Braunau am Inn
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Braunau am Inn |
NUTS-Region: | Innviertel (311) |
Gemeindeart: | Stadt |
Gemeindekennzahl: | 40404 |
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Postleitzahl: | 5280 |
Vorwahl: | 07722 |
Kfz-Kennzeichen: | BR |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 38 5280 Braunau am Inn |
Website: | Stadt Braunau a. Inn |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 17.398 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | 660,2 Einwohner/km² |
Geografie | |
Katastralgemeinden: | Braunau am Inn, Osternberg Ranshofen |
Fläche: | 24,8 km² |
Höhe: | 351 m ü. A. |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 15′ 30" N, 13° 02′ 00" O48° 15′ 30" N, 13° 02′ 00" O |
Politik | |
Bürgermeister: | Gerhard Skiba (SPÖ) |
Gemeinderat (37 Sitze): |
SPÖ 25, ÖVP 7 FMU (Grüne) 5, FPÖ 4 |
Braunau am Inn ist eine im oberösterreichischen Innviertel gelegene Grenzstadt zum Freistaat Bayern (Bundesrepublik Deutschland). Die gleichnamige Stadt in Böhmen heißt heute Broumov.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Braunau am Inn liegt im Innviertel auf 351 m Höhe, etwa 15 km östlich des Zusammenflusses von Inn und Salzach. Gegenüber, auf der deutschen Seite des Inns, liegt das bayerische Simbach am Inn. Die geografische Ausdehnung beträgt 9,1 km von Nord nach Süd, 7,8 km sowie von West nach Ost. Von den 24,7 km² Gesamtfläche sind 16,2 % bewaldet, 53,0 % sind landwirtschaftlich genutzt.
[Bearbeiten] Gliederung des Stadtgebiets
Die Stadt ist in die drei Katastralgemeinden Braunau am Inn, Osternberg und Ranshofen gegliedert. Weitere Ortsteile der Gemeinde sind: Aching, Au, Blankenbach, Braunau Neustadt, Gasteig, Höft, Haiden, Haselbach, Himmellindach, Laab, Lach, Lindach, Maierhof, Neue Heimat, Oberrothenbuch, Roith, Scheuhub, Tal, Unterrothenbuch.
[Bearbeiten] Geschichte
- 788 erste urkundliche Erwähnung von Rantesdorf (Ranshofen)
- 1120 wurde Braunau zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen Prounaw erwähnt.
- 1260 Verleihung des Stadtrechts
- 1380 Großer Stadtbrand, die hölzerne Stadt der Gründerzeit samt Innbrücke wird durch einen Großbrand völlig zerstört.
- 1439-1466 Bau der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan
- 1492 Grundsteinlegung für den 96 Meter hohen Turm der Stephanskirche
- 1504 Beschießung der Stadt Braunau durch die Pfälzer, kurzzeitige Besetzung.
- 1705 Während des Oberländer Bauernaufstandes ist Braunau für einige Zeit in der Hand der Rebellen, siehe: Braunauer Parlament und Sendlinger Mordweihnacht
- Während des bayerischen Volksaufstandes Sendlinger Mordweihnacht 1705 und 1706 tagte in Braunau der Landesdefensionskongress (Braunauer Parlament). Neben dem in Weng geborenen Anführer Johann Georg Meindl berichtet Christian Probst von weiteren Anführern aus dem Gericht Braunau: der alte Hofbauer von Wuerlach, der rotbartete Schwaiger, der Schienkhueber zu Mitterndorf, der Neuhauser zu Hochburg, der Meindlsberger im Amt Eggelsberg, der Wirt von Ibm und ein Freiherr von Taufkirchen, der dort Beamter war.
- 1743 Belagerung der Stadt im Erbfolgekrieg
- 1779 Im Friedensvertrag von Teschen wird das bisher zu Bayern gehörende Innviertel den Habsburgern zugesprochen.
- 1806 Hinrichtung des Nürnberger Buchhändlers Johann Philipp Palm in Braunau auf Befehl Napoleons wegen Hochverrat
- 1810-1816 Das Innviertel kommt wieder zu Bayern.
- 1816 Das Innviertel wechselt endgültig zu Österreich.
- 1866 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Braunau
- 1874 Großer Stadtbrand
- 1889 Adolf Hitler wird in Braunau geboren.
- 1914 In B. garnisoniert das K.u.K. Galizische Feldjäger Bataillon Nr. 4
- 1915 Die k.u.k. Marine-Akademie wird von Pula in die Salzburgertor-Kaserne (heute Bucheder) verlegt.
- 1938 Die Wehrmacht marschiert über Braunau in Österreich ein und am 15.Oktober wird die bisher selbstständige Gemeinde Ranshofen der Stadtgemeinde Braunau am Inn angeschlossen
- 1939 Baubeginn des Aluminiumwerkes Ranshofen (heute AMAG)
- 1945 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehört Braunau zur Amerikanischen Besatzungszone im besetzten Nachkriegsösterreich. Von der amerikanischen Militärverwaltung wird ein DP-Lager eingerichtet.
- 1989 Bürgermeister Gerhard Skiba errichtet einen Mahnstein gegen Krieg und Faschismus vor dem Geburtshaus Adolf Hitlers.
- 1992 1. Braunauer Zeitgeschichte-Tage „Unerwünschtes Erbe“
- 2000 Unterschriftenaktion der Braunauer Rundschau „Braunau setzt ein Zeichen"
- 2006 Am 8. August 2006 wurde der Park des Krankenhauses mit dem Namen des prominenten Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter umbenannt.
- 2006 Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte am 11. August 2006 Stolpersteine für die NS-Opfer Franz Amberger, Michael Nimmerfahl, Anna Sax und Adolf Wenger.
- 2007 Am 29. September 2007 wird der Egon Ranshofen-Wertheimer Preis an die Trapp-Familie verliehen.
[Bearbeiten] Politik
Im Gemeinderat hat die SPÖ 21 Mandate, die FPÖ 4, FMU 5 und die ÖVP 7 Mandate. (2003)
[Bearbeiten] Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Silber oben nebeneinander zwei freischwebende Schildchen, im rechten in Schwarz ein goldener, rot bekrönter und gewaffneter, aufgerichteter Löwe, das linke von Silber und Blau schrägrechts gerautet; unten zwei grüne, doppelt verschlungene Zweige, der rechte mit Lindenblättern, der linke mit Dolden besetzt. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß.
Der gerautete silber-blaue Teil und der Pfälzischer Löwe soll die lange Verbundenheit mit Bayern symbolisieren.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In der Wirtschaft dominieren Industrie und Gewerbe, wo rund 58 % der Beschäftigten tätig sind.
- Geothermisches Kraftwerk (in Kooperation mit Simbach am Inn)
- Austria Alu Guss (AAG)
- Austria Metall AG (AMAG)
- Berner (Schraubenfabrik)
- Inn Crystal Glass
- Optimo (Schlafsysteme)
- EKB-KTB, Elektro- u. Kunststofftechnik (ein Tochterunternehmen der Dräxlmaier Group)
- Doppler (Schirmfabrik)
- Hertwich-Engineering
- Vialit
- Audiomobil
- Euromotive
- Unterfurtner
In Braunau befindet sich der Hauptsitz des Techno-Z Innviertel
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahnstrecken
Braunau ist per Eisenbahn aus drei Richtungen erreichbar:
- Über die Bahnstrecke Braunau - Mühldorf am Inn und darüber nach München
- Über die Bahnstrecke Braunau - Steindorf bei Straßwalchen und darüber nach Salzburg und auf die Westbahn und Tauernbahn
- Über die Bahnstrecke Braunau - Neumarkt-Kallham und darüber nach Linz und Wien und auf die Westbahn
[Bearbeiten] Straßen
Braunau ist über verschiedene Bundesstraßen erreichbar:
- Über die B156 (Braunau - Salzburg)
- Über die B147 (Braunau - Straßwalchen)
- Über die B148 (Braunau - Ort im Innkreis)
- Über die deutsche B 12 (Passau - München)
Die Innkreis Autobahn A 8 ist ca. 40 km entfernt, die West Autobahn A 1 und die Tauern Autobahn A 10 sind ca. 60 km entfernt. Seit ca. 20 Jahren wird in Bayern an der A 94 gebaut, die nach Fertigstellung eine Direktverbindung zwischen Braunau und München darstellen wird.
