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Kaj Munk

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Kaj Munk - eigentlich Kaj Harald Leininger Petersen - (* 13. Januar 1898 in Maribo, Lolland, Dänemark; † 4. Januar 1944 in Vedersø, Dänemark) war ein dänischer Pastor, Poet, Gegner Hitlers und Märtyrer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Kaj Munk, eigentlich Kaj Harald Leininger Petersen,wurde am 13. Januar 1898 in Maribo auf Lolland geboren. Sein Vater Carl Emanuel Petersen war Gerbermeister, Besitzer eines eigenen Betriebes, seine Mutter Ane Mathilde Petersen, geborene Christensen, stammte von einem Bauernhof. Beide Eltern starben, als Kaj noch sehr jung war. Er wurde von kinderlosen Verwandten, Peter und Marie Munk, Kleinbauern in Opager bei Maribo, adoptiert und erhielt ihren Namen. Seine neuen Eltern hielten sich zu erwecklichen Kreisen. Die Freude an Gottes Wort und die standfeste Gläubigkeit seiner neuen Eltern, besonders der durch ein heimtückisches Beinleiden behinderten Mutter Marie, prägten ihn entscheidend. Sein Lehrer in der Volksschule, Martinus Wested, und ein junger Pastor in der Gemeinde, Oscar Geismar, Volkspädagogen im Sinne Grundtvigs, förderten sein literarisches Talent. Ihnen verdankt er die Ehrfurcht vor den christlichen Werten, die das dänische Volk bestimmten, und sie weckten in ihm die Freude an Geschichte und Literatur.

Schon als junger Mensch verfasste Kaj Munk beachtliche Texte: Balladen, Gedichtzyklen, Dramen. Er überlegte sogar, das Theologiestudium in Kopenhagen abzubrechen und Schriftsteller zu werden. Davon hielten aber seine Eltern nichts, die ihm das Studium unter großen Opfern ermöglichten.

[Bearbeiten] Werdegang

Zwanzig Jahre lang, von 1924 bis zu seiner Ermordung 1944, lebte und arbeitete Kaj Munk hingebungsvoll als Pastor in Vedersø an der jütländischen Nordseeküste. Bis heute erzählt man sich dort viele Geschichten, die man mit ihm erlebte - dem treuen Seelsorger, dem leidenschaftlichen Jäger, dem fröhlichen Familienvater, dem entschiedenen Gegner einer Alkohol-Lizenz für Vedersø-Klit-Badehotellet. Aber er führte hier in Vedersø auch seine literarischen Arbeiten weiter. Im Jahre 1928 spielte das Königliche Theater in Kopenhagen erstmals sein Bühnenstück über Herodes den Großen: „Ein Idealist“. Dadurch wurde er als Dramatiker bekannt.

Zwei Schauspiele vor allem begründeten seinen Ruhm: „Das Wort“ heißt das eine. Es spielt unter den Bauern eines jütländischen Dorfes und handelt vom unfassbaren, frühen Sterben, vom Glauben an das Wunder der Auferweckung, von Vernunft und Wahnsinn. Den Anlass zu diesem Schauspiel gab ein trauriges Geschehen 1925 in Kaj Munks Gemeinde, das ihn tief erschütterte. Eine junge Bäuerin, Marie Sand, und ihr Kind starben im Kindbett. Ihr Grab befindet sich südwestlich der Vedersøer Kirche. 1955 schuf der dänische Regisseur Carl Theodor Dreyer nach Munks Drama den berühmten Film „Ordet“ - „Das Wort“.

Das andere Theaterstück „Er sitzt am Schmelztiegel“ hat die Verfolgung der Juden im Dritten Reich zum Thema und rechnet mit dem vergeblichen Versuch einiger deutscher Gelehrter ab, den Juden Jesus zum Arier zu machen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs sahen mehr als 160.000 Zuschauer dieses Schauspiel und hörten, was darin ein deutscher Theologe einem nationalsozialistischen Minister vorhält:

„Ein Jude hat meinen deutschen Mund gelehrt, jeden Morgen und jeden Abend zu beten: 'Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern.' Geben Sie den Juden Lebensrecht in unserem Volk. Denn die Menschenrechte anderen Menschen wegnehmen heißt, sich selbst zum Verbrecher zu machen.“

[Bearbeiten] Politische Aktivitäten

Kaj Munk wurde in den dreißiger Jahren auch zum viel gelesenen Kolumnisten der großen dänischen Tageszeitungen. In elf Jahren veröffentlichte er mehr als 600 Artikel zu allen möglichen Themen aus Kirche, Kultur und Politik. Den Parlamentarismus in seiner Ausprägung nach dem Ersten Weltkrieg sah er als für die Entwicklung eines Volkes ungeeignet an; er gab dieser Überzeugung in Wort und Schrift deutlich Ausdruck. Dagegen sah er in der gestaltenden Kraft von Mussolinis Faschismus in Italien einen geschichtlichen Ordnungsfaktor, den er als Modell für die Entwicklung Skandinaviens für wünschenswert hielt. Auch die sich nach 1933 wirtschaftlich bessernden Verhältnisse in Deutschland unter Hitler schienen ihm in dieselbe Richtung zu deuten. Kaj Munk war der Ansicht, dass aufrichtige und aufopferungsbereite Führergestalten mit Idealismus und Überzeugungskraft in ihren Völkern positive Entwicklungen in Gang setzen können. Er war deswegen in Dänemark durchaus umstritten.

