Walsdorf (Oberfranken)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Stegaurach | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 52′ N, 10° 47′ O49° 52′ N, 10° 47′ O | |
Höhe: | 273–329 m ü. NN | |
Fläche: | 16,22 km² | |
Einwohner: | 2613 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 161 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 96194 | |
Vorwahl: | 09549 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 208 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bamberger Str.4 96194 Walsdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Heinrich Faatz (CSU) | |
Lage der Gemeinde Walsdorf im Landkreis Bamberg | ||
Walsdorf ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stegaurach. Sie liegt im Tal der Aurach, ca. 10 km westlich von Bamberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Ortsteile
- Erlau 489 Einwohner
- Feigendorf 74 Einwohner
- Kolmsdorf 276 Einwohner
- Hetzentännig 6 Einwohner
- Walsdorf 1.811 Einwohner
- Zettelsdorf 13 Einwohner
Stand:2005
[Bearbeiten] Geschichte
Eine erste urkundliche Nennung Walsdorfs ist im ältesten Würzburger Lehnsbuch für das Jahr 1317 vermerkt, dort wird es mit dem ganzen Kranz der umgebenden Orte als "bambergisches Lehen der Leutersheim von Lisberg" angeführt. Wechselnde Herrschaften bestimmten in der Folgezeit sein Schicksal, wobei die Lage im Grenzbereich zwischen den Bistümern Bamberg und Würzburg einen gewissen Freiraum für eine eigenständige Entwicklung schuf. Als bambergisches Lehen im Besitz der Leutersheim zu Lisberg wurde der Ort 1399 den Herren von Thüngfeld und 1524 an Wolf von Krewelsheim (= Crailsheim) übereignet. Besonders prägend wirkte sich die Herrschaft derer von Crailsheim seit 1525 aus. Sie bestimmte in der Folgezeit Religionszugehörigkeit, Ortstruktur und Prosperität des Ortes als wohlhabender Marktflecken im nördlichen Steigerwald. Dieser Grundherr war Anhänger der Reformation und gehörte zur Bewachung Martin Luthers auf dessen Weg nach Worms. Als Folge mussten auch die Untertanen die evangelische Glaubenslehre annehmen, was jedoch zu jahrzehntelangen Querelen mit dem Bistum Bamberg, zur zeitweisen Enteignung allen Grundbesitzes und dazu führte, dass der evangelische Gottesdienst z. T. im seinerzeitigen Schloss abgehalten werden musste.
Aus dieser Zeit resultiert der heute noch hohe Anteil (fast 40 %) der evangelisch-lutherischen Bevölkerung der Gemeinde Walsdorf im Gegensatz zur überwiegend katholischen Ausprägung der umliegenden Gemeinden.
Das selbstständige Rittergut der Freiherren von Crailsheim kam mit der Rheinbundakte 1806 zu Bayern. Bis zur Aufhebung der Grundherrschaft im Jahre 1848 blieben die Herren von Crailsheim aber die Grundherrn und bis zur erst 1964 erfolgten Ablösung der Patronatsherrschaft die Patronatsherren.
Mit Wirkung vom 1. Juli 1971 schloss sich die ehemals eigenständige Gemeinde Kolmsdorf (mit den Ortsteilen Feigendorf und Zettelsdorf), zum 1. Mai 1978 die Gemeinde Erlau auf freiwilliger Basis der Gemeinde Walsdorf an. Ebenfalls zum 1. Mai 1978 ging die Gemeinde Walsdorf mit den Nachbargemeinden Stegaurach, Lisberg (mit Trabelsdorf) und Priesendorf eine Verwaltungsgemeinschaft ein, aus der die beiden letztgenannten zum 31. Dezember 1979 wieder ausschieden. Seit 1. Januar 1980 sind nur noch Stegaurach und Walsdorf Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Stegaurach.
Nicht unerwähnt bleiben soll hier die frühe Ansiedlung einer bedeutenden Judenschaft, bestehend in erster Linie aus Viehhändlern und kleinen Gewerbetreibenden, durch eben diese Herrschaft. Ein eigenständiger, ehemals jüdischer Ortsteil mit einem großem Judenfriedhof im Südwesten des Ortskernes, in denen die Juden Bambergs in Ermangelung eines eigenen Bamberger Friedhofs verschiedentlich ihre Toten begraben mussten, sowie eine bescheidene, allerdings durch neuere Zubauten bedrängte Synagoge im Süden des Herrschaftssitzes, zeugen noch heute von dieser kleinen jüdischen Gemeinschaft.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.412, 1987 dann 1.695, 2000 2.461 und 2005 2.669 Einwohner gezählt.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Heinrich Faatz (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Hans Heinrich Köhlerschmidt (CSU/Freie Liste).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.249.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 561.000 €.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 284 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 880. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwölf, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 961 ha, davon waren 700 ha Ackerfläche und 260 ha Dauergrünfläche.
[Bearbeiten] Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 99 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 12 Lehrern und 216 Schülern
[Bearbeiten] Weblinks
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