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Weyhe (Niedersachsen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Weyhe
Weyhe
Deutschlandkarte, Position von Weyhe hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Koordinaten: Koordinaten: 52° 58′ N, 8° 50′ O52° 58′ N, 8° 50′ O
Höhe: 17 m ü. NN
Fläche: 60 km²
Einwohner: 30.355 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 506 Einwohner je km²
Postleitzahl: 28844
Vorwahlen: 04203 (teilweise auch 0421, 04294)
Kfz-Kennzeichen: DH
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 047
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
28844 Weyhe
Webpräsenz:
Bürgermeister: Frank Lemmermann (SPD)

Weyhe ist eine Einheitsgemeinde im Norden des Landkreises Diepholz im Bundesland Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Weyhe schließt direkt an die südliche Grenze der Freien Hansestadt Bremen an. Im Westen grenzt Weyhe an die Gemeinde Stuhr, welche im Landkreis Diepholz als einzige eine größere Bevölkerungszahl hat, als Weyhe. Östlicher Nachbar ist die Stadt Achim, im Süden grenzt Weyhe an die Stadt Syke.

Im Ortsteil Kirchweyhe entfließt die Ochtum dem Kirchweyher See, der von der Hache und dem Süstedter Bach gespeist wird.

[Bearbeiten] Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Weyhe 8,5° - 9,0°C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25° C übersteigt) gerechnet werden.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung und deren Einwohnerzahlen

  • Kirchweyhe 8.938
  • Leeste 8.328
  • Lahausen 3.925
  • Sudweyhe 2.963
  • Erichshof 2.327
  • Melchiorshausen 1.840
  • Dreye 1.231
  • Jeebel 546
  • Ahausen 187

Stand: 30. Juni 2004

[Bearbeiten] Geschichte

Die Gemeinde Weyhe entstand am 1. März 1974, als sich die drei Hauptgemeinden Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe zusammengeschlossen. Allerdings tauchte der Ortsname schon um 860 auf. Grund war ein Bericht über die Wunderheilung, die sich am Grab des heiligen Willehard in Bremen zugetragen haben soll. Erzählt wird von einem Mädchen aus "Wege" (Kirch- oder Sudweyhe) das seit langem keinerlei Kraft mehr in ihren Körper hatte. Erst als sie schwer erkrankte und an das Grab des heiligen Bischofs geführt wurde, habe sie ihre Kräfte und ihre Gesundheit zurückerhalten.

Etwa 400 Jahre später ist in der sogenannten Weserbrückenliste von "zwei Dörfern" die Rede. Man kann ziemlich genau sagen, dass es sich um Kirchweyhe und Sudweyhe handelte. Kirchweyhe und Sudweyhe sind bald darauf in anderen historischen Quellen als "Kerckwege" (1277) und "Suthweige" (um 1300) zu finden.

In der Westhälfte der heutigen Gemeinde Weyhe erstreckten sich die Ortsteile Angelse, Hagen, Hörden und Melchiorshausen, die damals der ehemaligen Gemeinde Leeste angehörten. Früheste schriftliche Hinweise stammen aus der Zeit um 1185. Erwähnt wird dabei u. a. der Verwalter des erzbischöflich-bremischen Meierhofes in "Leste" (Leeste).

Um 1800 fand ein reger Warenaustausch zwischen Bremen und Weyhe statt. Nicht nur landwirtschaftliche Produkte, sondern auch gewerbliche Erzeugnisse wurden in der Weserstadt getauscht oder zum Verkauf geboten.

1873 eröffnete die über Kirchweyhe führende Eisenbahnstrecke Bremen - Osnabrück. In der Folge entstand in Kirchweyhe ein langgestreckter, südwärts bis zum benachbarten Weiler Barrien reichender Rangierbahnhof mit allerdings verhältnismäßig wenigen Geleisen bei ungünstiger Gleisplangestaltung. Unzählige fremde Fachkräfte zogen mit ihren Familien nach Kirchweyhe und sorgten für einen rapiden Bevölkerungsanstieg. Noch um 1925 ernährte die Eisenbahn rund zwei Drittel aller Einwohner in Kirchweyhe, außerdem viele Familien aus den damaligen Nachbargemeinden. Der Rangierbahnhof ist nach seiner Stilllegung 1968 verkleinert worden, seine Reste werden jedoch noch betrieblich benützt.