Die weitere Politik Mussolinis und Hitlers ließ ihn auf kritische Distanz zu den Diktatoren gehen. Mussolinis Abessinienkrieg verurteilte er ganz und gar. Er gab seiner Kritik Ausdruck in dem Drama „Sejren“ („Der Sieg“). Auch die Entwicklung im nationalsozialistischen Nachbarland Deutschland kommentierte er zunehmend kritisch. Hatte er zunächst in seinen Schriften noch argumentiert, dass die nazistischen Methoden zwar fragwürdig sein mögen, es aber doch verständlich sei, wenn versucht werde, die Juden in die Schranken zu weisen, empörte ihn die zunehmende Brutalisierung der deutschen Judenpolitik aber dann doch zutiefst.

Am 17. November 1938 - eine Woche nach dem reichsweiten Pogrom in Deutschland - erschien in der Tageszeitung Jyllands-Posten sein offener Brief an Mussolini. Darin beschwor Kaj Munk den Duce, Hitler von den Judenverfolgungen abzubringen, sie seien eines großen Kulturvolkes wie des deutschen unwürdig.

Der eigentliche Adressat des Briefes aber war die dänische Öffentlichkeit. Munk artikulierte in ihm Abscheu und Entsetzen der Mehrzahl der Dänen gegenüber der Reichskristallnacht. Er sensibilisierte seine Landsleute damit in hohem Maße gegen Rassenideologie und Antisemitismus des großen Nachbarn im Süden. Eine Folge war, dass sich die Dänen im Herbst 1943 dem deutschen Versuch widersetzten, das Land „judenrein“ zu machen; sie retteten ihre jüdischen Mitbürger fast vollständig nach Schweden hinüber. Siehe dazu Rettung der dänischen Juden.

[Bearbeiten] Symbol des Widerstands

Nach der Besetzung Dänemarks am 9. April 1940 wurde Kaj Munk zur Symbolfigur des Widerstands gegen die deutsche Besatzungsmacht. Sein öffentlicher Protest war nachhaltig und scharf. Die Kollaboration vieler seiner Landleute lehnte er ab. Er war davon überzeugt, dass die Dänen etwas tun müssten, um die Fremdherrschaft abzuschütteln - und das ginge nur durch Gewalt. Darum schrieb er das Schauspiel „Niels Ebbesen“. Dieser „Wilhelm Tell Dänemarks“ verhinderte einst durch einen Aufstand, dass ein Deutscher, der holsteinische Graf Gert, sich ganz Jütland unterwarf. Kaj Munk las an vielen Orten öffentlich sein Manuskript vor. Die dänische Untergrundbewegung verbreitete den Text des Schauspiels in Tausenden von Exemplaren. In Vedersø wird „Niels Ebbesen“ von Zeit zu Zeit durch die Bevölkerung am See bei dem alten Pastorat aufgeführt.

Auch in Munks Predigten aus diesen Jahren finden sich unmissverständliche Aufrufe zum Widerstand. Diese Predigten wurden 1941 und 1942 in zwei Bänden veröffentlicht, bis zum Kriegsende in fünf Auflagen mit insgesamt 25.000 Exemplaren. Viele dieser Bücher gelangten nach Norwegen und ermutigten auch dort die Christen zum Widerstand. Dass er sich durch sein offenes Wort in Lebensgefahr brachte, war dem lebensfrohen Pastor Munk wohl bewusst.

Die Kirche ist der Ort, wo das Unrecht in den Bann getan, die Lüge entlarvt, die giftige Bosheit angeprangert werden muß - der Ort, wo Barmherzigkeit geübt werden soll als Quelle des Lebens, als Herzschlag der Menschheit.

[Bearbeiten] Gründe für die Ermordung

Wenn man hier im Lande mit der Verfolgung einer gewissen Gruppe unserer Landsleute anfängt, nur um ihrer Abstammung willen, dann ist es christliche Pflicht der Kirche zu rufen: 'Das ist gegen das Grundgesetz im Reiche Christi, die Barmherzigkeit, und das ist verabscheuungswürdig für jedes freie nordische Denken.' Geschieht das noch einmal, dann wollen wir mit Gottes Hilfe versuchen, das Volk zum Aufruhr zu bringen. Denn ein christliches Volk, das tatenlos zusieht, wenn seine Ideale mit Füßen getreten werden, gibt dem tödlichen Keim der Verwesung Einlass in seinen Sinn, und Gottes Zorn wird es treffen.

Diese Sätze entstammen der Predigt, die Kaj Munk am 5. Dezember 1943 im Kopenhagener Dom hielt. Er war zu dieser Zeit in der dänischen Hauptstadt unerwünscht und durfte die Kanzel eigentlich nicht betreten. Aber er hielt die Predigt auf Wunsch seines Amtsbruders dennoch, und er drohte darin mit Aufruhr wegen der Judenverfolgung durch die Deutschen.

Genau einen Monat später, am 5. Januar 1944, fand man frühmorgens die Leiche von Pastor Munk auf Hørbylunde Bakke bei Silkeborg. Am Abend zuvor hatte ihn ein SS-Kommando in seinem Pfarrhaus in Vedersø verhaftet. Als er seine Frau Lise, die mit fünf kleinen Kindern zurückblieb, zum Abschied umarmte, sprach er ihr Mut zu: „Vertraue auf Gott!“ Das Auto der SS fuhr lange durch die Nacht, hielt schließlich unterwegs, und Kaj Munk wurde erschossen. Es war eine von Hitler und Himmler angeordnete Hinrichtung. Mit der Ermordung Kaj Munks sollte der Widerstand im dänischen Volk gegen die Besetzung durch das Großdeutsche Reich eingeschüchtert werden. Dies war die erste Terroraktion der Petergruppe unter Führung des Deutschen Otto Schwerdt.

