Schärding
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Politischer Bezirk: | Schärding (SD) |
Fläche: | 4,08 km² |
Einwohner: | 5.052 (15. Mai 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 1.238 Einwohner je km² |
Höhe: | 318 m ü. A. |
Postleitzahl: | 4780 |
Vorwahl: | 07712 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 27′ N, 13° 25′ O48° 27′ N, 13° 25′ O |
Gemeindekennziffer: | 41422 |
Gliederung: | Katastralgemeinden Schärding Stadt, Schärding Vorstadt |
Adresse der Stadtverwaltung: | Unterer Stadtplatz 1 4780 Schärding |
Website: | www.schaerding.ooe.gv.at |
E-Mail-Adresse: | stadt@schaerding.ooe.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Franz Xaver Angerer (ÖVP) |
Schärding ist eine Stadt in Österreich. Sie liegt am Inn, 16 km südlich von Passau, damit am westlichen Rand des Innviertels und ist als Bezirkshauptstadt lokales Zentrum für den umliegenden Bezirk.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Schärding liegt auf 318 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 1,9 km, von West nach Ost 4,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 4,1 km². 2,4 % der Fläche sind bewaldet, 31,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Ortsteile der Gemeinde sind Allerheiligen, Brunnwies, Kreuzberg, Schärding Innere Stadt, Schärding Vorstadt.
[Bearbeiten] Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Halb gespalten und schräg geteilt; oben links von Gold und Schwarz geschacht; oben rechts in Rot zwei silberne Pfähle; unten in Blau eine silberne, nach rechts geöffnete Tuchschere. Rot und Silber repräsentieren dabei die österreichischen Farben, während Gold und Schwarz sich auf die kaiserlichen Farben (Heiliges Römisches Reich) beziehen. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß und verweisen auch auf die lange Zugehörigkeit zu Bayern.
[Bearbeiten] Geschichte
Schärding ist 804 zum ersten Mal urkundlich als Passauer Wirtschaftshof Scardinga erwähnt. Seit dem 10. Jahrhundert wurde der Ort zum Zentrum der Grafschaft der Grafen von Vormbach-Neuburg. Ab 1160 gehörte es zur Herrschaft der Grafen von Andechs, ab 1248 der Wittelsbacher. Begünstigt durch die Lage am Inn entwickelte sich Schärding zu einem Handelszentrum, besonders für Salz, Holz, Erze, Wein, Seide, Glas, Getreide, Tuchwaren und Vieh. Ende des 13. Jahrhunderts wurde dem Ort das Marktrecht verliehen. Nach häufigem Besitzerwechsel im 14. Jahrhundert wurde Schärding erstmals 1310 und endgültig 1369 zur Stadt erhoben.
Im Friedensvertrag von Teschen (1779) wurde das bis dahin zu Bayern gehörende Innviertel und damit auch Schärding den Habsburgern zugesprochen. Nachdem im Verlauf der Napoleonischen Kriege (im Zuge derer die Stadt 1806 niedergebrannt worden war) das Innviertel 1810 erneut an Bayern abgetreten worden war, kam die Stadt nach dem Wiener Kongress 1816 endgültig zu Österreich und lag damit plötzlich am Rand des Staates; die alten Handelsverbindungen waren durch eine Zollgrenze abgeschnitten. Schon nach der Angliederung an die habsburgischen Länder (1779) war der Salzhandel zum Erliegen gekommen, da Österreich das Salz aus dem Salzkammergut bezog und überdies der Salzhandel ein staatliches Monopol war. Hinzu kam, dass mit Errichtung der Eisenbahnen der Inn seine Bedeutung als Verkehrsweg verlor.
[Bearbeiten] Religionen
Die Einwohner Schärdings sind überwiegend, nämlich zu 83,5 % römisch-katholisch. Zweitgrößte Religionsgemeinschaft ist der Islam mit 5,0 % der Einwohner. Evangelisch sind 2,8 % der Einwohner; 5,6 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
[Bearbeiten] Politik
Seit der Gemeinderatswahl vom 28. September 2003 stellt die ÖVP 14 der 31 Mitglieder des Gemeinderates, die SPÖ 13 und die FPÖ 4.
Von den beiden Vizebürgermeistern gehört einer der ÖVP und einer der SPÖ an.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Schärding liegt nahe der Innkreisautobahn A8, die von Wels nach Passau und (als deutsche A3) weiter nach Regensburg führt. Das Bundesstraßennetz hat über eine Innbrücke Anschluss an das deutsche Straßennetz.
