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Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 (oder Kreisgebietsreform 2007) wurde am 6. Oktober 2005 per Verabschiedung eines Gesetzes durch den Landtag von Sachsen-Anhalt beschlossen. Hiernach erfolgt mit Wirkung vom 1. Juli 2007 eine erneute Kreisreform, bei der aus den bisherigen 21 Landkreisen elf neue Landkreise entstehen. Lediglich die Städte Halle und Magdeburg sowie der Altmarkkreis Salzwedel und der Landkreis Stendal bleiben in ihrer bisherigen Form erhalten. Die neuen Kreisnamen und Sitze der Kreisverwaltungen wurden bereits durch Landtagsbeschluss festgelegt. Allerdings können die Kreistage der neugebildeten Kreise in ihrer konstituierenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder einen abweichenden Namen festlegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Landkreise (ab dem 1. Juli 2007)

Auswirkungen der Kreisreform
Auswirkungen der Kreisreform

[Bearbeiten] Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wird durch Fusion der bisherigen Landkreise Bitterfeld und Köthen entstehen. Hinzu kommen die Stadt Zerbst/Anhalt und 21 Gemeinden aus der VG Elbe-Ehle-Nuthe des Landkreises Anhalt-Zerbst.

Der zukünftige Landkreis wird im Süden an den Saalekreis und Sachsen, im Westen an den Landkreis Salzland, im Norden an den Landkreis Jerichower Land sowie im Osten an den Landkreis Wittenberg und die Stadt Dessau-Roßlau grenzen. Die Größe des Landkreises Anhalt-Bitterfeld wird 1.453 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung wird Köthen (Anhalt) sein. Die Stadt mit ihren ca. 30.000 Einwohnern steht dann der am 1. Juli 2007 aus der Fusion von Bitterfeld, Thalheim, Greppin, Holzweißig und Wolfen neu gebildeten Stadt Bitterfeld-Wolfen mit ca. 48.000 Einwohnern gegenüber.

Am 16. Juli 2006 haben sich die Bürger von Zerbst mittels Bürgerentscheid für eine Eingliederung in den künftigen Landkreises Anhalt-Bitterfeld ausgesprochen.

In weiteren Bürgerentscheiden am 13. August 2006 stimmten die 16 Gemeinden Bornum, Deetz, Dobritz, Grimme, Güterglück, Hohenlepte, Jütrichau, Leps, Lindau, Nedlitz, Nutha, Reuden, Steutz, Straguth und Zernitz ebenfalls für die Eingliederung in den künftigen Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Am 16. November 2006 wurden in einem Änderungsgesetz auch fünf weitere Gemeinden, von denen vier zuvor Bürgerentscheide durchführten, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld zugeordnet.

2005 wurden für dieses Gebiet 190.771 Einwohner ermittelt.

[Bearbeiten] Landkreis Börde

Der Landkreis Börde wird durch Fusion des bisherigen Bördekreises und des bisherigen Ohrekreises entstehen.

Der zukünftige Landkreis wird im Süden an die Landkreise Salzland und Harz, im Westen an Niedersachsen, im Norden an den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Stendal und im Osten an Magdeburg und den neuen Landkreis Jerichower Land grenzen. Die Größe des Landkreises Börde wird 2370 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung wird Haldensleben sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 190.080 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 178.200 prognostiziert. Es gibt Vorschläge, den künftigen Kreis in Ostfalenkreis umzubenennen.

[Bearbeiten] Landkreis Burgenland

Der Landkreis Burgenland wird durch Fusion der Landkreise Weißenfels und Burgenlandkreis entstehen. Der zukünftige Landkreis wird sich im Süden von Sachsen-Anhalt befinden und eine Fläche von 1.414 km² besitzen. Im Norden wird er an den Saalekreis, im Westen und Süden an Thüringen sowie im Osten an Sachsen angrenzen.

Sitz der Kreisverwaltung wird Naumburg (Saale) sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 207.727 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 182.300 prognostiziert.

Der größte Teil der Bevölkerung hat sich in letzter Zeit immer wieder gegen den Namen Landkreis Burgenland ausgesprochen. Stattdessen befürworten viele die Übernahme des Namens Burgenlandkreis.

[Bearbeiten] Landkreis Harz

Der Landkreis Harz wird durch Fusion der bisherigen Landkreise Halberstadt, Wernigerode, Quedlinburg und der Stadt Falkenstein/Harz aus dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt entstehen.

Der zukünftige Landkreis wird im Süden an den Landkreis Mansfeld-Südharz, im Osten an den Landkreis Salzland, im Norden an den Landkreis Börde und Niedersachsen grenzen. Im Westen wird er eine Grenze mit Niedersachsen, im Südwesten mit Thüringen besitzen. Die Größe des neuen Landkreises wird 2.104 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung soll Halberstadt sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 247.490 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 225.300 prognostiziert.

Gegen den Namen "Landkreis Harz" gibt es Proteste aus niedersächsischen Landkreisen, die ebenfalls im Harz liegen; besonders deshalb, weil große Teile des neuen Kreises nicht im Harz, sondern im nördlichen Harzvorland liegen.

[Bearbeiten] Landkreis Jerichower Land

Anhalt-Jerichow sollte durch Fusion des bisherigen Landkreises Jerichower Land und der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Ehle-Nuthe sowie der Stadt Zerbst/Anhalt aus dem Landkreis Anhalt-Zerbst entstehen.

Auf Grund von Bürgerentscheiden wird die Stadt Zerbst und ein Teil der VG Elbe-Ehle-Nuthe jedoch nicht mit dem Jerichower Land fusionieren, so dass nur 7 Gemeinden der VG Elbe-Ehle-Nuthe zum Landkreis Jerichower Land wechseln werden.

