Ford Thunderbird

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Der Ford Thunderbird war ein von dem US-amerikanischen Automobilhersteller Ford von 1954 bis 1997 und erneut von 2002 bis 2005 angebotenes Modell überwiegend sportlichen Zuschnitts.

Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Thunderbird-Generationen nach Modelljahren 3 Trivia 4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ford Thunderbird gilt als einer der Klassiker des amerikanischen Automobilbaus schlechthin. Er symbolisiert in den USA die 1950er und 60er Jahre. Der Name "Thunderbird" steht für einen der am längsten in der Automobilgeschichte (und Industriegeschichte) durchgängig verwendeten Warennamen; nur New Yorker, Corvette, Mustang, Camaro, Firebird, Eldorado, Carrera und einige Ziffern-Kombinationen (911 z. B.) können eine ähnliche Tradition vorweisen.

Am Anfang war der Thunderbird (1955-1957) noch ein reiner sportlicher Zweisitzer und wurde als Konkurrenz zur Chevrolet Corvette platziert. Für den Thunderbird sprachen damals der V8-Motor, welchen die Corvette erst später bekam.

Die späteren Modelle (1958-1969) hatten die kantigere Form der mittleren 60er. Die Motorleistung wuchs von ca. 150 auf bis zu über 300 PS und die Fahrzeuge waren als Viersitzer deutlich größer als das Urmodell.

Schließlich gab es den Thunderbird von 1968 bis 1971 auch als Viertürer, wobei die hinteren Türen gegenläufig öffneten - "suicide doors", so wie beim Lincoln Continental der Jahre 1961-1970. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die Fahrzeuge offiziell maximal als Sechssitzer zu haben. Es gab aber auch erstaunliche Kombinationen, so ein Fünfsitzer, der vorne drei und hinten nur zwei Sitze hatte. Zumindest für die Fahrzeuge 1967-1971 gilt, dass sie in Fahrverhalten und Verbrauch besser als die Konkurrenz von GM und Chrysler abschnitten.

In den 80er und 90er Jahren verlor der Wagen allerdings immer mehr an "Gesicht" und Bedeutung. Größe und Leistung blieben im Verhältnis zu anderen Fahrzeugen zwar weiterhin gut, aber wiesen nicht mehr den Riesenvorsprung auf. Die Motorisierung in den 80ern wies R4-Turbomotoren, V6 und V8 auf. Zum Ende der 80er und die 90er hindurch gab V6, V8 und V6-Kompressormotoren.

Trotzdem sollte nicht vergessen werden, dass er bis weit in die 90er gute Verkaufszahlen aufwies. Im Rahmen von verändertem Käuferverhalten, zuerst in Nordamerika, dann im Rest der Welt, fand ein Umschwung hin zu SUVs und Pickups statt; parallel dazu verloren "personal luxury cars" wie der Thunderbird an Interesse.

Mit der neuesten Auflage, ab Modelljahr 2002 bis Ende 2005 hergestellt, wurde eine Reminiszenz an die Urversion dieses Autos geschaffen, das zu den legendärsten Automobilen der Welt zählt.

[Bearbeiten] Thunderbird-Generationen nach Modelljahren

• 1955-1957: Der ursprüngliche und heute ikonische Thunderbird-Zweisitzer war von Ford als Alternative zu europäischen Sportwagen, namentlich dem Jaguar XK 140, geplant. Berühmt wurde das Hardtop des 57er-Modells mit seinen runden Bullaugen-Fenstern.

• 1958-1961: Mit dem größeren, viersitzigen Thunderbird schuf Ford die Klasse der Personal luxury cars.

• 1961-1963: Neue Karosserie in rundlichem Design. 1962/63 wurde der Thunderbird Sport Roadster mit Fiberglas-Abdeckung über dem Rücksitzraum und echten Speichenrädern angeboten.

• 1964-1966: Neues, kantigeres Karosseriedesign kennzeichnete diese Thunderbird-Generation.

• 1967-1971: Der Thunderbird wuchs in allen Dimensionen. Das Cabriolet entfiel, dafür kam eine viertürige Limousine ins Programm.

• 1972-1976: Die größten und schwersten Thunderbirds aller Zeiten (Länge 573 cm, Leergewicht gut 2200 kg) mit 7- und 7,5-Liter-Motoren und horrendem Verbrauch. Technisch basierte diese Generation auf dem Lincoln Mark IV.

• 1977-1979: Der Thunderbird schrumpfte leicht und basierte nun auf dem Mittelklassemodell LTD II, dem Nachfolger des Torino. Damit einher ging eine Preisreduktion von 7800 auf 5100 Dollar, wodurch sich der Absatz von 1976 auf 1977 versechsfachte (auf 318.000 Exemplare). Typische Designmerkmale der neuen Generation waren (wiederum) Klappscheinwerfer, eine breite B-Säule mit eingelassenem Fenster ("Opera Window") und eine filigrane C-Säule. In allen drei Modelljahren gab es neben dem Basismodell eine luxuriöse Town Landau-Variante, 1978 dazu ein Sondermodell Diamond Jubilee Edition, 1979 die Heritage Edition (optisches Merkmal der beiden letzteren: Vinyldach hinter der B-Säule, Entfall der hinteren Seitenscheiben). Für den Antrieb sorgten V8-Motoren von 5,0, 5,8 oder (nur bis 1978) 6,6 Liter Inhalt mit 135 bis 175 PS.

