Vierwaldstättersee
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Vierwaldstättersee | |
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Daten | |
Lage: | Innerschweiz |
BFS-Nr.: | 9179 |
Fläche: | 113.6 km² |
maximale Tiefe: | 214 m |
Zuflüsse: | Reuss, Sarner Aa, Engelberger Aa, Muota |
Abfluss: | Reuss |
Höhe: | 434 m ü. M. |
Grössere Orte am Ufer: | Luzern, Küssnacht am Rigi, Brunnen SZ |
Besonderheiten: | viergegliedert |
Karte | |
Der Vierwaldstättersee (franz. Lac des Quatre Cantons, it. Lago dei Quattro Cantoni/Lago di Lucerna, romanisch Lag Lucerna) ist ein von hohen Bergen umgebener, fjordartiger See in der Zentralschweiz ( 434 m ü. M., 114 km², bis 214 m tief), an dessen Ausfluss Luzern liegt.
Der Vierwaldstättersee wird von der Reuss durchflossen; von deren Einmündung bis zum Ausfluss ist er 38 km lang. Er ist in mehrere Becken gegliedert: Luzerner Bucht, Küssnachter Bucht und Alpnachersee, die Buchten von Horw, Stansstad, Weggis, Buochs, Gersau sowie der Urnersee (Von Nord nach Süd). Es gibt von keinem Ende zum anderen eine Sichtverbindung. Die Küstenlinie beträgt 115 km; das Einzugsgebiet ist 1831 km² gross.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Zufluss
Die Reuss kommt als Bergfluss aus dem Gotthardmassiv, bringt grosse Mengen Material aus den Bergen, Geschiebe, so hat sich das Delta inzwischen um 10 km weiter nördlich in den Urnersee verschoben. Der Reussgletscher hat am Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren den See hinterlassen, im Luzerner "Gletschergarten" erzählt eine anschauliche Dokumentation die Geschichte der Alpen, der Eiszeiten und ihrer Gletscher.
Im Bereich des Reussdeltas zwischen Flüelen und Seedorf wird der See teilweise wieder aufgeschüttet. So entstehen aus dem Ausbruchmaterial des Umfahrungstunnels Flüelen und des Gotthard-Basistunnels wieder Flachwasserzonen, die durch den Kiesabbau verschwunden waren.
[Bearbeiten] Name
Seinen Namen hat der Vierwaldstättersee von den vier hier angrenzenden "Waldstätten", den Anrainer-Kantonen Uri, Unterwalden, Schwyz und Luzern.
[Bearbeiten] Klima und Vegetation
Das Klima rund um den föhnbegünstigten und z.T. von Bergen geschützten Vierwaldstättersee ist mild und die Vegetation gleicht weitgehend derjenigen des Kantons Tessin. An den Seeufern wachsen Hanfpalmen, Feigen, Yuccas, Zypressen, Opuntien und andere Südländer.
[Bearbeiten] Abfolge der Buchten und Seeteile
Hinweis: Die 34 Anlegestellen der Schifffahrtsgesellschaft auf dem Vierwaldstättersees (SGV) stehen bei Schiffstationen.
[Bearbeiten] Urnersee
Nach dem Zufluss der Reuss bei Seedorf verläuft der Urnersee 11 km in Nordrichtung bis Brunnen (Ostufer).
Um den Niederbauenstock bei Seelisberg mit dem bekannten Rütli am Westufer herum biegt er nach Westen in das Becken von Gersau.
[Bearbeiten] Becken von Gersau
Hier verläuft der See 14 km von Ost nach West, von Brunnen mit der Muota-Mündung nach Ennetbürgen unterhalb des Bürgenstocks. Südlich der Bürgenstock-Halbinsel liegt die Bucht von Buochs und Ennetbürgen.
In der Mitte dieser Bucht hat der See mit 214 m Tiefe seine tiefste Stelle.
Gersau liegt am Nordufer, aus dem der See nach 3,5 km westlich von Gersau dann um den Bürgle herum weiter nach Norden "fliesst" in das Becken von Weggis.
[Bearbeiten] Becken von Weggis
Südlich gegenüber von Vitznau (oberhalb grüsst vom Fels unübersehbar bis nach Luzern das Schwyzer Kreuz) beginnt die Bucht vor Weggis, in der der See ebenfalls von Ost nach West läuft.
