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Sulzbach an der Murr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Sulzbach an der Murr
Sulzbach an der Murr
Deutschlandkarte, Position von Sulzbach an der Murr hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 49° 0′ N, 9° 30′ O49° 0′ N, 9° 30′ O
Höhe: 273 m ü. NN
Fläche: 40,11 km²
Einwohner: 5453 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km²
Postleitzahl: 71560
Vorwahl: 07193
Kfz-Kennzeichen: WN
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 3
71560 Sulzbach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Dieter Zahn

Sulzbach an der Murr ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der staatlich anerkannte Erholungsort Sulzbach an der Murr liegt im Murrtal in 268 bis 520 Meter Höhe.

Wo das anmutige, frischgrüne Murrtal beim Einmünden des südwestwärts heranziehenden Lautertales und des gerade von Norden kommenden Fischbachtälchen eine ziemliche Weitung erhält, liegt in dem von stolzen Pappelgruppen malerisch besetzten Talgrund der große städtisch aussehende Ort ... Mit diesen Worten beginnt die Beschreibung der Gemeinde Sulzbach an der Murr in der Oberamtsbeschreibung des Jahres 1871.

Der staatlich anerkannte Erholungsort Sulzbach an der Murr liegt ca. 40 km nordöstlich von Stuttgart entfernt (eingebettet zwischen den von ausgedehnten Wäldern der Löwensteiner Berge und dem Murrhardter Wald), inmitten des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald. Neben der Bahnstation an der Strecke Stuttgart–BacknangCrailsheimNürnberg bestehen Busverbindungen von Sulzbach an der Murr aus nach Murrhardt, Schwäbisch Hall, Wüstenrot, Backnang, Stuttgart und Heilbronn. Sulzbach liegt an einem wichtigen Straßenknotenpunkt, der B 14 (Stuttgart–Nürnberg) mit der L 1066 (Gaildorf–Murrhardt–Löwenstein (B 39) nach Heilbronn), wobei Letztere hier ein Teilstück der "Idyllischen Straße" bildet.

[Bearbeiten] Gliederung

Neben dem eigentlichen, von Wiesen und weiten Wäldern umgebenen Hauptort liegen in der flächenmäßig großen Gemarkung Sulzbachs noch 16 Teilorte, zum Teil weit verstreut. Von der südlichen bis zur nördlichen Gemarkungsgrenze sind es in der Luftlinie fast 10 km; von den Ortsteilen Hammer im Westen bis Harrenberg im Osten sind es auf kürzester Linie ebenfalls gut 7 km.

[Bearbeiten] Geschichte

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Das 1225 erstmalig erwähnte Sulzbach ist, da an teilweise schon in der Römerzeit genutzten wichtigen Straßenverbindungen gelegen, in seinem Ursprung wohl wesentlich älter und stand einst unter der Lehnsabhängigkeit des benachbarten Klosters Murrhardt. Der Ortsname ist aus „Sülze“ oder „Sulz“ abzuleiten, was so viel wie morastige Stelle oder sulziges Wasser bedeutet. Im Ortswappen erinnert noch heute der Löwe an die Grafen von Löwenstein als einstige Grundherren der Gemeinde, der Fisch an den namengebenden Fischbach. Über letzterem hochwassersicher gelegen befinden sich die ältesten Teile des Ortskerns mit den Resten der einstigen Wehrkirchenanlage rund um die markante Ulrichskirche. 1504 kam Sulzbach als Teil der Grafschaft Löwenstein unter württembergische Oberhoheit, blieb jedoch weiterhin Sitz des Amtes Sulzbach-Fornsbach.

1573 erhielt die Gemeinde das Marktrecht, welches bis zum heutigen Tage in der Abhaltung von drei Jahrmärkten und einem Wochenmarkt ausgeübt wird. Am 29. Mai 1753 vernichtete ein großer Brand zwei Drittel des damaligen Gebäudebestandes nebst Kirche und Rathaus, lediglich 62 Gebäude blieben vom Brand verschont. 1756 wird die neue evangelische Kirche eingeweiht. Rund 50 Jahre später kam Sulzbach vollends an Württemberg. 1844 erfolgte die Abtrennung von Fornsbach. Mit dem Verkauf des Schlosses Lautereck im Jahr 1867 gaben die Grafen von Löwenstein ihren Besitz auf.