Am 8. Januar wird der Märtyrer unter großer öffentlicher Anteilnahme in Vedersø begraben. Im dänischen Volk ist er als christlicher Märtyrer des politischen Widerstands unvergessen.

[Bearbeiten] Andenken an Kaj Munk in Dänemark

An der Chorseite der alten Vedersøer St. Sebastianskirche liegen drei schlichte Gräber. Hier ruhen Kaj Munk und seine Ehefrau Lise, geborene Jørgensen, und ihr Sohn Helge. An der Hauptstraße vor dem Kirchhof findet man ein Denkmal mit der Büste Kaj Munks. Im Seitenschiff der Kirche hängt eine Gedenktafel für ihn mit seinem Lieblingschoral:

Ich erwarte dich, Herr Jesus, zum Gericht;
jeden Augenblick schaue ich danach aus.
Schnell und unverhofft kannst du kommen
zu jeder Tages- oder Nachstunde
Lass meines Herzens Lampe bereit sein und brennen
in Glaube, in Hoffnung und in Liebe.
Wenn ich schlafe oder wache, so bin ich dein,
wenn ich lebe oder sterbe, so bist du mein.
Und wenn du kommst, komme zart und mild
und mache mich selig in Ewigkeit.
(Den Danske Salmebog, Nr. 233)

Fährt man auf der A 15 ostwärts, so sieht man ungefähr 4 km vor Silkeborg bei Hørbylunde Bakke am Straßenrand ein großes archaisches Kreuz aus Granit - ohne Inschrift, ohne Namen oder Jahreszahl. Aber jeder Däne weiß: Hier wurde Kaj Munk von einem deutschen SS-Kommando erschossen.

Kaj Munk starb am 4. Januar 1944 für sein Vaterland. Einige müssen sich opfern, damit andere leben können,

Diesen Text setzten Freunde als Inschrift auf einen Gedenkstein, den sie auf dem Ravnsbjerg südlich von Linde bei Holstebro errichteten.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Auf dänisch

  • Kaj Munk Mindeudgave, Kopenhagen, (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck):
    • En Digters Vej og andre Artikler 1948.
    • Prædikener 1948.
    • Cant og andre Skuespil 1948.
    • Kærlighed og andre Skuespil 1948.
    • Pilatus og andre Skuespil 1949.
    • Egelykke og andre Skuespil 1949.
    • Digte 1949.
    • Dagen er inde - og andre Artikler 1949.
    • Foraaret saa sagte kommer - Erindringer 1949
  • Munk, Kaj: Vedersø - Jerusalem retur, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1934
  • Munk, Kaj: 10 Oxford Snapshots, klippet af en Dramatiker, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1936
  • Munk, Kaj: Fugl Fønix, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1939
  • Munk, Kaj: Aldrig spørge, om det nytter - Digterens Liv fortalt af ham selv i Breve og Artikler, samlet og tilrettelagt af Niels Nøjgaard, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1958
  • Munk, Kaj: Paradis og Syndefald - En Digtcyclus, Aabyhøj (Forlaget BHS (Jørgen Glenthøj) 1994
  • Kaj Munk: Af et overfladisk, gejstligt menneskes papirer, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 2001
  • Kaj Munk: Ordet II - En almanakshistorie - skuespil i syv akter, Kopenhagen, (Forlag Bindslev) 2003

[Bearbeiten] Auf deutsch

  • „Fragment eines Lebens - Erinnerungen, Übersetzung“: Maria Bachmann-Isler, Zürich (Artemis Verlag) 1944
  • „Bekenntnis zur Wahrheit, Predigten“, Übersetzung: Laure Wyss, Zürich (Evangelischer Verlag A. G. Zollikon-Zürich) 1944
  • „Dänische Predigten“, Übersetzung: Edzard Schaper, mit einem Vorwort von Pastor primarius Olle Nysted, Stockholm (Neuer Verlag - Esselte Aktiebolag) o. J. (1945)
  • „Glückhafte Tage - Fünfzehn kurze Grüße mit Blindladung an die fröhlichsten meiner Kameraden, die Lieblingssöhne der Natur und ihre eifrigsten Jünger: Dänemarks Jäger“, aus dem Dänischen von Elsa Carlberg, Zürich (Artemis-Verlag) 1946
  • „Jesusgeschichten, wiedererzählt für die Kleinen“, aus dem Dänischen von Gudrun Cavin, Genf, (Rocailles Verlag) 1949
  • „Vor Cannae - Foer Cannae“ (deutsch - dänisch - deutsche Übersetzung: Kai Kromer), Dresden (Satzverlag) 2000
  • „Schauspiele“, aus dem Dänischen von Rolf Lehfeldt und Paul Gerhard Schoenborn, mit einem Essay von Arne Munk, Edition ATE im LIT Verlag, Münster 2003

