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Swiss - Wikipedia

Swiss

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Swiss (Begriffsklärung).
Swiss International Air Lines
Swiss Logo
Swiss A330-223 in Zürich
Gründung: 2001
IATA-Code: LX
ICAO-Code: SWR
Rufzeichen: Swiss
Sitz: Basel, Schweiz
Drehkreuz: Zürich, Schweiz
Firmenstruktur: Aktiengesellschaft
Allianz: Star Alliance
Flottenstärke: 72
Ziele: nationale und internationale Ziele

Die Swiss International Air Lines AG ist die grösste Schweizer Fluggesellschaft und de facto ein Tochterunternehmen des Konzerns Deutsche Lufthansa AG. Heimatflughafen und zugleich Hub der schweizerischen Linienfluggesellschaft ist der Flughafen Zürich, der Firmensitz befindet sich jedoch in Basel. Swiss beförderte im Jahr 2006 - bei einem durchschnittlichen Sitzladefaktor für das gesamte Streckennetz von 79.8% - 10,5 Millionen Passagiere (2005: 9,6 Millionen)[1] und betreibt eine Flotte von 46 Flugzeugen vom Hersteller Airbus. Weitere 24 Flugzeuge der Regionalflotte – vom Hersteller Avro (British Aerospace) – wurden in das im Herbst 2005 gegründete Tochterunternehmen Swiss European Air Lines ausgelagert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Eigentümer der Swiss

Aus rechtlichen Gründen gehört die Swiss bis zur Neuaushandlung von Landerechten mit vielen aussereuropäischen Ländern nur zu 49 % der Lufthansa. Die restlichen 51 % gehören vorläufig der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schweizer Stiftung Almea. Almea und Lufthansa sind in diesem Verhältnis (51:49) Eigentümer der Firma AirTrust AG, die wiederum Alleineigentümerin der Swiss ist. In diesem Zustand gilt die Swiss als Schweizer Firma und kann so die vorhandenen Verkehrsrechte in den Ländern ausserhalb der Europäischen Union beibehalten, die seit jeher weltweit zwischenstaatlich geregelt und nicht an andere Staaten veräußert werden. Verhandlungen zur späteren Übertragung dieser Rechte auf eine Swiss unter mehrheitlichem Kapitalbesitz der Deutschen Lufthansa AG sind mit den betroffenen Staaten teilweise abgeschlossen, teilweise noch im Gange (November 2006). Erst wenn sämtliche Verhandlungen abgeschlossen sind, kann der Lufthansa-Konzern die Swiss vollständig übernehmen.

[Bearbeiten] Geschichte

Airbus A320 der Swiss; im Hintergrund eine startende A319 und eine rollende A330-200
Airbus A320 der Swiss; im Hintergrund eine startende A319 und eine rollende A330-200

[Bearbeiten] Gründung

Swiss wurde in Folge der Insolvenz der damaligen nationalen Fluggesellschaft Swissair im Oktober 2001 im März 2002 gegründet.

In der Zeit zwischen dem Grounding der Swissair am 2. Oktober 2001 um ca. 12:00 und dem Start der Swiss am 1. März 2002 wurde die Swissair vom Schweizer Staat mit den notwendigen liquiden Mitteln unterstützt, um den Flugbetrieb aufrecht erhalten zu können und die Gründung der Swiss zu ermöglichen.

Gesellschaftsrechtliche Ausgangsgrundlage der Swiss bildete die Basler Regionalfluggesellschaft Crossair, deren Strukturen mit massgeblicher finanzieller Unterstützung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, einiger Kantone und der Schweizer Wirtschaft (namentlich der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse) für den Aufbau einer neuen, international tätigen Schweizer Linienfluggesellschaft genutzt wurde. Die Crossair änderte ihren Namen in Swiss und übernahm je 26 Lang- und Kurzstreckenflugzeuge der ehemaligen Swissair sowie zu einem grossen Teil deren Flugverbindungen. Das Projekt trug den Namen „Phönix+“.

Swiss führte neben den erwähnten Linienflügen auch Charterflüge zu Ferienzielen in Europa und Nordafrika durch. Bis einschliesslich Sommerflugplan 2004 wurden die Charterflüge unter der Marke Swiss Sun durchgeführt. Ihre Airbusflotte lässt Swiss durch SR Technics Switzerland warten.