Aufgrund dessen wird der Landkreisname Jerichower Land beibehalten, da der anhaltische Aspekt dann fehlen wird.

Der zukünftige Landkreis wird im Süden an die Landkreise Salzland und Anhalt-Bitterfeld, im Westen an Magdeburg und den Landkreis Börde, im Norden an den Landkreis Stendal sowie im Osten an Brandenburg grenzen; die Größe des Landkreises wird 1.577 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung wird Burg sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 102.402 Einwohner ermittelt.

[Bearbeiten] Landkreis Mansfeld-Südharz

Der Landkreis Mansfeld-Südharz wird durch Fusion der bisherigen Landkreise Sangerhausen und Mansfelder Land entstehen.

Der zukünftige Landkreis wird im Südosten an den Saalekreis, im Norden an die Kreise Salzland und Harz sowie im Westen an Thüringen grenzen. Die Größe des neuen Landkreises wird 1.449 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung soll Sangerhausen sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 163.620 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 142.700 prognostiziert.

[Bearbeiten] Saalekreis

Der Saalekreis wird durch Fusion der bisherigen Landkreise Merseburg-Querfurt und Saalkreis entstehen. Er umschließt die kreisfreie Stadt Halle (Saale).

Der zukünftige Landkreis wird im Süden an den Landkreis Burgenland, im Nordwesten an den Landkreis Mansfeld-Südharz, im Norden an den Landkreis Salzland und im Nordosten an den Landkreis Anhalt-Bitterfeld grenzen. Außerdem wird er im Westen eine Grenze zu Thüringen und im Osten eine zu Sachsen besitzen; die Größe des Saalekreises wird 1.433 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung soll Merseburg sein.

2005 wurden für dieses Gebiet 208.094 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 186.800 prognostiziert.

[Bearbeiten] Salzlandkreis

Der derzeitige Planname ist noch Landkreis Salzland, jedoch ist nach übereinstimmender Bekundung aller Beteiligten geplant, nach der Wahl des neuen Kreistags den Namen in Salzlandkreis zu ändern. Der Salzlandkreis wird durch Fusion der bisherigen Landkreise Aschersleben-Staßfurt (außer der Stadt Falkenstein/Harz), Bernburg und Schönebeck entstehen.

Der zukünftige Landkreis wird im Zentrum Sachsen-Anhalts liegen. Der Salzlandkreis wird im Süden an den Landkreis Mansfeld-Südharz und den Saalekreis, im Westen an den Landkreis Harz, im Nordwesten an den Landkreis Börde, im Norden an die Landeshauptstadt Magdeburg, im Nordosten an den Landkreis Jerichower Land und im Osten an den Landkreis Anhalt-Bitterfeld grenzen, seine Größe wird 1.426 km² betragen.

Sitz der Kreisverwaltung soll Bernburg (Saale) und nicht die einwohnerstärkste Stadt im neuen Landkreis - Schönebeck (Elbe) - werden.

2005 wurden für dieses Gebiet 226.593 Einwohner ermittelt, für 2015 werden nur noch 198.600 prognostiziert.

[Bearbeiten] Landkreis Wittenberg

Der Landkreis Wittenberg wird um die Verwaltungsgemeinschaften Coswig (Anhalt) und Wörlitzer Winkel aus dem Landkreis Anhalt-Zerbst erweitert, Kreisstadt bleibt die Lutherstadt Wittenberg.

Obwohl der Wörlitzer Winkel gesetzlich dem Landkreis Wittenberg zugeordnet wurde, ist dieses umstritten: Die Stadt Wörlitz hat sich in einer Anhörung für eine Eingemeindung nach Dessau ausgesprochen, die Stadt Oranienbaum dagegen. Im November 2006 gab es in einigen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel weitere Bürgerentscheide. Diese Gemeinden entschieden sich für die Zuordnung zum Landkreis Wittenberg. Da - bezogen auf die Einwohnerschaft der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel - die Mehrheit der Bürger für Dessau votierte, entstand ein politischer Interpretationsspielraum: Die Mehrheit der politisch selbständigen Gemeinden wünscht eine Zuordnung zum Landkreis Wittenberg, die zahlenmäßige Mehrheit der Bürger wünscht sich eine Zuordnung zur Stadt Dessau.

Das vorliegende Gesetz sieht eine Zuordnung des Wörlitzer Winkels zum Landkreis Wittenberg vor. Möglich wird eine andere Zuordnung nur, wenn der Landtag Sachsen-Anhalts das Gesetz entsprechend ändert.

Der Landkreis Wittenberg wird im Norden und Osten an Brandenburg, im Süden an Sachsen, im Südwesten und Nordwesten an den Landkreis Anhalt-Bitterfeld und im Westen an Dessau-Roßlau grenzen.

Die Größe des Landkreises Wittenberg wird 1.930 km² betragen. Das Gebiet hat derzeit 146.969 Einwohner.

[Bearbeiten] Kreisfreie Stadt (ab dem 1. Juli 2007)

[Bearbeiten] Dessau-Roßlau

Zum 1. Juli 2007 sollen die kreisfreie Stadt Dessau am südlichen Elbufer und die zum Landkreis Anhalt-Zerbst gehörende Stadt Roßlau (Elbe) am nördlichen Elbufer zur kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau fusionieren. Dessau-Roßlau wird nach dem Stand von 2005 92.339 Einwohner haben. Mit 244,6 km² wird die Stadt zu den nach der Fläche größten Städten Deutschlands gehören. Mittlerweile möchte sich auch die Stadt Wörlitz der neuen Stadt anschließen. In einem Referendum hat die Bevölkerung diesem Ansinnen zugestimmt.

[Bearbeiten] Weblinks

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