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Eichigt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Eichigt
Eichigt
Deutschlandkarte, Position von Eichigt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Vogtlandkreis
Koordinaten: Koordinaten: 50° 21′ N, 12° 10′ O50° 21′ N, 12° 10′ O
Höhe: 420–610 m ü. NN
Fläche: 32,64 km²
Einwohner: 1358 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08626
Vorwahlen: 037430 und 037421
Kfz-Kennzeichen: V
Gemeindeschlüssel: 14 1 78 130
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Markt 1
08606 Oelsnitz
Webpräsenz:
Bürgermeister: Karheinz Penzel (CDU-Mandat)

Eichigt ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtland, das zu einem großen Teil durch den Vogtlandkreis, Regierungsbezirk Chemnitz, Freistaat Sachsen repräsentiert wird. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Bösenbrunn, Eichigt, Triebel

Sie ist Mitglied der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Eichigt liegt, von der B 92, Oelsnitz–Adorf aus gesehen, auf dem rechten Hang des Tals der Weißen Elster (oberhalb von Hundsgrün, das ebenfalls ein Ortsteil von Eichigt ist, in Richtung Hof).

Die Kommune ist mit ihrem Dorf Tiefenbrunn (Flur Gräben im Thale/Hammerleithen), der tschechischen Stadt Hranice/Rossbach, Ortsteile Trojmezi/Gottmannsgrün und Kaiserhamr/Kaiserhammer sowie dem Ortsteil Hinterprex der Gemeinde Regnitzlosau Anlieger des Dreiländerecks im Vogtland, vor Zeiten Dreikönigreichseck genannt. Das Gebiet gehörte bis 1996 zum ehemaligen Landkreis Oelsnitz (Vogtland).

»Das Dorf, etwa 8,3 km südwestlich von Oelsnitz entfernt, in dessen Amtshauptmannschaft und Amtsgericht es (1910) gehört, erstreckt sich mit seinen Häusern« lang hingezogen im Tal des Loch(n)erbaches, einem linken Zufluß der Weißen Elster, der vor langer Zeit irgendwann früher den Namen „Milna“ trug, »von der Grenze Untereichigts an in einer Ausdehnung von reichlich einer Dreiviertelstunde aufwärtssteigend bis über die Landstraße von Oelsnitz nach Rossbach (Hranice) hinüber.« 

Das Dorf selbst liegt im Mittel 440 Meter über NN hoch (230 Meter bis ca. 600 Meter NN). Die höchste Erhebung der Gemeinde Eichigt ist der 630 Meter hohe, bewaldete Bubenstock, der sich rechtsseitig der Straße von Eichigt nach dem Ortsteil Ebmath befindet.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden im Vogtlandkreis sind Mühlental und Triebel sowie die Städte Adorf und Oelsnitz. Im Süden grenzt die zum bayerischen Landkreis Hof gehörende Gemeinde Regnitzlosau sowie das zum tschechischen Bezirk Eger gehörende Hranice an.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Zur Gesamtgemeinde gehören die Ortsteile

  • Bergen (bei Adorf)
  • Birkigt
  • Ebersbach
  • Ebmath
  • Eichigt
  • Hammerleithen (nicht mehr existent)
  • Hundsgrün
  • Gräben im Thale (nicht mehr existent)
  • Kugelreuth
  • Süßebach
  • Tiefenbrunn
  • Pabstleithen
  • Wieden

Birkigt, Gräben im Thale, Hammerleithen, Kugelreuth und Wieden gehören bzw. gehörten zu Tiefenbrunn. Pabstleithen war 1950 gegen den Willen seiner Einwohner Tiefenbrunn angegliedert worden, demzufolge bereits vor der Verwaltungsreform ebenfalls ein OT von Tiefenbrunn.

[Bearbeiten] Geschichte

Im Jahre 1813 hatten die „Schwarzen Jäger“ des legendären Freiherrn Lützow während des Kampfs gegen Napoleon I. ein Biwak hier in Eichigt, weil sie Hof überfallen wollten, um die Hofer für den Kampf gegen Napoleon zu gewinnen. Nach Ansicht von Pfarrer Max Alwill Bühring hat sich das Biwak auf einer Wiese neben der Kirche befunden. Die Wiese nannte man später „Husarenwiese“. Auf dem Gelände stand auch ein Birnbaum, der durch die Bezeichnung „Husarenbirne“ von Lützows Besuch „profitierte“. 78 Jahre später pflanzte man zum Gedenken an die Ereignisse von 1813 eine „Husareneiche“ (siehe unten).

Während Lützow im Pfarrhaus bei Pastor Wirth gastliche Aufnahme fand, nächtigte Theodor Körner im Biwak. Dort stand eine große Linde. Diese erhielt deshalb den Namen Körnerlinde. Die beiden Bäume Husarenbirne und Husareneiche existieren nicht mehr. Lediglich die – inzwischen (2004) ungefähr 400 Jahre alte – mächtige Linde konnte sich über die Jahrhunderte hinweg behaupten. Im Jahre 1910 wurde bereits ein Umfang von über 7 Meter festgestellt. Bis zum 13. Juni 2003 hatte sich selbiger auf 8,16 Meter vergrößert (gemessen zum Biwak der „IG Lützower Jäger Leipzig“ im Beisein der Familie Asmus Christian von Lützows aus dem Schwarzwald wegen der Enthüllung einer Gedenktafel anlässlich des 190. Jahrestages der historischen Ereignisse und der Eröffnung des Sportfests des SV Eintracht Eichigt).

Inzwischen musste man feststellen, dass das Biwak in Eichigt an anderer Stelle gestanden hat. Es befand sich auf einer Wiese neben der Alten Klosterschenke. Dort wo früher die „Alte Klosterschenke“ stand, war später ein Wohnhaus zu finden. Heute steht dort das Stallgebäude des derzeitigen Bürgermeisters von Eichigt, Karlheinz Penzel.