Im Oktober 2005 teilte die Führung der Swiss mit, dass man die Regionalflotte in eine neue Gesellschaft Swiss European Airlines AG auslagern werde. Diese Tochtergesellschaft der Swiss erhielt ihre Betriebsgenehmigung zum Winterflugplan 2005 und konnte am 1. November 2005 mit zwei gleichzeitig startenden Flügen auf der Strecke Zürich-Kloten - Genf-Cointrin vv. an den Start gehen.

[Bearbeiten] Übernahmeverhandlungen

Nachdem frühere Übernahmeangebote des Lufthansa-Konzerns seitens der Schweizer Eigentümer scheiterten, einigte sich die Swiss im Herbst 2003 mit der Oneworld-Allianz unter der Führung von British Airways auf eine baldige Mitgliedschaft. Anfang Juni 2004 wurden die Beitrittsverhandlungen jedoch ergebnislos abgebrochen.

Die Chefetagen von Swiss und Deutsche Lufthansa AG führten monatelange geheime Verhandlungen über eine Übernahme. Im März 2005 einigte sich der Lufthansa-Konzern mit den Swiss-Grossaktionären, zu denen insbesondere Credit Suisse, UBS, die Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Kanton Zürich gehören. Im Ergebnis wurde eine schrittweise Übernahme der Swiss durch den Lufthansa-Konzern, der Fortbestand der Marke Swiss und der Erhalt des Hubs Zürich neben den Lufthansa-Hubs Frankfurt am Main und München vereinbart. Gleichzeitig wurde die Swiss ein Mitglied der Star Alliance.

Bereits im Herbst 2005 wurden alle Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz von Lufthansa und Swiss im Codesharing betrieben, d. h. sowohl unter Lufthansa-, als auch unter Swiss-Flugnummer. Um den Fluggästen das Umsteigen zu erleichtern, wurden ab diesem Zeitpunkt die Flüge in den selben Terminals der Flughäfen Frankfurt, München und Zürich abgefertigt. Zum Beginn des Winterflugplans 2005 traten auch Kooperationsvereinbarungen mit Austrian, TAP, United Airlines und Air Canada als Vorbereitung des Beitritts der Swiss zur Star Alliance in Kraft.

Am 2. Juni 2005 beschloss die von Lufthansa dominierte Star Alliance die Aufnahme der Swiss im Jahr 2006. Der Beitritt erfolgte am 1. April 2006.

[Bearbeiten] Flotte

Airbus A340-313X der Swiss am Zürcher Flughafen
Airbus A340-313X der Swiss am Zürcher Flughafen
Airbus A330-223 in Zürich
Airbus A330-223 in Zürich
Airbus A319 der Swiss
Airbus A319 der Swiss

[Bearbeiten] Swiss International

Mit Ausnahme der A330 mit Triebwerken von Pratt & Whitney ist die gesamte Airbus-Flotte mit der CFM56-Triebwerksfamile von CFM International ausgerüstet.

Am 14. November 2006 wurde die erste von zwei zusätzlichen Airbus A330-223 (in einer Zwei-Klassen-Konfiguration) von der Lufthansa-Flotte in die Swiss-Flotte übertragen und ersetzt eine kurzzeitig eingemietete Airbus A300, am 5. Dezember 2006 folgte analog eine zweite A330. Für den Mittelstreckenverkehr ist seit dem 12. Dezember eine zusätzliche A320 im Dienst, der im Frühling 2007 zwei ältere A321 von der Turkish Airlines und im Laufe des 1. Halbjahres 2007 zwei A320 folgen werden, um den Zubringerverkehr auszubauen. Bis zum Sommerflugplan 2008 folgen drei weitere A340-300 von Air Canada und Austrian Airlines. [2].

[Bearbeiten] Swiss European

Nachdem bereits im Herbst 2005 (noch vor der Gründung und Auslagerung zu Swiss European) sämtliche verbliebenen Saab 2000 ausgemustert worden waren, wurden bis zum Sommerflugplan 2006 auch alle Embraer ERJ-145 ausgemustert und die Flotte auf Avro RJ85/100 vereinheitlicht; der letzte Flug eines ERJ 145 fand am 31. Juli 2006 statt [3]. Von Januar bis April 2006 wurden hierfür sechs gebrauchte RJ100 übernommen und in Dienst gestellt.

