Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Web Analytics
Cookie Policy Terms and Conditions Pelletheizung - Wikipedia

Pelletheizung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Pelletheizung (oder auch Pelletsheizung) verfeuert als Brennstoff kleine Presslinge aus unbehandelten Hobelspänen und Sägemehl, so genannte Holzpellets. Alternativ können auch Restwertpellets verfeuert werden. Automatisch beschickte Heizkessel für Zentralheizungen werden meist durch eine elektrische Förderschnecke oder ein Saugsystem mit solchen Pellets versorgt.

Holzpellets
Holzpellets

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bauarten von Pelletheizungen

Grundsätzlich sind Pelletheizungen als Anlagen für den Betrieb von zentralen Hausheizungssystemen inklusive Steuerungs- und Regelungstechnik (also Pellets-Zentralheizungen) von Pellets-Einzelöfen mit direkter Wärmeabstrahlung in den Wohnraum zu unterscheiden.
Pellets-Einzelöfen sind in der Regel Anlagen im Leistungsbereich von max. 6-8 kW und kleiner, während Pellets-Zentralheizungen für Nennwärmeleistungen bzw. den Wärmebedarf ab 8 kW aufwärts in Betracht kommen. Pelletheizungen eignen sich insbesondere für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern (10-30 kW), aber auch für größere Wohn-oder Betriebseinheiten, die von mehreren in Reihe geschalteten Pelletsheizungen („2er oder 3er Kaskadenanlagen“) mit einigen hundert kW versorgt werden können.

Hybrid- oder Kombianlagen können auch zusätzlich mit anderem Brennholz (als Scheitholz oder Hackschnitzel) beschickt werden.

[Bearbeiten] Technik

Unterschubfeuerung
Unterschubfeuerung
Partitionsbrenner
Partitionsbrenner

Holzpelletheizungen arbeiten mit unterschiedlichen Techniken der Beschickung: Heute aktuell sind die Unterschubfeuerung, die Quereinschubfeuerung, der Einsatz eines Walzenrostsystems oder die speziell für die Pelletsverbrennung entwickelte Fallrohr- oder Pelletsfeuerung in Verwendung.

  • Bei der Unterschubfeuerung werden die Pellets mittels einer Förderschnecke von unten in einen Brennteller gedrückt, verbrennen dort und die übrig bleibende Asche fällt über den Tellerrand in den darunterliegenden Aschebehälter.
  • Die Quereinschubfeuerung funktioniert ähnlich wie die Unterschubfeuerung, nur dass der Brennstoff über eine Förderschnecke von der Seite auf den Brennteller geschoben wird.
  • Beim Walzenrostsystem hingegen fallen die Pellets von oben auf mehrere, sich langsam drehende Stahlscheiben mit geringem Zwischenraum. Ein Abstreifkamm reinigt je Umdrehung die Zwischenräume, so dass ebenfalls die Asche ungehindert nach unten durchfallen und Verbrennungsluft nach oben zugeführt werden kann.
  • Bei der Pelletsfeuerung rutschen die Pellets über eine Fallrinne in einen Brennertopf. Durch den Brennertopf ist der Verbrennungsbereich fix definiert.
  • Beim Partitionsbrenner wird immer nur die für die aktuelle Verbrennung notwendige Primär- und Sekundärluft gezielt und entsprechend der benötigten Leistung eingebracht. Hierdurch kann mit einem einzigen Pelletbrenner ein großer Leistungsbereich abgedeckt werden (z. B. 4 bis 27 kW) und es wird kein Pufferspeicher benötigt. Dieses System wurde 2005 mit dem Umweltzeichen Blauer Engel augezeichnet.[1]

Moderne Pelletsbrenner steuern die Verbrennung über eine Lambda-Sonde, um Effizienz und Schadstoffgehalt der Abluft zu optimieren.

Die heißen Verbrennungsgase werden danach über einen Wärmeübertrager mit manueller oder automatischer Reinigung der Wirbulatoren bzw. Nachheizflächen in den Kamin geführt. Alle modernen Holzpelletheizungen sind mit einer Rückbrandsicherung ausgestattet, die einen Rückbrand in den Zubring-/Lagerbereich der Pellets unmöglich macht. Insgesamt sind moderne Pelletheizungen für einen sehr sicheren, nahezu vollautomatischen Betrieb ausgelegt, sodass lediglich noch regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten im Abstand von Wochen oder Monaten notwendig sind. Modernste Pellets-Zentralheizungen erreichen sogar Betreuungsintervalle von 1 Mal jährlich und sind so bereits beinahe so komfortabel wie vergleichbare Öl- oder Gasheizungen.

