Northrop B-2

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Fliegende B-2 Spirit der US Air Force

Risszeichnung B-2

Eine B-2 Spirit im Nationalen Museum der US Air Force

Die B-2 Spirit ist ein US-amerikanischer schwerer strategischer Langstrecken-Bomber, produziert vom US-amerikanischen Rüstungskonzern Northrop Grumman.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Idee eines Nurflügler-Bombers geht auf deutsche Versuchsmuster für einen "Amerika-Bomber" aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Gleichzeitig entwickelten auch die USA dieses Konzept ab 1941 anhand der Northrop YB-35 bzw. Northrop YB-49.

Ende der 1970er Jahre begann die Forschungsabteilung DARPA des US-Verteidigungsministerium mit der Entwicklung der populärwissenschaftlich "Stealth" genanten Technologie, ein Flugzeug für Radar- und Infrarotdetektoren weitestgehend unsichtbaren zu machen. Der anfängliche Codenamen des hochgeheimen Waffentechnikprogramms war Project Senior C. J. und wurde später in Advanced Technology Bomber (ATB) umbenannt. Die Entwicklung der B-2 war eines der am besten gehüteten Geheimnisse der US-Luftwaffe und das erste Flugzeug, das komplett am Computer entwickelt wurde. Da die erste Maschine direkt in Serie ging, gab es keinen nominellen Prototypen.

Der Erstflug fand am 17. Juli 1989 statt. Das erste Serienflugzeug wurde am 17. Dezember 1993 an die 17th Bomb Wing der Whiteman Air Force Base in Missouri ausgeliefert. Der Öffentlichkeit wurde die B-2 am 22. November 1988 auf der U.S. Air Force Plant 42 in Palmdale (Kalifornien) vorgestellt.

Die lange Zeitspanne zwischen Erstflug und Auslieferung relativiert auch die Aussage 'komplett am Computer'; betriebswirtschaftlich betrachtet wurde der Prototyp schlicht aus Kostengründen - nach umfangreichen Tests und Modifikationen - mit verkauft (eine Vorgehensweise, die auch bei anderen Großinvestitionen, z.B. Kraftwerksturbinen, heute üblich ist).

1998 verfügten die USA bereits über 13 Stück des Typs B-2A zum Stückpreis von über 2,2 Milliarden US-Dollar (1996) und damit kostete der Bomber ungefähr halb so viel wie ein Flugzeugträger, da sich die enormen Entwicklungskosten auf heute 21 gebaute Flugzeuge verteilen. Damit ist die B-2 das teuerste bisher gebaute Flugzeug überhaupt. Ende März 1999 flog es den ersten offiziellen Einsatz über Jugoslawien.

[Bearbeiten] Das Flugzeug

Die B-2 ist ein Langstreckenbomber, der sowohl konventionelle als auch Atomwaffen tragen kann. Um von Militärflughäfen in den USA jeden Punkt der Erde angreifen zu können, ohne zwischenlanden zu müssen, ist die B-2 mit einer Luftbetankungseinrichtung ausgerüstet. Bei der B-2 Spirit handelt es sich um ein Nurflügel-Flugzeug, dessen spezielle Form die vom Gegner verwertbaren Radar-Reflexionen minimieren soll.

Die B-2 ist instabil ausgelegt und kann nur mittels eines Fly-by-Light-Flugsteuerungssystems und den damit verbundenen Steuerungscomputern gelenkt werden. Das Flugzeug verfügt über ungefähr 200 Rechner, die sich um alle Funktionen kümmern. Es gibt 13 Lockheed MIL-STD-1750A EMP-resistente Missionsprozessoren, verbunden miteinander durch 26 MIL-STD-1553B Datenleitungen. Für die Datenübertragung zwischen den internen Systemen werden Lichtleiter benutzt.

Die B-2 besteht zu 80% aus Verbundwerkstoffen

Das Radarsytem der B-2 vom Typ AN/APQ-181 ist ein passiv phasengesteuertes Radar, ähnlich wie das der B-1, das durch eine Version mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung (Active Electronically Scanned Array) ersetzt werden soll.

Zudem verfügt das Flugzeug über eine Einrichtung zur Satellitenkommunikation mit den MILSTAR-Satelliten.