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Auf dänisch

  • Auchet, Marc; Honoré, Paul; Katoppo, Marianne; Iversen, Hans Raun (Hg.): Kaj Munk - Dansk rebel og international inspirator, Kopenhagen (Akademisk Forlag) 1995 (mit einer internationale Kaj-Munk-Bibliographie)
  • Auchet, Marc: De lollandske stjerner - Kaj Munks forfatterskab set paa baggrund af hans liv, Kopen-hagen (C. A. Reitzel) 1998
  • Behrens, Carl P./Christensen, Henrik Schjødt/Daugbjerg, Søren (Hg.): „Paa Lolland jeg den hented“ - En samling artikler udgivet i 100-aaret for Kaj Munks fødsel, Herning (Poul Kristensen Forlag) 1998
  • Brix, Hans: Hurtig svandt den lyse Sommer - Kaj Munk 1924 - 1944, Kopenhagen (Westermann) 1946
  • Brovst, Bjarne Nielsen: Livet i Vedersø Præstegaard - om Lise og Kaj Munk, Herning (Poul Kristensens Forlag) 1980
  • Brovst, Bjarne Nielsen: Kaj Munk - liv og død, Aarhus (Centrum) 1984
  • Brovst, Bjarne Nielsen: Kaj Munk og den stærke mand, Aarhus (Centrum) 1992
  • Brovst, Bjarne Nielsen: Kaj Munk - krigen og mordet, Aarhus (Centrum) 1993
  • Brovst, Bjarne Nielsen: Kaj Munk - retsopgør og eftermæle, Aarhus (Centrum) 1998
  • Franck, Lennart: Kaj Munk - prästen, författeren, rebellen, Partille (Warne Förlag) 1997
  • Geismar, Oscar: Om Mennesket Kaj Munk, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlaget Arnold Busk) 1945
  • Holm, Søren: Kaj Munk - Den religiøse Problematik i hans Dramaer, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1961
  • Larsen, J. K.: Kaj Munk som Dramatiker, Kopenhagen (H. Hagerup) 1941
  • Møller, Per Stig: Munk, Kopenhagen (Gyldendal) 2000
  • Møller, Per Stig: Mere Munk, Kopenhagen (Gyldendal) 2003
  • Mogensen, Harald: Kaj Munk paa Teatret - En Teaterbilledbog, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1953.
  • Munk, Arne: Kaj Munk og fosterdrabet, Fredericia (Lohses Forlag) 1996
  • Munkiana - Mitteilungen der Kaj-Munk-Gesellschaft, ab 1997: Kaj Munk Selskabet, c.o. Jens Kristian Lings, Kjeldbergvej 34, Fjaltring, DK-7620 Lemvig
  • Nielsen, Svend Aage: Livet gad jeg ønske jer - Erindringer om, taler af og breve fra Kaj Munk, Her-ning (Poul Kristensens Forlag) 1984
  • Nøjgaard, Niels/ Wested, Martinus und andere: Bogen om Kaj Munk - skrevet af hans Venner, Kopenhagen (Westermann) 1946
  • Nøjgaard, Niels: Kaj Munk - Digter og Praest - Et Mindealbum, Kopenhagen (Berlingske Forlag) 1945
  • Nøjgaard, Niels: Ordets Dyst og Daad - Kaj Munks Levnedsløb og Personlighed, Kopenhagen (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1946
  • Nøjgaard, Niels: Kaj Munk og Diktatorene, Kopenhagen, (Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck) 1948
  • Nøjgaard, Niels: Mest lever vi naar vi dør - Syv Skitser om Kaj Munk, Aarhus (Forlaget Aros) 1973
  • Schmidt, Børge: I forliset bor sejren - Tekstsamling til debat og voksenundervisning udgivet i forbindelse med to videoprogrammer om Kaj Munk, Aarhus (Danmarks Kirkelige Mediecenter) 1999
  • Siegumfeldt, H. H.: Kaj Munk - en Mand og hans Daad, Aalborg (Frede og L. C. Lauritzen) 1945. (mit ausführlicher Bibliographie)

[Bearbeiten] Auf deutsch

  • Eisenberg, Christian: Die politische Predigt Kaj Munks, Europäische Hochschulschriften, Reihe XXIII Theologie, Band 147 Frankfurt a. M. (Peter D. Lang) 1980
  • Lehfeldt, Rolf/Schoenborn, Paul Gerhard: Zum 100. Geburtstag von Kaj Munk, in: Grenzlandhefte, Flensburg, 1/1998, S. 29-34
  • Neergaard, Ebbe: Kaj Munk - Ein Dichter zwischen zwei Weltkriegen, Übersetzung: Maria Bachmann-Isler Zürich (Artemis Verlag) 1945
  • Schoenborn, Paul Gerhard: Alphabete der Nachfolge - Märtyrer des politischen Christus, Wuppertal (Peter Hammer Verlag) 1996
  • Schoenborn, Paul Gerhard: „Mit Gottes Hilfe das Volk zum Aufruhr bringen ...“ Die Rettung der däni-schen Juden und die prophetische Botschaft des Märtyrers Kaj Munk, Transparent - Extra, In:Transparent, Essen, 11. Jg. (1998), H. 49, S. 1-12
  • Schwede, Alfred Otto: Verankert im Unsichtbaren - Das Leben Kaj Munks, Berlin (Evangelische Verlagsanstalt) 1970
  • Wulsten, Matthias: „Die dramatische Zeitdichtung Kaj Munks als Reaktion auf den und geistige Auseinandersetzung mit dem Faschismus“ (Magisterarbeit) Kiel 1998

[Bearbeiten] Medienrezeption

  • Ordet („Das Wort“) in der Verfilmung von C. Th. Dreyer als Video - dänisch mit englischen Untertiteln: Home Vision Cinema, 4411 N. Ravenswood Av. Chicago,IL 60640-1199, USA
  • Das dänische Fernsehen (DR) zeigte im Januar 1986 den vierteiligen Film „Kaj Munk - En tv-serie i 4 dele om digterpræsten, danskerne og krigen“ (Drehbuch Jens Aakrog, Regie: Henning Ørbak, in der Hauptrolle als Kaj Munk: Benny Poulsen)

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Chronologie

1898: Am 13. Januar wird Kaj Harald Leininger Petersen in Maribo auf Lolland geboren und am 13. März im dortigen Dom getauft.