Es geht zwischen Hertenstein (im Nordosten) und Bürgenstock (Südwest) hin zur Seemitte. Nach etwa 7,5 km passiert er die beiden Seitenarme
- die Buchten von Stansstad und Horw mit dem Zufluss vom Alpnachersee und
- die Küssnachter Bucht (in Fliessrechtung rechts - nach Osten)
bevor sie vor bzw. um Meggener Rücken herum in die Luzerner Bucht übergeht.
Weggis, Vitznau und Greppen sind am Ostufer des Sees eine Luzerner Exklave, die Luzerner Rigigemeinden, die landeinwärte von anderen Kantonen umgeben sind. Dabei liegen Vitznau und Weggis am Nordufer der gleichnamigen Bucht.
Ihnen gegenüber am Fuss des Bürgenstocks, der auf Unterwaldener Gebiet steht, gehört ein Streifen des Südufers ebenfalls als Exklave zu Luzern.
[Bearbeiten] Buchten von Stansstad und Horw
Die Stansstader Bucht läuft von Hergiswil im Südwesten 5 km nach Nordost auf Meggen zu. In der Seemitte kommt sie bezogen auf die Weggisser Bucht in Fliessrichtung von links, von Westen her, in den Hauptsee, der hier der Luzerner Bucht zustrebt.
Ein kurzes Stück von Norden her mündet die Horwer Bucht (3 km) bei Hergiswil in die Stansstader Bucht, deren Hauptort am Südufer liegt. Würde es nicht dem Lokalpatriotismus und deshalb auch dem historisch gewachsenen Atlas widersprechen, könnte dieser ganze linke, 8 km lange Seitenarm, in den hier der Steinibach mündet und der sich am Fuss des Pilatus windet, Horwer Bucht heissen.
[Bearbeiten] Alpnachersee
Er läuft 4 km von West nach Nordost. Von Alpnachstadt, wo die Sarner Aa mündet, nach Stansstad. Dort geht er durch eine Enge nach Norden in die Bucht von Stansstad über.
[Bearbeiten] Küssnachter Bucht
Die Küssnachter Bucht bildet in diesem (Fliess-)Sinn den rechten Seitenarm. Sie läuft 8 km von Nordost nach Südwest. Sie beginnt in Küssnacht am Rigi, der Ort liegt auf Schwyzer Gebiet.
Die Bucht verläuft zwischen Merlischachen und Meggen am Nordwestufer und Greppen am Ostufer hin nach Südwesten zum Chrüztrichter in der Seemitte.
[Bearbeiten] Luzerner Bucht
Vom Chrüztrichter geht der See nach Nordwest in die Luzerner Bucht über (etwa weitere 5 km). An derem nordwestlichen Zipfel mündet der See im Luzerner Reuss-Trichter mit den markanten Brückenbauten. Hafen und Werft der SGV am linken Ufer. Die Reuss (Fluss) setzt ab hier wieder offiziell ihren Weg zur Aare und damit zum Rhein fort.
[Bearbeiten] Geschichte
Die drei Schweizer Urkantone Uri, Unterwalden und Schwyz sollen sich am Vierwaldstättersee auf der Rütliwiese anfangs August 1291 die ewige Treue geschworen (Rütli-Schwur) haben. Solche Schwurgemeinschaften von benachbarten Orten waren in der damaligen Zeit durchaus üblich, diejenige von 1291 ist aber in dem Bundesbrief (aufbewahrt in Schwyz im Kanton Schwyz) bis heute schriftlich belegt und wird in der traditionellen und populären Geschichtsschreibung als der eigentliche Anfang der Schweizer Eidgenossenschaft betrachtet.
In dem "Ewigen Bund" ging es der lokalen Elite darum, den Weg zum und den Transport über den Gotthard von fremden Einflüssen möglichst freizuhalten, waren doch diese Warentransporte für die damaligen agrarischen Bergsiedlungen ein äusserst wichtiges Einkommen. Der Kaiser Friedrich II. gewährte für den Bergübergang Reichsfreiheit, die weiter – hauptsächlich gegen die Habsburger Machtansprüche – verteidigt werden sollte. Doch de facto erst 1648 – am Ende des 30-jährigen Krieges – wurde im Westfälischen Frieden die Schweiz dann definitiv aus dem Reich entlassen.
[Bearbeiten] Verkehr
Bis zum Bau der Axenstrasse 1863 bis 1865 war der Wasserweg die einzige mögliche Verbindung zum Kanton Uri, zum Gotthardpass und damit auch der einzige Weg von den Hansestädten im Norden zu den Häfen und Handelsstädten am Mittelmeer, ob Genua oder Venedig.
