Verkehrsflugzeug
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Ein Verkehrsflugzeug ist ein Flugzeug, das von Fluggesellschaften im öffentlichen Verkehr betrieben wird und dessen hauptsächlicher Einsatzzweck der kommerziell ausgerichtete Transport von Passagieren oder Frachtgut ist.
Die in einem Verkehrsflugzeug vorhandene Ausstattung und der angebotene Komfort richtet sich nach der Art der Fluggesellschaft (siehe auch Billigfluggesellschaft) und der gebuchten Beförderungsklasse (First, Business und Economy).
Moderne Verkehrsflugzeuge sind mit einer Druckkabine ausgerüstet, um den Luftdruck im Inneren der Kabine auch in großen Flughöhen auf einem für Menschen normalen Niveau halten zu können. Des Weiteren betreibt jedes Verkehrsflugzeug eine Klimaanlage.
Ein Düsenverkehrsflugzeug ist ein von Strahltriebwerken angetriebenes Verkehrsflugzeug.
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[Bearbeiten] Geschichte
- Die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung von Verkehrsflugzeugen
- 1914 Sikorsky Ilja Muromez - erstes als solches konstruiertes Passagierflugzeug mit geschlossener, beheizter und beleuchteter Passagierkabine für 16 Personen, Schlafraum und Toilette. Die Vorgängermodelle "Sikorsky Russki Witjas", "Grand Baltiski" und "Le Grande" sind wohl noch als Experimentalflugzeuge einzuordnen.
- 1919 Junkers F 13 - erstes Ganzmetall-Verkehrsflugzeug.
- 1931 Lockheed Orion - Schnellverkehrsflugzeug, erstes Verkehrsflugzeug mit Einziehfahrwerk
- 1935 Douglas DC-3 - Standard-Verkehrsflugzeug, Sprung nach vorn in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichtkeit
- 1938 Boeing B-307 Stratoliner - erstes Verkehrsflugzeug mit Druckkabine
- 1943 Lockheed Constellation - erstes Verkehrsflugzeug im transkontinentalen Linienverkehr (in den USA), Höhepunkt der Entwicklung von Kolbenmotor-getriebenen Verkehrsflugzeugen
- 1948 Vickers Viscount - erstes Turboprop-Düsenverkehrsflugzeug
- 1949 De Havilland DH 106 Comet - erstes Düsenverkehrsflugzeug
- 1955 Tupolew Tu-104 - erstes erfolgreiches Düsenverkehrsflugzeug
- 1955 Sud Aviation Caravelle - erstes Kurzstrecken-Düsenverkehrsflugzeug mit am Rumpfheck angeordneten Triebwerken und einem „sauberen“ Tragflügel.
- 1957 Boeing 707 - bahnbrechendes Langstrecken-Düsenverkehrsflugzeug
- 1965 - Erstflug der Antonow An-22, bis zur Vorstellung der B747 größtes Flugzeug, heute noch größte Turboprop
- 1969 Boeing 747 ("Jumbo Jet") - Erster Großraumjet (Wide-Body); Sprung nach vorn in Bezug auf Größe (587 Sitplätze bei Corsairfly) und Reichweite
- 1968/1969 Tupolew Tu-144 Concorde - die einzigen beiden Überschall-Verkehrsflugzeuge
- 1987 Airbus A320 - Erstes Verkehrsflugzeug mit Glascockpit, Fly-by-Wire-Steuerung und einem Sidestick statt einem Steuerhorn. Zudem erhöhte eine verfeinerte Computersteuerung die Wirtschaftlichkeit und verhinderte Lastüberschreitungen durch Begrenzung der Steuerbefehle auf ein bestimmtes Mass innerhalb des sogenannten "Flight Envelopes".
- 2005 Airbus A380 - erstes Großraum-Verkehrsflugzeug mit zwei durchgehenden Passagierdecks übereinander (four-aisle), Einsatz von Kunststoffverbundmaterialien in so weitreichendem Umfang wie vorher noch bei keinem Verkehrsflugzeug, um Gewicht zu sparen und somit einen deutlichen Wirtschaftlichkeitsvorteil zu erreichen.
