Ford Granada
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Der Ford Granada (benannt nach der andalusischen Stadt Granada) ist ein klassisches Automobil der Ford-Werke AG in Köln und war im sogenannten „oberen Segment“ (obere Mittelklasse und Oberklasse) angesiedelt (Daneben gab es auch ein amerikanisches Ford-Modell, das den Namen Granada trug, mit dem europäischen Modell aber nichts gemeinsam hatte. Dieser Artikel bezieht sich nur auf den europäischen Granada). Der Granada war das Nachfolgemodell für den Ford 20M und Ford 26M (Baureihe P7).
Das etwas einfacher ausgestattete Schwestermodell des Granada ist der Ford Consul, der speziell die obere Mittelklasse bediente, während der luxuriösere Ford Granada auf die Oberklasse zielte. Ford Consul und Ford Granada ließen sich bis zur Zusammenlegung der Modelle 1975 (s. u.) äußerlich u. a. an unterschiedlichen Kühlergrills unterscheiden, wiesen jedoch unterschiedliche Ausstattungen und andere Motorisierungen auf, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Während der Ford Consul als Nachfolger des Ford 17M vor allem mit Vierzylindermotoren verkauft wurde (ein V6-Motor wurde im Consul GT als Spitzenmotorisierung angeboten), wies der Ford Granada serienmäßig V6-Motoren und eine wesentlich bessere Ausstattung auf.
Die Entwicklung dieser Limousine für den europäischen Markt begann 1968. Im März 1972 wurde der Ford Granada nach Investitionen von 500 Millionen DM auf dem Genfer Auto-Salon der Öffentlichkeit präsentiert und fand den Weg in die Verkaufsräume der Fordhändler. Der Ford Granada ist das erste Modell, bei dem die englischen und deutschen Entwicklungsabteilungen der Fordwerke kooperierten.
Bevor das Modell 1975 abgelöst wurde (s.u.), gab es ein exklusives Sondermodell "Granada Saphir", welches sich durch eine zweifarbige Lackierung (entweder oben Nachtblau, unten silber-metallic oder oben beige, unten gold-metallic) und einer Modellplakette mit fortlaufender Nummer im Innenraum von den "normalen" Modellen abhob. Die Ausstattung war etwas unterhalb des "Ghia". Dieses Sondermodell war auf 1000 Stück limitiert.
Ab Modelljahr 1975 wurden Consul und Granada zum Ford Granada ’75 zusammengelegt, der fortan mit einem breiten Spektrum an Motoren und Ausstattungen das komplette obere Segment bediente. 1977 brannte das zentrale europäische Ersatzteillager von Ford größtenteils ab, was heute die Ersatzteilsuche sehr erschwert.
Im Modelljahr 1978 erschien der äußerlich stark überarbeitete Ford Granada ’78 mit moderner Gestaltung, aber dennoch klassischer Linienführung. Auf Basis des Granada ´78 entstand auch das limitierte Sondermodell "Granada Chasseur", das ausschließlich als Turnier erhältlich war, auf dem Granada GLS aufbaute und u.a. spezielle Stoffbezüge, eine zweifarbige Sonderlackierung, Bronze-Colorglas und ein integriertes Koffersortiment sowie einen V6-Motor (2,3 Liter, 114 PS) beinhaltete.
Zum Modelljahr 1982 erfolgte eine weitere wichtige Modellpflege zum Ford Granada ’82, vorwiegend im Bereich der Technik.
Berühmt geworden ist der Ford Granada durch die legendären, schon 1964 in den Vorgängermodellen vorgestellten und ständig weiterentwickelten V6-Motoren aus Kölner Produktion. Diese wurden von Käufern des Ford Granada bevorzugt bestellt. Schon seit der Einführung der V6-Motoren und bis zum Produktionsende des Ford Granada konnte Ford die Marktführerschaft für Sechszylindermotor-Fahrzeuge in Europa erringen und verteidigen. 1977 lag der Ford-Marktanteil in Europa bei bisher nicht wieder erreichten 17,2 %.
Hervorzuheben ist auch die aufwendige Fahrwerkskonstruktion mit massivem Fahrschemel vorne und Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern hinten.
Produziert wurde der Wagen bis 1985. Nachfolgemodell ist der Scorpio. Den Granada gab es auch als „Turnier“ (Kombi) und als Coupé, wobei letztere Variante zunächst mit einem eleganten Hüftschwung als „Fastback-Limousine“ im Verkaufsprogramm geführt wurde, bevor der Hüftschwung 1974 begradigt und die Variante fortan „Coupé“ genannt wurde. Über einen längeren Zeitraum gab es den Ford Granada auch als zweitürige Limousine.
Ford verwendete den Namen „Granada“ im Vereinigten Königreich aufgrund des dortigen hohen Imagewertes der Typbezeichnung bis 1994 auch noch für die Nachfolger-Baureihen (in Deutschland Scorpio ’85 und Scorpio ’92).
Motoren von Consul/Granada, Granada ’78 und Granada ’82:
1,6 Liter-Vierzylinder | R-4 | (73 PS) | ||
1,7 Liter-Vierzylinder | V-4 | (70 PS) | ||
1,7 Liter-Vierzylinder | V-4 | (75 PS) | ||
2,0 Liter-Vierzylinder | R-4 | (99 PS) | ||
2,0 Liter-Vierzylinder | V-4 | (?? PS) | „Essex“ | (Nur Großbritannien) |
2,0 Liter-Vierzylinder | R-4 | (101 PS) | ||
2,0 Liter Sechszylinder | V-6 | (90 PS) | ||
2,3 Liter-Sechszylinder | V-6 | (108 PS) | ||
2,3 Liter-Sechszylinder | V-6 | (114 PS) | ||
2,5 Liter-Sechszylinder | V-6 | (120 PS) | „Essex“ | (Nur Großbritannien) |
2,6 Liter-Sechszylinder | V-6 | (125 PS) | ||
2,8-Liter-Sechszylinder | V-6 | (135 PS) | Vergaser | |
2,8-Liter-Sechszylinder | V-6 | (150 PS) | Einspritzer | (1976-1977) |
2,8-Liter-Sechszylinder | V-6 | (160 PS) | Einspritzer | (1978-1981) |
2,8-Liter-Sechszylinder | V-6 | (150 PS) | Einspritzer | (1982-1985) |
3,0 Liter-Sechszylinder | V-6 | (138 PS) | „Essex“ | |
1,9 Liter-Dieselmotor | R-4 | (?? PS) | von Peugeot zugekauft | (Nur einige Exportländer) |
2,1 Liter-Dieselmotor | R-4 | (63 PS) | von Peugeot zugekauft | |
2,5 Liter-Dieselmotor | R-4 | (69 PS) | von Peugeot zugekauft |
[Bearbeiten] Filme
In folgenden Filmen spielt der Granada eine Rolle:
- Brannigan mit John Wayne (1975)
- Das Omen 1976
- Die Profis 1977 bis 1983
- Didi der Schnüffler (1983), als Taxi
- Zwei Nasen tanken Super 1984
- Der Fahnder, Krimiserie mit Klaus Wennemann
- Der Superstau 1991
- Absolute Giganten (1998)
- Bye Bye Bluebird (1999)
- Barfuss (2005)
- Volver (2006)
- Schimanski, Fernsehserie Tatort
[Bearbeiten] Weblinks
- Ford Granada Consul (auf Französisch)
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