Oschersleben (Bode)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Bördekreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Oschersleben (Bode) | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 1′ N, 11° 15′ O52° 1′ N, 11° 15′ O | |
Höhe: | 85 m ü. NN | |
Fläche: | 122,74 km² | |
Einwohner: | 17.610 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 143 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 39387 | |
Vorwahl: | 03949 | |
Kfz-Kennzeichen: | BÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 55 040 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 39387 Oschersleben (Bode) |
|
Bürgermeister: | Dieter Klenke (SPD) |
Oschersleben ist Kreisstadt des Bördekreises in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Oschersleben liegt in der Magdeburger Börde, ca. 35 km südwestlich von Magdeburg, und hat etwa 18.000 Einwohner. Hier mündet der Große Graben, der von der Schöninger Aue und dem Hohlebach gespeist wird, in die Bode, die in Oschersleben den nördlichsten Punkt erreicht. Dieses Gebiet wird aufgrund der Ausdehnung des Gewässernetzes als Großes Bruch bezeichnet.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
|
|
[Bearbeiten] Geschichte
Am 23. November 994 wurde Oschersleben erstmalig in einer Urkunde von Kaiser Otto III, in der er Quedlinburg das Marktrecht verlieh, als Nordgrenze seines Bereiches erwähnt: "palus quae ex Oschersleve tenditur usque Hornaburch (der Sumpf, welcher von Oschersleben bis Hornburg sich ausdehnt)". Als Stadt wurde Oschersleben erstmals 1235 bezeichnet. Die Befestigungsanlagen fanden ab dem 15. Jahrhundert Erwähnung.
Die weltliche Herrschaft über Oschersleben lag seit 1052 beim Hochstift Halberstadt; mehrmals verpfändet konnte Halberstadt sie 1545 zurückkaufen. Kirchlich gehörte die Stadt stets zum Bistum Halberstadt, war Sitz eines Archidiakons und führte 1540 die Reformation durch.
Durch Brände im 17. Jahrhundert fielen größere Stadtteile den Flammen zum Opfer. 1648 gelangte die Stadt an Brandenburg, und seit 1816 ist sie Kreisstadt. Der Sitz der Kreisverwaltung war bis zum Jahr 1859 allerdings in Schwanebeck.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts setzte durch die sich rasch entwickelnde Rübenzuckerindustrie der große Zustrom von Binnenwanderern nach Oschersleben ein, bis dahin waren Ackerbau und Viehzucht die Haupterwerbszweige der Stadtbevölkerung gewesen. 1840 wurde die erste Zuckerfabrik eröffnet. 1843 baute Preußen die Bahnlinie Magdeburg-Oschersleben, welche weiter bis Braunschweig führte und eine Menge Arbeitskräfte für den Bau und nicht minder viele für den Bahnbetrieb erforderte. Als weiterer städtischer Wirtschaftsfaktor entstand 1846 die Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Barthels Söhne, hinzu kamen später einige Ziegelbrennereien, 1861 eine Wurst- und Fleischwaren-, 1869 eine Malzfabrik.
Die Stadt erfuhr in den Vorkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges ein starkes Wachstum, da sich hier mit den AGO-Flugzeugwerken ein großer Rüstungsbetrieb angesiedelt hatte. Durch diesen Betrieb war die Stadt auch Ziel von alliierten Bombenangriffen. Insgesamt zehn mal wurde die Stadt aus der Luft angegriffen. Dabei wurden 148 Menschen getötet, 300 verletzt und Tausende wurden obdachlos.
In der DDR war Oschersleben stark durch die Landwirtschaft in der Börderegion geprägt, aber auch einige Industriebetriebe siedelten sich an. Dazu zählte auch eine Pumpenfabrik, die bis heute noch existiert. Heute ist Oschersleben die Kreisstadt des Bördekreises, der sich seit einer Gebietsreform im Jahre 1994 aus den Altkreisen Wanzleben und Oschersleben zusammensetzt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
|
|
[Bearbeiten] Politik
Oschersleben ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oschersleben (Bode). Diese besteht aus den Städten Oschersleben, Hadmersleben sowie den Gemeinden Altbrandsleben, Hornhausen, Schermcke und Peseckendorf.
[Bearbeiten] Rat
Vorsitzende: Ingeburg Gerke, (CDU)
1. Stellv. Vorsitzender: Wolf-Uwe Venske, (SPD)
2. Stellv. Vorsitzender: Peter Burba, (Linkspartei)
Sitzverteilung:
- SPD 11
- CDU 10
- Linkspartei 5
- Bündnis 90/Die Grünen 2
- FDP 1
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 12. Juni 1994 Dieter Klenke (SPD).
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: gespalten von rot und silber vorn zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel mit dem Bart nach oben und nach außen, hinten auf grünem Dreiberg drei grüne Schilfstengel mit schwarzen Kolben.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Oschersleben unterhält eine Städtepartnerschaft mit Schöningen in Niedersachsen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswerte historische Bauwerke sind der Renaissancewohnbau eines ehemaligen Schlosses (1545), das barocke Rathaus von 1691, die neugotische Nikolaikirche (evang.) von 1881, deren spätgotischer Westbau mit zwei Türmen allerdings schon um 1400 errichtet wurde sowie die 1867/68 errichtete Marienkirche (kath.) mit Pestkreuz (14. Jahrhundert) und Strahlenkranzmadonna (15. Jahrhundert).
Seit dem 25. Juli 1997 besitzt die Stadt mit der Motorsport Arena Oschersleben eine Multifunktionsrennstrecke.
Der knapp einer Einschmelzungsaktion im Dritten Reich entkommene Sämann (1914) von Stephan Walter ist heute ein Wahrzeichen der Stadt.Er wird heute als kleine Kopie als Touristensouvenir verkauft. Er symbolisiert den fruchtbaren Boden der Börde. [1]
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
In Oschersleben wurden geboren:
- Karsten Schmidt, 1939, deutscher Jurist
- Rainer Langhans, 1940, Symbolfigur der 68er-Bewegung
- Lutz Trümper, 1955, Oberbürgermeister von Magdeburg
[Bearbeiten] Weblinks
Altbrandsleben | Am Großen Bruch | Ausleben | Barneberg | Bottmersdorf | Domersleben | Drackenstedt | Dreileben | Druxberge | Eggenstedt | Eilsleben | Gröningen | Groß Rodensleben | Hadmersleben | Harbke | Hohendodeleben | Hornhausen | Hötensleben | Klein Rodensleben | Klein Wanzleben | Kroppenstedt | Marienborn | Oschersleben (Bode) | Ovelgünne | Peseckendorf | Schermcke | Seehausen | Sommersdorf | Sülzetal | Ummendorf | Völpke | Wackersleben | Wanzleben | Wefensleben | Wormsdorf | Wulferstedt