Von Bedeutung für die Heizungsanlage ist auch die technische Ausführung des Transports der Pellets zum Heizkesel und die technische Ausgestaltung der Lagerung der Pellets. Zum Transport können Gebläse- oder Schneckensysteme benutzt werden. Neuerdings gibt es auch flexible, biegsame Schneckensysteme, die einen vollkomenen Verzicht auf ein Gebläse möglich machen. Damit ist eine Pelletheizung nun genauso leise wie eine Ölheizung. Auch bisher war von dem Gebläse für den Pelletstransport bei guter Ausführung kaum etwas zu hören, da es ja im Kellerraum und nicht in den Wohräumen steht. Der Keller dämpft die Geräusche. Zur Lagerung von Pellets gibt es die Möglichkeit, den Lagerraum mit einer Holzkonstruktion in Trichterform auszustatten. Am unteren Ende des Trichters ist die Schnecke angebracht, die die Pellets transportiert. Alternativen sind zusammenbaubare Gewebetanks. Fehlt es an ausreichendem Lagerplatz, gibt es die Möglichkeit der Erdtanks. Wichtig ist, daß der Lagerraum absolut trocken ist.

[Bearbeiten] Entwicklung

Die Pelletheizungen wurden vor allem in Kanada, Österreich und Skandinavien entwickelt.

Dort gibt es bereits über 20 Jahre Erfahrungen mit dieser Heiztechnik. In Österreich liegt der Anteil von Pelletheizungen im Neubau nach Branchenberichten bei 35 %, 2003 waren insgesamt etwa 30.000 Pelletheizungen (Kleinanlagen) installiert. In Deutschland wurden von 1999 bis 2005 rund 44.000 Pelletsanlagen installiert und für 2006 rechnen die Hersteller mit 26.000 weiteren neuinstallierten Systemen, so dass der Bestand auf 70.000 anwachsen könnte.

[Bearbeiten] Wirtschaftlichkeit und Betriebskosten

Die Wirtschaftlichkeit einer Heizanlage hängt neben Anschaffungs- und Betriebskosten auch von den zur Verfügung stehenden Förderungen ab.

Für die Bewertung der Gesamteffizienz ist der Jahresnutzungsgrad wichtiger als der Wirkungsgrad.

  • Der Jahresnutzungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen bereitgestellter Nutzwärme zur aufgewandten eingesetzten Brennstoffenergie. Die Angabe des Jahres-Nutzungsgrads oder auch Norm-Nutzungsgrads berücksichtigt nicht nur die Verluste, die bei laufendem Brenner auftreten, sondern auch alle Verluste, die während des Brennerstillstands auftreten.
  • Der Wirkungsgrad beinhaltet nur die Verluste bei laufendem Brenner. In einem Jahr werden jedoch nur Brennerlaufzeiten von ca. 1.800 Stunden erreicht, die restliche Zeit steht der Brenner. Eine Wirkungsgradangabe ist stets nur eine Momentaufnahme, die sich auf Leistungen bezieht. Der Nutzungsgrad betrachtet jedoch die energetische Effizienz über einen bestimmten Zeitraum, z. B. ein Jahr.

[Bearbeiten] Anschaffungkosten

Ein Pelletofen mit Kessel kostet je nach Größe, Ausführung und Hersteller etwa zwischen 5.000 und 11.000 €, Komplettanlagen kommen auf Preise von 15.000 bis 20.000 € brutto (inkl. Installation, Anbindung an die bestehende Zentralheizung, Speicher, Austragung und Lager). Pelletheizanlagen sind damit in der Anschaffung etwa doppelt so teuer wie herkömmliche Öl- oder Gasheizanlagen. Anbaubrenner, die an einen bestehenden Öl- oder Holzkessel montiert werden, sind ab 2.000 € erhältlich[2], je nach Nennleistung (geringere Effizienz bei der Verbrennung).

Für größere Anlagen zur Wärmeversorgung z. B. von Schulen, Schwimmbädern oder Wohnblöcken sind Hackschnitzel-Heizungen durch den geringeren Brennstoffpreis noch wirtschaftlicher.

[Bearbeiten] Verbrauch

Der Verbrauch an Pellets für ein durchschnittliches Einfamilienhaus, mit einer 15-kW Heizanlage, liegt bei circa 3 bis 4 Tonnen im Jahr. An Rauminhalt sind das in etwa 5 bis 7 Kubikmeter (Schüttdichte: 1 m³ wiegt etwa 0,65 t).