Sulzbach, Spiegelberg & Großerlach

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde durch den Zuzug zahlreicher Vertriebener und Flüchtlinge weit über ihren seitherigen Bestand hinaus; und so ziehen sich heute ansprechende neue Wohngebiete an den sanften Hängen rund um den alten Ortskern. Die Gemeindereform von 1970 führte zur Bildung des Gemeindeverwaltungsverbandes Sulzbach, dem auch die Gemeinden Spiegelberg und Großerlach angehören.

Sulzbach an der Murr ab 1945

1945 kamen Flüchtlinge und Vertriebene nach Sulzbach. Das Flüchtlingsdurchgangslager befand sich bis 1948 in dem ehemaligen Gebäude des Reichsarbeitsdienstes (RAD) in der Murrhardter Straße. Durch die Neuzugänge erhöhte sich der Katholikenanteil der Sulzbacher Bevölkerung erheblich. Der erste demokratisch gewählter Nachkriegsbürgermeister war 1948 Hermann Stroh. 1949 wurde die Neuapostolische Kirche in der Kleinhöchberger Straße gebaut. 1954 trat Bürgermeister Willy Ehnis sein Amt an. 490 Wohnhäuser mit 762 Wohnungen entstanden. 1956 wurde die katholische Kirche beim Friedhof eingeweiht. Eine mechanischen Sammelkläranlage wurde gebaut. 1957 erschien das Amtliche Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzbach a.d.M. 1959 wurde die Turn- und Festhalle eingeweiht, 1963 die Mittelschule (heute Realschule) in Sulzbach. 1964 wurde der evangelische Kindergarten gebaut und die neue Aussegnungshalle eingeweiht. 1964–67 wurde das Schulzentrum gebaut und das Rathaus erweitert. 1975 wurde das Sulzbacher Waldfreibad zugeschüttet. 1976 kam es zu einem Großbrand bei der Firma Weidner. 1979 Inbetriebnahme wurde die vergrößerte und verbesserte Kläranlage in Betrieb genommen. Das seit 1929 bestehende Sulzbacher Heim der evangelischen Altenheimat wurde geschlossen. Das neue Feuerwehrgerätehauses auf dem Platz der alten Schulscheuer wurde eingeweiht. 1983 gab es erneut einen Großbrand: bei der Firma Häussermann. 1984 wurde die neue Sporthalle eingeweiht. 1986 wurde die ein Jahr zuvor geschlossene Adlerbrauerei abgebrochen. Damit endete die lange Tradition der Sulzbacher Bierbraukunst. 1987 wurde das evangelische Gemeindehaus gebaut und 1988 eingeweiht. 1990 entstanden 1124 Wohnhäuser mit 1836 Wohnungen entstehen. Der evangelische Kindergarten wurde erweitert und ein erneuter Großbrand trat in der Kartonagenfabrik Weidner auf. 1992 wurde Bürgermeister Ehnis in den Ruhestand verabschiedet und Dieter Zahn trat die Nachfolge an.

Schulen

1995: Einweihung des Realschulerweiterungsbaus; 1998: Fachklassenanbau an die Grund- und Hauptschule; 2000: Einrichten der verlässlichen Grundschule; Sanierung der Fenster in der Grund- und Hauptschule. 2001: Klassenbauerweiterung für Grund- und Hauptschule sowie Realschule; 2002: neuer Computerraum für die Grund- und Hauptschule; 2005: Erneuerung des Computerraumes an der Realschule, Neueinrichtung eines weiteren Computerraumes.

Verkehr

1996: der lang erwartete Ausbau der L 1066 wurde durch das Land Baden-Württemberg errichtet (die Gemeinde hatte zuvor die Grundstücksverhandlungen durchgeführt); Einweihung der Elektrifizierung der Murrbahn; 2002: Ausbau des Bahnsteigs und der Fußgängerunterführung am Bahnhof.

Teilorte

1993: neue Fußgängerbrücke, die die beiden Ortsteile Schleißweiler und Bartenbach miteinander verbindet. 1995: Neubau Brücke Siebersbach, Rotkäppchenstraße; Sanierung des ehemaligen Schulhauses in Siebersbach. 1996: Sanierung des ehemaligen Schulhauses im Hager. 1999/2000: Ortskanalisation von Siebersbach; die Wasserleitung im Ort wurde erneuert, der Siebersbach wurde umweltnah gestaltet. Bau der Regenüberlaufbecken von Siebersbach und Lautern. 2001/2002: Ortskanalisation von Lautern mit Erneuerung der Wasserleitung, Neuverdolung des Weilerbaches und dorfgerechter Straßengestaltung. 2002: erreichte Siebersbach den zweiten Platz im Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. 2003: Neubau der Brücke über die Murr im Ortsteil Schleißweiler. 2006: Beginn der Baumaßnahmen in der Flurneuordnung Lautern; Lautern erhielt Bronze im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“.

