Trabzon
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Trabzon | |
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Basisdaten | |
Staat: | Türkei |
Provinz: | Trabzon |
Geografische Lage: | |
Höhe: | |
Fläche: | 4.685 km² |
Einwohner: | 275.137 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | 58,7 Einwohner/km² |
Telefonvorwahlen: | 0462 |
Kfz-Kennzeichen: | 61 |
Politik | |
Bürgermeister | M. Volkan Canalioglu |
Regierende Partei | CHP |
Trabzon (früher Trapezunt, griechisch Τραπεζούντα, ist eine türkische Stadt am Südufer des Schwarzen Meeres. Trabzon hat 275.137 Einwohner (Stand: 2006). Trabzon ist Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum der gleichnamigen Provinz und ist Umschlagplatz für den Export von Nahrungsmitteln, Vieh und Tabak. Im Umland werden Haselnüsse, Tee, Tabak und Mais angebaut. Ein Flughafen und eine Technische Universität (1963 gegründet) befinden sich ebenfalls in der Stadt. Auch der Hafen ist von sehr großer Bedeutung.
Der antike Name der Stadt lautete Τραπεζοῦς (Trapezous), Genitiv Τραπεζούντος (Trapezountos), aus dem sich die lateinische Bezeichnung Trapezuntum ableitete.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Siehe auch: Kaiserreich Trapezunt
Die Gegend um Trabzon ist seit mindestens 9000 Jahren besiedelt. Nach der Sage soll eine ‚Weißer Stamm‘ genannte Volksgruppe von Trabzon aus am Krieg um Troja teilgenommen haben. Zur Zeit des Großreiches der Hethiter nannte man Trabzon Hayasa oder Azzi. Die assyrischen Herrscher machten aus Trabzon eine wichtige Handelsstadt.
Pausanias erwähnt eine arkadische Stadt Trapezus, die zur Gründung der Stadt Megalopolis (371 v. Chr.) verlassen werden musste, worauf sich die Einwohner in das pontische Trapezus begeben hätten, wo sie von der Bevölkerung als Bewohner ihrer Mutter-Stadt friedlich aufgenommen worden seien.[1] Nach allgemeiner griechischer Überlieferung gründeten Griechen aus Milet (Kleinasien) im Jahr 756 v. Chr. die Stadt. In griechischer Zeit wurde die Stadt auch von Skythen umlagert. Später wurde die Stadt von den Persern und um 334 v.Chr. von Alexander dem Großen erobert. Xenophon erwähnt in seiner Anabasis die Stadt als dem benachbarten Sinope tributpflichtig.[2]
In der römischen Kaiserzeit wurde Trabzon ab 117 n. Chr. zur Provinzhauptstadt und machte sich einen Namen als Schiffbauzentrum. 258 n. Chr. legten die Goten die Stadt in Schutt und Asche. Ihre Ende des 3. Jahrhunderts bereits christlichen Bewohner bauten sie wieder auf und errichteten viele Kirchen und Klöster.
Als die Armeen des 4. Kreuzzuges 1204 unerwartet das Byzantinische Reich angriffen, niederwarfen und in Konstantinopel das Lateinische Kaiserreich errichteten, entstanden um Byzanz herum mehrere griechische Nachfolgestaaten. Das Reich von Trapezunt war einer davon und so war Trapezunt die Hauptstadt eines gesonderten Kaiserreiches, eines Zweiges der von den Kreuzfahrern aus Konstantinopel vertriebenen byzantinischen Herrscherdynastie der Komnenen. Nach dem Einfall der Mongolen erlebte das Reich durch Handel und Zölle einen enormen Wohlstand. Es wurde zum Knotenpunkt von Handelsrouten nach Russland, in den Mittelmeerraum und in den Mittleren Osten. Mit dem Schwinden der mongolischen Macht nach 1320 sah sich auch Trapezunt zunehmend Angriffen verschiedener türkischer Länder und Stämme ausgesetzt. Hinzu kamen Bürgerkriege und interne Intrigen.
Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 behauptete sich das Reich von Trapezunt noch wenige Jahre unter osmanischer Oberherrschaft. Trapezunt fiel schließlich 1461, nachdem es als Führer eines Bündnisses griechischer Länder gegen den Sultan einen letzten Versuch unternommen hatte, das byzantinische Reich wiederherzustellen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht war der Hof der Komnenen ein bedeutendes künstlerisches und kulturelles Zentrum, das Trapezunt zum letzten Refugium griechischer Zivilisation in Kleinasien machte.
Während des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt von russischen Truppen besetzt und erst nach dem Krieg an die Türkei zurückgegeben. Die Pariser Vorortverträge hatten sie zunächst Armenien zugeschlagen. Nach der Niederlage Griechenlands im Türkisch-Griechischen Krieg 1919-1922 (Kleinasiatische Katastrophe) wurde der starke griechische Bevölkerungsanteil (Pontos-Griechen) im Zuge des im Vertrag von Lausanne vereinbarten Bevölkerungsaustausches nach Griechenland ausgesiedelt.
In den Jahren 2006 und 2007 machte Trabzon wiederholt im Zusammenhang mit nationalistisch begründeten Attentaten von sich reden. 2006 wurde der katholische Priester Andrea Santoro in Trabzon von einem Jugendlichen ermordet, während im Zusammenhang mit dem Mord an dem armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink im Januar 2007 auffällt, dass der jugendliche Mörder, sein Auftraggeber und die vermeintlichen Hintermänner ausnahmslos aus Trabzon stammen. Es wird untersucht, inwieweit die Polizei in Trabzon ihr vorliegende Informationen über die Gefährdung Hrant Dinks ignoriert hatQuellen vgl. Weblinks.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt hat den internationalen Flughafen Trabzon.
[Bearbeiten] Lazen
Es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, dass die Bevölkerung von Trabzon lasisch sei. Die Lazen sind in Trabzon eine sehr kleine Minderheit - sie leben vor allem in den Bezirken der Provinz Rize, Pazar (Atina), Ardeşen (Artaşeni), Çamlıhemşin (Vijadibi), Fındıklı (Viçe) und der Provinz Artvin, Arhavi (Arkhabi), Hopa (Xopa) und Borçka;
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Süleyman I. der Prächtige, osmanischer Sultan
- Gökdeniz Karadeniz, türkischer Fussballspieler
- Hüseyin Çimşir, türkischer Fußballspieler
- Fatih Tekke, türkischer Fußballspieler
- Senol Günes, türkischer Fußballtrainer und Torhüterlegende
- Haluk Ulusoy, Vorsitzender des türkischen Fußballverbandes
- Ahmet Agaoglu, Vorsitzender des türkischen Golfverbandes
- Basilius Bessarion, byzantinischer Theologe und Humanist
- Sali Turan, türkischer Maler
- Cevdat Sunay, türkischer Politiker und General
- Oktay Rifat, türkischer Jurist und Schriftsteller
- Yasar Mirac ,türkischer Dichter und Schriftsteller
- Volkan Konak,türkischer Musiker
- Nihat Genc, türkischer Journalist
- Sunay Akin, türkischer Autor
- Yücel Cagri Cilingir, türkische Autor
[Bearbeiten] Partnerstädte
Trabzon unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Sotschi, Russland (1993)
- Rizhao, VR China (1997)
- Szigetvár, Ungarn (1998)
- Batumi, Georgien (2000)
- Rasht, Iran (2000)
- Zandschan, Iran (2001)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 41° 00' 23" N; 39° 43' 50" O