Holzpellets (DIN plus) haben einen Heizwert von 5 kWh/kg, und ein Öläquivalent von 2,16 kg/l bzw. 3,33 l/l OE. Der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets kommt damit dem eines halben Liters Heizöl gleich, an Volumen (in Schüttmetern) einem drittel Liter.

[Bearbeiten] Brennstoffkosten

Der Pelletspreis unterliegt bislang einem stark veränderlichen Markt. Nach einem anfänglichen recht hohen Preis nach Markteinführung Ende der 1990er-Jahre, einer recht billigen Phase von 2002 bis 2005 und einem hochpreisigen Jahr 2006 senkt sich der Handelswert ab Mitte Januar 2007 wieder.

  • Bis zum Frühjahr 2004 war der Preis für Pellets ungefähr gleich hoch wie der Heizölpreis und ca. 30 % günstiger als Erdgas. Danach stieg der Preis für Pellets nur moderat, der Preis für Heizöl und Erdgas hingegen stark an. Auf Grundlage der österreichischen Preise lag die Heizkostenersparnis Ende 2005 bei 40 bis 50 % im Vergleich zu Öl. Der Preis schwankte zwischen höheren Preisen im Winter und niedrigen im Sommer.
  • Ab Sommer 2006 gab es erstmals keinen Rückgang, sondern eine kontinuierliche Preissteigerung. Der Preis für DIN-Plus Pellets lag in Deutschland im Juli 2006 bei durchschnittlich 206 € pro Tonne[3]. In Österreich ist der Preis im Herbst 2006 auf bis zu 280 € gestiegen und hat sich im Dezember bei 265 € eingependelt.
  • Nach dem Windbruch durch den Wintersturm Kyrill am 18./19. Januar 2007 und dem folgenden Überangebot an Holz begannen die Preise wieder deutlich zu fallen.

Bei der Anlieferung kann für das Einblasen der Pellets in den Tank eine Einblaspauschale erhoben werden. Die Lieferung erfolgt meist per Silo-LKW derselben Bauart, wie sie für die Lieferung von Futterpellets in der Viehhaltung verwendet werden.

[Bearbeiten] Versorgungssicherheit

Insgesamt kann man den Pelletsmarkt als stark wachsend, mit noch nicht gänzlich eingespieltem Verhältnis von Angebot und Nachfrage bezeichnen. Die Branche versucht, sich auf die schnell ändernde Lage besser einzustellen. Unklar ist, wie sich die Lage in den nächsten Jahren darstellen wird. Aufgrund der generellen hohen Nachfrage nach Brennholz wird keine deutliche Preisreduktion mehr erwartet.

  • Durch den großen Zuwachs an Pelletheizungen kam es im Winter 2005/2006 zu Lieferengpässen bei Pellets. Wie in jedem Jahr hatten die Pelletsproduzenten im Sommer große Mengen an niederländische Kraftwerke geliefert. 2006 wurde dies reduziert und neue Lagerkapazitäten aufgebaut.
  • Probleme bereitet vor allem die Versorgungssicherheit, da auch andere Staaten die Verwendung von Pellets fördern: Tschechien etwa – der traditionelle Zulieferer für den österreichischen Markt – deckt zunehmend nurmehr seinen Eigenbedarf, und auch Italien entwickelt sich zu einem wichtigen Abnehmer, der bereit ist, verhältnismässig hohe Preise zu bezahlen. Die enormen Preissteigerungen des Jahres 2006 sind in diesem Zusammenhang zu sehen, aber auch mit dem aussergewöhnlich langen und schneereichen Winter 2005/2006.
  • Der hochpreisige Brennstoffmarkt führt aber auch zu (lokalen) Engpässen in der Zelluloseindustrie und bei Spanplattenherstellern, die denselben Rohstoff verwendet, und zunehmender Brachenkonkurrenz. Der Bedarf an Zellulose könnte aber teilweise durch die verstärkte Verwendung von Recyclingpapier reduziert werden.

Die Produktionskapazitäten liegen etwa in Österreich (Ende 2006) nach Inbetriebnahme neuer Anlagen bei 900.000 Tonnen jährlicher Produktionsmenge gegenüber 500.000 Tonnen Anfang 2006.

[Bearbeiten] Brennstoffalternativen

Durch die im Struktur- und Managementumbau begriffene europäische Forstwirtschaft wie auch Unklarheiten über tatsächliche Holzzuwachs- und -entnahmemengen bleibt eine Preisprognose aber problematisch. Popularität und Zuwachsraten der Holzpelletnutzung ergeben einen Anreiz auf schnellwachsende Holzarten zu setzen. Dieser Anreiz steht im Widerspruch zum Ziel des Mischwaldforstes. Die Ausweitung der Waldfläche – statt Stillegung von Agrarflächen – erscheint langfristig möglich[4].

