Krasnojarsk
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Region Krasnojarsk Russland
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Basisdaten | |
Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Sibirien |
Föderationssubjekt: | Region Krasnojarsk |
Fläche: | 172 km² |
Einwohner: | 917.195 (1. Januar 2005) |
Höhe: | 259 m ü. NN |
Postleitzahlen: | |
Telefonvorwahl: | +7 (39 12) |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Pjotr Iwanowitsch Pimaschkow |
Liste der Städte in Russland |
Krasnojarsk (russisch Красноярск) ist eine Stadt in Russland am Jenissei sowie an der Transsibirischen Eisenbahn. Mit 917.000 Einwohnern (2005) ist Krasnojarsk die drittgrößte Stadt Sibiriens nach Nowosibirsk und Omsk. Krasnojarsk war bis vor wenigen Jahren eine geschlossene Stadt. Krasnojarsk ist die Hauptstadt der Region Krasnojarsk und ca. 4.100 km östlich von Moskau gelegen. Die geographischen Koordinaten sind: 56,02° Nord, 93,06° Ost.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
In der Umgebung von Krasnojarsk sind Überreste eines Mammuts entdeckt worden, die wenigstens 12 000 Jahre alt sind. Die Fragmente des Mammutskeletts entdeckten Arbeiter auf dem Gelände des zentralen städtischen Friedhofes. Bislang hatte man Mammutreste nur im russischen Hohen Norden z.B. bei Ust-Port gefunden.[1]
Krasnojarsk wurde 1628 als hölzerne Festung durch einen Kosakenverband als „Krasny Jar“ (roter Abgrund) von Andrej Dubenskij gegründet. Am 12. Dezember 1822 entstand das Jenissejskaja-Gouvernment mit General-Gouverneur Ostsibiriens A. Lawinski. Am 6. Dezember 1896 traf der erste Zug der Transsibirischen Eisenbahn in Krasnojarsk ein. 1897 wurde Lenin für drei Jahre nach Ostsibirien verbannt, südlich von Krasnojarsk nach Schuschenskoje. 1899 wurde die Eisenbahnbrücke von E.K.Knorre und L.D.Proskurjakow für die Transsibirische Eisenbahn über den Jenissei eröffnet. Am 30. Juni 1908 geschah das Tunguska-Ereignis.
Vor dem II. Weltkrieg lebten in Krasnojarsk 40.000 Menschen, heute 900.000. Durch Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem Westen der Sowjetunion während des Krieges und durch die politische Verbannung wuchs die Stadt. Zwischen 1938 und 1956 wurden in das ostsibirische Gebiet Krasnojarsk eine Million Menschen deportiert und zur Zwangsarbeit eingesetzt. 1941 nahm das nach Krasnojarsk verlegte Lokomotivwerk „Krasnij Profintern“ seine Arbeit auf. Auch andere kriegsgefährdete Industrien wurden hinter den Ural nach Krasnojarsk verlegt. Im September 1961 wurde der erste Kubikmeter Beton für den Bau des Krasnojarsker Wasserkraftwerkes verarbeitet und die kommunale Brücke (Länge 2100 m) in Betrieb genommen. Der Baubeginn für die Krasnojarsker U-Bahn erfolgte im Februar 1986. 1987 wurde die Oktoberbrücke über Jenissei eröffnet. (Länge – 5000 m., Breite – 41 m.).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle von Paraskewa-Pjatnitsa, 1852-1855 von den Architekten J.Alfejew und J. Nabalow auf einem Hügel oberhalb von Krasnojarsk erbaut, ist auch auf dem Zehnrubelschein abgebildet.
Die Eisenbahnbrücke von 1899 über den Jenissei bei Krasnojarsk von E. K. Knorre und L. D. Proskurjakow wurde gleichzeitig mit dem Eiffelturm auf der Weltausstellung ausgezeichnet.
In der Nähe des östlichen Brückenendes liegt das Haus von G.W.Judin, der eine umfassende Privatbibliothek (ca. 100.000 Bände) zusammengetragen hatte, die aber 1906 nach Amerika verkauft wurde und heute den Grundstein bildet für die Russische Sammlung der Kongressbibliothek.
In der Nähe der kommunalen Brücke liegt das historische und ethnographische Museum in einem ägyptisch anmutenden Gebäude mit einer grossen Sammlung an alten Fotos von Sibirien [2].
Das ehemaligen Lenin-Museum wurde 1987 eröffnet und daneben am Jenissei liegt der restaurierte Flussdampfer Swjatitel Nikolai, mit dem Lenin und seine Begleiter stromaufwärts nach Minussinsk in die Verbannung fuhren.
Der Mira Prospekt ist die Haupteinkaufsstraße der Krasnojarsker Bewohner. Sie wurde fünfmal umbenannt: Zuerst hieß sie Große Straße, dann Woskresenskajastraße - nach dem Namen der ersten steinernen dreistöckigen Woskresenskaja-Kirche, die auf der Strelka in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Nach dem Krieg war sie die Sowjetische Straße, später hatte sie den Namen Stalin Prospekt und heute Mira Prospekt („Straße des Friedens“).
