Uskoken
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mit Uskoken (vom slawischen Wort uskočiti abgeleitet vom Wort skok (dt.: "einspringen")) bezeichnete man einen militärisch formierten Verband von Hajduken, der aus flüchtigen katholischen Bewohnern aus osmanisch besetzten Gebieten Kroatiens, Herzegovinas und Bosniens bestand. Die Uskoken verließen wegen der osmanischen Eroberungen Anfang des 16. Jahrhunderts ihr Heimatland. Man verfolgt die Geschichte der Uskoken bis zu den Kämpfen der herzegowinischen Krieger-Klans gegen die Vorherrschaft der Osmanen - besonders den Klans Drobnjak und später, wegen der aus den Gebieten einfallenden (einspringenden) Kriegern, ein eigener Klan bildete, dem Uskok - woher sich der Name auch vermutlich abgeleitet hat. Die meisten dieser Krieger waren ausgezeichnete Scharfschützen und Schwertkämpfer, deren Ruf dabei geholfen hat die Herzegowinischen Gebiete vorwiegend autonom von osmanischer Hand zu halten. Ihre Tradition hat sich weiter verbreitet und immer mehr Anhänger in der darauf folgenden Zeit gefunden.
Die meisten Uskoken sammelten sich in Dalmatien auf den Besitzungen des kroatischen Befehlshabers Petar Kružić in Klis (auf halbem Weg von Sinj nach Split) und Umgebung.
Als 1537 die Türken Klis eroberten, zogen die Uskoken nach Senj. Von da führten sie einen erbitterten Kampf sowohl gegen die Türken als auch gegen die Venezianer, besonders an der Küste von Zadar. Oberhalb der Stadt Senj befindet sich die gut erhaltene Uskoken-Burg Burg Nehajgrad.
In Senj wurden die Uskoken schnell mit der Schifffahrt vertraut und verwandelten sich in Piraten, die mit ihren kleinen und wendigen Booten die ganze Adria unsicher machten und, unter wenigstens stillschweigender Einwilligung des Wiener Hofs, venezianische Schiffe überfielen.
Venedig gelang es nicht, die Uskoken zu überwältigen.
Dies gab 1612 die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik Venedig, infolge dessen die Uskoken Senj verlassen mussten. Ihre Schiffe wurden verbrannt und sie zogen 1617 in das Gebiet von Karlovac und an die Kupa, wo schon seit 1524 ein Teil der Uskoken wohnte. Im fortwährenden Kampf mit den Türken bildete sich später aus den Uskoken der Kern der Militärgrenzer, die in den türkisch-österreichischen Kriegen von 1683 bis 1699 und von 1788 bis 1791 den Türken heftigen Widerstand geleistet haben sollen.