Sonstiges 1992: Einweihung der Tennisanlage des TC Sulzbach/Murr 1994: Gewerbegebiet Horben. 1995: Abschluss des Umbaus der Aussegnungshalle auf dem Friedhof; das Schloss Lautereck bekam ein neues Dach. 1996: Fertigstellung des Baugebietes Ziegeläcker I; Einweihung des Arboretums, das 20 Jahre zuvor angelegt wurde; Umbau der Sammelkläranlage. 1997: Erweiterung des Feuerwehrgerätehaus, im Obergeschoss der Erweiterung wird vom DRK ein Vereinsheim eingerichtet 1998: Lettenbrücke, Brücke über die Murr bei der Gartenstraße, wurde saniert. 2000: provisorischer Gemeindekindergarten im Schloß Lautereck; 2001/2002: Sanierung eines Teils des Gewerbegebietes „Äußere Murrhardter Straße“ (Werk III der Firma HES). 2002: Das Gewerbegebiet "Harbach-Halden" wurde mit der Stadt Murrhardt an der Gemarkungsgrenze erschlossen; 2003: Einweihung der neuen Räume in der Sulzbacher St. Pauluskirche; Neueröffnung des Norma-Marktes im Gewerbegebiet „Horben“. 2004: Sanierung des Tennenplatzes mit Bau eines Kunstrasenspielfeldes mit leichtathletischen Anlagen sowie Rundlaufbahn. Neubau eines Kindergarten im Neubaugebiet Ziegeläcker; Altes Feuerwehrfahrzeug wurde durch neues LF 16/12 ersetzt. 2005:Bischof Dr. Gerhard Fürst besuchte Sulzbach am Weltjugendtag. 2006: Fertigstellung Baubegiet Ziegeläcker II; Wasserhochbehälter Rotreissach II. Eröffnung des zentral gelegenen REWE Marktes an der Milchstraße; die St. Pauluskirche wurde 50 Jahre alt und die Ulrichskirche 250 Jahre; der Landesbischof Frank Ottfried July besuchte Sulzbach. Das Historienspiel „Sulzbach brennt“ wurde in der Ortsmitte aufgeführt; im Ziegeläcker I wurde das Altenheim „Seniorenheim Lautertal“ eröffnet.

[Bearbeiten] Religionen

In Sulzbach gibt es eine katholische, eine evangelische und eine neuapostolische Kirche. Die evangelische St.-Ulrichs-Kirche bildet den Ortskern und diente in der Vergangenheit als Wehrkirche.

Schloss Lautereck in Sulzbach
Schloss Lautereck in Sulzbach

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Schloss Lautereck ist ein gräflich-löwensteinisches Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert. Das gut erhaltene Schloss war früher von einer Ringmauer mit Wassergraben umgeben.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Die Gemeinde Sulzbach an der Murr ist mit einer Regionalexpress-Verbindung an den öffentlichen Personennahverkehr der Landeshauptstadt Stuttgart angeschlossen. Neben der Bahnstation an der Strecke Stuttgart–Backnang–Crailsheim–Nürnberg bestehen weiterhin Busverbindungen von Sulzbach an der Murr aus nach Murrhardt, Großerlach, Spiegelberg, Backnang, Mainhardt, Schwäbisch Hall, Wüstenrot und Heilbronn. Sulzbach liegt an einem wichtigen Straßenknotenpunkt, der B 14 (Stuttgart–Schwäbisch Hall) mit der L 1066 (Gaildorf–Murrhardt–Löwenstein (B 39) nach Heilbronn).

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Sulzbach verfügt über eine Förderschule, Realschule sowie eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Der Landkreis Rems-Murr unterhält eine Außenstelle der Sprachheilschule mit Sprachheilkindergarten.

[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen

Es gibt in Sulzbach eine mehrmals ausgezeichnete[1], 1984 erbaute, Sporthalle, einen Rasen- und Kunstrasenplatz mit Laufbahn und leichtathletische Anlagen.

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Sulzbach an der Murr – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.archinform.net/projekte/1315.htm
Andere Sprachen
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