1899: Sein Vater, der Gerbermeister Carl Emanuel Petersen, stirbt am 8. August plötzlich an einem Herzinfarkt.

1903: Seine Mutter Ane Mathilde Petersen, geborene Christensen, stirbt am 23. Oktober an Tuberkulose. Ein kinderloses Ehepaar aus Opager bei Maribo, Verwandte der Mutter, nimmt die Vollwaise bei sich auf. Der Kleinbauer Peter Munk und seine durch ein Beinleiden behinderte, doch willens- und glaubensstarke Frau Marie umsorgen ihr Pflegekind rührend. Durch Adoption erhält Kaj später ihren Namen. Beide gehören zur Erweckungsbewegung „Indre Mission“. Der Einfluss dieser pietistischen Glaubensrichtung prägt Kaj Munk nachhaltig.

1905: 28. April: Kaj Munk - noch nicht in der Schule - gewinnt bei einem Lesewettbewerb in Schloss Christianssæde eine Bilderbibel. Im gleichen Jahr wird er in der Dorfschule in Opager eingeschult.

1906: Kaj Munks Schule in Opager wird Ende des Jahres geschlossen.

1907: Kaj wechselt im Januar hinüber in die Schule von Vejleby. Mit Martinus Wested, seinem neuen Lehrer, verbindet ihn lebenslange Freundschaft. Wested ist mit Leib und Seele Grundtvigianer. Bei seinem ersten Besuch bei Kajs Pflegeeltern ist er angerührt von einem Gedicht des Jungen, das erstaunliches Talent verrät und ganz im Stile Grundtvigscher Choräle gehalten ist. Wested beeinflusst durch seine kulturelle und christliche Ausrichtung seinen Schüler; später fördert er ihn auch durch Privatunterricht.

1910: Als Vorbereitung für die Realschule erhält Kaj Munk außerdem Privatunterricht bei Pastor Oscar Geismar. Dieser weckt in ihm die Liebe zur Dichtung und wird seinen Weg als Dichter begleiten und ebnen. In seinen Lebenserinnerungen berichtet Kaj Munk von der seelischen Erschütterung zu dieser Zeit, die der Tod seines älteren Freundes Peder Emmiche in ihm auslöst.

1911: Kaj Munk wird in die private Realschule von Maribo aufgenommen.

1912: Am 14. April wird er in der Domkirche von Maribo konfirmiert.

1914: Kaj Munk besteht das Realexamen in Maribo und besucht danach die Kathedralschule in Nykøbing/Falster. Er lernt Dramen Henrik Ibsens kennen.

1915: Durch Berichte über die blutige Realität auf den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs wird Kaj Munks Glauben an Gott radikal in Frage gestellt.

1916: Am 13. Juli wird Kaj Munk von Peter und Marie Munk adoptiert. Großmutter Munk stirbt nach einem schweren Krankenlager, was Kaj Munk zeitlebens nicht vergessen kann.

1917: Kaj Munk verfasst das Drama „Pilatus“ und besteht das Abitur in Nykøbing. Er studiert bis 1924 Evangelische Theologie an der Universität von Kopenhagen. Die Kirchenkritik Søren Kierkegaards verstärkt seine starken Zweifel, ob er den Beruf eines Pfarrers ergreifen darf. Viel lieber möchte er Dichter und Schriftsteller werden. In dieser Zeit entstehen die Dramen „Judas Ischariot“ und „Sam-son“. Er empfindet tiefe Trauer über den Tod von Camilla Wested, der Frau seines verehrten Lehrers.

1918: Er wohnt bis 1919 bei Frau Anna Petersen in der Larslejsstraede Nr. 1. Er bleibt mit dieser Studentenmutter, die seine Theaterleidenschaft teilt, lebenslang verbunden. Kaj Munks größtes Theatererlebnis in dieser Zeit ist eine Aufführung von August Strindbergs „Vater“ im Betty-Nansen-Theater. Er verfasst das Drama „Christoffer II“.

1919: Kaj Munk unterrichtet als Hilfslehrer an Barfods Mindeskole (bis 1924) und schreibt „Operationen“. Er hält am 24. August in den Kirchen von Skovlænge und Gurreby auf Lolland seiner ersten beiden Predigten.

1921: Der Theologiestudent wird in das traditionsreiche Kopenhagener Studentenhaus „Regensen“ aufgenommen. Auf einer Reise nach Berlin, Nürnberg und in das Rheinland begegnet Kaj Munk den Problemen des geschlagenen Deutschland.

1922: Kaj Munk wird zum „Klokker“ (Präses) im „Regensen“ gewählt. Er schreibt „S'mænd et Offer“ („Eigentlich ein Opfer“), das mit anderen Studentenschwänken in dem kleinen Buch „Rub og Stub“ (in etwa: „Kraut und Rüben“) erscheint. Er unternimmt eine Reise nach Berlin, in die Tschechoslowakei, nach Eisenach und Hamburg.

1923: Im Frühjahr zieht Kaj Munk nach Buddinge bei Kopenhagen. Er schreibt trotz Examensdrucks die ersten acht Akte von „En Idealist“. Im Sommer besteht er erfolgreich den ersten Teil des theologischen Examens.

1924: Kaj Munk hält am 1. Januar seine Probepredigt in Vedersø (Westjütland). Er besteht den zweiten Teil des Examens, wird am 25. Mai in der Kirche von Landet auf Lolland ordiniert und am 1. Juni als Pastor in Vedersø eingeführt. Im Herbst vollendet er „En Idealist“.

1925: Kaj Munk verfasst „Ordet“ („Das Wort“). Der Anlass zu diesem Schauspiel ist ein trauriges Geschehen in Vedersø, das den jungen Pastor erschüttert hat: Eine junge Bäuerin, Marie Sand, ist im Kindbett gestorben, und er muss sie zusammen mit ihrem totgeborenen Kind beerdigen.

1926: Im Mai entsteht „Fugl Fønix“; im Juli wird „En Idealist“ vom Königlichen Theater Kopenhagen angenommen. Kaj Munk schreibt - möglicherweise mit auto-biographischem Hintergrund - das Drama „Kærlighed“ („Liebe“) über einen Pfarrer, der eine verheiratete Frau liebt und der predigt, was er selbst nicht glauben kann. Er tritt einen längeren Urlaub an. Ist es Flucht aus der Gemeinde Vedersø oder gar aus dem Pfarramt? In Berlin verfasst er „I Brændingen“ („In der Brandung“), ein Drama über den dänischen Christentums-Kritiker Georg Brandes.

1927: Kaj Munk unternimmt eine lange Reise nach den Færør-Inseln zu seinem Freund Pastor Herluf Aagaard.

1928: Am 8. Februar wird „En Idealist“ im Königlichen Theater Kopenhagen uraufgeführt. Das Stück erhält viele negative Kritiken. Kaj Munk verfasst das erst posthum veröffentlichte Schauspiel „Fra Tidehvervet“ („Von der Zeitenwende“) über den Dichter Titus Lucretius Carus.

1929: Am 13. Januar werden Elise Jørgensen aus Vedersø und Kaj Munk durch Pastor Povel Høy Blicher Winther in Skarrild getraut. Dem Ehepaar werden fünf Kinder geschenkt: Yrsa, Helge, Arne, Solveig und Mogens. Im Jahre 1929 entstehen die Dramen: „Havet og Menneskene“ („Das Meer und die Menschen“) und „Kardinalen og Kongen“ („Der Kardinal und der König“).

1931: Kaj Munk bewirbt sich erfolglos um die dänische Pfarrstelle in Berlin. Er beginnt, für die Tageszeitung „Jyllands-Posten“ zu schreiben, später übernehmen auch andere dänische Zeitungen gern seine Texte. Er verfasst die Schauspiele „Cant“ und „Kardinal Richelieu“. Die erfolgreiche Premiere von „Cant“ am 10. Oktober im Königlichen Theater Kopenhagen bringt dem jungen Dramatikers endlich Anerkennung.

1932: Wegen Kaj Munks Zeitungsartikel „Märchen der Weihnacht“ gibt es öffentlichen Streit. Mit der Premiere von „I Begyndelsen var Ordet“ („Im Anfang war das Wort“) im Betty-Nansen-Theater beginnt der Riesenerfolg von „Ordet“. Der Pfarrer aus Vedersø nimmt öffentlich Partei gegen die kirchenamtliche Disziplinierung eines Kollegen, der den Glauben an Wunder ablehnt („Otto-Larsen-Streit“).

1933: Kaj Munk verfasst das Drama „Saul“. Am 9. November wird sein Drama über König David „De Udvalgte“ („Die Auserwählten“) im Königlichen Theater Kopenhagen uraufgeführt.

1934: Von Januar bis März reisen Lise und Kaj Munk über Flensburg, Berlin und Rom nach Ägypten und Jerusalem. Kaj Munks Reiseberichte erweisen ihn als jemanden, der Hochachtung vor Mussolini und - mit gewissen Abstrichen - auch Hitler hat. Die Texte erscheinen zuerst in der Tageszeitung „Jylland-Posten“ und werden im gleichen Jahr als Buch „Vedersø - Jerusalem retur“ veröffentlicht, ebenso die Gedichtsammlung „Os bærer den himmelske Glæde“ („Uns trägt die himmli-sche Freude“). Er verfasst eine in die politische Gegenwart verlegte Version von Shakespeares „Hamlet“.

1935: Am 8. März hat Munks „Hamlet“ im Betty-Nansen-Theater Premiere, am 14. September „Kærlighed“ im Königlichen Theater Kopenhagen. Es entstehen das Filmskript: „Det gyldne Smil“ („Das goldene Lächeln“) und die bisher unveröffentlichten Schauspiele „Fru Koltschak“ und „En Almanakhistorie“, („Eine Kalendergeschichte“). „En Almanakhistorie“, eine Fortführung von „Ordet“, behandelt die Abtreibungsproblematik, die Kaj Munk in diesen Jahren als elementare ethische Frage stark beschäftigt.

1936: Im Januar verfasst Kaj Munk. „Sejren“ („Der Sieg“). Dieses Schauspiel protestiert gegen den Abessinienkrieg Mussolinis. Aus politischer Rücksichtnahme will keine dänische Bühne das Stück zur Uraufführung annehmen. Darauf findet diese am 5. April in Oslo statt. Weiter erscheinen „10 Oxford Snapshots“ über die später „moralische Aufrüstung“ genannte christliche „Oxfordbewegung“, ferner die Jagdbriefe „Liv og glade Dage“ („Leben und fröhliche Tage“) und eine Sammlung von Kindergedichten: „Knaldperler“ („Knallerbsen“). Munks Artikel zum dänischen Reformationsjubiläum rufen Proteste hervor - auch bei der deutschen Presse im Grenzland.

