Universität Complutense Madrid
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Universität Complutense Madrid |
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Daten | |
Gründungsjahr | 1499/1836 |
Ort | Madrid |
Studenten | 95.869 |
Studiengänge | - 77 offizielle Studiengänge - 128 nicht-offizielle Eigentitel - 212 Promotionsstudiengänge |
Fakultäten und Schulen |
- 20 Fakultäten - 6 Escuelas Universitarias |
Abteilungen und Institute |
-184 Abteilungen - 43 Forschungsinstitute - 9 Centros de Formación Profesional - 5 Universitätsklinken |
Mitarbeiter | 9.501 - Lehrstuhlinhaber (Catedráticos) 795 - Sonst. Professoren u. wiss. Mitarbeiter: 5.166 |
Haushalt | 464,044 Mio Euro * (2004) |
Hochschultyp | staatlich |
Präsident | Prof. Dr. Carlos Berzosa Alonso-Martínez |
Postadresse | Universidad Complutense de Madrid Ciudad Universitaria E-28040 Madrid |
Homepage | http://www.ucm.es/ |
Die Universität Complutense Madrid (spanisch: Universidad Complutense de Madrid) ist die größte spanische Präsenz-Universität. Sie befindet sich in Madrid.
Die Ursprünge der Universität finden sich im Mittelalter, als der König Sancho IV. von Kastilien am 20. Mai 1293 das Studium Generale schuf. Im Jahr 1499 entsprach Papst Alexander VI. der Bitte eines der ehemaligen Schüler, Kardinal Cisneros, das Studium Generale in eine Universität umzuwandeln. Diese wurde Universitas Complutensis genannt, da Complutum der lateinische Name von Alcalá de Henares war, wo sich die neue Universität befand.
Mitte des 19. Jahrhunderts übersiedelte die Universität nach Madrid über und wurde in Universidad Central umbenannt (1836), da sie das Monopol für der Verleihung von Doktortiteln besaß. Dieses Monopol endete 1951, als die Universität Salamanca ihr historisches Privileg, den Doktortitel zu verleihen, wiederzugewinnen suchte. Damit entfiel auch die Begründung für den Namen und die Universidad wurde in Universität Madrid umbenannt.
Durch die Universitäts- und Studienreform von 1970 wurde die Universität Madrid in zwei Teile geteilt: Die natur-, sozial-, geistes- und sprachwissenschaftlichen sowie die medizinischen Studiengänge verblieben bei der Universität, die nun Universidad Complutense de Madrid genannt wurde, während die Zentren für technische Studiengänge gemeinsam mit Institutionen anderer bisheriger Träger wie dem Heer oder dem Industrieministerium in der Universidad Politécnica de Madrid (Polytechnische Universität Madrid) zusammengefasst wurden. Als 1977 in Alcalá wieder eine Universität eröffnet wurde, erhielt diese den Name Universität Alcalá.
Die Universität Complutense befindet sich auf zwei Hochschulgeländen (Campus), der Ciudad Universitaria im Stadtteil Moncloa, die sich die Complutense mit der Universidad Politécnica de Madrid und der Nationalen Fernuniversität Universidad Nacional de Educación a Distancia teilt, und dem Campus in Somosaguas. Die Ciudad Universitaria bildete im spanischen Bürgerkrieg mehrer Monate lang die Front bei der Verteidigung bzw. Eroberung Madrids durch republikanische bzw. nationalistische Truppen. Hierbei wurden nicht nur Gebäude zerstört, sondern auch ein bedeutender Teil wissenschaftlicher Präparate und der Bibliotheken, die zum Teil noch aus der alten Complutense stammten. Auch ein Großteil der Professoren stand durch Exil und Absetzung nach 1939 nicht mehr zur Verfügung.
Mit 95.869 eingeschriebenen Studenten im Studienjahr 2003/2004 ist die Universidad Complutense die größte Präsenz-Universität (die Nationale Fernuniversität hat mehr eingeschriebene Studenten) in Spanien und die zweitgrößte in Europa.
Unter anderem können derzeit folgende Studiengänge belegt werden: Biologie, Umweltwissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Tourismus, Soziologie, Journalistik, Dokumentationswesen, Pharmazie, Philosophie, Philologie, Medizin, Krankenpflege, Zahnmedizin, Physiotherapie, Lehramt, Mathematik, Physik, Chemie, Informatik, Geographie, Schöne Künste, Geologie, Chemieingenieurwesen (keine abschließende Liste).
[Bearbeiten] Bedeutende Lehrende und Alumni (Auswahl)
- Mediziner und Naturwissenschaftler
- Gregorio Marañón (1887-1960) – Arzt, Forscher, Historiker, Schriftsteller (seit 1931 Professor für Endokrinologie)
- Santiago Ramón y Cajal (1852-1934) – Arzt, erhielt 1906 den Nobelpreis für Medizin (seit 1892 Professor für Histologie und Pathologie)
- Theologen und Philosophen
- José Ortega y Gasset (1883-1955) – Philosoph, Soziologe und Essayist (Professor für Metaphysik 1910-1936)
- Fernando Savater (* 1947) – Philosoph und Schriftsteller, derzeit Professor für Philosophie
- Domingo de Soto (1494-1560) – Dominikanermönch, Theologe und Philosoph, Beichtvater Karls V.
- Künstler
- Alejandro Amenábar (* 1972) – chilenischer Filmregisseur (u.a. Das Meer in mir)
- Lope de Vega (1562-1635) – Dichter
- Javier Marías (* 1951) – Schriftsteller
- Erich Hackl (* 1954) – österreichischer Schriftsteller
- Francisco de Quevedo (1580-1645) - Dichter und Schriftsteller
- Mario Vargas Llosa (* 1936) – peruanischer Schriftsteller und Politiker (promovierte 1959 an der Complutense)
- Politiker
- José María Aznar (* 1953) – Ehemaliger spanischer Ministerpräsident (1996-2004)
- Manuel Azaña y Díaz (1880-1940) – Zweiter und letzter Staatspräsident der Zweiten Republik (1936-1939), promovierte 1900 an der Universidad Central.
- María Teresa Fernández de la Vega (* 1949) – seit 2004 spanische Vize-Ministerpräsidentin
- Gaspar Melchor de Jovellanos y Ramírez (1744-1811) – Politiker und Schriftsteller
- Juan Negrín (1889-1956) – Politiker, während des spanischen Bürgerkriegs Ministerpräsident (1937-1939)
- Loyola de Palacio (* 1950) – Ehemalige Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Verkehr und Energie (1999-2004)
- Nicolás Salmerón (1838-1908) – Professor für Philosophie bzw. Metaphysik, von Juli bis September 1873 Präsident der Ersten Republik in Spanien.
- Javier Solana (* 1942) - ehemaliger NATO-Generalsekretär (1995-1999) und Generalsekretär des Europäischen Rates und Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (seit 1999); ehemaliger Professor für Festkörperphysik
- Pedro Solbes – derzeitiger spanischer Wirtschaftsminister und EU-Kommissar für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten der EU-Kommission Prodi
- Adolfo Suárez (* 1932) – Erster Ministerpräsident nach Ende der Franco-Ära (1976-1981)
- Andere
- Letizia Ortiz (* 1972) – Ehefrau von Kronprinz Felipe von Spanien und ehemalige Fernseh-Moderatorin
- José Protasio Rizal (1861-1896) – Arzt, Schriftsteller und philippinischer Nationalheld
- José Luis Sampedro (* 1917) – Wirtschaftswissenschaftler und Schriftsteller (1955-1969 Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsstruktur)
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.ucm.es (Offizielle Webseite der Universität)
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