Außerdem liegt die Stadt an dem nach Passau führenden Ast der Westbahn und ist dadurch sowohl mit dem Großraum Linz und Ostösterreich als auch mit Deutschland verbunden. Der Bahnhof Schärding ist Ausgangspunkt der Strecke nach Ried im Innkreis und weiter nach Attnang-Puchheim (Salzburger Ast der Westbahn) bzw. Braunau am Inn (mit Fortsetzung in Deutschland über Altötting).
Die Schifffahrt auf dem Inn hat heute nur touristische Bedeutung.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die Wirtschaft ist überwiegend auf den Dienstleistungssektor (vor allem persönliche, soziale und öffentliche Dienste sowie Tourismus) ausgerichtet, in dem rund 70 % der Beschäftigten tätig sind. Darüber hinaus sind baugewerbliche Betriebe sowie zwei Brauereien (siehe unten) und eine Buchbinderei in Schärding angesiedelt.
Zwischen Schärding und dem gegenüber liegenden Neuhaus am Inn befindet sich das 1961 errichtete Laufkraftwerk Schärding-Neuhaus mit einer Leistung von 48 MW.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Als lokales Zentrum ist Schärding Sitz der Bezirksverwaltungsbehörde und staatlicher Behörden unterer Ebene.
[Bearbeiten] Staatliche Einrichtungen
- Postamt
- Zweigstelle der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse
- Bezirkspolizeikommando und Polizeiinspektion
- Stadtpolizei
[Bearbeiten] Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
- Landeskrankenhaus (OÖ. Gesundheits- und Spitals AG)
- Bezirksalten- und -pflegeheim
- Kneipp- und Gesundheitszentrum der Barmherzigen Brüder
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
- eine Volksschule
- zwei Hauptschulen (eine mit Ausrichtung Musik, eine mit Ausrichtung Sport)
- Allgemeine Sonderschule
- Bundesgymnasium und -realgymnasium
- Bundeshandelsakademie und -handelsschule
- Berufsschule für gewerbliche Lehrberufe
- Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule
- Landesmusikschule
- Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI)
- Schiffsführerschule Inn-Donau
- städtisches Museum im ehemaligen Vorburgtor
- Stadtbücherei (öffentliche Bibliothek und Mediathek) in der Schloßgasse
[Bearbeiten] Ämter
- Bezirkshauptmannschaft
- Bezirksgericht
- Finanzamt
- Dienststelle des Vermessungsamtes Ried im Innkreis
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
- Bezirkssporthalle
- Sportzentrum
- Bücherei
- Sportplatz SK Schärding
- Sportplatz ATSV Schärding
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Grafenau (Niederbayern) (seit 1976)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Johann Marian von Leyden, Landrichter von Schärding, war Mitglied des fünfköpfigen Direktoriums des vom 21. Dezember 1705 bis 17. Januar 1706 tagenden Braunauer Parlaments.
Der Jesuit und Hofdichter („Tauet Himmel des Gerechten“) Michael Denis wurde 1729 in Schärding geboren.
Dr. Hans Zötl, Landesgerichtsrat und Gründer des Franz-Stelzhamer-Bundes, wurde am 4. September 1846 in Schärding geboren.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Eine Sehenswürdigkeit für sich ist das Stadtbild mit Bürgerhäusern aus dem 16. Jahrhundert bis 19. Jahrhundert (besonders die spätbarocke "Silberzeile" am Oberen Stadtplatz), umgeben von einer weitgehend erhaltenen Stadtmauer mit mehreren Toren (Wassertor, Linzer Tor, Passauer Tor).
- Die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtete Stadtpfarrkirche St. Georg wurde 1720 bis 1726 barock umgestaltet.
- Die sogenannte "Kirche am Stein", die nach einer Pestepidemie im 17.Jahrhundert als Sebastianskirche erbaut wurde. Unter Joseph II. wurde sie profaniert, und später zweckentfremdet als Magazin und Theater verwendet. Heute dient sie als Gotteshaus der evangelischen Gemeinde.
[Bearbeiten] Landesausstellung 2004
Vom 23. April bis 2. November 2004 fand die erste Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung in Schärding, Asbach, Reichersberg und Passau unter dem Motto: Grenzenlos - Geschichte der Menschen am Inn statt.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Schärding ist Sitz der Brauereien Baumgartner Bier und Kapsreiter Bier.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Landesausstellung 2004
- Artikel des Bundesdenkmalamts (BDA) zur widerrechtlichen Zerstörung der ehemaligen Wieningerbrauerei in Schärding (Februar 2007)
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