Es wird auch nach alternativen Brennstoffen zum Betrieb von Pelletsöfen gesucht. Nach schlechten Erfahrungen mit Stroh ist insbesondere Energiegetreide (Energiekorn) zu nennen, spezielle wenig eiweißhaltige Getreidesorten. [5] Das wird unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten noch untersucht [6] und ist als Nutzung eines Lebensmittels gesellschaftlich umstritten [7]. Daneben wird auch mit Raps und anderer Ölsaat, oder Kernen verschiedener Pflanzen geforscht, sowie über Pellets aus schnellwachsenden Pflanzen wie Miscanthus (Chinaschilf).

[Bearbeiten] Förderungen

  • In Deutschland wurde die Förderung im August 2006 zunächst eingefroren. Die Fördersätze waren zuvor zweimal gesenkt worden, um möglichst viele Anträge berücksichtigen zu können. Dies führte nicht zu einer Schwächung der Nachfrage.
    Anfang Januar 2007 wurden neue Richtlinien veröffentlicht. Vorhaben, die im Jahr 2006 ablehnend beschieden, aber bis Ende 2006 realisiert wurden, können im Jahr 2007 gefördert werden. Hierfür ist ein neuer Antrag im Jahr 2007 notwendig. Auch im Jahr 2007 neu errichtete Anlagen sind förderungsfähig. [8]
  • In Österreich gibt es für neue Zentralheizungsanlagen oder die Umstellung auf Pelletsheizung je nach Bundesland Zuschüsse von bis zu 30 % der Nettoinvestitionskosten (2006[9])
  • In der Schweiz werden Holzpelletheizungen ebenfalls gefördert.

Zur Förderung von Scheitholz-Kombianlagen siehe Holzvergaserkessel.

[Bearbeiten] Umweltverträglichkeit

Die Umweltverträglichkeit von Pelletsfeuerungsanlagen wird im allgemeinen verhältnismäßig positiv eingeschätzt. Moderne Geräte mit effizenterer Regelung, wie auch die abnehmende Menge minderwertiger, mit Wachsen verpresster Holzpellets lässt eine weitere Verbesserung annehmen. Die Auswirkungen der ingesamt zunehmenden Menge an Pelletsheizungen lassen sich aber derzeit noch schlecht beurteilen.

[Bearbeiten] Kohlendioxid (CO2)

Pelletheizanlagen sind weitgehend CO2-neutral. Die Menge an CO2, die bei der Verbrennung freigesetzt wird, entspricht genau der Menge CO2, die beim Wachstum des Holzes in dieses eingebunden wurde: Beim Verrotten des Holzes würde CO2 in gleicher Menge wie bei der Verbrennung freigesetzt.

Bei Einberechnung der CO2-Freisetzung durch Waldbewirtschaftung, Rohholztransport, Aufbereitung, Pellettransport und nicht zuletzt der Anlagenerstellung (Graue Energie) ist die Ökobilanz hinsichtlich dieses Gases nicht ganz ausgeglichen. Das Globale Emissions-Modell Integrierter Systeme (GEMIS) des Öko-Instituts weist für den gesamten Lebenszyklus von Holzpellets (inklusive Transporte und Materialvorleistung) als Koppelprodukt höherwertiger Holznutzung einen Aufwand von nicht-erneuerbaren Energien von etwa 13 % der Nutzenergie aus. Das gesamte freigesetzte CO2-Äquivalent wird mit 35 g/kWh angegeben. Der Vergleichswert für Heizöl (beim Einsatz von Brennwertkesseln) und Erdgas liegt bei 346 g/kWh bzw. 297 g/kWh etwa acht bis zehn mal höher.[10]

[Bearbeiten] Schwefeldioxid (SO2)

Holzpellets nach DIN plus oder ÖNORM M 7135 haben einen Schwefelgehalt von maximal 0,04 Gew-%, der zwischen Erdgas nach Spezifikation des DVGW (max. 30 mg/m³ bzw. 8 mg/kWh zuzüglich Schwefelanteile aus durchschnittlicher Odorierung) und leichtem Heizöl (maximal 0,2 Gew-% nach 3. BlmSchV) liegt.[11] Laut GEMIS beträgt die Freisetzung von SO2 über den gesamten Lebenszyklus von Holzpellets aus der Restholzverwertung etwa 0,53 g/kWh. Heizöl (Brennwerttechnik) und Erdgas bilanzieren mit 0,73 g/kWh und 0,18 g/kWh.[10]