Ob und wann die noch von der Vorgängergesellschaft Crossair als Erstbestellerin der neuen Embraer-Flugzeuggeneration georderten Maschinen vom Typ Embraer 170 und Embraer 195 ausgeliefert werden, ist ungewiss.

[Bearbeiten] Geschäftsergebnisse

Für 2003 wies Swiss einen Verlust von 687 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr 980 Mio.) bei einem Umsatz von 4,126 Mrd. (Vorjahr 4,395 Mrd.) aus. Für 2004 hatte Swiss ursprünglich ausgeglichenes Ergebnis prognostiziert, kündigte aber im Juni 2004 einen Jahresverlust an, der mit hohen Treibstoffkosten begründet wurde. Im Februar 2005 rapportierte der im April 2004 ernannte frühere Lufthansa- und Deutsche Bahn-Manager und neue Swiss-Konzernchef, der Deutsche Christoph Franz, einen Nettoverlust von 140 Mio.

Der konsolidierte Betriebsertrag im Geschäftsjahr 2005 stieg auf 3,732 Mrd. Schweizer Franken (Vorjahr: 3,642 Mrd.). Das Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierungskosten verbesserte sich auf -14 Mio. (Vorjahr: -122 Mio.). Aufgrund von währungsbedingten Wertanpassungen in Höhe von 65 Mio. (cash-neutral) auf Verbindlichkeiten in US-Dollar sowie Restrukturierungskosten in Höhe von 41 Mio. resultierte ein im Vorjahresvergleich deutlich gestiegener Nettoverlust von 178 Mio. (Vorjahr: Nettoverlust von 140 Mio.). Für das erste Halbjahr 2006 verkündete Swiss einen Gewinn von 76 Mio. nach -89 Mio. im ersten Halbjahr 2005.

Im Geschäftsjahr 2006 erzielte Swiss zum ersten Mal einen Reingewinn in der Höhe von CHF 263 Mio. (Vorjahr: -178 Mio.). Der konsolidierte Betriebsgewinn (EBIT) betrug CHF 231 Mio. (Vorjahr: -14 Mio.). Der Umsatz stieg um 11.3% auf CHF 4,153 Mrd. und die flüssigen Mittel betragen neu CHF 922 Mio. (+65.2%)[4].

[Bearbeiten] Vielfliegerprogramm

Das Vielfliegerprogramm der Swiss, Swiss Travel Club (ehem. Qualiflyer), wurde am 1. April 2006 in das von Lufthansa dominierte Miles & More-Programm überführt, dem sich u. a. auch die AUA angeschlossen hat. So wurden aus den „regulären“ TravelClub-Konten Miles-&-More-Konten; TC Silber wurde zu M&M Frequent Traveller; TC Gold zu M&M Senator.

Vertragliche Änderungen ergaben sich für Mitglieder der höchsten Klasse (Swiss Circles (Swiss)). Ursprünglich waren 200'000 Meilen zur Aufnahme notwendig, davon 150'000 im ersten Jahr der Mitgliedschaft (Aufnahme erfolgte nur auf Empfehlung durch das Swiss-Management). Im Lufthansa-Vielfliegerprogramm sind für die vergleichbare Klasse hingegen 600'000 Meilen notwendig.

[Bearbeiten] Sonstiges

Swiss International Air Lines AG unterhält seit der Gründung enge Beziehungen mit Fans und Interessierten der Fluggesellschaft. So ist Swiss Virtual Air Lines ein mit Unterstützung von SWISS geführtes Projekt. Dabei trifft eine Gemeinschaft von über 400 Simulations-Piloten zusammen, die den Flugbetrieb von Swiss am Flugsimulator nachzuahmen versucht. Nicht selten trifft man auf echte Piloten.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Swiss Pressemitteilung vom 12. Januar 2007: SWISS im Jahr 2006 mit 10.5 Millionen Passagieren
  2. NZZ Online (13. November 2006): Swiss schafft 550 neue Arbeitsplätze
  3. Bericht über letzten Flug einer Swiss-ERJ 145
  4. NZZ Online (8. März 2007): Die SWISS erstmals mit Gewinn

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Swiss – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
n:
WikiNews
Wikinews: Swiss – Nachrichten

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