[Bearbeiten] Hersteller
Der Markt der Verkehrsflugzeuge mit über 100 Sitzplätzen wird seit der Fusion der beiden amerikanischen Hersteller Boeing und McDonnell Douglas von zwei Anbietern in einem sog. Duopol bedient:
- Airbus aus Europa
- Boeing (einschließlich McDonnell Douglas) aus den USA
Im Bereich der sog. Regionalverkehrsflugzeuge mit 30 bis 100 Sitzplätzen bieten folgende Firmen Flugzeuge an, wobei die drei ersten den Markt klar dominieren:
- ATR aus Italien und Frankreich
- Bombardier (ex Canadair) aus Kanada
- Embraer aus Brasilien
- Antonow aus der Ukraine
- Suchoj aus Russland
- Tupolew PSC aus Russland
Folgende Firmen haben ihre Tätigkeit im Zuge der immer stärkeren Konsolidierung des Flugzeugherstellermarktes seit Ende des 2. Weltkriegs als Entwickler neuer Verkehrsflugzeuge eingestellt bzw. entwickeln zur Zeit keine neuen Typen:
- British Aerospace aus Großbritannien
- Fairchild Dornier aus Deutschland
- Fokker aus den Niederlanden
- Iljuschin aus Russland
- Saab aus Schweden
[Bearbeiten] Regionalverkehrsflugzeug
Unter einem Regionalverkehrsflugzeug versteht man ein kleineres Verkehrsflugzeug, das im sogenannten Regionalluftverkehr, also auf kurzen oder wenig gefragten Routen eingesetzt wird. Meist zielt das Angebot auf den hochpreisigen Sektor der Geschäftsreisenden, denn die Sitzkilometerkosten sind mit den Kosten der Billigfluglinien nicht konkurrenzfähig. Große Fluglinien lagern daher gern den Regionalverkehr in eine Tochtergesellschaft aus, um dem Kostendruck besser entgegnen zu können. Regionalflüge machen nämlich einen großen Anteil der Flugbewegungen aus, erbringen jedoch nur einen geringen Anteil der Sitzkilometer. Der Regionalverkehr ist für große Fluggesellschaften nötig, um Passagiere zu den Drehkreuzen zu bringen und so die grossen Langstreckenflugzeuge zu füllen.
Es sind üblicherweise zwei Triebwerke montiert (Ausnahme: BAe 146), sowie bis zu 70, in manchen Definitionen auch bis zu 120 Sitzplätze. Ein Mittelgang trennt je nach Rumpfbreite die Sitzanordnung 1+2 oder 2+2, bei größeren Modellen auch 2+3 oder 3+3. Die kleinsten Maschinen dieser Flugzeugklasse wie Embraer EMB 120 und Saab 340 bieten Platz für ca. 30 Passagiere.
Von grundlegender Bedeutung ist die Art der Triebwerke. Im Regionalflugverkehr hat ein Turboprop einen Geschwindigkeitsnachteil gegenüber den mit Strahltriebwerk betriebenen Regionaljets. Aktuelle Regionaljets erreichen Geschwindigkeiten, die denen von Mittelstreckenflugzeugen in nichts nachstehen, also über 700 km/h. Da es mittlerweile eine große Anzahl dieser Regional-Jets gibt (etwa die CRJ 200 der Bombardier oder die Regionaljets von Embraer), sah es eine Zeitlang so aus, als stünden die Flugzeuge mit Turboprop-Propeller-Motoren vor ihrem Ende. Angesichts steigender Treibstoff-Preise kündigte sich 2005 allerdings so etwas wie eine Renaissance des Turboprop-Antriebs an, was zu einer steigenden Nachfrage sowohl bei ATR als auch bei Bombardier (für die Q-Serie) führte.
Durch den Einbau von so genannten Active Noise Reduction-Systemen wurde zudem der Kabineninnenlärm der Propeller deutlich reduziert.
Ein Vorteil der Turbopropellermaschinen gegenüber den Regionaljets ist der geringere Treibstoffverbrauch und die deutlich kürzere Start- und Landestrecke, die sie für Flüge, von und zu kleineren Flughäfen interessant macht. Vergleichbare geringe Werte für Start- und Landestrecke erreichen bei den Regionaljets nur speziell für diesen Zweck entworfene Maschinen, so z.B. die BAe-146, auch Jumbolino genannt.
[Bearbeiten] QC-Verkehrsflugzeug
Ein QC-Verkehrsflugzeug (QC aus dem Englischen für quick change, also Schnellumrüstung) ist die Bezeichnung für Verkehrsflugzeuge, die durch schnelles Umrüsten der Kabinenausstattung für Passagier-, Fracht- oder Postbeförderung eingesetzt werden können.