Von diesem Thunderbird entstanden in drei Jahren 955.000 Exemplare.

• 1980-1982: Dem Zug der Zeit folgend, schrumpfte der nächste Thunderbird kräftig (z.B. in der Länge von 552 auf 509 cm, das Gewicht sank von 1764 auf 1412 kg), behielt aber das typisch barocke Design und zahlreiche Stylingdetails der Vorgänger (Klappscheinwerfer) bei. Technisch basierte er auf der sogenannten Fox-Plattform des Ford Fairmont. Angeboten wurden Basis- und Town Landau-Modelle, dazu 1980 ein Silver Anniversary-Modell (25 Jahre Thunderbird), 1981 und 1982 wieder eine Heritage Edition wie schon 1979. Für den Vortrieb sorgten V8-Motoren von 4,2 oder 5,0 Litern (117-133 PS), ab 1981 auch ein 3,3 l-Reihensechszylinder mit 89 PS; der Fünfliter entfiel 1982.

Kommerziell war diese Generation mit knapp 290.000 Exemplaren in drei Jahren nicht erfolgreich.

• 1983-1988: Mit der neuen Modellgeneration wandelte sich der Thunderbird vom Luxus- zum luxuriösen Sportcoupé. Das neue Modell, inoffiziell Aerobird genannt, zeichnete sich durch eine wesentlich sauberer und modern gezeichnete, aerodynamische Linie aus (Cw-Wert 0,35) und war eine deutliche Abkehr vom jahrzehntelang gepflegten Thunderbird-Stil. Angeboten wurden die Ausstattungsvarianten Basis, Heritage (nur 1983), Elan (1984-1986), FILA (1984/85), LX (1987/88) und Turbo Coupe. An Motorisierungen standen zur Verfügung: 3,8 l-V6 (112-142 PS), 5,0 l-V8 (132-157 PS) und (im Turbo Coupe) der 2,3 l-Reihenvierzylinder mit Turbolader (144-203 PS). Für das Modelljahr 1987 erhielt der Thunderbird eine überarbeitete Karosserie mit bündigen Scheinwerern und bündig montierten Seitenscheiben.

Vom "Aero"-Thunderbird verkaufte Ford in sechs Jahren 884.000 Stück.

• 1989-1997: Für das Modelljahr 1989 präsentierte Ford einen neuen Thunderbird, der sich explizit den BMW 6er zum Vorbild nahm. Auffällig war die Front ohne traditionellen Kühlergrill, stattdessen befanden sich Lufteinlässe in der Frontschürze. Erhältlich waren das Basis-Coupé (1989-1992) und der LX mit 3,8 l-V6 (142-147 PS) oder 5,0 l-V8 (203 PS, ab 1991; 1994 ersetzt durch den neuen 4,6 l-V8 mit 208 PS), das Sport Coupe mit dem V8 (1991/92) sowie das Super Coupe (1989-1995) mit einer Kompressorvariante des 3,8 l-V6 (213 PS). 1994 und 1996 erfolgten leichte Facelifts mit geänderten Frontschürzen und jeweils einem kleinen Kühllufteinlass zwischen den Scheinwerfern. Im September 1997 endete nach 43 Jahren die Thunderbird-Produktion vorläufig.

Von dieser Thunderbird-Generation entstanden in 8 Jahren 889.000 Stück.

• 2002-2005: Für das Modelljahr 2002 lancierte Ford einen gänzlich neuen Thunderbird im Retro-Look, das an den Ur-Thunderbird der Jahre 1955-1957 erinnern sollte. Das Design stammte von J Mays, die Technik vom Lincoln LS. Lieferbar war das Modell ausschließlich als zweisitziges Cabriolet mit 284 PS starkem 3,9 l-V8 zu Preisen um $40.000. Anfangs wurden nostalgische Lackierungen wie Hellgelb und Türkis und zweifarbige Innenausstattungen angeboten, ab 2003 entstammten die Lackfarben dem gängigen Ford-Programm und das Interieur war einfarbig gehalten.

Ford rechnete mit einem Absatz von 25.000 Stück pro Jahr, was der neue Thunderbird allerdings zu keiner Zeit erreichte. 2004 verkaufte Ford 11.998 Exemplare, 2005 noch 9548. Im Juli 2005 wurde die Fertigung ersatzlos eingestellt.

[Bearbeiten] Trivia

Im James-Bond-Film "Diamanten-Fieber" ist ein 1971er Landau Coupe zu bewundern; Bond wird in den Kofferraum des Wagens geworfen und verschleppt. 1972 wurde dann der größte Thunderbird aller Zeiten gebaut mit einem 460-cui-Motor.

In den 60er Jahren wurden in Songtexten oft Automodelle erwähnt, wie auch bei den Beach Boys: "..and she'll have fun fun fun 'till her daddy takes her T-Bird away..."

Ford Thunderbird (1959)	Ford Thunderbird (1963)	Ford Thunderbird (1964)	Ford Thunderbird Town Landau (1966)
Ford Thunderbird (1966)	Ford Thunderbird (1966)	Ford Thunderbird Fordor (1968)	Ford Thunderbird Tudor Hardtop (1970)
Ford Thunderbird (1975)	Ford Thunderbird (1979)	Ford Thunderbird (1979)	Ford Thunderbird LX 4.6 (1994)
Ford Thunderbird Super Coupe (1996/97)	Ford Thunderbird (2002-2005)

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Ford Thunderbird – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

• Ford Thunderbird (keine offizielle Webseite)