[Bearbeiten] Flughäfen
Die nächsten Flughäfen sind:
- Salzburg Flughafen Salzburg ca. 60km
- München Flughafen München Franz Josef Strauß ca. 114km
[Bearbeiten] Sportflugplätze
- Flugplatz Kirchdorf am Inn ca. 6km
- Flugplatz Kirchheim im Innkreis ca. 30km
[Bearbeiten] Öffentlicher Verkehr
Der innerstädtische öffentliche Nahverkehr wird mit 5 Buslinien (Citybus) bedient.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Ämter und Behörden
- Bezirkshauptmannschaft
- Bezirksgericht
- Finanzamt für Braunau, Ried und Schärding (FA41), Ried und Schärding
- Vermessungsamt
- Polizeiinspektion
- Arbeitsmarktservice
- Arbeiterkammer, Bezirksbauernkammer, Kammer der gewerblichen Wirtschaft
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Braunau hat mehrere Volks- und Hauptschulen, ein Bundesgymnasium und -realgymnasium, eine Handelsakademie (BHAK Braunau), eine Höhere technische Lehranstalt, eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und eine Berufsschule.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
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[Bearbeiten] Persönlichkeiten
In Braunau geboren:
- Joachim Meichel (1590?-1637), Dichter
- Felizian Hegenauer (* 1692), Bildhauer, bedeutende Schnitzwerke in Kirchen Oberschwabens, vor allem in Pfullendorf
- Josef Reiter (Komponist) (1862–1939), Komponist
- Franz Jetzinger (* 1882), Jesuitenpriester, Theologieprofessor in Linz, Redakteur und sozialdemokratischer Politiker (1919-1934 Landtagsabgeordneter; 1932-1934 Mitglied der Landesregierung), Autor des Werkes "Hitlers Jugend" (1958)
- Edmund Glaise von Horstenau (1882–1946), österreichischer Vizekanzler
- Adolf Hitler (1889–1945), "Führer und Reichskanzler", deutscher Diktator
- Egon Ranshofen-Wertheimer (1894–1957), Soziologe, Diplomat, 2007 werden sich die 16. Braunauer Zeitgeschichte-Tage mit ihm beschäftigen
- Willi (1903–1971) und Rudi Schneider (1908–1957), die Brüder waren in der Zwischenkriegszeit in der Parapsychologie-Szene berühmt.
- Leopold Stiefel (*1945) Mitgründer von Media Markt
- Christoph Kotanko (* 1953), Chefredakteur der Wiener Tageszeitung Kurier
- Evelyn Polt-Heinzl (* 1960), Literaturkritikerin und Literaturwissenschaftlerin
- Susanne Riess-Passer (* 1961), österreichische Vizekanzlerin 2000 - 2003
- Lukas Perman (* 1980), Sänger
Andere Verbindung zu Braunau:
- Klaus Eberhartinger (* 1950), Sänger der Austropop–Gruppe EAV, in Braunau aufgewachsen
- Aloys Wach (1892-1940), Maler und Graphiker, in Braunau gestorben
Ehrenbürger von Braunau:
- Eduard Kriechbaum († 1958), Braunauer Heimatforscher und Hausarzt, Ehrenbürger der Stadt Braunau
[Bearbeiten] Literatur
- Konrad Meindl: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. Braunau 1882.
- Sebastian Hiereth: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 1. Teil. Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1960
- Sebastian Hiereth: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 2. Teil. Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1973
- Hans von Hammerstein: Im Anfang war der Mord. Erlebnisse als Bezirkshauptmann von Braunau am Inn und als Sicherheitsdirektor von Oberösterreich in den Jahren 1933 und 1934. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1981.
- Max Eitzlmayr: Braunauer Album. Braunau am Inn 1985.
- Max Eitzlmayr: Braunau - die historische Handelsstadt. Braunau 2. Aufl. 1997 (Kurzführer durch die Stadt)
- Florian Schwanninger: Im Heimatkreis des Führers. Nationalsozialismus, Widerstand und Verfolgung im Bezirk Braunau 1938-1945. Edition Geschichte der Heimat. Buchverlag Franz Steinmaßl, Grünbach 2005.
[Bearbeiten] Trivia
Der Geschützturm B des Schweren Kreuzers Prinz Eugen, der in der deutschen Kriegsmarine dazu ausersehen war, die Tradition der ehemaligen österreichisch-ungarischen Kriegsmarine fortzuführen und zu pflegen, war nach der Stadt Braunau am Inn benannt. Die übrigen Türme waren Graz, Innsbruck und Wien gewidmet.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Braunau am Inn – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Webseite der Stadt Braunau (RiS-Kommunal)
- Portal für den Bezirk Braunau
- Haus der Verantwortung Braunau am Inn
- Braunauer Zeitgeschichte-Tage Kapitel Braunau während der bairischen Bauernrebellion. 1705-1706, S. 141 - 149, in: Geschichte der Stadt Braunau am Inn , von Konrad Meindl, Chorherrn in Reichersberg. Braunau, 1882. Druck und Verlag von Joseph Stampfl & Comp.
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