Großerlach
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 3′ N, 9° 31′ O49° 3′ N, 9° 31′ O | |
Höhe: | 522 m ü. NN | |
Fläche: | 27,14 km² | |
Einwohner: | 2624 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 71577 | |
Vorwahl: | 07903 | |
Kfz-Kennzeichen: | WN | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 024 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stuttgarter Straße 18 71577 Großerlach |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Christoph Jäger |
Großerlach ist eine ländliche Flächengemeinde im Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg. Mit etwa 2600 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von unter 100 Einwohner je km² zählt sie zu den am wenigsten dicht besiedelten Gemeinden in der Region Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Das Gemeindegebiet von Großerlach liegt im Mainhardter Wald auf der Hochfläche zwischen Rot im Norden und Murr im Süden. Mit der Hohen Brach befindet sich der höchste Punkt des Schwäbisch-Fränkischen Waldes im Gemeindegebiet.
[Bearbeiten] Gliederung
Die Gemeinde Großerlach besteht aus 21 Ortsteilen [Teilort (Einwohner)]: Großerlach (763), Neufürstenhütte (506), Liemersbach (139), Erlach (126), Altfürstenhütte (91), Kleinerlach (38), Oberfischbach (37), Hals (34), Mittelfischbach (23), Böhringsweiler (19), Wiedhof (16), Unterfischbach (12), Kuhnweiler (10), Grab (370), Morbach (99), Schönbronn (75), Trauzenbach (62), Hohenbrach (34), Schöntalhöfle und -sägmühle (32), Mannenweiler (19), Frankenweiler (18).
[Bearbeiten] Geschichte
Böhringsweiler wird erstmals 1251 urkundlich bezeugt. Trauzenbach wird am 24. Mai 1300 erstmals erwähnt. Im den Jahren 1364 und 1370 gehören die zwei Höfe Erlachs zum einen den Rüdiger von Ohrn und zum anderen den Gebrüdern Burkhard und Friedrich Sturmfeder. Um 1500 ist der erste Hof (Amt Sulzbach) Eigentum des Grafen von Löwenstein und der Schenken von Limpurg ist Grundherr des zweiten Hofes (Amt Oberrot). Bereits 1750 wird von Gross-Oehrlach, Ober-Oehrlach und Klein-Oehrlach, Unter-Oehrlach und Glashütte gesprochen. Alleiniger Grundherr ist nun der Graf von Löwenstein.
Glashütten
1568 wird von Hans Greiner, dem Sohn des Hüttmeisters von Neulautern, eine erste Waldglashütte in Mittelfischbach gegründet, die bis 1702 betrieben wurde. 1605 wird in Altfürstenhütte und 1695 in Neufürstenhütte die Glasherstellung betrieben, bie sie 1771 eingestellt wird. [1]
1737 wird dann auf der Gemarkung der heutigen Erlacher Höhe die letzte Glashütte in Betrieb genommen. 1781 verpflichtet man Israel Öchsle aus dem Schwarzwald als Hüttmeister. Er hat die Kenntnisse, statt dem bisher grünstichigen Waldglas, hochwertiges Klarglas herzustellen. Sein Sohn, Ferdinand Öchsle erfindet später die Öchsle-Waage. In Erlach werden vorwiegend Apothekerwaren, wie Kolben und Destillierapparate hergestellt. 1891 erwarb das Diakonische Werk die Erlacher Glashütte und gründete die Arbeiterkolonie Erlach (heute: Erlacher Höhe). [2]
Silberrausch
Drei Bauern finden im Dezember 1772 beim Ausheben eines Brunnen Silbererz. Bergrat Riedel aus Löwenstein gründet ein Silberbergwerk und eine Schmelzhütte in Liemersbach. Nach einem knappen Jahr muss der Betrieb mit Verlust eingestellt werden.
Großerlach wird 1806 zusammen mit Löwenstein endgültig Teil von Württemberg.
Zwischen 1834 und 1847 ist das heute noch existierende Gasthaus Krone Relais-Posthalterei für die Strecke: Stuttgart - Schwäbisch Hall.
Spukhaus
Im Jahre 1916 kommt das Bauernhaus der Witwe Kleinknecht zu deutschlandweiter Aufmerksamkeit, als vom 30. April bis zum 15. Mai Gegenstände im ganzen Haus seine Bewohner terrorisieren und auch durch zu Hilfe gerufene Nachbarn nicht zur Ruhe gebracht werden können. Das Haus muss von seinen Bewohnern aufgegeben und verschlossen werden. Schultheiß, Lehrer, Amtsdiener, Bezirksbeamte waren Zeugen gewesen. [3]
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 13. Mai 1848 wird Großerlach eine selbstständige politische Gemeinde. Die Teilorte Großerlach, Kleinerlach, Erlacher Glashütte und Liemersbach gehörten bis dahin zu Sulzbach. Die Teilorte Unter- Mittel und Oberfischbach hatten bis dahin zu Reichenberg, heute Oppenweiler gehört.
Die seit 1821 selbständige Gemeinde Neufürstenhütte, zu der der nördliche Teil von Kleinerlach gehörte, und die Ortsteile Altfürstenhütte, Böhringsweiler, Hals und Kuhnweiler von Wüstenrot, sowie der Wiedhof von Mainhardt kommen am 1. Oktober 1939 zu Großerlach
Die selbständige Gemeinde Grab mit den Ortsteilen Butzberg, Frankenweiler, Hohenbrach, Mannenweiler, Morbach, Morbach-Platte, Schönbronn, Schöntalhöfle, Schöntalsägmühle, Schweizerhof und Trauzenbach wird am 1. Juli 1974 im Zuge der Gemeindereform in Großerlach eingegliedert.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Jahr | Einw. |
---|---|
1824 | 1163 |
1835 | 1343 |
1904 | 959 |
2005 | 2606 |
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist sicher der rekonstruierte Limesturm in Grab. Der stillgelegte Silberstollen in Großerlach kann ebenfalls besichtigt werden. Die Anhöhe zwischen Großerlach und Erlacher Höhe bietet eine atemberaubende Fernsicht über den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Durch die Bundesstraße 14 ist die Gemeinde gut an die nächsten Mittelzentren Backnang (18 km) und Schwäbisch Hall (20 km) angebunden.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Seit 1953 hat das Alexander-Stift seinen Sitz in Neufürstenhütte.
[Bearbeiten] Literatur
- 300 Jahre Neufürstenhütte. Heimatgeschichtliche Nachrichten. Heimatverein Großerlach/Grab e. V., Großerlach 1995
- Jutta Puff: Analyse und Verbesserung der ÖPNV-Erschließung der ländlichen Flächengemeinde Großerlach. Diplomarbeit, Universität Stuttgart 2003 (Volltext)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Großerlach – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.grosserlach.de/data/glashuetten.php, 5. Mai 2006
- ↑ Großerlacher Glashütten, S.4, Heimatgeschichtliche Nachrichten, 1998, Heimatverein Großerlach/Grab e.V.
- ↑ http://www.grosserlach.de/data/spukVonGrosserlach.php, 5. Mai 2006
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