[Bearbeiten] Ozonbelastung

Die Ozonbelastung durch Freisetzung von Ozon-Vorgängerstoffen (Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid, Methan und flüchtige organische Verbindungen) wird für die Verbrennung von Holzpellets aus der Restholzverwertung in GEMIS mit 0,88 g/kWh augewiesen, etwa um den Faktor zwei mehr als bei der Verbrennung von Heizöl mit Brennwerttechnik (0,41 g/kWh) oder von Erdgas (0,35 g/kWh).[10] Da die vermehrte Bildung von Photooxidantien aufgrund der dazu notwendigen intensiven Sonnenstrahlung hauptsächlich in den Sommermonaten ein Problem darstellt („Sommersmog“), während Raumheizungen naturgemäß überwiegend im Winter arbeiten, wird dieser Emission aber vergleichsweise wenig Problempotential zugeschrieben.

[Bearbeiten] Feinstäube

Ungünstig ist allerdings die hohe Emission von Feinstaub und Ruß in den Rauchgasen. Im Privathaushalt dürfte eine entsprechende Reinigung unwirtschaftlich sein; in Großanlagen (z. B. Biomasseheizkraftwerk) bestehen hier bessere Möglichkeiten.[12]

Die Feinstaubemission moderner Pelletkessel liegt bei etwa 8 mg pro MJ Wärmemenge, entsprechend 2 mg/kWh. Inzwischen gibt es Pelletsheizanlagen, die durch optimierte Verbrennung die Feinstaubemissionswerte unterschreiten und auch in Bereichen installiert werden dürfen, wo strengere Regelungen gelten. Diese Anlagen arbeiten mit Brennwerttechnik und haben ein relativ staub- und rußfreies Abgas (ca. 4 mg Feinstaub pro MJ). Der Vergleichswert für die Feinstaubemission liegt bei Einzelöfen (offener Kamin, Kachelofen) bei ewta 150 mg/MJ, bei Stückholzkesseln bei etwa 90 mg/MJ, und bei Ölheizungen bei 3 mg/MJ.[13] Toxizitäts- und Karzinogenitätsuntersuchen der freigesetzten Feinstäube haben allerdings gezeigt, dass Feinstaub aus der Holzfeuerung um den Faktor Fünf weniger schädlich ist als jener aus der Verbrennung von Heiz- oder Dieselöl.[14]

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gebrauchsmuster und Patent: SOLARvent Biomasse-Heiyszsteme GmbH
  2. Naturenergi Iwabo AB
  3. Übersicht der Energiepreisentwicklung in Deutschland. In: Deutscher-Energie-Pellet-Verband, www.depv.de
  4. Quelle: Berliner Forstamt
  5. Energiegetreide, C.A.R.M.E.N e.V. (PDF; 0,3 MB)
  6. Franz Handler, Emil Blumauer: Energiekorn. Deckungsbeitragsvergleich verschiedener Marktfrüchte. Biomass-Logistics-Technology. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Wieselburg, 2/2001. (PDF)
  7. Wolfgang F. Schoberleitner: Nachwachsende Rohstoffe in der Landwirtschaft am Beispiel von Energiegetreide für die Wärmeerzeugung. Inst.f. Agrarökonomik. Universität für Bodenkultur (BOKU). Wien, 2002. (abstract)
  8. Erneuerbare Energien – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, www.bafa.de/
  9. Umweltförderungsgesetz, Fassung 2005. (PDF, 150 kB), Förderungsrichtlinien 2002 für die Umweltförderung im Inland. (PDF, 150 kB). Kommunalkredit Austria AG (KPC) − Spezialbank für öffentliche Infrastrukturinvestitionen, u.a. auch des Lebensministeriums.
  10. a b c Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme, Ergebnisdaten aus GEMIS 4.2, November 2004
  11. nach: Erdgas – Der umweltschonende fossile Energieträger. Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW). o. Datum. Bild 4, S. 17. (PDF 1,5 MB)
  12. Feinstaubemission aus Pelletfeuerungen. Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V., 2004 – Stellungnahme des Fachverbands zur Feinstaubproblematik
  13. Feinstaub, was tragen unsere Pelletsheizung dazu? (B.energie AG, Schweiz)
  14. Hintergrundinformationen zur Feinstaub-Diskussion bei Pelletheizungen (Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V.)
Andere Sprachen
Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu