Sudeten
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Sudeten (tschechisch und polnisch Sudety) sind ein Gebirgszug, der die nordöstliche Umrandung des Böhmischen Beckens zwischen dem Zittauer Becken und der Mährischen Pforte bildet. Er ist 310 km lang, 30 bis 45 km breit. Die höchste Erhebung der Sudeten ist die Schneekoppe im Riesengebirge mit 1602 Metern ü. NN.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Gliederung
[Bearbeiten] Westsudeten
Die Westsudeten sind der westliche Teil des Gebirgszuges und gehören zu Deutschland, Tschechien und Polen. Die höchste Erhebung – zugleich der gesamten Sudeten – ist die Schneekoppe mit 1602 m.
- Lausitzer Gebirge / Zittauer Gebirge
- Jeschkengebirge
- Isergebirge
- Riesengebirge
- Landeshuter Kamm
- Rehorngebirge
- Bober-Katzbach-Gebirge
[Bearbeiten] Mittelsudeten
Die Mittelsudeten sind das Teilgebirge um die Stadt Wałbrzych (Waldenburg) in Polen. Bedeutende Steinkohlevorkommen finden sich im Waldenburger Bergland und im Eulengebirge.
- Waldenburger Bergland
- Eulengebirge
- Falkengebirge
- Rabengebirge
- Heuscheuergebirge
- Adlergebirge
- Habelschwerdter Gebirge
[Bearbeiten] Ostsudeten
Die Ostsudeten (auch Gesenke, tschechisch: Jeseníky) sind das Teilgebirge in Schlesien und Mährisch Schlesien, Tschechien.
Die höchste Erhebung ist der Altvater (Praděd) mit 1491 m.
- Glatzer Schneegebirge
- Bielengebirge
- Reichensteiner Gebirge
- Altvatergebirge = Hohes Gesenke
- Niederes Gesenke
[Bearbeiten] Kessel
Zwischen den Gebirgszügen befinden sich verschiedene Kessellandschaften:
[Bearbeiten] Charakteristik
In Tallagen herrscht Mischwald vor. Ab 600 m findet sich Fichtenwald. Ab 1200 m (Waldgrenze) wird Almwirtschaft betrieben, gelegentlich finden sich Hochmoore.
Die niederschlagsreichen Sudeten sind eine bedeutende Wasserscheide. Wichtige Quellflüsse sind die Elbe (Labe) und die Oder (Odra). Der Norden wird über die Oder zur Ostsee, der Süden über die Elbe zur Nordsee und der Südosten über die March (Morava) zur Donau (Dunaj) ins Schwarze Meer entwässert. Schneesichere Winter sind die Grundlage für ein bedeutendes Wintersportgebiet (besonders das Riesengebirge). Auch Wander- und Erholungstourismus sind wichtige Bereiche. Traditionelle Erwerbszweige sind Weberei, Glasherstellung, Papierindustrie, Textilindustrie.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Sudeten wurde von der Bezeichnung Sudetayle (deutsch Wildschweinberge) abgeleitet, die der griechische Geograph Claudius Ptolemäus im Jahre 150 für die heutigen nördlichen tschechischen Gebirge verwendete.
Nach den Sudeten wurde zwischen 1918 und 1945 die deutsche Minderheit in der damaligen Tschechoslowakei benannt – die Sudetendeutschen. Ihr Siedlungsgebiet wurde Sudetenland genannt, umfasste aber nicht nur das Gebiet der Sudeten, sondern das gesamte Grenzgebiet der Tschechoslowakei zu Deutschland und Österreich.
[Bearbeiten] Literatur
- Walther Dressler: Die Schlesischen Gebirge, Band 1, Riesen- und Isergebirge, Bober-Katzbach-Gebirge, Landeshuter Bergland; Storm Reiseführer; Berlin 1931
- Bernhard Pollmann: Riesengebirge mit Isergebirge, Rother Wanderführer; München 1996, ISBN 3-7633-4222-2
Commons: Category:Sudetes – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |