Kernen im Remstal
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 48′ N, 9° 19′ O48° 48′ N, 9° 19′ O | |
Höhe: | 270 m ü. NN | |
Fläche: | 15,05 km² | |
Einwohner: | 15.123 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 1005 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 71394 (alt: 7053) | |
Vorwahl: | 07151 | |
Kfz-Kennzeichen: | WN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 093 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stettener Straße 12 71394 Kernen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Stefan Altenberger |
Kernen im Remstal ist eine Gemeinde des Rems-Murr-Kreises in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie gehört mit zu der Metropolregion Stuttgart.
Entstanden ist Kernen durch die Gemeindereform 1975 aus den Orten Rommelshausen und Stetten. Der Name Kernen wurde durch einen Wettbewerb ermittelt und bezieht sich auf den 513 Meter hohen Hausberg der Gemeinde, den Kernen, der sich allerdings auf Fellbacher Stadtgebiet befindet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Kernen liegt am westlichen Rand des Remstals, südlich der Rems.
Die Nachbargemeinden sind Fellbach, Waiblingen, Weinstadt, Stuttgart, Esslingen am Neckar und Aichwald.
Das Zentrum der Landeshauptstadt Stuttgart befindet sich etwa 16 km entfernt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gemeinde Kernen im Remstal besteht seit dem 20. September 1975. Sie entstand durch die Gemeindereform aus den Orten Rommelshausen und Stetten.
[Bearbeiten] Rommelshausen
Die erste urkundliche Erwähnung Rumoldeshusen stammt aus dem Jahre 1146. In einer Schenkungsurkunde, in der dem Kloster Oberzell der Erwerb eines Eigengutes durch Kaiser Konrad III. bescheinigt wird, ist auch ein Wortwin de Rumoldeshusen als Zeuge genannt. Wer dieser Wortwin de Rumoldeshusen ist, ist nicht bekannt. Da als weitere Zeugen Graf Ludwig von Württemberg und die Herren von Plochingen aus der Umgebung genannt werden, liegt die Vermutung nahe, dass er zum Umfeld des Grafen gehörte und dort eine gehobene Stellung hatte.
Neben diesem Namen tauchen auch die Bezeichnungen Rummeltzhausen, Rumelshusen und Rommeltzhausen für den Ort auf. Erstmalig 1686 wird in einer Urkunde der Name Rommelshausen genannt.
Zwischen 1293 und 1300 gehörte Rommelshausen zum Herrschaftsgebiet des Herzog von Teck. Im Jahre 1300 wurde das Gebiet von Rommelshausen an die Grafen von Württemberg verkauft.
Auch vor der Zeit der urkundlichen Zeugnisse gab es Besiedlungen im Ortsgebiet von Rommelshausen.
Auf seiner Gemarkung wurde im Jahre 1971 von W.D. Forster und M.A. Benzin eine römische Villa (Villa rustica) ausgegraben. Der Gesamthof umfasste ca. 70 Ar. Das Hauptgebäude war ca. 21 x 13 Meter groß. Auf Grund von Münzfunden wird das Alter auf die Zeit zwischen 180 und 235 n. Chr. geschätzt.
Die erste Siedlung wurde zwischen 650 und 750 n.Chr. von Alamannen gegründet. Indiz hierfür sind etliche Alamannengräber. Von diesen ersten Siedlern kann Rommelshausen auch seinen Namen bekommen haben. Möglicherweise wurde die Siedlung nach dem Anführer der Siedler benannt. Dieser könnte Rumold geheißen haben. Zeugnisse hierfür gibt es allerdings nicht.
[Bearbeiten] Stetten
Im Jahre 1241 wurde Stetten das erste Mal urkundlich genannt. Am 2. Februar 1241 verkauften die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg einen Hof an das Kloster Heiligenkreuztal. Als Zeuge wird ein Eberhardus dapifer de Stetin genannt, also Eberhard, Truchsess von Stetten. Truchsesse waren leibeigene Dienstmänner der Grafen von Württemberg. Sie hatten die Rolle des ersten Hofmarschalls. Bei wichtigen Entscheidungen waren stets die Herren Truchsessen von Stetten als Hofbeamte der Württembergischen Grafen und Herzöge dabei.
Das Dorf Stetten wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verkauft.
Um 1300 wurde die Y-Burg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg, der über Yberg zu Yburg mutierte. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Im Jahre 1760/61 wurde sie bis auf die Zargenmauern abgebrochen.
Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.
Ab 1507 herrschten die Herren von Thumb in Stetten. Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuberg kaufte Stetten. Seine Nachfahren Johann Friedrich Thumb, der erste bis vierte herrschten bis 1645 in Stetten.
1664 wurde Stetten an Herzog Eberhard III. verkauft.
[Bearbeiten] Wappen
Beschreibung: Das Wappen zeigt auf gelbem Grund zwei parallele Reihen von Rhomben. Die Reihen verlaufen diagonal von unten nach oben, bestehen aus jeweils 3 Rhomben und haben die Farben blau (obere Reihe) und schwarz.
Bedeutung: Das Wappen wurde aus den beiden bestehenden Wappen von Rommelshausen und Stetten gebildet. Die Rauten symbolisieren die „teckschen Rauten“. Beide Ortsteile gehörten eine Zeitlang zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Teck.
Das ehemalige Wappen von Rommelshausen führte im unteren Teil gelb auf schwarz die teckschen Rauten. Die Farben stehen für Farben von Alt-Württemberg. Im oberen Teil stand der Buchstabe R für Rommelshausen. Das Wappen wurde Rommelshausen im Jahr 1938 vom Reichsstatthalter verliehen.
Stetten führte in seinem Wappen die teckschen Rauten in blau auf gelbem Grund.
[Bearbeiten] Religionen
Nach der Reformation werden beide Ortschaften protestantisch. Der letzte katholische Pfarrer muss Rommelshausen im Jahre 1535 verlassen. Die vorhandenen katholischen Kirchen werden "reformiert".
Erst im 19. Jahrhundert siedeln sich wieder Katholiken in Rommelshausen und Stetten an. 1917 wohnen in Stetten 50 und in Rommelshausen 120 Katholiken. Die katholischen Kirchen wurden 1954 (Stetten) und 1960 (Rommelshausen) errichtet.
Neben Protestanten und Katholiken gibt es in Kernen eine Neuapostolische Kirche, eine Evangelisch-methodistische Kirche und zwei Landeskirchliche Gemeinschaften.
[Bearbeiten] Politik
Der Gemeinderat umfasst 22 Mitglieder. Diese verteilen sich seit 13. Juni 2004 auf die Parteien wie folgt:
- CDU: 8
- SPD: 4
- UFW: 6 (Unabhängige Freie Wähler)
- OGL: 4 (Offene Grüne Liste)
[Bearbeiten] Wirtschaft
Rommelshausen und Stetten waren lange Zeit durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. In der Umgebung beider Orte liegt Löß- und Keuperboden der für Landwirtschaft bzw. Weinbau hervorragend geeignet ist. Die Bedeutung des Weinbaus für Stetten wird erstmalig 1379 urkundlich dokumentiert:
- Das Stettener Brotwasser ist eine der besten Riesling-Lagen des Landes. Seine Sandstein-Terrassen liegen direkt unterhalb der Ruine Y-Burg – da, wo im Remstal der Schnee als allererstes schmilzt.
- Der ungewöhnliche Lagename rührt von einer im ausgehenden 17. Jahrhundert in Stetten residierenden Hofdame her. Diese ersann eine List, um ihren Weinkonsum vor der höfischen Öffentlichkeit zu verbergen. Sie ließ sich einfach den Krug, der für das Brotwasser bestimmt war, mit Wein füllen. Und jedes Mal, wenn sie das trockene Brot in das vermeintliche Wasser tauchte, konnte sie – ohne dass es irgend jemandem auffiel – einen ordentlichen Schluck Wein zu sich nehmen. Da nun die Dienerschaft jener Dame stets in den Keller statt zum Brunnen lief, um den Krug aufs neue zu füllen, blieb die kleine List nicht sehr lange verborgen und ihr Lieblingswein bekam den Namen „Brotwasser“. (Quelle: Hofkammer-Kellerei)
siehe auch: Württemberg (Weinbaugebiet) und Württemberger Weinstraße.
Durch die Industrialisierung zog auch die Industrie in beiden Ortsteilen ein. Rommelshausen war bei der Entwicklung der ortsansässigen Industrie bevorzugt, da es seit 1861 eine eigene Haltestelle der Remstalbahn hatte.
Heutzutage ist einer der großen Arbeitgeber die Diakonie Stetten.
[Bearbeiten] Verkehr
Nördlich von Rommelshausen zweigt die Bundesstraße B 29 (nächste Anschlussstelle: Beinstein) von der B 14 (nächste Anschlussstelle: Fellbach Süd) ab.
Kernen ist durch die S-Bahn-Linie S2 (Schorndorf – Stuttgart – Flughafen – Filderstadt) an das Stuttgarter S-Bahn-Netz angeschlossen. Im Gemeindegebiet von Kernen befinden sich die Haltestellen Rommelshausen (diese liegt am Rand von Rommelshausen) und Stetten/Beinstein (diese Haltestelle liegt ca. 3 km von Stetten entfernt).
[Bearbeiten] Sport
In Kernen gibt es zwei Sportvereine: den TV Stetten und die SpVgg Rommelshausen.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Kernen hat im Ortsteil Rommelshausen je eine Grund- und Realschule. Im Ortsteil Stetten steht eine Grund- und Hauptschule. Des Weiteren wird in Stetten von der Diakonie Stetten eine Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche betrieben.
Die Volkshochschule Unteres Remstal e. V. sowie die Musikschule Unteres Remstal e. V. haben Zweigstellen in Kernen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Kernen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
- Saint-Pierre-d'Albigny (Frankreich), seit 1972
- Saint-Rambert-d’Albon (Frankreich)
- Masvingo (Simbabwe)
- Dombóvár (Ungarn), seit 1991
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Auf dem Kernen (513 m ü. N.N.) steht der 27 m hohe Kernenturm von 1896.
- Die Y-Burg oberhalb des Tals.
- Das Bädle im Ortskern von Stetten.
- 1384 wurde das Stettener Schloss erbaut, mittlerweile befindet sich darin ein Behindertenwohnheim der Diakonie Stetten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger Rommelshausens
- Willy Rüsch: Industrieller in der Katheter-Industrie
- Paul Käßer (* 1904): Bürgermeister 1937–1945 und 1948–1964
[Bearbeiten] Ehrenbürger Stettens
- Karl Mauch (* 1837; † 1875): Afrikaforscher, zwischen 1865 und 1872 bereiste er Transvaal, Natal und Süd-Rhodesien
- Johann David Pfeffer (* 11. Januar 1769; † 28. Februar 1842): Spielmann
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kernen im Remstal – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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