Nach dem Bau der Gotthardbahn und der Gotthardautobahn ist die Gegend um den Vierwaldstättersee immer noch ein Verkehrsknoten, auch wenn die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) meist nur noch für Vergnügungsrundfahrten benützt werden. Am Gotthard wird weiter gebaut, der neue Gotthard-Basistunnel soll mit 57 km Länge einst der längste Eisenbahntunnel der Welt werden.
Der 1991 auf alten Verkehrswegen angelegte Wanderweg Weg der Schweiz führt rund um den südlichsten Teil des Sees, den Urnersee.
[Bearbeiten] Tourismus
Auf dem Weg nach dem Orient entdeckten abenteuerlustige Engländer die malerische Bergwelt der Innerschweiz und liessen hier Kur- und Badeorte entstehen: Luzern, Küssnacht am Rigi, Weggis, Vitznau, Gersau, Buochs, Beckenried, Brunnen, Seelisberg, Flüelen. Im 18. Jahrhundert begannen sie mit einheimischer Hilfe, aber auch zur Verwunderung der Einheimischen, die ihnen so exotische Bergwelt zu erobern, zunächst an der Rigi (1797 m ü. M.), zuerst zu Fuss, auf dem Rücken der Maultiere oder in Sänften getragen von einheimischen Lastenträgern. Später (im Jahre 1871) erbaute man hier die allererste Zahnradbahn der Welt, die Vitznau-Rigi-Bahn. Im Jahre 1889 baute man die heute immer noch steilste Zahnradbahn der Welt an die Ufer des Vierwaldstättersees, die von Alpnachstad auf den Pilatus führt.
Einen solchen Aufstieg auf die Rigi beschrieb auch Mark Twain als Journalist, was in den USA des 19. Jahrhunderts zum Aufblühen des Schweizer Tourismus führte. Am Vierwaldstättersee war der allererste Schweizer Alpen-Club beheimatet, und zwar als eine rein britische Angelegenheit.
Die grossartige Landschaft, das milde Klima und die fast schon mediterrane Vegetation machen den Vierwaldstättersee zu einer der meistbesuchten Reisedestinationen Europas. Hierher kommen zahlreiche japanische Paare um zu heiraten oder ihre Flitterwochen zu verbringen, hier drehen indische Regisseure ihre Bollywood-Filme, seitdem deren heimische Bergwelt in Kaschmir durch Unruhen und Krieg heimgesucht wird.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- bekannte Aussichtsgipfel: Rigi, Pilatus, Bürgenstock, Stanserhorn, Mythen, Urirotstock
- Erinnerungsorte der Mythologie: Rütli, Tellsplatte, Tellskapelle, Hohle Gasse
Ein Verein kämpft für den Erhalt der Dampfschiffe, die in ehrenamtlicher Arbeit gewartet werden. Da sie durch die Motorschiffe längst überholt wurden, sind sie nicht mehr rentabel. Ihr planmässiger Einsatz ist dennoch im offiziellen Kursbuch aufgeführt. Auf dem See verkehrt unregelmässig ein miniaturisierter Nachbau mit Einmann-Besatzung.
Das südliche Ende des Sees hat übrigens eine deutlich mediterrranere Vegetation als das Luzerner Ende.
[Bearbeiten] Flüelen und Axenstrasse
In Flüelen haben früher die Reisenden aus dem Süden vom Maultier auf das Schiff gewechselt, der Urnersee kann beim Föhnsturm Wellen wie am Meer bringen. Die heutige Schiffsfahrt mit einem der 15 Motorschiffe oder einem der 5 alten Raddampfer ist dagegen ein reines Vergnügen.
Links führt die vierspurige Autobahn A2 durch den Seelisbergtunnel und dann in nördlicher Richtung bis nach Basel und weiter nach Hamburg oder Amsterdam.
Am rechten Ufer führt die romantische Axenstrasse, mit vielen Tunnels, Kurven und Galerien, immer an Steinschlagwarntafeln vorbei, von Flüelen über Sisikon nach Brunnen. Sie ist Teil der A4. An dieser Strecke trifft man häufig Baustellen an, da es hier oft zu Steinschlag und Erdrutschen kommt.
