Roskilde
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Die dänische Stadt Roskilde liegt auf der dänischen Ostseeinsel Sjælland etwa 30 km von Kopenhagen entfernt und war bis zur Verwaltungsreform von 2007 die Hauptstadt des gleichnamigen Roskilde Amts. Der Name leitet sich her von „Roars Kilde“ = „Roars Quelle“. König Roar ist eine Sagengestalt. Roskilde war einst die Königsstadt und spielte in der Geschichte Dänemarks eine wichtige Rolle.
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[Bearbeiten] Stadtgliederung
Der Stadtkern zieht sich an einem Hang zwischen dem Roskildefjord und der Eisenbahnstrecke Kopenhagen-Ringsted-Jütland/Kontinent hin. Das Zentrum liegt zwischen dem Bahnhof und dem Dom. Die wichtigste Einkaufsstraße ist die Fußgängerzone, die aus dem Straßenzug Algade-Stændertorv-Skomagergade besteht. Der Dom liegt in der Nähe des Stændertorv, dem zentralen Marktplatz ("Ständemarkt") mit Wochenmarkt am Mittwoch und Sonnabend.
[Bearbeiten] Geschichte
Roskilde wurde im Jahre 998 wahrscheinlich als Nachfolger des nahe gelegenen Gammel-Lejre gegründet. Bis zur dänischen Reformation im Jahre 1536 war die Stadt Sitz der Bischöfe von Seeland und bis 1443 auch Hauptstadt Dänemarks. 1658 wurde hier der Frieden von Roskilde vereinbart. 1972 wurde Roskilde Universitätsstadt.
Entwicklung der Einwohnerzahl (1. Januar):
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Seit 2007 ist die Gemeinde Roskilde mit den Gemeinden Gundsø und Ramsø unter dem Namen Roskilde kommune zusammengefasst. Die neue Gemeinde hat über 80.000 Einwohner mit einer Fläche von 212 km². Sie ist Teil Region Sjælland.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Der Dom von Roskilde wurde 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1170 im romanischen Stil begonnen und seit 1200 im gotischen Stil umgebaut, ist er der letzte Ruheort 20 dänischer Könige und 17 Königinnen. Aus diesem Grund wurden dem Gebäude auch mehrere königliche Mausoleen zugefügt, die im Laufe der Zeit die Gestalt des Gebäudes veränderten. Die beiden Westtürme stammen aus dem 14. Jahrhundert. Zu den kostbarsten Stücken der reichhaltigen Innenausstattung gehören das vergoldete Antwerpener Retabel (um 1550-1560) und das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl (1420).
Das Palais neben der Kathedrale ist seit 1923 wieder Bischofssitz.
[Bearbeiten] Archäologie
Im Schlick des teilweise nur einen Meter tiefen Fjords von Roskilde befindet sich einer der bedeutendsten Fundorte für Schiffswracks. Insbesondere die Überreste zahlreicher Drachenboote (Langschiffe) aus der Wikingerzeit kamen hier zu Tage. 1962 fand man 5 Wikingerschiffe, 1996 als es längst ein Museum für die Schiffsfunde gab und dieses ausgebaut wurde, wurden neun weitere Schiffe entdeckt, eines davon ist 36 m lang und damit der längste Drachenbootfund überhaupt.
[Bearbeiten] Wikingerschiffshallen von Roskilde
In dem Museum werden die Funde konserviert und teilweise ausgestellt. Mit Hilfe des Computers werden dann 3D-Modelle angefertigt. Wissenschaftler und Handwerker erforschen und erproben die alten Herstellungstechniken und fertigen danach seetüchtige Rekonstruktionen der Schiffe an; z.B. der Nachbau der Skuldelev 2, dem 1962 gefundenen 28 m messenden Langschiff. Er wurde 2004 vollendet und stach als Seehengst von Glendalough in See. (siehe auch: Wikingerschiffbau, Schiffsfriedhof von Skuldelev)
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Die Stadt ist im Ausland unter anderem wegen des jährlich stattfindenden Roskilde-Musikfestivals bekannt, welches alljährlich etwa 100.000 Menschen anzieht und somit zu den größten europäischen Musikfestivals überhaupt zählt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Roskilde hat eine Jugendherberge, einen Golfplatz und das Museum für Wikingerschiffe, die in der Nähe von Skuldelev im Roskildefjord gefunden wurden.
[Bearbeiten] Bildung
Im Zuge der Studentenbewegung von 1968 und den Forderungen nach stärkerer Einflussmöglichkeit auf das Bildungswesen wurde - zunächst als experimentelle Umsetzung dieser Ideen - das Roskilde Universitetscenter (RUC) erdacht. 1972 wurde diese als besonders fortschrittlich und innovativ geplante Einrichtung eröffnet, die den "klassischen" universitären Lehr- und Lernmethoden ein neues Konzept entgegensetzen sollte. Das grundlegende Prinzip besteht in einer aktiven Gestaltung des Lehrbetriebes durch die Studierenden und deren eigenständigem und selbstverantwortlichem Umgang mit ihrer Ausbildung. Weitere Kernkomponenten sind hierbei Gruppenarbeit und Diskussion zur demokratischen Entscheidungsfindung.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Erasmus Bartholin, dänischer Wissenschaftler
- Peter Madsen, Fußballspieler
- Gottfred Matthison-Hansen, Komponist
- Jon Dahl Tomasson, Fußballspieler
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt
- Einstiegsseite für Touristen
- Offizielle Homepage des Roskilde Universitetscenter
Commons: Roskilde – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 55° 38′ 37" n. Br., 12° 5′ 7" ö. L.