Alida Valli
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Alida Valli (* 31. Mai 1921 in Pola, Istrien; † 22. April 2006 in Rom; eigentlich Baroness Alida Maria Laura Altenburger von Marckenstein und Frauenberg) war eine italienische Schauspielerin.
Die Schauspielerin Alida Valli ist österreichisch-italienischer Herkunft und ihr Geburtsort Pola (ehemals italienisch) ist das heutige Pula in Kroatien. Bereits mit 15 Jahren begann Alida beim italienischen Film kleinere Rollen zu übernehmen. In den folgenden Jahren wurde sie zur beliebtesten und gefragtesten Schauspielerin Italiens und galt als "La Fidanzata d'Italia" (Die Verlobte Italiens). Das von ihr im Film "Stasera niente di nuovo" (1942) gesungene Lied "Ma l'amore no"[1] war jahrelang das erfolgreichste und meistgespielte Lied in Italien. Im gleichen Jahr fiel ihr Verlobter Carlo Cugnasca als Pilot in Libyen. 1943 wirkte sie neben Beniamino Gigli in der deutsch-italienischen Coproduktion des Films "I pagliacci" ("Lache Bajazzo") nach der Oper von Ruggiero Leoncavallo mit. Nicht nur Nazideutschland, auch der Faschismus in Italien versuchte, die Schauspieler für seine Propagandazwecke zu nutzen. Valli wollte das nicht nachvollziehen und verzichtete deshalb in der Folge auf alle Produktionen.
Sie heiratete 1944 den Jazzmusiker Oscar de Mejo, mit dem sie zwei Söhne bekam. Nach dem Kriege versuchte sie, durch einen Vertrag mit dem Produzenten David O. Selznick wieder ins Filmgeschäft einzusteigen. Doch erst durch Rollen in Alfred Hitchcocks Der Fall Paradin (1947) und die Hauptrolle - neben Orson Welles und Joseph Cotten - in der berühmten Graham-Greene-Verfilmung "Der dritte Mann" (1949, Regie: Carol Reed) gelang ihr international der Durchbruch. In der Folgezeit erhielt sie in Hollywood jedoch wieder lediglich kleinere Rollen; und so kam sie 1951 - unter Trennung von ihrem Ehemann - zurück nach Italien, wo sie unter Luchino Visconti und Bernardo Bertolucci erfolgreiche Filme drehte. In "1900" trat sie neben Gérard Depardieu und Robert De Niro auf.
1954 wurde Alida Valli in einen Skandal aus dem römischen Dolce-Vita-Milieu verwickelt[2]: Eine junge Frau, Wilma Montesi, wurde tot an einem Strand bei Rom aufgefunden. Unter anderem wurde der Jazzmusiker Piero Piccioni, Sohn des damaligen italienischen Außenministers, verdächtigt, für den Tod Wilmas verantwortlich zu sein. Er wurde jedoch durch eine Alibiaussage von Alida Valli, die mit ihm befreundet war, entlastet. Alle Verdächtigen wurden in der Folge, da das Geschehen nicht aufgeklärt werden konnte, freigesprochen. Die juristischen Vorgänge und die Medienkampagnen beeinträchtigten Alida Valli gesundheitlich dabei derart, dass sie für einige Zeit nicht arbeiten konnte. Später hat der Montesi-Skandal Federico Fellini zu seinem Film "La dolce vita" ("Das süße Leben") inspiriert[3].
Zuletzt sah man Alida Valli in dem Film "Semana Santa" (2002). Auch in einigen italienischen und französischen Fernsehproduktionen war sie nach dem Jahr 2000 noch zu sehen. 1999 wirkte sie im österreichischen Fernsehfilm "Vino Santo" unter der Regie von Xaver Schwarzenberger mit. Insgesamt war sie an mehr als 130 Kinofilmen und Fernsehproduktionen beteiligt.
