Arthur Crispien
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Arthur Crispien (* 4. November 1875 in Königsberg, Ostpreußen; † 29. November 1946 in Bern), Politiker (SPD).
Arthur Crispien war zunächst Theatermaler, besuchte zeitweise eine Kunstschule und arbeitete dann als Angestellter der neu gegründeten Krankenkasse. 1894 wurde Crispien Mitglied der SPD und arbeitete in Königsberg und später in Danzig als Journalist für mehrere Parteiblätter. Vor dem Ersten Weltkrieg war er von 1906 bis 1912 Parteisekretär für Westpreußen und ab 1912 Redakteur bei der "Schwäbischen Tagwacht" in Stuttgart, wurde hier aber im November 1914 wegen seiner Kritik an der Burgfriedenspolitik der Parteiführung zusammen mit seinen Redaktionskollegen Jacob Walcher und Edwin Hoernle von seinen Funktionen entbunden. Anschließend gab Crispien, der in dieser Zeit mit der Spartakusgruppe sympathisierte und einige Monate inhaftiert war, die linksoppositionelle Wochenzeitung Der Sozialdemokrat heraus und wechselte 1917 zur USPD, 1919 bis 1922 war er deren Vorsitzender, zunächst gehörte er hier zum linken Flügel.
Nach der Revolution im Deutschen Reich wurde Crispien 1918 als Vizepräsident Mitglied der provisorischen württembergischen Regierung und für einige Monate auch Innenminister. 1919 wurde er in den württembergischen Landtag gewählt. 1920 wurde er Reichstagsabgeordneter und außenpolitischer Sprecher der USPD. Im Sommer nahm Crispien an Verhandlungen in Moskau über den Beitritt der Partei zur Komintern und zum Zusammenschluss mit der KPD teil, bei der Spaltung der USPD im Herbst 1920 gehörte er zur Minderheit, welche beides ablehnte. Nachdem sich der größte Teil der verbliebenen USPD und die MSPD 1922 auf dem Parteitag in Nürnberg wieder zur SPD vereinigt hatten, war er ab 1922 für die SPD im Reichstag und gleichzeitig bis 1933 deren Co-Vorsitzender, hatte aber faktisch wenig Einfluss in der Partei und war vor vor allem im Rahmen der Sozialistischen Arbeiter-Internationale aktiv.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 ging Crispien über Österreich in die Schweiz ins Exil, wo er am 29. November 1946 71-jährig starb.
[Bearbeiten] Weblinks
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (1890–1933):
Paul Singer/Alwin Gerisch | August Bebel/Paul Singer | August Bebel/Hugo Haase | Hugo Haase/Friedrich Ebert | Friedrich Ebert | Friedrich Ebert/Philipp Scheidemann | Otto Wels/Hermann Müller | Arthur Crispien/Otto Wels/Hermann Müller | Arthur Crispien/Otto Wels | Arthur Crispien/Otto Wels/Hans Vogel
Exil-SPD (1933–1945):
Otto Wels/Hans Vogel | Hans Vogel
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (ab 1946):
Kurt Schumacher | Erich Ollenhauer | Willy Brandt | Hans-Jochen Vogel | Björn Engholm | Johannes Rau | Rudolf Scharping | Oskar Lafontaine | Gerhard Schröder | Franz Müntefering | Matthias Platzeck | Kurt Beck
Hugo Haase/Georg Ledebour | Arthur Crispien/Hugo Haase | Arthur Crispien/Ernst Däumig | Arthur Crispien/Georg Ledebour (Rechter Flügel) und Ernst Däumig/Adolph Hoffmann (Linker Flügel) | Arthur Crispien/Wilhelm Dittmann/Georg Ledebour | Georg Ledebour/Theodor Liebknecht | Theodor Liebknecht/Elsa Wiegmann
Personendaten | |
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NAME | Crispien, Arthur |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 4. November 1875 |
GEBURTSORT | Königsberg, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 29. November 1946 |
STERBEORT | Bern |