Blaubeuren
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 25′ N, 9° 47′ O48° 25′ N, 9° 47′ O | |
Höhe: | 516 m ü. NN | |
Fläche: | 79,15 km² | |
Einwohner: | 11.881 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 150 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 89143 (alt: 7902) | |
Vorwahl: | 07344 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 020 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Karlstraße 2 89143 Blaubeuren |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Jörg Seibold |
Blaubeuren ist eine Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Kernstadt Blaubeuren liegt am Fuße der Schwäbischen Alb im Osten von Baden-Württemberg, 16 km westlich von Ulm. Die bei der Gebietsreform 1975 eingemeindeten heutigen Stadtteile Seißen mit Wennenden und der Steigziegelhütte sowie Sonderbuch, Asch und die Hessenhöfe liegen auf der Hochebene der Schwäbischen Alb, die Dörfer Beiningen, Erstetten und Pappelau sind auf dem Hochsträß und Gerhausen liegt, wie der Hauptort Blaubeuren im Blautal. Der Stadtteil Weiler liegt im Aachtal und ist, wie Gerhausen auch, mit dem Hauptort Blaubeuren weitgehend zusammengebaut.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an den Ortsteil Suppingen der Stadt Laichingen und an Berghülen, im Osten an Blaustein, im Süden an Ulm und Erbach und im Westen an die Stadt Schelklingen und Heroldstatt.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Blaubeuren besteht aus der Kernstadt und dem Stadtteil Gerhausen sowie den im Rahmen der Gemeindereform eingegliederten ehemaligen Gemeinden Asch und Sonderbuch (beide am 1. Januar 1974 eingegliedert) sowie Beiningen, Pappelau, Seißen und Weiler (alle am 1. Januar 1975 eingegliedert).
[Bearbeiten] Geschichte
Urgeschichte Im Blau- und Aachtal in der Nachbarschaft von Blaubeuren befinden sich mehrere Höhlen mit bedeutenden archäologischen Fundstellen eiszeitlicher Jäger und Sammler (Jungpaläolithikum). Genannt seien die Brillenhöhle, der Hohle Fels (bei Schelklingen) und das Geißenklösterle. Funde und Grabungsergebnisse werden heute im Urgeschichtlichen Museum präsentiert.
Geschichte
Die Keimzelle der heutigen Stadt ist das um 1085 gegründete Benediktinerkloster. Dieses wurde von nach einem ersten Gründungsversuch auf der Schwäbischen Alb bei Feldstetten an den Blautopf verlegt, beim bereits bestehenden Dorf "Beuren" und einer älteren Johannes dem Täufer geweihten Kapelle. Die Siedlung selbst entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten und wurde 1267 zur Stadt erhoben.
Nach verschiedenen Herrschaften (Grafen von Ruck/Pfalzgrafen von Tübingen/Grafen von Helfenstein) kam das Kloster sowie die Stadt 1447 an die Grafschaft Württemberg. Die Reformation wurde nach 1534 eingeführt, in dessen Folge das Kloster aufgehoben und in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die im seit 1817 existenten evangelisches Seminar, einem altsprachlichen Gymnasium, fortbesteht.
Bis zum Ende des Alten Reiches (1806) war Blaubeuren Grenzstadt des Herzogtums und gleichzeit Amtstadt (später Oberamt). Das Oberamt (vergleichbar einem Landkreis) existierte bis 1938. Bis ins 19. Jahrhundert war Blaubeuren auf die mittelalterliche Stadtmauer begrenzt. Erst langsam wuchs die Stadt nach Süden darüberhinaus. Die Ankunft der Eisenbahn 1868 (Ulm-Sigmaringen) und der Zementindustrie brachte einen gewissen Aufschwung.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Ergebnis der Wahl zum Gemeinderat am 13. Juni 2004: (25 statt 27 Sitze)
FW | 41,2 % | (-0,7) | 11 Sitze | (-1) |
SPD | 26,0 % | (-1,7) | 6 Sitze | (-1) |
CDU | 21,0 % | (+2,8) | 5 Sitze | (=) |
GRÜNE | 11,8 % | (+11,8) | 3 Sitze | (+3) |
Andere | 0,0 % | (-12,1) | 0 Sitze | (-3) |
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Das Wappen zeigt das sogenannte „Blaumännle“ - ein stehender, blau gekleideter Mann auf goldenem Grund, mit grünem Kranz im Haar, mit den Händen je eine aufrechte, auswärts gekehrte schwarze Hirschstange haltend.
