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Matthias Sammer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Matthias Sammer
Spielerinformationen
Voller Name Matthias Sammer
Geburtstag 5. September 1967
Geburtsort Dresden, Deutschland
Position Mittelfeld
Vereinsinformationen
Verein DFB
Vereine in der Jugend
1972–1985 SG Dynamo Dresden
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)
1985–1990
1990–1992
1992–1/1993
1/1993–1998
SG Dynamo Dresden
VfB Stuttgart
Inter Mailand
Borussia Dortmund
122 (41)
66 (21)
11 (4)
142 (21)
Nationalmannschaft
1986-1990
1990-1997
DDR
Deutschland
23 (6)
51 (8)

Matthias Sammer (* 5. September 1967 in Dresden) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer. Er war von 1986 bis 1997 Nationalspieler, zuerst in der Deutschen Demokratischen Republik, nach der Wiedervereinigung in der gesamtdeutschen Nationalmannschaft. Zudem spielte er bei Dynamo Dresden, dem VfB Stuttgart, Inter Mailand sowie Borussia Dortmund. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Matthias Sammer gehört dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an. Die Stiftung Jugendfußball wurde im Jahr 2000 von Jürgen Klinsmann, weiteren deutschen Nationalspielern sowie den Dozenten des Fußball-Lehrer-Sonderlehrgangs gegründet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

[Bearbeiten] Die Anfangsjahre

Matthias Sammer, dessen Vater Klaus Sammer schon Fußballnationalspieler der DDR gewesen war, spielte ab 1972 für die SG Dynamo Dresden Fußball. In der Saison 1985/86 schaffte er den Sprung in die Oberliga-Mannschaft der Dresdner Dynamos, die von seinem Vater trainiert wurde. Zwischen 1985 und 1990 absolvierte er 102 Punktspiele (39 Tore) für Dynamo Dresden in der höchsten Spielklasse der DDR. In den Spielzeiten 1988/89 und 1989/90 gewann er mit Dresden die DDR-Fußballmeisterschaft, wobei 1990 das nationale Double durch den Pokalsieg komplettiert wurde. Sein größter internationaler Erfolg mit Dynamo war der Durchmarsch ins UEFA-Pokalhalbfinale der Saison 1988/89. Matthias Sammer bestritt 20 Europapokalspiele für die SG Dynamo Dresden, in denen er 2 Tore erzielte.

[Bearbeiten] Die Vereinskarriere in Stuttgart, Mailand und Dortmund

Im Rahmen der politischen Wende verließ Sammer im Sommer 1990 den inzwischen umbenannten 1. FC Dynamo Dresden und wechselte zum schwäbischen Traditionsclub VfB Stuttgart. Dort bestritt er 63 Bundesligaspiele (20 Tore), 3 Europapokalspiele (1 Tor) und wurde 1992 mit der Mannschaft von Trainer Christoph Daum deutscher Meister.

Für wenige Monate spielte Sammer in der Saison 1992/93 für den italienischen Club Inter Mailand in Italien. In 11 Spielen erzielte er 4 Tore in der Serie A, bevor er in der Winterpause dieser Spielzeit in die deutsche Bundesliga zurückkehrte.

Seine Zeit bei Borussia Dortmund (115 Erstligaspiele/21 Tore und 27 Europapokalpartien ohne Tor) war sehr erfolgreich. In Dortmund nahm der ehemalige Mittelfeldspieler zunehmend die Rolle des Liberos ein. Unter Trainer Ottmar Hitzfeld gewann er zwei weitere Meisterschaften (1995 und 1996) und 1997 nach einem 3:1-Finalsieg gegen Juventus Turin im Münchner Olympiastadion die UEFA Champions League.

[Bearbeiten] Die Nationalmannschaften

1986 wurde er Europameister bei der U18-EM, wobei er ein Tor zum 3:1-Sieg im Finale gegen Italien schoss, und 1987 Dritter bei der U20-WM.

In der A-Nationalmannschaft der DDR debütierte er am 19. November 1986 im Leipziger Zentralstadion bei einem EM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich (0:0). Bei seinem Abschied (das letzte Spiel der DDR-Elf vor der Wiedervereinigung) am 12. September 1990 erzielte Sammer beide Tore zum 2:0-Sieg gegen Belgien in Brüssel. Insgesamt war er 23 Mal für die Auswahl des Deutschen Fußball-Verbandes aktiv, wobei er sechs Treffer erzielte.