Dass Lützow selbst in Eichigt war, ist bewiesen durch zwei Berichte, die er aus dem hiesigen Feldlager an Blücher geschrieben hatte. In dem 1897 im Kommisionsverlag der Buchhandlung von W. Kleinschmidt in Hof erschienenen Heft "Lützow vor Hof" (zu lesen bei www.eichigt.de > Körnerlinde) vermerkt der „kgl. Gymnasiallehrer Rudolf Schwenk“ dazu auf Seite 11: »Er selbst zog unter Zurücklassung eines stärkeren Relaispostens in Plauen mit den 3 übrigen Schwadronen noch am gleichen Tage über Ölsnitz gegen Adorf zu.*)« »Unterwegs im Biwak vor Eichigt zwischen Ölsnitz und Roßbach)** schrieb er an seine Gönnerin, Frau von Pereira in Wien: „Im Bivouac vor Auchigt zwischen Plauen und Hof am 9. Juni. Ich bin gesund und frisch, habe als Adjutant des Majors den verwegensten Zug mitgemacht, den man ausdenken kann. Wir sind (als) ein kleiner Haufe mitten durch die Feinde von Stendal an der Niederelbe hierher an die Grenze von Bayreuth gejagt; seit dem 29. Mai bin ich nicht vom Pferde gekommen, habe nur reitend geschlafen und mit eigenen Händen einige Gefangene gemacht. Trotz dieser ungeheuren Anstrengung bin ich stark und munter und freue mich der Verwegenheit dieses Lebens.“

Bei der Fußnote *) befindet sich der Hinweis: »vgl. hierüber die 2 Originalberichte Lützows an Blücher, datiert Eichigt, 8. Juni.« Auf Seite 16 wird weiter ausgeführt: »... Gegen Morgen fuhr daher ein Offizier als Parlamentär mit einem Schützentrompeter nach Döberlitz, welches Dorf der Rittmeister v. Kropff besetzt hielt, (während Lützow 3 Stunden weiter zurück bei Eichigt stand) und händigte jenem einen Brief des Majors von Vincentien, worin derselbe Mitteilung von dem inzwischen geschlossenen Waffenstillstande machte und sich mangels eines amtlichen Schriftstücks mit seiner Ehre für die Richtigkeit dieser Nachricht verbürgte. ...«

Fußnote )**: »Zur Erinnerung an dieses Feldlager und an Th. Körner wurde am 23. September 1891 in der Nähe des "Schwarzen-Husaren-Birnbaums" eine Eiche gepflanzt und mit Erinnerungstafel versehen. Das Feldlager war neben der alten Klosterschenke.«

[Bearbeiten] Religionen

Der Ort hat eine evangelische Kirche St. Katharina, deren äußere Sanierung zwischenzeitlich abgeschlossen wurde. Die Kirche wurde einst als katholische Kapelle erbaut. Auch die Friedhofsmauer konnte in den vergangenen Jahren durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wiederhergestellt werden. Sie wurde weitestgehend originalgetreu wieder mit Holzschindeln abgedeckt. Der noch fehlende Teil der Mauer mit dem Torbogen kann erst wieder hergestellt werden, wenn die Innensanierung der Kirche abgeschlossen ist.

Die Parochie Eichigt ist eine sogenannte Streitpfarre, nicht zu verwechseln mit einer Wehrkirche (siehe auch bei der Homepage der Kirchgemeinde unter Gotteshäuser > Eichigt). Die Gemeinde gehörte zum Bistum Bamberg.

Im Gemeindegebiet, an der früheren Lochmühle in Untereichigt nahe der Loch(n)erbachbrücke befindet sich der Punkt, an dem die Grenzen von drei Bistümern, nämlich der des Bistums Bamberg (Oberfranken, es wurde 1818 bei der Neueinteilung der kirchlichen Sprengel nach der Säkularisation Erzbistum), des Bistums Regensburg (Oberpfalz) und des Bistums Naumburg (Thüringen) zusammentreffen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen

[Bearbeiten] Politik

Eichigt gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Bösenbrunn, Eichigt, Triebel, in der Oelsnitz als erfüllende Gemeinde tätig wird.

[Bearbeiten] Ortspartnerschaften

Da Eichigt (Ortsteil Tiefenbrunn) gemeinsam mit der tschechischen Stadt Hranice (Rossbach) und der oberfränkischen Gemeinde Regnitzlosau Anlieger des Dreiländerecks im Vogtland ist, existieren intensive Beziehungen zu beiden Ortschaften, die auch Mitglied der tschechisch-deutschen Vereinigung Freunde im Herzen Europas sind. Hranice ist zu Fuß in gerade mal 30 Minuten zu erreichen.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sport

Eichigt hat einen Sportverein. Für die Fußballer des SV Eintracht Eichigt steht ein Rasenplatz und ein Hartplatz zur Verfügung. Für andere Sportarten, wie Tischtennis oder Frauengymnastik steht eine Turnhalle zur Verfügung. Für das leibliche Wohl wird in einem Sportlerheim gesorgt.

Der SV Eintracht Eichigt ist Mitglied im Kreisverband Fußball Vogtland/Plauen und im Landessportbund Sachsen. Die Frauen spielen in der Vogtlandliga, Herren und Junioren (derzeit nur D-Junioren)in der 1. Kreisklasse Vogtland/Plauen.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Bauhof
  • Schulküche
  • Jugendclub

[Bearbeiten] Bildung

  • Kindertagesstätte

3 Vorschul-Gruppen 2 Hortgruppen

  • Grundschule - Seit diesem Jahr (Schuljahr 2004/2005) zweizügig.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
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