Die Bahnlinie führt fast nur unterirdisch von Flüelen nach Brunnen. Von Brunnen nach Zürich braucht der Intercity dann kaum noch eine Stunde. Die Fortsetzung der Axenstrasse von Brunnen in Richtung Küssnacht ist nicht weniger romantisch, hier gibt es auch schöne Plätze zum Verweilen oder zum Schwimmen. Hier wachsen Reben, Feigen, Palmen, Kiwis, auch diverse Zitrusbäumchen gedeihen in sonnigen Gärten. Prachtvolle Hotelbauten, viele weit über hundert Jahre alt, leider nur manche stilvoll restauriert, erinnern an die grossen Zeiten des aufkommenden Tourismus. Doch recht viele dieser Zeitzeugen sind zwischenzeitlich verkommen, verschwunden, oder aber sind durch An- und Umbauten verunstaltet worden.
[Bearbeiten] Luzern
Die Reuss verlässt in der Stadt Luzern den See. Jetzt schon ein mächtiger Strom unter der hölzernen Kapellbrücke, die nicht nur für die Touristen, nach dem verheerenden Brand 1993, wieder aufgebaut wurde und die jeden Tag tausendmal aufs Neue fotografiert wird.
Das 1999 erbaute Kunst- und Kongresshaus Luzern vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel, mit einem weit auskragenden Dach ist nach viel Skepsis zum Stolz der Luzerner geworden. Es ist an erstklassiger Lage, gleich zwischen dem Hauptbahnhof und See / Schiffsanlegestelle gelegen.
Der ehrwürdige alte Bahnhof aus der Pionierzeit der Südbahn ist 1972 abgebrannt und durch einen schlichten Zweckbau ersetzt worden. Einzig der verglaste Portikus von dem inzwischen auch schon international berühmten spanisch-schweizerischen Architekten-Ingenieur Santiago Calatrava ist eine leicht verspielte und witzige Auflockerung. Ein Torbogen vom Nordportal des alten Gebäudes und eine Wandmalerei erinnern an die alte Herrlichkeit. Hier im Bahnhof treffen sich die InterCity-Verbindungen zu den Agglomerationen der Schweiz und die roten Schmalspurzüge der Zentralbahn nach Engelberg und über den Brünigpass nach Interlaken. Letztere ist Teil der GoldenPass Line von Zürich über Luzern, Brünigpass, Interlaken, Gstaad zum Genfersee.
[Bearbeiten] Pilatus und Bürgenstock
Der Hausberg der Luzerner ist der Pilatus, mit einer Seilbahn und mit einer Zahnradbahn erreichbar, oft aber leider in den Wolken versteckt. Wer weniger hoch lieber hat und doch 440 m über dem Vierwaldstättersee gemütlich tafeln möchte, der möge mit dem Schiff und einer Standseilbahn den Bürgenstock aufsuchen, den Zauberberg für Millionäre, ein luxuriöses Hotel- und Kongresszentrum über eine steilen Seeklippe.
[Bearbeiten] Verkehrshaus
Weil der Verkehr am See stets sehr wichtig war, ist auch das Schweizer Verkehrshaus in Luzern gelegen. Hier kann man die ganze Verkehrsgeschichte rekapitulieren, Sänften und Kutschen, Alpenpost, Schiffe, Bahnen, Autos und Flugzeuge bewundern. Bis im Juli 2004 brachte der Fesselballon HiFlyer das Publikum in die Höhe. Nach einem Unfall bei stürmischem Wetter wurde dessen Betrieb jedoch eingestellt.
[Bearbeiten] Pilgerwege
Am See führten schon früher Pilgerwege vorbei. Nach Rom geht es von hier aus über den Gotthardpass. Auch der westwärts nach Santiago de Compostela führende Jakobsweg führt von dem schweizerischen Hauptsammelort Einsiedeln nach Brunnen am Seeufer. Von hier führt er weiter westlich mit dem Schiff nach Luzern oder über den Alpnachersee, in Richtung Süden zum Brünigpass.
Auch nach der Schweizer Reformation blieb hier in den Bergen die Urschweiz treu katholisch: In Unterwalden fand der Schweizer Nationalheilige und Eremit Bruder Klaus seine Klause und weiter oben, am Ende vom Tal, dem Himmel noch bisschen näher, entfaltete sich das Kloster Engelberg (1050 m ü. M.) in seiner Pracht. Hier werden auch die Rekruten für die berühmte Schweizer Garde des Heiligen Stuhls ausgebildet, die Kleinstarmee und Polizei des Papstes, zugleich auch buntkostümierte Touristenattraktion im Vatikan.
