Indianapolis
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Indianapolis [ˌɪndɪəˈnæpəlɪs] ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana in den Vereinigten Staaten von Amerika. Nach der Schätzung von 2004 hat Indianapolis 784.242 Einwohner, was es zur zwölftgrößten Stadt der USA macht. Die Indianapolis Metropolitan Area (Indianapolis plus Vororte) zählt 1.706.535 Einwohner. Indianapolis ist der Verwaltungssitz des Marion County.
Indianapolis hat mit dem Indianapolis International Airport einen internationalen Flughafen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Indianapolis wurde 1821 auf Forderung des Staates Indiana gegründet. Ziel war es, wie im Fall von Washington D.C. auf föderaler Ebene, eine zentrale Hauptstadt zu erschaffen. So wurde Indianapolis auch nach dem Vorbild Washingtons erbaut, das heißt es führen alle Straßen zum Mittelpunkt der Stadt, dem Monument Circle. Der Aufstieg zum wirtschaftlichen Zentrum Indianas musste jedoch noch warten, bis die Stadt 1847 von der Eisenbahn erschlossen wurde. Als Verkehrsknotenpunkt zwischen Chicago, St. Louis, Columbus und Cincinnati wuchs die Stadt rapid. Heute ist sie nicht nur das politische, sondern auch das unumstrittene wirtschaftliche Zentrum Indianas.
Nach der Verwaltungsreform von 1970 ("Unigov") bekam die Stadt Indianapolis annähernd sämtliche Verwaltungsaufgaben in ihren Zuständigkeitsbereich. Somit wurden sämtliche Vororte von Indianapolis eingemeindet. Die Gemeinden von Beech Grove, Lawrence, Southport und Speedway im Marion County blieben von dieser Zuständigkeitsverlagerung verschont. Der Bürgermeister von Indianapolis ist jedoch gleichzeitig der Verwaltungschef des Marion County.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Kultur
Indianapolis wird auch "Circle City" genannt. Diesen Namen hat die Stadt dem Monument Circle in der Stadtmitte zu verdanken. Das Denkmal ehrt die gefallen Soldaten des amerikanischen Bürgerkrieges und des mexikanisch-amerikanischen Krieges. Ebenfalls in der Stadtmitte befindet sich mit dem War Memorial Plaza ein weiteres Kriegsdenkmal. Es wurde zu Ehren der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege errichtet. Es gibt auch ein National Denkmal fuer dem USS Indianapolis.
Das Nachtleben der Stadt spielt sich vor allem in Broad Ripple im Norden der Stadt ab.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen auch das Kindermuseum sowie das Indianapolis Museum of Art. Der Speedway hat sein eigenes Museum, die "Indianapolis Speedway Hall of Fame".
Die Stadt beherbergt eines der großen US-amerikanischen Orchester, das Indianapolis Symphony Orchestra.
[Bearbeiten] Politik
Der amtierende Bürgermeister heißt Bart Peterson und ist Mitglied der Demokratischen Partei. Indianapolis ist politisch ausgewogen, Demokraten dominieren weniger als in anderen Großstädten. In der Regel wählt Indianapolis aber demokratische Vertreter, so auch bei den US-Präsidentschaftswahlen 2004, als die Stadt eine blaue (demokratisch wählende) Insel im roten (republikanischen) Indiana war und für John Kerry stimmte.
[Bearbeiten] Bildung
Indianapolis hat mehrere Universitäten:
- Butler University
- Indiana University-Purdue University Indianapolis
- University of Indianapolis
- Ivy Tech
Die meisten Jugendlichen besuchen die Indianapolis Public Schools (Schulbezirk in der Innenstadt) oder die entsprechenden Schulen in den Außenbezirken der Stadt.
[Bearbeiten] Sport in Indianapolis
Die bekanntesten Vereine Indianapolis' sind die Indiana Pacers, ein Basketballteam in der National Basketball Association (NBA), die Indiana Fever, ein Basketballteam in der Women's National Basketball Association (WNBA), und die Indianapolis Colts, ein American Footballteam der National Football League (NFL). Auf dem Victory Field sind die Indianapolis Indians zuhause, einem Baseballteam der International League (IL). Indianapolis ist außerdem die Heimat der Indiana Ice, ein Junioreneishockeyteam aus der USHL. Zuvor gab es auch ein Profiteam, die Indianapolis Ice, welches bis 2001 in der IHL und danach bis 2004 in der Central Hockey League spielte.
Der Indianapolis Motor Speedway liegt entgegen der häufigen Annahme nicht in Indianapolis, sondern in Speedway, einer eigenen Stadt, die vollständig von Indianapolis umschlossen ist. Die Rennstrecke ist der Austragungsort des berühmten Autorennens Indianapolis 500 (kurz Indy 500). Das Rennen findet am Memorial Day, dem letzten Montag im Mai, statt. Die an dem Rennen teilnehmenden Boliden werden daher auch Indycars genannt. Der Rennparcours, The Brickyard genannt, wird auch in der NASCAR-Serie (sog. Brickyard 400) im August befahren und als Austragungsort für den US-Grandprix der Formel 1 benutzt.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Philip Warren Anderson, Professor für theoretische Physik, 1977 Nobelpreis
- Abraham Benrubi, Schauspieler
- Lamon Brewster, US-amerikanischer Schwergewichtsboxer
- John Dillinger, Bankräuber
- Kenneth Edmonds, amerikanischer R'n'B & Popsänger, Songwriter und Produzent
- Vivica Fox, Schauspielerin
- Brendan Fraser, kanadischer und US-amerikanischer Filmschauspieler
- John Hiatt, Country-Sänger und Songwriter
- Freddie Hubbard, Jazz-Trompeter
- J. J. Johnson, US-amerikanischer Musiker
- Marvin Johnson, US-amerikanischer Boxer
- Hyapatia Lee, Tänzerin und Pornodarstellerin
- David Letterman, Talkshow-Moderator
- Maria Cantwell, US-Senatorin Washingtons
- Steve McQueen, amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler
- Anthony Montgomery, Filmschauspieler
- Wes Montgomery, US-amerikanischer Jazz-Gitarrist
- C. L. Moore, Science-Fiction und Fantasy-Autorin
- Ian Murdock, Debian-Initiator
- Dan Quayle, 44. Vizepräsident der USA
- Norman Scott, US-amerikanischer Zwei-Sterne-Admiral im 2. Weltkrieg
- Bobby Sherwood, US-amerikanischer Jazzgitarrist
- Noble Sissle, afroamerikanischer Sänger und Liedtext-Lyriker
- James Sloyan, Film- und Theaterschauspieler
- Stephen Sommers, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Kurt Vonnegut, Schriftsteller
- Evangeline Walton, Fantasy-Autorin
- Mark R. Warner, Gouverneur von Virginia
- Clifton Webb, US-amerikanischer Schauspieler
- Dick Weber, US-amerikanischer professioneller Bowling-Spieler
- Harry von Zell, Rundfunk- und Fernsehsprecher, Schauspieler und Sänger
- Clarence Melvin Zener, US-amerikanischer Physiker
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Koordinaten: 39° 46′ 4" n. Br., 86° 9′ 29" w. L.