Vaterit
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Vaterit | |
Bild eventuell bei Commons:Mineral | |
Chemismus | Ca[8][CO3] |
Mineralklasse | wasserfreie Carbonate ohne fremde Anionen - Calcitgruppe V/B.02-10 (nach Strunz) 14.1.2.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse | dihexagonal-dipyramidal ![]() |
Farbe | farblos |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 3 |
Dichte (g/cm³) | 2,54 |
Glanz | |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | kleine bis große, faserige Kristalle |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | |
Kristalloptik | |
Brechzahl | ω=1,550 ε=1,650 |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
Δ=0,100 ; einachsig positiv |
Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | in Salzsäure schwer löslich |
Ähnliche Minerale | |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | |
Besondere Kennzeichen |
Vaterit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca[8][CO3] und entwickelt kleine bis große, faserige und farblose Kristalle.
Zusammen mit den Mineralen Calcit, Gaspeit, Magnesit, Otavit, Rhodochrosit, Siderit, Smithsonit und Sphärocobaltit bildet es die Calcitgruppe.
Durch seine schwere Löslichkeit in Salzsäure ist Vaterit gut von dem leichtlöslichen Calcit zu unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Vaterit wurde nach Heinrich Vater, einem deutschen Professor der Mineralogie und Chemie benannt.
[Bearbeiten] Modifikationen und Varietäten
Vaterit ist eine metastabile Modifikation des Calciumcarbonat, die bei einer Temperatur von unter 400 °C aus wässrigen, stark übersättigten Lösungen entsteht. Es ist trimorph mit Calcit und Aragonit, das heißt die Minerale kristallisieren bei gleicher chemischer Zusammensetzung in verschiedenen Kristallsystemen.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Vaterit bildet sich in mineralreichen Quellen, aber auch in organischen Geweben und stellt einen Bestandteil von Gallensteinen und Nierensteinen dar.
Fundorte sind unter anderem Oberwolfach, Oberschulenberg/Schulenberg im Oberharz und an mehreren Orten in Rheinland-Pfalz in Deutschland, Mont Saint-Hilaire in Kanada, sowie Obersulzbachtal in Österreich.
[Bearbeiten] Struktur
Im Vaterit wechseln sich hexagonal geordnete CO3-Gruppen mit [8]-fach koordinierten Calcium-Ionen ab, was bedeutet, dass jedes zentral liegende Calcium-Ion von acht Ionen der CO3-Gruppe umgeben ist.
[Bearbeiten] Siehe auch
Systematik der Minerale, Liste der Minerale, Portal:Geowissenschaften
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Okrusch, Siegried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6