Mudéjares
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Mudéjares ist die Bezeichnung für Muslime, die im Verlauf der Reconquista unter die Herrschaft der christlichen Königreiche in Spanien geraten waren, doch ihre Religion weiter ausüben konnten, sich aber bald an ihre christliche Umgebung anpassten. Sie waren zwar rechtlich zweitklassige, aber wohlwollend behandelte Untertanen.
Mit der Eroberung von Toledo 1085 kamen erstmals viele Muslime unter christliche Herrschaft von Kastilien. Mit der Unterwerfung von Saragossa (1118), Córdoba (1236), Valencia (1238) und Sevilla (1248) stieg die Anzahl der Mudéjares. Trotz der Zusicherung der Beibehaltung der Religion kam es mit jeder Eroberung zu einer Auswanderungswelle von Muslimen, vor allem solcher, die der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Oberschicht angehörten.
Nach der Eroberung von Granada durch Spanien (1492) kam es zu einer erheblichen Verschlechterung der Lage der Muslime (Siehe: Moriscos/Morisken).
Das Wort Mudéjar stammt vom arabischen مدجّن [mudaǧǧan] und bedeutet „Person, der es erlaubt wurde, zu bleiben“.
[Bearbeiten] Mudéjar-Stil
Die Mudéjares waren vor allem in der Landwirtschaft und im Kunsthandwerk tätig. Sie übten besonders auf die Baukunst einen erheblichen Einfluss aus, wo sich der Mudéjar-Stil herausbildete, der im 14. Jahrhundert seine Blüte erreichte. Dabei wurden arabische Bauformen wie Hufeisenbogen, Stalaktitgewölbe und Stuckornamente mit dem Baustil der Gotik bzw. später der Renaissance verbunden. Als bedeutendes Beispiel dieses Architekturstils gilt die Synagoge von Toledo, die zwischen 1200 und 1365 errichtet wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Artemis Verlag, 1972
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