Peter Reinhold
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Peter Paul Reinhold (* 1. Dezember 1887 in Blasewitz; † 1. April 1955 auf Capri, Italien) war ein deutscher Verleger und Politiker (DDP).
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach dem Abitur in Dresden studierte Reinhold Geschichte, Nationalökonomie, Völkerkunde und Kunstgeschichte in Rom, Genf, Freiburg im Breisgau, Berlin und Leipzig. Er promovierte 1910 mit der Arbeit Die Empörung König Heinrichs VII. gegen seinen Vater, unternahm anschließend Reisen ins Ausland und leitete seit 1913 den Verlag des Leipziger Tageblatts, den er 1921 an den Ullstein-Verlag verkaufte. Daneben gründete er zusammen mit Kurt Wolff den Verlag Der Neue Geist.
In der Spätphase der Weimarer Republik war Reinhold Aufsichtsratsmitglied mehrerer Unternehmen und Begründer der Zentralbank Deutscher Industrieller. Er unternahm 1927/28 Reisen in die Vereinigten Staaten und war von 1930 bis 1933 als leitender Mitarbeiter bei der Vossischen Zeitung tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Aufsichtsratsvorsitzender einer Zellstoff- und Papierfabrik in Hirschberg und Betriebsleiter einer Papierfabrik in Halle (Saale).
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Reinhold nach Westdeutschland über, wirkte dort als Schriftsteller und war als Privatdozent an der Yale University sowie an der University of Oxford tätig. Von 1953 bis zu seinem Tode war er Aufsichtsratsvorsitzender bei der Merck AG in Darmstadt.
[Bearbeiten] Partei
Reinhold schloss sich nach dem Ersten Weltkrieg der DDP an. Seit 1930 war er Mitglied der Deutschen Staatspartei (DStP).
[Bearbeiten] Abgeordneter
Reinhold gehörte von 1919 bis 1924 der sächsischen Volkskammer bzw. dem sächsischen Landtag an. Von Mai 1928 bis Juli 1932 war er Mitglied des Reichstags. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis Hessen-Nassau.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Reinhold amtierte vom 6. April bis zum 13. Dezember 1920 sowie vom 4. Januar 1924 bis zum 27. Januar 1926 als sächsischer Staatsminister der Finanzen in den von Georg Gradnauer, Wilhelm Buck und Max Heldt geleiteten Landesregierungen.
Er wurde am 19. Januar 1926 als Reichsfinanzminister in die von Reichskanzler Hans Luther geführte Regierung berufen und gehörte auch der von Reichskanzler Wilhelm Marx geleiteten Folgeregierung an. Mit der Bildung einer Koalition aus Zentrum, BVP, DVP und DNVP schied er am 28. Januar 1927 aus der Reichsregierung aus und wurde in seinem Amt von Heinrich Köhler abgelöst. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zog er sich aus der aktiven Politik zurück.
Eugen Schiffer | Bernhard Dernburg | Matthias Erzberger | Joseph Wirth | Andreas Hermes | Rudolf Hilferding | Hans Luther | Otto von Schlieben | Hans Luther | Peter Reinhold | Heinrich Köhler | Rudolf Hilferding | Paul Moldenhauer | Heinrich Brüning | Hermann Dietrich | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk
Hans Luther (Reichskanzler, parteilos) | Gustav Stresemann (DVP) | Wilhelm Külz (DDP) | Wilhelm Marx (Zentrum) | Peter Reinhold (DDP) | Julius Curtius (DVP) | Heinrich Haslinde (Zentrum) | Heinrich Brauns (Zentrum) | Otto Geßler (DDP) | Rudolf Krohne (DVP) | Karl Stingl (BVP)
Wilhelm Marx (Reichskanzler, Zentrum) | Gustav Stresemann (DVP) | Wilhelm Külz (DDP) | Johannes Bell (Zentrum) | Peter Reinhold (DDP) | Julius Curtius (DVP) | Heinrich Haslinde (Zentrum) | Heinrich Brauns (Zentrum) | Otto Geßler (DDP) | Rudolf Krohne (DVP) | Karl Stingl (BVP)
Personendaten | |
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NAME | Reinhold, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Reinhold, Peter Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger und Politiker (DDP), Reichsminister |
GEBURTSDATUM | 1. Dezember 1887 |
GEBURTSORT | Blasewitz |
STERBEDATUM | 1. April 1955 |
STERBEORT | Capri, Italien |