1937: Kaj Munk schreibt „Selvtægt“ („Selbsthilfe“) - ein bisher unveröffentlichtes Theaterstück gegen das dänische Abtreibungsgesetz, und „Diktatorinden“ („Die Diktatorin“), ebenfalls unveröffentlicht, ferner das Filmdrehbuch „Christian II“. Sein Jugendwerk „Pilatus“ erscheint als Privatdruck. „I Brændingen“ wird uraufgeführt. Am 31. August wird „Sejren“ auch in Dänemark, im Kopenhagener Folke-teatret, gespielt.

1938: Anfang Januar schreibt Kaj Munk in wenigen Tagen „Han sidder ved Smeltediglen“ („Er sitzt am Schmelztiegel“) in Berlin - ein Protest gegen die Judenverfolgungen im Dritten Reich und gegen die deutschchristliche Irrlehre, der historische Jesus von Nazaret sei kein Jude sondern Arier gewesen. Der dänische Staat zahlt ihm ab März einen jährlichen Dichtersold. „Jyllands-Posten“ veröffentlicht am 17. November seinen Offenen Brief an Mussolini, in dem er gegen den reichsweiten Pogrom, der sogenannten „Reichskristallnacht“ am 9. November in Deutschland protestiert. Am 24. November verleiht ihm die Dänische Studentenvereinigung die Würde ihres „Ehrenkünstlers“.

1939: Am 12. Januar stirbt Peter Munk in Ulfborg. Kaj Munk reist nach Paris und veröffentlicht am 26. März „Brændende Europa“ („Brennendes Europa“) in „Jyllands-Posten“. Er beginnt in Snøde auf Langeland sein Schauspiel „Egelykke“ über den jungen Grundtvig. Er verfasst „Puslespil“ und überträgt das Meierling-Drama von Maxwell. Es erscheint sein kleiner Gedichtband: „Tempelvers“.

1940: Am 9. April besetzt die deutsche Wehrmacht Dänemark. Dänemark bleibt formal ein selbständiger Staat unter Aufsicht des Außenministeriums des Großdeutschen Reiches. Am 10. April bildet sich eine „Sammlungsregierung“ aus Vertretern der vier großen dänischen Parteien. In den nächsten zwei Jahren entfaltet Kaj Munk eine rege Vortragstätigkeit, um die dänische Widerstandsgesinnung zu stärken. Besonders - und bis heute - diskutiert wird die Rede, die er am 28. Juli in Ollerup hält. Am 13. September spricht er in Vrå über den mittelalterlichen dänischen Freiheitshelden Nils Ebbesen und beginnt ein Drama über ihn zu schreiben. Er arbeitet sein Jugendwerk „Christoffer II“ um und nennt es „Attertag“. Christian Reventlow veröffentlicht eine umfangreiche Kritik an Werk und Verhalten Kaj Munks: „Er Kaj Munk &sbquoDansk Aandelivs Høvding'?“ („Ist Kaj Munk &sbquoAnführer des dänischen Geisteslebens'?“) Am 17. September hat „Egelykke“ im Königlichen Theater Kopenhagen Premiere.

1941: Kaj Munk verfasst den Einakter „Kongen“ („Der König“). Es erscheinen zwei Gedichtsammlungen „Navigare necesse“ („Seefahrt ist notwendig“) und „Sværg det, Drenge“ („Schwört es, Jungens“) und der Predigtband: „Ved Babylons Floder“ („An Babylons Flüssen“). Marie Munk stirbt am 16. Mai in Vedersø. Das Justizministerium ermahnt Kaj Munk wegen seiner politischen Vortragstätigkeit.

1942: „Niels Ebbesen“ wird trotz drohenden Verbots gedruckt. 15.000 Exemplare werden größtenteils im Untergrund verteilt, wenige Exemplare durch die Polizei beschlagnahmt. Am 5. Juli 1942 sendet der BBC London „Niels Ebbesen“ mit Kommentaren des dänischen Freiheitssenders. Es erscheinen viele, in der Art verschiedene Werke Kaj Munks: der Gedichtband „Det unge Nord“ („Der junge Norden“), ein weiterer Predigtband: „Med Ordets Sværd“ („Mit dem Schwert des Wortes“), „Foraaret saa sagte kommer“ („Der Frühling kommt langsam“) - Lebenserinnerungen bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Nachricht von der Annahme von „En Idealist“ bei dem jungen Pfarrer in Vedersø eintrifft -, „Med Sol og megen Glæde“, („Mit Sonne und viel Freude“) - ein Sammelband mit bisher unveröffentlichten, teilweise autobiographischen Texten). Der Einakter „De Herrer Dommere“ („Die Herren Richter“) wird in dem Weihnachtsmagazin „Juleroser“ abgedruckt. Bis heute unveröffentlicht ist der Einakter „Den Kærlighed“ („Diese Liebe“) zum Problem des Schwangerschaftsabbruchs.

