Pöhl
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Chemnitz | |
Landkreis: | Vogtlandkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 34′ N, 12° 9′ O50° 34′ N, 12° 9′ O | |
Höhe: | 370 m ü. NN | |
Fläche: | 36,59 km² | |
Einwohner: | 2882 (30. Apr. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 79 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 08543 | |
Vorwahl: | 037439 | |
Kfz-Kennzeichen: | V | |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 78 490 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Jocketa-Kurze Str. 5 08543 Pöhl |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Friedhard Kaul |
Pöhl ist eine kreisangehörige Gemeinde im westlichsten Teil Sachsens. Zu der im Vogtlandkreis liegenden Gemeinde gehört die Talsperre Pöhl.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Limbach, Neuensalz, die Städte Elsterberg und Treuen im Vogtlandkreis sowie die kreisfreie Stadt Plauen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Pöhl setzt sich aus Jocketa mit den Ortsteilen Barthmühle, Trieb und Neudörfel, Ruppertsgrün mit den Ortsteilen Liebau, Christgrün und Rentzschmühle, Herlasgrün, Helmsgrün mit den Ortsteilen Rodlera und Schloßhalbinsel sowie Möschwitz zusammen.
[Bearbeiten] Geschichte
Ortsteil | erste Erwähnung |
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Jocketa | 1419 als „Gockta“ |
Ruppertsgrün | 1365 als Rodensiedlung |
Herlasgrün | 1380 als „Helbergsrune“ |
Helmsgrün | 1418 |
Möschwitz | 1266, eines der ältesten Dörfer im Vogtland |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Den Kernteil der Gemeinde bildet der Ort Jocketa, welcher nach der Flutung des Ortes Pöhl im Jahr 1961 aufgrund des Talsperrenbaus ausgebaut wurde. Im Zuge der Gemeindereform in den 90er Jahren wurden die bereits genannten kleinen Orte zur Gemeinde Pöhl zusammengefasst.
Der Ort Jocketa erhält seine Attraktivität durch seine perfekte Lage nördlich der Talsperre Pöhl (von einigen Punkten im Ort kann man bis auf die Talsperre blicken) als auch durch den Bahnanschluss mittels der zweitgrößten Ziegelsteinbrücke der Welt, der Elstertalbrücke.
[Bearbeiten] Geschichte ab 1990
Der Fall der Mauer und die damit verbundene politische Wende hinterließ auch in der Gemeinde Pöhl Ihre Spuren. Der stets beliebte Erholungsort Jocketa verlor nach der Wende vorübergehend seinen „Erholungsort“-Status. Zu DDR-Zeiten war ganz speziell die nahe gelegene Talsperre Pöhl ein beliebtes Ausflugsziel und das ist sie auch heute noch. Einst gab es dort viele Bungalows, die zu Kombinaten der VEB gehörten, diese konnte man nach 1990 dann privat erwerben.
Ehemals weit bekannte Gaststätten wurden geschlossen, da sich keine Pächter oder neue Eigentümer fanden. Zum Beispiel die für ihre hervorragenden Faschingsveranstaltungen bekannte „Vogtländische Schweiz“ nahe des Jocketaer Bahnhofs, ehemals von der „HO“ betrieben, 1993 noch einmal kurzzeitig eröffnet, dann jedoch vollständig geschlossen und um das Jahr 1998 abgerissen.
Ebenfalls bekannt war die „Clubgaststätte“, in einem Teil einer länglichen Holzbaracke gelegen, konnte man dort volkstümliche Gerichte bestellen. Nach der Wende geschlossen, wurde das Gebäude etwa bis 1995 noch vom Schulhort genutzt. Ende der 90er Jahre musste das Gebäude dann einer Wohnsiedlung weichen.
Ein für lange Zeit großer Unterschied, der Jocketa bis heute von den anderen Gemeindeteilen unterscheidet, ist die Jocketaer Mittel- und Grundschule. Während noch zu DDR-Zeiten in allen anderen Teilen Pöhls (z. B. Ruppertsgrün) die Grundschulen geschlossen wurden, blieben in Jocketa beide erhalten. Die meisten Schüler der Gemeinde, die nach der Wende Ihren Bildungsweg an der Mittelschule fortsetzten, fuhren täglich mit dem Bus oder Zug nach Jocketa.
Wegen der großen Schülerzahlen wurde die Jocketaer Schule Mitte der 90er Jahre im Alleingang der Gemeinde um eine Etage vergrößert. Ein Aspekt, der dafür sorgte, dass wegen Geldknappheit die Außenfassade nie komplett fertig gestellt wurde. In den Jahren 2000/2001 wurde eine neue Turnhalle errichtet, die jedoch bei einem fahrlässig verursachten Brand schwere Schäden an der Außenfassade davontrug. Jedoch war eine Sanierung möglich. Die Halle wird vielseitig genutzt, zum Beispiel vom TSG Jocketa oder dem JCC-Faschingsverein.