[Bearbeiten] Weyhe im geschichtlichen Zeitraffer

  • 860: Um 860 erste bis heute bekannte schriftliche Erwähnung Weyhes ("Wege")
  • 1158: Kaiser Friedrich I. gestattet die Besiedelung des bis dahin unbebauten Bruchlandes in Kirchweyhe und/oder Sudweyhe und Dreye
  • 1167: Während eines Adelsaufstands gegen Heinrich den Löwen erobern Widersacher des Welfenherzogs das "Castrum Wege" (die Burg Weyhe)
  • Um 1185: Ältester schriftlicher Hinweis auf die Existens des Ortsteils Leeste
  • Um 1250: Errichtung der Felicianus-Kirche im Ortsteil Kirchweyhe
  • 1582: Kirchweyhe, Sudweyhe und Leeste geraten nach dem Aussterben der Hoyaer Grafen unter welfische Herrschaft.
  • 1790: Die "Kolonie Erichshof" entsteht auf den Betriebsflächen des im 16. Jahrhundert gegründeten Vorwerks Erichshof. Sie ist Teil des lutherischen Kirchspiels Leeste.
  • 1794: Gründung der evangelisch-lutherischen Superintendantur, die bis 1934 bestehen blieb
  • 1824: Der Bau einer "Ziegelbrennerey" in Sudweyhe wird genehmigt. Ein traditioneller Weyher Gewerbezweig beginnt sich zu entwickeln. Bis 1896 entstehen in den Marschen von Ahausen, Leeste, Sudweyhe und Dreye vier weitere Betriebe.
  • 1826: Im Weserdorf und Zollort Dreye gründet der Bremer Fabrikant G. F. Sengstack eine Seifensiederei - Pionier der Industrielisierung in diesem Ortsteil, der größten Gewerbeansiedlung in Weyhe bis heute.
  • 1873: Fertigstellung der Bahnstrecke Bremen - Osnabrück, in der Folge Errichtung des Rangierbahnhofes.
  • 1928: Die "Kolonie Erichshof" wird mit der Gemeinde Leeste vereinigt.
  • 1945: Die Endkämpfe um Bremen führen zu zahllosen schweren Zerstörungen im Gebiet der heutigen Gemeinde Weyhe.
  • 1972: Abschluss des Kommunalpartnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Kirchweyhe und der Gemeinde Coulaines, Frankreich
  • 1973: Einweihung des Schulzentrums Kooperative Gesamtschule (KGS) Leeste.
  • 1. März 1974: Die Gemeinde Weyhe entsteht durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe.
  • 1987: Fertigstellung des zentralen Rathauses in der Ortsmitte der Gemeinde Weyhe
  • 1989: Die Bildungsstätte "Trafo" wird ihrer Bestimmung übergeben.
  • 1990: Abschluss des Kommunalpartnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Weyhe und dem Bezirk Madona, Lettland
  • 1. Januar 1992: Weyhe erhält den Status "selbständige Gemeinde".
  • 19. September 1997: Die Gemeinde Weyhe erhält einen zentralen Marktplatz im Ortsteil Kirchweyhe.
  • 28. Mai 1998: Einweihung des 2. Schulzentrums Kooperative Gesamtschule (KGS) Kirchweyhe

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2006

[Bearbeiten] Gemeindepartnerschaften

Geleitet von dem Bestreben, zwischen dem Bezirk Madona und der Gemeinde Weyhe partnerschaftliche Beziehungen zu entwickeln und einen kulturellen Austausch zu ermöglichen, schlossen die bevollmächtigten Vertreter des Bezirks Madona und der Gemeinde Weyhe am 17. Oktober 1990 einen Partnerschaftsvertrag:

Die Partnerbezirke informieren sich über das Leben in ihren Bezirken sowie über die Tätigkeiten der kommunalen Organe, damit eine Grundlage für den Erfahrungsaustausch über gemeindliche Grundlage im Bereich der Wirtschaft, des Bildungswesens, der sozialen Dienstleistungen, des Umweltschutzes sowie der Kultur und des Sports gegeben ist. In diesem Bereich finden Austauschmaßnahmen statt, die in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Weyhe und Madona e. V. organisiert und durchgeführt werden. Am 17. Oktober 2000 fand ein Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft statt. Zu diesem Anlass wurde die Straße "Madona-Allee" im Ortsteil Kirchweyhe eingeweiht.