1943: Kaj Munk wird Mitglied der Oppositionspartei „Dansk Samling“ („Dänische Sammlung“) und wirbt für sie bei der Folketings-Wahl. Am 27. März protestiert er gegen das Kirchenministerium, das den dänischen Pfarrern verboten hatte, den Widerstand der Norweger und deren Kirchenkampf auf der Kanzel zu erwähnen. Buchhändler dürfen seine Bücher nicht mehr ausstellen oder für sie werben. Die Zensur beobachtet scharf seine literarische Produktion. Dennoch erscheinen von Kaj Munk die Kinderbücher „Danmark“ und „Jesus' Historier“ („Geschichten von Jesus“), „Smaabyens Sjæl“ („Seele der Kleinstadt“) - ein Lob auf die Stadt Ringkøbing), „Sømandsvise“ („Seemannslied“), eine Gedichtsammlung „Den Skæbene ej til os!“ („Dieses Schicksal nicht für uns!“), die Nacherzählung der neu-testamentlichen Apostelgeschichte „Apostlenes Gerninger“ („Taten der Apostel“) die außer als selbständiges Buch auch mit Kaj Munks Nacherzählung des Lukasevangeliums 1944 wiedergegeben wird in „Det Ny Testamente gengivet af danske Digtere“ („Das Neue Testament - übertragen von dänischen Dichtern“), und der Einakter „Før Cannæ“ („Vor Cannae“). Illegal erschienen drei politische Predigten in einem eigens dafür gegründeten Verlag: „Tre Prædikener“. Kaj Munk verfasst einen Einakter über den Dichter Ewald: „Ewalds Død“ („Ewalds Tod“) und arbeitet bis zu seiner Ermordung an einem Schauspiel über die Apostel Paulus und Pet-rus: „Alverdens Urostifterne“ („Die Störenfriede der ganzen Welt“) Als vom 2. Oktober an die dänischen Juden in die Vernichtungslager abtransportiert werden sollen, werden die meisten hinüber nach Schweden gerettet. Am 5. Oktober protestieren die dänischen Bischöfe öffentlich gegen die Judenverfolgung im Lande. Ihr Hirtenwort wird an den darauf folgenden Sonntagen auf allen Kanzeln des Landes verlesen, auch in Vedersø. Am 18. November hat „Ewalds Død“ Premiere. Das Schauspiel wird wegen des Aufführungsverbotes von Kaj-Munk-Stücken unter dem Autorennamen „Holger Gabrielsen“ - eines Freundes Kaj Munks, der dabei Regie führt - gespielt und veröffentlicht. Am 5. Dezember predigt Kaj Munk trotz deutschen Verbots im Kopenhagener Dom. Als Weihnachtsgabe verschicken Lise und Kaj Munk das berühmte Gedicht über die blaue Anemone „Den blaa Anemone“. Am 30. Dezember ordnet Hitler „Gegenterror“ in Dänemark an, dessen erstes Opfer Kaj Munk wird.

1944: Am 1. Januar hält Kaj Munk in der Kirche von Vedersø eine Bußpredigt - demonstrativ ohne Talar und nicht auf der Kanzel - gegen die Kollaboration von Gemeindegliedern. Am 4. Januar wird er von einem aus Berlin angereisten SS-Spezialkommando im Pfarrhaus verhaftet und in Hørbylunde Bakke bei Silkeborg ermordet. Die öffentlichen Trauerbekundungen in ganz Dänemark sind groß. Die Suche nach den Mördern Kaj Munks wird von der deutschen Besatzungsmacht unterbunden. Am 8. Januar wird der Märtyrer unter großer öffentlicher Anteilnahme in Vedersø begraben.

Epilog: Bis Kriegsende erscheinen zahlreiche kleine Gedichtsammlungen und andere Texte des Dichter-Pfarrers als - zum Teil hektographierte - Untergrundliteratur. Am 5. Mai 1945 wird Dänemark frei. Am 17. Mai wird „Niels Ebbesen“ zur Feier der Befreiung und zum Gedenken an Kaj Munk im Königlichen Theater Kopenhagen aufgeführt.

Die Suche nach Kaj Munks Mördern ist erfolgreich: Otto Schwerdt alias Peter Schäfer, Louis Nebel und Otto Söhnlein werden zum Tode verurteilt, später zu langen Freiheitsstrafen begnadigt, die sie jedoch nur teilweise verbüßen. Ein vierter SS-Mann, Kurt Carstensen, wird freigesprochen; ein fünfter, Adam Gföller, fällt vermutlich an der Ostfront.

Kaj Munk wird in ganz Skandinavien, aber auch in den Niederlanden als Dichter und Pfarrer gewürdigt, der wegen seines Widerstandes zum Märtyrer wurde.

1948 und 1949 erscheint in Kopenhagen eine neunbändige Gedächtnisausgabe der Werke Kaj Munks. Seine Bücher verkaufen sich in den Nachkriegsjahren hervorragend, besonders „Foraaret saa sagte kommer“ und die Jagdgeschichten. Es entsteht eine reiche Erinnerungsliteratur. Seine Schauspiele werden bis in die sechziger Jahre auf vielen Bühnen gespielt, danach seltener, weil sich die literarischen Moden gewandelt haben.

Schon bald nach Kriegsende setzt in Dänemark eine kontroverse Diskussion über die antiparlamentarischen Ansichten Kaj Munks und die Radikalität seines Widerstandes ein.

Seit den neunziger Jahren wird Kaj Munks Leben und Werk offensichtlich wieder mehr beachtet. Ein Indiz dafür sind die Neuinszenierungen seiner wichtigsten Schauspiele, aber auch neuere umfangreiche Veröffentlichungen über sein Leben und Werk. (Marc Auchet, BjarneNielsen Brovst, Per Stig Møller).

Frau Lise Munk stirbt hochbetagt am 9. September 1998 in Vedersø.

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