Malbork
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Malbork / Marienburg | |||
|
|||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Landkreis: | Malbork | ||
Fläche: | 17,15 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 54° 02' N, 19° 02' O54° 02' N, 19° 02' O | ||
Höhe: | 6 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 38.747 (31. Dez. 2004) | ||
Postleitzahl: | 82-200 bis 82-210 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GMB |
||
Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Tczew–Elbląg | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Danzig | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Andrzej Rychłowski | ||
Adresse: | pl. Słowiański 5 82-200 Malbork |
||
Webpräsenz: | www.malbork.pl |
Malbork [ˈmalbɔrk] (deutsch Marienburg in Westpreußen), ist eine für ihre Ordensburg bekannte Kreisstadt in der heutigen Woiwodschaft Pommern im Norden Polens, südlich von Danzig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte der Stadt und der Ordensburg
An der Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel, liegt Malbork (Marienburg) mit der gleichnamigen Marienburg, die bedeutendste Burganlage der Deutschordensritter, von 1309 bis 1457 Sitz der Hochmeister und somit Herrschaftszentrum des Deutschen Ordens im ostpreußischen Ordensstaat. Es handelt sich um eine weiträumige Burganlage - den größten Backsteinbau Europas - die größtenteils aus roten Lehmziegeln an der Stelle der alten Burg Trappeinen erbaut wurde.
1274 – sechs Jahre nach dem Tod des letzten Staufers Konradin - wurde mit dem Bau der Burg begonnen. Der Nordflügel mit Kirche und Kapitelsaal des Hochschlosses wurden bis 1280 vollendet. Die Vorburg war ab 1309 in Ansätzen vorhanden. Der Hochmeisterpalast wurde dann von 1305 bis 1393 erstellt. 1360 entstand das gotische Rathaus und um diese Zeit die Pfarrkirche, die gotischen Stadttore und die Stadtmauer. Heinrich von Plauen gelang es, die Burg nach der verlorenen Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1410 in der Schlacht um die Marienburg erfolgreich zu verteidigen. Von 1411 bis 1148 entstanden weitere Umfassungsbauwerke, die Plauen-Bollwerke. 1457 zog der König von Polen in das Schloss ein und der Hochmeister flüchtete nach Königsberg. Der Ordensstaat wurde 1525 als polnisches Lehen das weltliche Herzogtum Preußen. Während des Dreißigjährigen Krieges (1626, 1629) sowie im Schwedisch-Polnischen Krieg (1656 bis 1660) besetzten die Schweden Marienburg. Ab 1773 gehörte die Stadt zur Provinz Westpreußen des Königreiches Preußens. Ab 1817 wird die Burg restauriert.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet bei der Aufteilung der deutschen Provinz Westpreußen und der Bildung des polnischen Korridors als Regierungsbezirk Westpreußen dem deutsch gebliebenen Ostpreußen angegliedert. Die Einwohnerzahl wuchs von 10.000 auf über 20.000.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Anfang 1945 die Altstadt und die Burganlage (zu 60 %) zerstört. Es verblieben die Ruinen der Burg, das gotische Rathaus, die gotische Stadtkirche, die beiden Stadttore (Töpfertor und Marientor) und die Stadtmauer.
Die Burganlage wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in bewundernswerter Weise wieder aufgebaut und saniert. Dabei erfolgte die Rekonstruktion weitgehend im ursprünglichen Stile des Mittelalters. 1998 hat die UNESCO die Burganlage zum Welterbe erklärt.
Zur Rekonstruktion der Altstadt kam es hingegen leider nicht, so dass die malerischen Laubengänge der Patrizierhäuser am Markt („Hohen“ und "Niederen“ Lauben) verloren gingen und so das historische Rathaus inmitten der neuen zwei- und dreigeschossigen offenen Wohnbebebauung sehr „verloren“ wirkt.
Die Zahl der Einwohner wuchs von 22.500 (1955) kontinuierlich auf über 38.000.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Malbork unterhält Städtepartnerschaften mit
- Nordhorn, Niedersachsen
- Margny-les-Compiègne, Frankreich
- Sölvesborg, Schweden
- Trakai, Litauen
- Monheim am Rhein, Nordrhein-Westfalen
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Achatius Cureus, Autor und neulateinischer Lyriker (1531-1594)
- Adalbert Krüger, Astronom (1832–1896)
- Carl Legien, Reichtagsabgeordneter (SPD) (1861–1920)
- Erich Kamke, Mathematiker (1890–1961)
- Heinz Galinski, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland (1912–1992)
- Alfred Struwe, Schauspieler (1927–1998)
- Hartmut Boockmann, Historiker (1934–1998)
- Grzegorz Lato, Fußballspieler (*1950)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Malbork – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |