Schalldruck
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- Schalldruck p
- Schalldruckpegel Lp
- Schallschnelle v
- Schallauslenkung ξ
- Schallbeschleunigung a
- Schallintensität I
- Schallleistung Pak
- Schallenergiedichte E
- Schallenergie
- Schallfluss q
- Schallimpedanz Z
- Schallgeschwindigkeit c
Der Schalldruck, Formelzeichen p (engl. "pressure" - Druck), ist in der Tontechnik und in der Akustik die wichtigste Schallfeldgröße.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Definition
Als Schalldruck werden die Druckschwankungen eines kompressiblen Schallübertragungsmediums (üblicherweise Luft), die bei der Ausbreitung von Schall auftreten, bezeichnet. Diese Druckschwankungen werden vom Trommelfell als Sensor in Bewegungen zur Hörempfindung umgesetzt. Wenn es sich um hörbaren Schall handelt, können diese Bewegungen dann durch das Innenohr (Gehör-Hirn-System) wahrgenommen werden.
Der Schalldruck p ist der Wechseldruck (eine Wechselgröße), der dem statischen Druck p0 (Luftdruck) des umgebenden Mediums überlagert ist. Für den gesamten Druck pges gilt somit:
Der Schalldruck ist in der Regel um viele Größenordnungen kleiner als der statische Luftdruck. Da ein Druck mit keiner Richtungsangabe verknüpft werden kann, handelt es sich um eine skalare Größe. Der Schalldruck in Abhängigkeit von den Koordinaten im dreidimensionalen Raum ist aus mathematischer Sicht somit ein Skalarfeld.
Die SI-Einheit des Schalldrucks, ebenso wie des Drucks, ist das Pascal mit dem Einheitenzeichen Pa.
Der Schalldruck wird oft als Pegelgröße (siehe Schalldruckpegel) in dB angegeben. Weiterhin ist die Angabe als Effektivwert üblich.
Handelt es sich beim Schall um einen Ton, also eine harmonische Schwingung (oft auch als "Sinus-Schwingung" bezeichnet) mit nur einer Frequenz f, so ergibt sich:
wobei die Schalldruckamplitude und ω die Kreisfrequenz
ist.
[Bearbeiten] Abstandsabhängigkeit
Der Effektivwert des Schalldrucks verhält sich im Freifeld umgekehrt proportional zur Entfernung r von einer (punktförmigen) Schallquelle (1/r-Gesetz, Abstandsgesetz):
(Anmerkung: Die quadratischen Schallenergiegrößen, wie z. B. die Schallintensität nehmen bei punktförmigen Schallquellen mit 1/r2 über der Entfernung ab.)
Wie man hier erkennen kann, ist zur Beurteilung der Stärke einer Schallquelle neben der Angabe des gemessenen Schalldrucks unbedingt die Angabe der Lage des Messpunkts als Abstand r von der Schallquelle notwendig.
In halliger Umgebung gilt das 1/r-Gesetz nur eingeschränkt:
- Im Direktfeld der Schallquelle, wo der Direktschall D den Raumschall R überwiegt, gilt das 1/r-Gesetz.
- Außerhalb des unmittelbaren Direktfelds, wo die Reflexionen einen Einfluss auf den Gesamtschalldruck bekommen, gilt das 1/r-Gesetz nur eingeschränkt.
- Außerhalb des Hallradius rH, das ist die Entfernung von der Schallquelle, bei der der Direktschall D genau so stark ist wie der Raumschall R, bleibt der Schalldruck mit zunehmendem Abstand von der Schallquelle konstant, da er hier nur noch von den Reflexionen der Wände bestimmt wird.
[Bearbeiten] Zusammenhang mit anderen akustischen Größen
In einer ebenen Welle ist der Schalldruck p mit den akustischen Größen Schallkennimpedanz Z0, Schallleistung Pak, Schallschnelle v und Schallintensität I folgendermaßen verknüpft:
.
Hierbei ist:
Symbol | Einheiten | Bedeutung |
---|---|---|
p | Pa | Schalldruck |
f | Hz | Frequenz |
ξ | m | Schallauslenkung |
c | m/s | Schallgeschwindigkeit |
v | m/s | Schallschnelle |
ω | 1/s | Kreisfrequenz |
ρ | kg/m3 | Luftdichte (Dichte des Mediums) |
Z = c · ρ | N·s/m3 | Schallkennimpedanz, Akustische Feldimpedanz |
a | m/s2 | Schallbeschleunigung |
I | W/m2 | Schallintensität |
E | W·s/m3 | Schallenergiedichte |
Pak | W | Schallleistung |
A | m2 | Durchschallte Fläche |
[Bearbeiten] Tabelle: Schalldruck und Schalldruckpegel diverser Schallquellen
Situation und Schallquelle |
Schalldruck p Pascal |
Schalldruck- pegel Lp dB re 20 µPa |
---|---|---|
Theoretische Grenze für Schallwelle bei 1 Atmosphäre Schalldruck |
100.000 Pa | 194 dB |
M1 Garand Gewehr aus 1 m Entf. | 5.000 Pa | 168 dB |
Düsenflugzeug in 30 Meter Entfernung | 630 Pa | 150 dB |
Gewehr aus 1 m Entfernung | 200 Pa | 140 dB |
Schmerzschwelle | 100 Pa | 134 dB |
Gehörschäden bei kurzfristiger Einwirkung |
20 Pa | ab 120 dB |
Düsenflugzeug 100 m entfernt |
6,3 - 200 Pa | 110 - 140 dB |
Presslufthammer, 1 m entfernt / Diskothek |
2 Pa | 100 dB |
Gehörschäden bei langfristiger Einwirkung >8 Stunden täglich |
0,63 Pa | ab 90 dB |
Hauptverkehrsstraße, 10 m entfernt |
0,2 - 0,63 Pa | 80 - 90 dB |
Pkw, 10 m entfernt | 0,02 - 0,2 Pa | 60 - 80 dB |
Fernseher in Zimmerlautstärke 1 m entfernt |
0,02 Pa | ca. 60 dB |
Normale Unterhaltung, 1 m entfernt |
2 · 10-3 - 6,3 · 10-3 Pa | 40 - 50 dB |
Sehr ruhiges Zimmer | 2 · 10-4 - 6,3 · 10-4 Pa | 20 - 30 dB |
Blätterrauschen, ruhiges Atmen |
6,3 · 10-5 Pa | 10 dB |
Hörschwelle bei 2 kHz | 2 · 10-5 Pa | 0 dB |
[Bearbeiten] Literatur
- Breuer, Hans: dtv-Atlas Physik, Band 1. Mechanik, Akustik, Thermodynamik, Optik. München: dtv-Verlag, 1996, ISBN 3-423-03226-X
- Kuttruff, Heinrich: Akustik. Stuttgart: Hirzel, 2004, ISBN 3-777-61244-8
- Müller, Gerhard; Möser, Michael: Taschenbuch der Technischen Akustik. Berlin: Springer, 3., überarb. Aufl. 2003, ISBN 3-540-41242-5
- Veit, Ivar: Technische Akustik. Würzburg: Vogel-Verlag, 2005, ISBN 3-834-33013-2