Nachdem in den späten 90ern abzusehen war, dass die Schülerzahlen sinken werden, begann ein langjähriger Streit um den zukünftigen Erhalt der Mittelschule, da es Mittelschulen in Sachsen nicht gestattet ist, nur eine Klasse pro Jahrgang zu führen. 2005 wurde dann beschlossen, dass die Mittelschule Jocketa mit dem Ende des Schuljahres 2005/06 geschlossen wird. Bestehende Klassen werden, wenn möglich, komplett auf andere Schulen verteilt. Die Grundschule bleibt weiter erhalten. Der ehemalige Schulhort wurde 1998 aufgelöst. Es gibt jedoch noch eine Hortbetreuung im ortsansässigen Kindergarten.
Ein anderer kultureller Anziehungspunkt, der in den Jahren 1995/96 geschaffen wurde, ist das Jugendzentrum Jocketa. Ein moderner Glas-/Betonbau, der von Anfang an bei dem damals noch großen Jugendanteil beliebt war. Freizeitaktivitäten von Tischtennis über Billard bis zu Computerspielen unter ständiger pädagogischer Aufsicht werden angeboten. Da das Jugendzentrum viele Räume und ein großes Repertoire an Beschäftigungsmöglichkeiten hat, können verschiedene Altersgruppen ohne Probleme untergebracht werden. Seit dem Jahr 2004 gibt es in anderen Gemeindeteilen kleinere Außenstellen des Jugendzentrums Jocketa. Eine Nebeneinnahmequelle stellt die Vermietung der Räumlichkeiten dar, welche von ortsansässigen Vereinen (z. B.: PBR) gern genutzt wird.
Seit Ende der 90er Jahre hat der Jugendanteil in der ganzen Gemeinde stark abgenommen und viele suchen Ihre Zukunft in anderen Teilen des Landes.
Die bekannten Villen, speziell in Jocketa, wurden Ende der 90er Jahre saniert und begeistern Besucher als auch Einheimische. Der Bahnhof, der bis zuletzt noch einen Bahnhofsvorsteher besaß, wurde in den Jahren 2000/01 komplett umgebaut, das eigentliche Gebäude bleibt jedoch aus Denkmalschutzgründen erhalten. Der ortsansässige Lebensmittelmarkt zog anfang des neuen Jahrtausends in ein neues Gebäude und ist damit vergrößert worden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Erscheinungsbild des Ortes komplett gewandelt hat. Sämtliche DDR-Plattenbauten wurden saniert und viele neue Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut.
Ende der 90er Jahre erhielt der Ort Jocketa wieder offiziell den „Erholungsort“-Status.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
[Bearbeiten] Verkehr
Die Gemeinde verfügt über vier Bahnhöfe: Herlasgrün, Jocketa, Ruppertsgrün (sämtlich Sachsen-Franken-Magistrale) und Barthmühle an der Strecke von Plauen (Unterer Bahnhof) nach Gera. An allen drei Bahnhöfen hält lediglich die Vogtlandbahn.
Im Norden verläuft die A 72 mit einer 315 Meter langen Brücke über die Talsperre Pöhl, es gibt allerdings keine Autobahnabfahrt.
[Bearbeiten] Weitere Geschäfte und Institutionen in Pöhl
- Landhotel Altjocketa
- Bäckereien (Jocketa, Herlasgrün)
- Einkaufsmarkt (Jocketa)
- Kosmetikstudio Haus zum Jungbrunnen
- Apotheke (Jocketa)
- Friseur (Jocketa, Ruppertsgrün)
- Handwerksbetriebe (in allen Gemeindeteilen)
- Kindergarten
- Kinderheim (Jocketa)
[Bearbeiten] Beliebte Ausflugsziele
- Moosenturm auf dem Eisenberg, über der Talsperre Pöhl
- Tosbecken am Fuß der Sperrmauer der Talsperre
- Elster- und Triebtal
- Der Friedrich-August-Stein mit Spaziergang über die Elstertalbrücke
- Der Kletterwald an der Dampferanlegestelle
- Das Freibad mit Sandstrand
- Kirche Jocketa
[Bearbeiten] Weblinks
- Landhotel Altjocketa
- Jocketaer Carnevalverein
- Jugendverein von Pöhl
- Feuerwehrverein und Freiwillige Feuerwehr Jocketa
- Förderverein Bühne Pöhl
- Geschichten vom versunkenen Dorf Pöhl
- Rüstzeit- und Freizeitheim Jocketa
[Bearbeiten] Politik
Sitz der Gemeindeverwaltung von Pöhl ist Jocketa.
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