Auch am Theater war Valli zu sehen: 1971 spielte sie am Mailänder Piccolo Teatro die Gräfin Geschwitz in Frank Wedekinds "Lulu" in der Inszenierung von Patrice Chéreau. Sie brillierte auch mit Rollen in Stücken von Gabriele D'Annunzio und Henrik Ibsen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Text und Melodie: http://www.alidavalli.net/malamoreno_dt.htm
- ↑ Näheres dazu: [1]
- ↑ http://www.djfl.de/entertainment/djfl/1070/107331.html
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1940 - Kleine alte Welt (Picolo mondo antico) - Regie: Mario Soldati
- 1941 - Reifende Mädchen (Ora nove, lezione di chimica) - Regie: Mario Matolli
- 1942 - Heimatlos (Le due orfanelle) - Regie: Carmine Gallone
- 1942 - Lache Bajazzo (I pagliacci ) - Regie: Giuseppe Fatigati
- 1942 - Stasera niente di nuovo
- 1945 - Zu neuem Leben (La vita ricomincia) - Regie: Mario Matolli
- 1946 - Eugenie Grandet (Eugenia Grandet) - Regie: Mario Soldati
- 1947 - Der Fall Paradin (The Paradine case) - Regie: Alfred Hitchcock
- 1948 - Die Glocken von Coaltown (The miracle of the bells) - Regie: Irving Pichel
- 1949 - Der dritte Mann (The Third Man) - Regie: Carol Reed
- 1949 - Glücksspiel des Lebens (Walk softly, stranger) - Regie: Robert Stevenson
- 1950 - Hölle am weißen Turm (The white tower) – Regie: Ted Tetzlaff – mit Glenn Ford, Claude Rains
- 1950 - Einmal nur leuchtet die Liebe (Les miracles n’ont lieu qu’une fois) - Regie: Yves Allégret
- 1951 - Erotik (Ultimo incontro) - Regie: Gianni Franciolini
- 1952 - Die von der "Liebe" leben (Il mondo le condanna) – Regie: Gianni Franciolini
- 1952 - Die Liebenden von Toledo (Il tiranno di Toledo) - Regie: Henri Decoin
- 1953 - Wir Frauen (Siamo donne) - Regie der 2. Episode: Gianni Franciolini
- 1954 - Sehnsucht (Senso) - Regie: Luchino Visconti
- 1957 - Heiße Küste (La diga sul pacifico) - Regie: René Clément
- 1957 - Die große blaue Straße ; auch: Das Leben ist ohne Gnade (La grande strada azzurra) - Regie: Gillo Pontecorvo
- 1957 - Der Schrei (Il grido) - Regie: Michelangelo Antonioni
- 1957 - In ihren Augen ist immer Nacht (Les bijoutiers de clair de lune) - Regie: Roger Vadim
- 1958 - Der Mann in den kurzen Hosen (L’uomo dei calzoni corti) - Regie: Glauco Pellegrini
- 1959 - Augen ohne Gesicht ; auch: Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff (Les yeux sans visage) - Regie: Georges Franju
- 1959 - Opfergang einer Nonne (Le dialogue des carmelites) - Regie: R. L. Bruckberger
- 1959 - Gezeichnet: Arsène Lupin (Signé Arsène Lupin) - Regie: Yves Robert
- 1960 - Der Gigolo (Le gigolo) - Regie: Jacques Deray
- 1960 - Noch nach Jahr und Tag (Une aussi longue absence) - Regie: Henri Colpi
- 1961 - Rendezvous in Madrid (The happy thieves) - Regie: George Marshall
- 1961 - Verwirrung (Il disordine) - Regie: Franco Brusati
- 1962 - Die Kastilier (The Castilian) - Regie: Javier Seto
- 1967 - Edipo Re - Bett der Gewalt (Edipo Re) - Regie: Pier Paolo Pasolini
- 1969 - Pilzgift (L’assassin frappe à l’aube) - Regie: Marc Simenon
- 1969 - Die Strategie der Spinne (Strategia del ragno) - Regie: Bernardo Bertolucci
- 1973 - Tagebuch eines Italieners (Diario di un italiano) - Regie: Sergio Capogna
- 1974 - Die Macht des Stärkeren (No es nada, Mama, solo un juego) - Regie: José Maria Forqué
- 1974 - Der Antichrist (L’Anticristo) - Regie: Alberto de Martino
- 1974 - Das Fleisch der Orchidee (La chair de l’orchidée) - Regie: Patrice Chéreau
- 1975 - Der liebe Victor (Ce cher Victor) - Regie: Robin Davis
- 1975 - Der Teuflische (El casa dell escorcismo) - Regie: Mario Bava
- 1976 - 1900 - Regie: Bernardo Bertolucci
- 1976 - Suspiria - Regie: Dario Argento
- 1977 - Ein schlichtes Herz (Un cuore semplice) - Regie: Giorgio Ferrara
- 1978 - Geständnis einer Nonne (Suor omicidi) - Regie: Giulio Berruti
- 1979 - Der Landvogt von Greifensee - Regie: Wilfried Bolliger
- 1979 - Horror Infernal (Inferno) - Regie: Dario Argento
- 1979 - La Luna - Regie: Bernardo Bertolucci
- 1981 - Friedenszeit in Paris (Sezona mira a Parizu) - Regie: Predrag Golubovic
- 1981 - Eine mörderische Karriere (Indagine su un delitto perfetto) - Regie: Aaron Leviathan
- 1982 - Ein pikanter Traum (Sogni monstruosamente proibiti) - Regie: Neri Parenti
- 1987 - Zwei Witwen für eine Leiche (A nôtre regretable époux) - Regie: Serge Korber
- 1991 - Liebe ohne Worte (La bocca) - Regie: Mario Bronzone, Luca Verdone
- 1992 - Mord in der Toskana
- 1993 - Zeit des Zorns (Il lungo silenzio) - Regie: Margarethe von Trotta
- 1995 - Ein Sommer am See (A month by the lake) - Regie: John Irvin
- 1999 - Vino Santo - Es lebe die Liebe, es lebe der Wein (Vino Santo) - Regie: Xaver Schwarzenberger
- 2000 - Semana Santa - Die Bruderschaft des Todes (Semana Santa) - Regie: Pepe Danquart
[Bearbeiten] Weblinks
- Alida Valli in der Internet Movie Database
- www.alidavalli.net
- Biografie (englisch)
- Bio-Filmographie bei KinoTV.com
Personendaten | |
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NAME | Valli, Alida |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1921 |
GEBURTSORT | Pula, Istrien |
STERBEDATUM | 22. April 2006 |
STERBEORT | Rom |