Die B-2 wird normalerweise von einer 2-Mann-Besatzung geflogen, bestehend aus Pilot und Co-Pilot. Es gibt jedoch noch einen dritten Sitz für ein weiteres Besatzungsmitglied.

Detailansicht von Cockpit und Mantelstromtriebwerken

[Bearbeiten] Tarnkappentechnologie (Stealth)

Weil Formgebung und Materialeigenschaften die Entdeckung des Bombers mittels Radar weitestgehend verhindern sollen und die Infrarotabstrahlung der Triebwerke vermindert wird, bezeichnet man den B2-Bomber daher auch oft als "Tarnkappenflugzeug". Die Radarsignatur der B-2 ist vom verwendetem Gegnerradar sowie der Anzahl und der Ausrichtung der Radargeräte abhängig. Über die Größe der Signatur gibt es keine genauen Angaben, verschiedene Quellen sprechen von der Größe einer Wespe bis zu der einer Taube. Die dunkelgraue Spezialfarbe dient dazu, die Infrarotstrahlen zu absorbieren und die Erkennbarkeit im optischen Spektrum zu verringern.

Die Beschaffenheit der Oberflächen hinter den Abgasdüsen dienen dazu, die Abgase zu kühlen, bevor sie das Flugzeug verlassen. Dadurch soll die Wärmesignatur des Bombers für Infrarotsensoren verringert werden. Den Abgasen werden spezielle Substanzen zugemischt, damit hinterlässt das Flugzeug keine Kondensstreifen.

Im Unterschied zum F-117 mit seiner eckigen Form wurde bei der Entwicklung des B2-Bombers die Technologie der Continuous Curvature (zu deutsch etwa: Kontinuierliche Krümmung) verwendet, die erstmals beim Northrop Tacit Blue Tarnkappenexperimentalflugzeug benutzt wurde.

Mittlerweile ist umstritten, ob das großteils auf der Radarstreuung basierende Stealth-Konzept der B-2 in der Lage ist, moderne Flugabwehr, die mit multiplen, miteinander verbundenen Radarempfängern operiert, effektiv an der Ortung (und der Bekämpfung) von Stealth-Flugzeugen wie dem B2-Bomber oder vergleichbarer Fluggeräte wie der F-117A zu hindern. Aus diesem Grund steht bei der Entwicklung neuer "Tarnkappenflugzeuge" (etwa der F-22 Raptor) die Absorption der Radarstrahlen und nicht deren möglichst effektive Streuung im Vordergrund.

[Bearbeiten] Technische Daten der Northrop B-2

Kenngröße	Daten
Baujahr(e)	1989-?
Im Einsatz seit	Dezember 1993
Anzahl	Aktiv: 21 ANG: 0; Reserve: 0
Hersteller	Northrop Grumman Corp.
Länge	21,03 m
Höhe	5,18 m
Spannweite	52,43 m
Leergewicht	45.360 – 49.900 kg
Startgewicht	152.635 kg – max. 170.550 kg
Geschwindigkeit	1010 km/h auf 15.000 m 917 km/h auf Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe	15.152 m
Reichweite	unbewaffnet max. 18.000 km ohne Luftbetankung mit typischer Bewaffnung 9.814 km – 12.226 km
Besatzung	Zwei Piloten
Antrieb	vier General Electric F-118-GE-100 Mantelstromtriebwerke
Schubkraft	je 84,5 kN
Bewaffnung	Konventionelle oder Kernwaffen
Waffenzuladung	In zwei Waffenschächten bis 18.144 kg 16 B61 oder B83 Atombomben, 80 Mk 82 Bomben (je 240 kg schwer), 16 Mk 84 Bomben (je 907 kg schwer), 80 DST Mk 36 Unterwasserbomben, 36 Brandbomben M-117 (je 340 kg schwer), 36 konventionelle Streubomben CBU-87/CBU-89 oder CBU-97, acht GAM-11, 16 GAM-84 oder 16 JDAM (Joint Direct Attack Munition) mit Lenkbomben vom Typ Mk 83 oder Mk 84 AGM-142 Nave Nap (Luft-Boden-Rakete), AGM-129 Cruise Missile (verboten durch START II) oder AGM-158 JASSM (Joint Air-to-Surface Standoff Missile)