In der Umgebung von Krasnojarsk ist das staatliche Naturschutzgebiet „Stolbi“ ("Säulen"). Der Name kommt von den bis zu 100 m hohen Felssäulen.
Etwas außerhalb bei Diwnogorsk am Jenissei gibt es eines der größten Schiffshebewerk in Form eines Schrägaufzugs, mit dem die Staumauer des Krasnojarsker Stausee überwunden wird.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Industrie
Krasnojarsk ist Sitz der russischen Fluggesellschaften Kras Air und Sibaviatrans. In Krasnojarsk liegt das zweitgrößte Aluminiumwerk der Welt KrAZ (russisch Красноярский алюминиевый завод). Um den Energiebedarf des Aluminiumwerks zu decken, wurde im Jahre 1967 30 km westlich von Krasnojarsk ein riesiges Wasserkraftwerk am Krasnojarsker Stausee in Betrieb genommen. Die Kapazität des Krasnojarsker Wasserkraftwerkes beträgt 6 Mio Kilowatt, dadurch ist es eines der größten Wasserkraftwerke der Welt.
In Krasnojarsk sind auch mehrere andere Industriegiganten ansässig: Bergbau, Maschinenbau, Chemie, Metallverarbeitung.
Am 14. Juli 2006 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Frachtterminal am Flughafen Krasnojarsk Die Projektverantwortlichen sind AirBridge Cargo (ABC), KrasAir, Swissport sowie Vertreter der Administration.
Nahe der Stadt Krasnojarsk liegt der größte unterirdische Industriekomplex der Welt mit dem Namen Bergbau- und Chemiekombinat Krasnojarsk-26, ein streng geheimes und gut von der Außenwelt abgeschirmt Projekt, in dem seit Stalins Befehl in den 50er Jahren in drei Plutonium-Reaktoren Material für das russische Kernwaffenprogramm erzeugt wurde.
In der Stadt wird die Krasnoyarsk Line ( 3713 - 4489 km ) der Transsibirische Eisenbahn mit den Nebenlinien nach Abakan in Chakassien verwaltet [3]
[Bearbeiten] Wissenschaft und Bildung
In Krasnojarsk sind mehrere Hochschulen und Universitäten ansässig:
- Fakultät der Staatlichen Akademie Nowosibirsk für Wasserstraßenverkehr
- Filiale der Öffentlichen Sozialuniversität Moskau
- Filiale der Geisteswissenschaftlichen Universität der Gewerkschaftsverbände Sankt Petersburg
- Filiale der Sibirischen Staatlichen Universität für Verkehrsverbindungen
- Hochschule des Innenministeriums Russlands in Krasnojarsk
- Institut für Sozialwissenschaften Krasnojarsk
- Staatliche Agraruniversität Krasnojarsk
- Staatliche Akademie für Architektur und Bauwesen Krasnojarsk
- Staatliche Akademie für Buntmetalle und Gold Krasnojarsk
- Staatliche Medizinakademie Krasnojarsk
- Staatliche Pädagogische Universität Krasnojarsk
- Staatliche Technische Universität Krasnojarsk
- Staatliche Universität Krasnojarsk
- Staatliches Kunstinstitut Krasnojarsk
- Staatliches Ökonomisches Handelsinstitut Krasnojarsk
- Militärhochschule für Nachrichtentechnik
- Sibirische Staatsuniversität für Luft- und Raumfahrttechnik M.F. Reschetnew
- Sibirische Staatliche Technologische Universität
- Sibirisches Institut für Wirtschaft, Verwaltung und Psychologie
- Sibirisches Sozialinstitut
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Andrei Makine (* 1957), französischer Schriftsteller
- Jewgeni Anatoljewitsch Popow (* 1946), Schriftsteller
- Olga Walerjewna Pyljowa (* 1975), ehemalige russische Biathletin
- Wladimir Iwanowitsch Rebikow (1866-1920), Komponist
- Oleg Iwanowitsch Romanzew (* 1954), russischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler
- Aljona Wiktorowna Sidko (* 1979), Skilangläuferin
- Wassili Iwanowitsch Surikow (1848-1916), russischer Maler und Mitglied der Peredwischniki
- Helene Fischer (* 1984), Russlanddeutsche, Schlagersängerin
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Russland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Krasnoyarsk – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Weblinks
- Stadtverwaltung Krasnojarsk: Chronologie (de)
- Karte der Gulag in Südsibirien (de)
- Bericht über einen Häftling
- cstpp.ru
- kges.ru
- ibsau.ru
- rusal.ru
- tlcom.krs.ru
- krsk.freeservers.com
- admkrsk.ru
- kgs.ru
- krskweb.narod.ru
- photo.newslab.ru
- kami-krsk.ru
- omc.krgtu.ru
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Mammut bei Krasnojarsk entdeckt
- ↑ Digitised images at the Krasnoyarsk Regional Museum of Local Lore
- ↑ Krasnoyarsk line
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Koordinaten: 56° 0′ 41" n. Br., 93° 0′ 0" ö. L.