[Bearbeiten] Flugaktivitäten
Zwischen Buochs und Ennetbürgen bei Stans liegt ein Flugplatz, der früher fast nur von der Schweizer Armee und den Pilatus Flugzeugwerken benutzt wurde. Heute ist der Flugplatz für den zivilen Flugverkehr offen.
Am Flugplatz Alpnach sind Helikopter der Schweizer Armee stationiert.
An schönen Tagen sieht man über den Bergen rund um den See viele Hängegleiter und Gleitschirme am Himmel kreisen, da die Thermik der besonnten Felswände den Luftsportlern viele Aufwinde bescheren. Die beliebtesten Fluggebiete für Gleitschirme um den Vierwaldstättersee sind: Pilatus, Rigi, Emmetten, Stanserhorn und das ganze Engelbergertal.
[Bearbeiten] Wasserqualität
Das Wasser verweilt durchschnittlich dreieinhalb Jahre im Seebecken. Die Qualität ist heute hervorragend, zum grössten Teil kann man von Trinkwasser sprechen. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Limnologie der Eawag, angesiedelt im luzernischen Kastanienbaum, überwacht die Wasserqualität sehr akkurat und kontinuierlich, ist dieser See doch ein grosses natürliches Trinkwasserreservoir, von dem einige hundert Kilometer weiter nördlich auch noch die Kölner, die Niederrheiner und die Niederländer trinken wollen.
Man kann im Seewasser baden. Im Sommer ist es bis 22°C warm, im Winter ein wenig kälter (5°C höchstens).
In sehr kalten Wintern (so in den Jahren 1929 und 1963) können der Alpnachersee und die Luzerner Bucht zufrieren. Aus dem 17. und 19. Jahrhundert sind auch Vereisungen des ganzen Vierwaldstättersees dokumentiert. 1684 und 1685 konnte das Gersauer Becken überquert werden.
[Bearbeiten] Diverses
Nach dem Erdbeben von 1601 entstanden Tsunamis im Vierwaldstättersee[1].
Die Folgen der allgemeinen Erderwärmung in den Alpen werden auch für diesen See und seine Umgebung diskutiert. Das Hochwasser 2005 mit diversen Muren und Erdrutschen kann als Warnsymptom verstanden werden[2], das weitere, auch katastrophale, Folgen ankündigt.
[Bearbeiten] Gewerbe
Seit unbekannter Zeit wird in Flüelen durch die "Seegussler" Kies und Sand aus dem See abgebaut. Man weiss dass nach dem Dorfbrand in Altdorf die Flüeler eine gewisse Anzahl Kubik Sand und Kies den Altdorfer schenkten. Zudem wurde das Ratshaus in Altdorf auch aus Flüeler Sand gebaut. Seit 1891 baut die Firma Arnold+Aschwanden.Cie. (heute Arnold+Co.AG) mit riesigen Schwimmbaggern gewerblich Kies ab. Dafür müssen sie der Korporation Uri aber Kiessteuer bezahlen. Heute sind nur noch der vierte und fünfte Schwimmbagger aus den Fünfzigern und Sechzigern in umgebautem Zustand im Einsatz. Die Flotte der Arnold+Co.AG umfasst ca. 15 Nauen. Im Volksmund heisst die Firma "Kompanyy". Nach dem Tod von des Firmeninhabers in den 70ern, übernahm der spätere Nationalrat Franz Steinegger die Firma, nachdem er die Witwe, welche sechs Söhne hatte, heiratete. Aufsehen erregte die Firma zwischen 2001 und 2005 als man im Urnersee mit Schutt aus dem Neatstollen Amsteg und der Umfahrung Flüelen sechs Inseln errichtete.
Auch in Beckenried und andern Orten im See wird heute Kies abgebaut.
[Bearbeiten] Namensvetter
Der Vierwaldstättersee hat im Zoologischen Garten Berlin einen kleinen Namensvetter. Dort entstanden die späteren Seebecken während der Eiszeit.
[Bearbeiten] Literatur
- Wintertourismus am Vierwaldstättersee. In: SPIEGEL ONLINE vom 19. November 2006
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Bei: www.staluzern.ch
- ↑ In: Neue Luzerner Zeitung 2006-Aug-19
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Vierwaldstättersee – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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