gandalf“ in der Herr der Ringe-Trilogie, wobei diese sehr gegensätzlichen Rollen des „Superschurken“ und des weisen „Übervaters“ seine Vielseitigkeit demonstrieren.
Ian McKellen ist darüber hinaus ein bekannter Vertreter der gleichgeschlechtlichen Lebensweise. Bereits 1988 bekannte er sich auf entsprechende Fragen hin in einer Fernseh-Show unumwunden zu seiner Geschlechterpräferenz und 1989 war er Mitbegründer der Gruppe Stonewall, welche sich der vor allem gegen die sogenannte Clause 28 einsetzte.[1] Für seine Rolle als schwuler Regisseur in "Gods and Monsters" wurde er 1999 für den Oscar nominiert, ebenso 2002 als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Gandalf im ersten Teil von „Herr der Ringe“. Zu dieser Oscarverleihung erschien er als wahrscheinlich erster Nominierter jemals mit seinem gleichgeschlechtlichen Lebensgefährten.[2][3]
Im Jahre 1979 erhielt er den „Order of the British Empire“, und 1990 wurde er von der englischen Königin zum Ritter geschlagen. Ian McKellen hat mittlerweile über vierzig Filmpreise erhalten, doch trotz dieses Erfolges ist er relativ bodenständig geblieben und hält über seine Website sogar regelmäßigen Kontakt zu seinen Fans.
2006 wurde er auf der Berlinale 2006 mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet, vom Independent als einflussreichster Schwuler des Jahres gelistet[4] und vom Gouverneur von Georgia ehrenhalber zum Oberstleutnant der Nationalgarde ernannt. Damit ist er entgegen der „Don't ask, don't tell“-Politik des amerikanischen Militärs das einzige offen schwul lebende Mitglied dieser Armee.[5]
[Bearbeiten] Filmografie

- 1966 - David Copperfield
- 1968 - Hay Fever (TV)
- 1968 - Ein Hauch von Liebe (A Touch of Love)
- 1970 - The Tragedy of King Richard II (TV)
- 1970 - Edward II
- 1970 - Keats (TV)
- 1972 - Hamlet
- 1972 - Hedda Gabler (TV)
- 1979 - Macbeth
- 1982 - Das scharlachrote Siegel
- 1982 - Walter
- 1983 - Die unheimliche Macht (The Keep)
- 1989 - Scandal
- 1989 - Countdown to War
- 1990 - Othello
- 1993 - ...und das Leben geht weiter (And the Band Played On)
- 1993 - Last Action Hero
- 1993 - Das Leben – Ein Sechserpack (Six Degrees of Separation)
- 1993 - Stadtgeschichten
- 1993 - Jack & Sarah
- 1994 - Shadow und der Fluch des Khan (Shadow)
- 1995 - Richard III
- 1995 - Zeit der Sinnlichkeit (Restoration)
- 1996 - Rasputin
- 1997 - Bent
- 1998 - Gods and Monsters
- 1998 - Der Musterschüler (Apt Pupil)
- 2000 - X-Men (X-Men)
- 2001 - Der Herr der Ringe: Die Gefährten (The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring)
- 2002 - Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (The Lord of the Rings: The Two Towers)
- 2003 - X-Men 2
- 2003 - Emile
- 2003 - Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (The Lord of the Rings: The Return of the King)
- 2004 - Asylum
- 2005 - Coronation Street (TV)
- 2006 - The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)
- 2006 - X-Men: Der letzte Widerstand (X-Men: The Last Stand)
- 2006 - Flutsch und weg (Flushed Away) (Stimme von Toad)
- 2007 - Der Hund von Baskerville (The hound of the baskervilles) (Sherlock Holmes)
[Bearbeiten] Besonderheiten
- Sir Ian McKellen hat des öfteren historische Personen dargestellt, so z.B. Richard III., Eduard II., Antonio Salieri, John Keats, Zar Nikolaus II., Adolf Hitler, John Profumo, James Whale und wird 2007 in The Colossus als Cecil Rhodes zu sehen sein.
- In deutsch synchronisierten Filmen wurde er bis zu dessen Tod häufig von Joachim Höppner gesprochen, einem bekannten Synchronsprecher der neben Kinofilmen auch viele Dokumentationen im TV gesprochen hat.
- Im März 1988 spielte Ian McKellen die Titelrolle des Dracula in dem Video „Heart“ der Pet Shop Boys. Das an der Dracula-Geschichte angelehnte Musikvideo wurde in Jugoslawien gedreht. McKellen war es auch, der die Pet Shop Boys überzeugte, beim 1988er 'Anti Clause §28' Benefiz-Konzert im Londoner Piccadilly Theatre zu spielen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ian McKellen in der Internet Movie Database
- Ian McKellens Homepage
- The Ian McKellen Fanlisting
- Ian McKellen in der Internet Broadway Database
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ stonewall.org.uk: Timeline of lesbian and gay history - 1989 (besucht am 30. Juli 2006)
- ↑ outnow.ch: nadja: And the Oscar goes to.... Der totale Rummel!, 26. März 2002
- ↑ elbenwaldforum.de (Druckansicht): Ian McKellen Fan-Thread (umbenannt von Ian McKellen ist Schwul!) ab 25. März 2002 - 16:00 Uhr
- ↑ pinknews.co.uk (en): Marc Shoffman: „Ian McKellen ranked most influential gay man“, 3. Juli 2006
- ↑ queer.de: Dennis Klein: Gandalf im Kampf gegen den Terror, 26. Juli 2006
Personendaten | |
---|---|
NAME | McKellen, Sir Ian |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Film- und Theaterschauspieler |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1939 |
GEBURTSORT | Burnley, Lancashire, England |
Kategorien: Mann | Brite | Knight | Schauspieler | Geboren 1939 | LGBT-Aktivist