Kloster Springiersbach
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Das Kloster Springiersbach ist heute ein Karmeliterkloster bei Bengel in der Eifel, 38 km von Daun entfernt.
Es wurde 1102 vom Erzbischof von Trier Bruno von Lauffen (1102-1124) in Anwesenheit des Pfalzgrafen Siegfried I. von Ballenstedt geweiht. Diese Weihe gilt als Gründung des Klosters Springiersbach, benannt nach dem gleichnamigen Bach und Tal. Erster Abt war Richard I. (†1158), Sohn der Benigna de Duna (Benigna von Daun), einer adeligen Ministerialen aus der Eifel, auf deren Hof, den sie mit allen Ländereien dem Erzbischof vererbte, die erste Zelle des Klosters entstand. Als Ordensregel wurde die des hl. Augustinus mit Schweigen, Fasten, Arbeiten und Beten zur Grundlage der Gemeinschaft erwählt. Bereits 1107 wurde das Kloster in den Wirren der Kreuzzüge dem Erzbischof entzogen, die Brüder durften ihren Abt frei wählen. Zutritt zur Gemeinschaft erhielten nur Adelige, die ihren gesamten Besitzstand dem Kloster zu vermachen hatten - inklusive Ländereien, Wäldern, Dörfern, was für das Kloster einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bedeutete. So besaß das Kloster um 1140 bereits Weinberge in "Bridal" (heute der Weinort Briedel an der Mosel; 1144 durch Kaiser Konrad III. bestätigt; 1193 als "Bridell" erneut durch Kaiser Heinrich VI. bestätigt). Am 30. Januar 1299 erwarb das Kloster ein zweites Weingut in „Pleyt“ in Edegry Ediger. Im Jahre 1752 wurde der Hof in Ediger unter Abt Johann Heinrich von Wasserberg (1728- 1758) neu gebaut und 1794 übernimmt Hofmann Nikolaus Becker die Verwaltung des Springiersbacher Hofes in Ediger. Der Weinberg des Klosters Springriersbach bestand aus 3 Klassen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Stöcken: die 1. Klasse besaß 1693 Stöcke, die 2. Klasse 1481 Stöcke und die 3. Klasse war mit 7262 Stöcken die größte Klasse. Becker gab die Hälfte des Weines an das Kloster ab. In die Amtszeit des ersten Abtes Richard I. fiel 1129 auch die Neugründung des adeligen Augustinerinnenstiftes "Unsere Liebe Frau vor den Mauern" zu Andernach durch Wiederherstellung des verfallenen Klosters "St. Maria" auf Betreiben des Meginher von Vianden, Erzbischof von Trier. 1135 wurde die dreischiffige, romanische Basilika des Klosters vom Trierer Erzbischof A(dal)bero von Montreuil (*1080, Erzbischof 1131-1152) geweiht. Sie war die erste, aus Stein gebaute Kirche des Klosters und ersetzte die alte Holzkirche.
In den nächsten dreihundert Jahren wuchs die Abtei an Größe und Ruhm, doch machte sich auch der sittliche Verfall bemerkbar, der sich trotz Interventionen Roms und der Äbte soweit manifstierte, dass nach weiteren Jahrhunderten schließlich im Jahre 1791 der damalige Trierer Erzbischof und Kurfürst Klemens Wenzeslaus von Sachsen (*1739, Erzbischof von 1768 bis 1801; †1812) das Augustinerkloster in ein weltliches Adelsstift umwandelte. 31 Jahre später fiel Springiersbach unter die Säkularisation von Kaiser Napoléon Bonaparte und wurde geschlossen, das jahrhunderte alte deutsche Klostersystem durch die französische Revolution abgeschafft. Die erst 1769 errichtete Rokokoklosterkirche (erbaut nach dem Vorbild von St. Johann und der Ludwigskirche zu Saarbrücken) wurde 1802 vom Trierer Bischof Charles Mannay zur Bengeler Pfarrkirche geweiht und entging somit dem unausweichlichen Abriss. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche geschlossen, da Bengel inzwischen eine eigene Pfarrkirche erhalten hatte. Im Jahre 1922 gründeten die Oberdeutsche Provinz der Karmeliten aus Bamberg mit weiteren Niederlassungen in Straubing, Wien, Beilstein/Mosel, Bad Reichenhall, Fürth, Erlangen und Ohrdruf einen kleinen Konvent im Kloster Springiersbach und nahm Kirche (1940 abgebrannt, 1946 wiedererrichtet) und Klostergebäude, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, im Rokokostil neu errichtet, die romanischen Bauten ersetzten, wieder in Betrieb. 2002 fand die 900-Jahrfeier statt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz des Kloster Springiersbach
- Geschichtliche Kurzübersicht des Klosters
- Klosterkirche Springiersbach
Koordinaten: 50° 1′ 32" n. Br., 7° 4′ 9" ö. L.