Als erster Spieler aus der DDR wurde er in die gesamtdeutsche Nationalmannschaft unter Berti Vogts berufen. Sein erstes Spiel war am 19. Dezember 1990 gegen die Schweiz in Stuttgart (4:0), sein letztes Spiel am 7. Juni 1997 in Kiew gegen die Ukraine im Rahmen der WM-Qualifikation (0:0). In 51 Spielen für den DFB schoss er 8 Tore, sein größer Erfolg ist wohl der Sieg im Finale der Europameisterschaft 1996 in England und die Vizeeuropameisterschaft 1992 in Schweden

[Bearbeiten] Ehrungen

Die überragende Leistung bei der EM 1996 brachte Sammer den Titel des Fußballers des Jahres in Europa 1996. Zu seinen weiteren persönlichen Ehrungen gehört die zweimalige Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres in den Jahren 1995 und 1996.

[Bearbeiten] Das Karriereende

Nach einer langwierigen Knieverletzung, die ihn unter anderem die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich kostete, musste Matthias Sammer 1998 seine Laufbahn als Spieler beenden. Seine Bilanz beläuft sich auf 291 Erstligaspiele (84 Tore) in der DDR, der Bundesrepublik Deutschland und in Italien sowie 50 Europapokalteilnahmen (3 Tore). Die Zahl seiner Länderspiele - DFV und DFB zusammengerechnet - beträgt 74 (14 Tore).

[Bearbeiten] Titel

  • Europameister
1996 (mit DFB in England)
  • Vize-Europameister
1992 (mit DFB in Schweden)
  • UEFA-Champions-League Sieger
1997 (mit Borussia Dortmund in München)
  • Deutscher Meister
1991/1992 (mit VfB Stuttgart)
1994/1995 (mit Borussia Dortmund)
1995/1996 (mit Borussia Dortmund)
  • DDR Meister
1988/1989 (mit Dynamo Dresden)
1989/1990 (mit Dynamo Dresden)
  • U18 Europameister
1986 (mit DFV in Italien)
  • U20 WM-Dritter
1987 (mit DFV in Chile)
  • Europas Fußballer des Jahres
1996
  • Deutschlands Fußballer des Jahres
1995
1996

[Bearbeiten] Die Trainerlaufbahn

Er war in den Jahren 2000 - 2004 Cheftrainer von Borussia Dortmund, mit der Sammer 2002 ebenfalls Deutscher Meister und damit auch jüngster Meistertrainer der Bundesligageschichte wurde. Im selben Jahr erreichte er mit der Mannschaft das Endspiel des UEFA-Cup gegen Feyenoord Rotterdam, in dem Dortmund mit 2:3 verlor. Der eigentlich bis zum Jahr 2010 laufende Trainer-Vertrag mit der Borussia wurde vorzeitig zum 30. Juni 2004 in "beiderseitigem Einvernehmen" beendet.

Am 31. Mai 2004 unterschrieb Matthias Sammer bei seinem ehemaligen Verein VfB Stuttgart einen Vertrag bis 2007, mit dem er am Ende der Spielzeit 2004/2005 den Einzug in den Europapokal der Saison 2005/06 erreichte. Trotz dieser Leistung fordern im Mai 2005 kritische Stimmen seine Entlassung, da die Qualifikation zur Champions-League leichtfertig verspielt wurde. Am 3. Juni 2005 trennten sich im beiderseitigen Einvernehmen die Wege von Sammer und dem VfB Stuttgart.

[Bearbeiten] DFB-Sportdirektor

Am 8. Februar 2006 gab der DFB bekannt, dass Sammer am 1. April 2006 den neu geschaffenen Posten des Sportdirektors antreten wird, sein Ruf als Arbeitstier hat dazu beigetragen dass er diese Position erhielt [1], gegen den Widerstand von Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der den Hockeytrainer Bernhard Peters für die Position vorschlug.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Porträt: Wer ist Matthias Sammer? im Tagesspiegel, 12. Februar 2006

[Bearbeiten] Literatur

  • Tom Bender und Ulrich Kühne-Hellmessen: Matthias Sammer, Der Feuerkopf, Sportverlag 2001 ISBN 3328008845

[Bearbeiten] Weblinks

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