Bereits im Mai 1972 schloss die damals eigenständige Gemeinde Kirchweyhe eine Partnerschaft mit Coulaines. Bis zum heutigen Tag organisieren die Verantwortlichen einen Austausch zwischen Jung und Alt. Im jährlichen Wechsel erfolgen Besuche. Die Interessengemeinschaft "IG Weyhe/Coulaines" ist für die Durchführung zuständig.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jeden Samstag: Wochenmarkt auf dem Marktplatz Weyhe
  • Jeden Mittwoch ab ca.19:00Uhr: Treffen der Modelleisenbahn-Freunde Kirchweyhe - derzeit im Keller der Grundschule Lahausen
  • 3. Samstag im Januar: CDU Winterball "Schwarze Nacht" im Gasthaus Voßmeyer Sudweyhe
  • Letzter Samstag im Januar: Ev.-luth. Kirchengemeinde Weyhe "Gemeindeabend" im Gasthaus Voßrmeyer, Sudweyhe, mit dem theater 69, anschließend Premierenparty
  • 1. Samstag im Februar: SV Kirchweyhe, Flutes & Percussion Jahreskonzert Flötenorchester, Kulturforum KGS Leeste
  • Letzter Sonntag im Februar: Vogelausstellung in der Mehrzweckhalle der ZSA Weyhe
  • 8. März: Internationaler Frauentag, in der betreffenden Woche findet die Weyher Frauenwoche statt
  • 3. Sonntag im März: Frühjahrsmarkt in Kirchweyhe (Fr. - So.)
  • Ostersonntag: Osterräderlauf am Mühlenkampgelände
  • 2. Wochenende im Mai: Schützenfest Erichshof
  • 3. Wochenende im Mai: Schützenfest Sudweyhe
  • 1. Pfingsttag: Frühkonzert mit dem Blasorchester des TSV Melchiorshausen
  • 2. Freitag im Juni: Weyher Volkslauf
  • 2. Samstag vor Sommerferienbeginn: Weyher Ferienkiste Ferienpassverkauf in der Mehrzweckhalle der ZSA Weyhe
  • 2. Wochenende im Juni: Schützenfest Lahausen
  • 3. Wochenende im Juni: Schützenfest Leeste
  • 3. + 4. Wochenende im Juni: Reit- und Springturnier des Reitvereins Sudweyhe
  • Letztes Wochenende im Juni: Sommerfest auf dem Marktplatz Weyhe (Fr. - So.)
  • 2. Wochenende im September: Weyhe Total (Fr. - So.)
  • Zweitletzter Sonntag im September: Vogelausstellung in der Mehrzweckhalle der ZSA Weyhe
  • 1. Samstag im Oktober: Volleyballturnier der Gemeindejugendfeuerwehren in der Halle 1 der KGS Leeste
  • 2. Samstag im Oktober: SV Kirchweyhe Vereinsmeisterschaften Rhönradturnen, Sporthalle KGS Kirchweyhe
  • 2. Wochenende im Oktober: Ausstellung des Vogelliebhabervereins Kirchweyhe in der Mehrzweckhalle der ZSA Weyhe
  • 2. Samstag im Oktober: SV Kirchweyhe, Kirchweyher Laternenfest mit Laternen- und Fackelumzug, Schulhof der Grundschule Kirchweyhe
  • 4. Sonntag im Oktober: Geräteturnen, Vorrunde zum Kreisturnfinale SV Kirchweyhe, SC Weyhe, TSV Weyhe-Lahausen, SV Dreye
  • 1. Wochenende im November: Herbstmarkt in Kirchweyhe (Fr. - So.)
  • Volkstrauertag: Gemeindekulturring Weyhe: Ausstellung der Weyher Hobby-Künstler in der KGS Leeste
  • Totensonntag: Weyher Skateclub: Weyher Skatemeisterschaften
  • Totensonntag: Vogelschau im Gasthaus Voßmeyer
  • 1. Advent: Flohmarkt der Leester Werbegemeinschaft
  • 2. Samstag im Dezember: SV Kirchweyhe, weihnachtliche Vereinssportschau, Sporthalle KGS Kirchweyhe
  • 2. Advent: Weihnachtsfest in der ev. luth. Felicianuskirche Kirchweyhe
  • 3. Advent: Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz Weyhe

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Die Vorfahren des ehemaligen amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld stammen aus dem Weyher Ortsteil Sudweyhe.

Übrigens ist dessen Name einem Schreibfehler im Kirchenbuch der Kirchgemeinde Sudweyhe zu verdanken: Die Familie Rumpsfeld stammt eigentlich aus dem Ortsteil Leeste (Vom Hof Rumpsfelde, an der heutigen Straße "Rumpsfelder Heide"). Der Name Rumsfeld entstand bei der Heirat eines Sohnes in das benachbarte Sudweyhe, bei der dessen Name falsch geschrieben wurde.

  • Arnd Zeigler stammt aus Weyhe und hat hier 1985 sein Abitur gemacht; er ist:
    • Moderator bei Radio Bremen Vier
      • Sendung "Planet Arnie" (Mo-Fr 15-19 Uhr)
      • Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs
    • Stadionsprecher beim SV Werder Bremen
    • Autor des Buches "Das W auf dem Trikot - 40 Jahre Werder Bremen in der Bundesliga"
    • Sänger (als original Deutschmacher) der Werder-Hymnen "Das W auf dem Trikot" und "Lebenslang grün-weiß"

[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Katja Riemann (der bewegte Mann u.a.) verbrachte die Jahre ihrer Kindheit in Weyhe (Kirchweyhe) und machte an der KGS Leeste ihr Abitur

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilfried Meyer: Weyhe im Wandel der Zeit, (c) 1981 by Druckerei Pieper, Syke und Buchhandlung Schüttert, Syke, 2. überarbeitete Auflage, 1986, ISBN 3-923965-01-X
  • Wilfried Meyer: Weyhe im Wandel der Zeit Band 2, (c) 2005 WM Verlag-Weyhe, 1. Auflage, 2005, ISBN 3-9807444-4-2

[Bearbeiten] Bilder

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
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