Die Blaubeurer Stadtfarben sind Blau-Gelb.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bürgermeister der Stadt Blaubeuren ist Jörg Seibold. Die Amtszeit des Diplom-Verwaltungswirts (FH) und Diplom-Verwaltungswissenschaftlers begann am 3. Juli 2002. Er setzte sich im ersten Wahlgang gegen drei Mitbewerber mit 67,3 % durch und trat damit die Nachfolge von Georg Hiller an, der 24 Jahre das Amt des Bürgermeisters inne hatte und altershalber nicht mehr zur Wahl stand.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Unternehmen
Die Unternehmensgruppe Merckle hat ihren Hauptsitz in Blaubeuren.
[Bearbeiten] Verkehr
Blaubeuren liegt an der Donautalbahn von Ulm nach Donaueschingen und ist Regionalexpress-Halt. Es verkehren im Stunden-Takt Regionalexpress-Züge nach Sigmaringen und Ulm, sowie zweistündlich nach Donaueschingen und Neustadt (Schwarzwald). Zusätzlich zu den schnellen Regionexpress-Zügen verkehren Züge der Regionalbahn-Linie Ehingen (Donau) - Ulm -Memmingen über Blaubeuren, so dass je zwei Züge pro Stunde nach Ulm sowie Ehingen fahren, und stündlich Direktverbindungen nach Memmingen angeboten werden. Neben dem Bahnhof Blaubeuren verfügt die Stadt außerdem über den Bahn-Haltepunkt im Stadtteil Gerhausen. Blaubeuren gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) an.
Blaubeuren liegt an der Bundesstraße 28 zwischen Reutlingen und Ulm. In der Stadt beginnt auch die Bundesstraße 492 nach Ehingen. Von Stuttgart oder München aus ist die Stadt gut über die A 8 zu erreichen.
Außerdem befindet sich dort der Flugplatz Blaubeuren im Ortsteil Sonderbuch.
[Bearbeiten] Einrichtungen
Blaubeuren ist Sitz des Kirchenbezirks Blaubeuren der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Das Evangelische Seminar Blaubeuren, ein staatliches altsprachliches Gymnasium mit evangelischem Internat nutzen bis heute die Räumlichkeiten des Benediktinerklosters.
Das Heinrich-Fabri-Institut ist ein Geistes- und sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut der Universität Tübingen.
Weiterhin befindet sich in Blaubeuren ein Urgeschichtliches Museum mit einem angeschlossenen Institut für Urgeschichte.
Das Joachim-Hahn-Gymnasium Blaubeuren ist ein mathematisch-naturwissenschaftlich geprägtes, staatliches Gymnasium.
Im Stadtteil Gerhausen befindet sich die Karl-Spohn-Realschule.
Die Blautopfschule in Blaubeuren setzt sich zusammen aus einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, welche auch eine Förderschule beherbergt. Weitere Grundschulen werden in den Blaubeurer Stadtteilen Asch, Gerhausen und Seißen besucht.
Außerdem findet man in Blaubeuren eine Musikschule, eine Volkshochschule und eine Baumschule.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Blaubeuren liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße sowie an der südlichsten Strecke der Deutschen Fachwerkstraße.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Markanteste Sehenswürdigkeit in Blaubeuren ist der Blautopf, eine Karstquelle, aus der die Blau entspringt. Mit 21 Metern Tiefe ist der Blautopf eine der tiefsten und größten Quellen in Deutschland, aus der zwischen 310 und 32.000 l/s strömen.
Das Urgeschichtliches Museum zeigt spektakuläre Funde; wissenschaftliche Erkenntnisse, experimentelle Archäologie und moderne Museumsdidaktik finden sich hier unter einem Dach. Die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit - gefunden in den Höhlen um Blaubeuren - werden in einem spannenden Dialog moderner Kunst des 20. Jahrhunderts gegenüber gestellt. Einer der Höhepunkte des Museums ist die Präsentation einer Flöte aus Schwanenknochen - das älteste bislang gefundene Musikinstrument der Welt.
Des Weiteren gehören der Hochaltar im Kloster, das Badhaus der Mönche aus dem 15. Jahrhundert und die mittelalterliche Innenstadt zu den touristischen Anziehhungspunkten.
Als Klötzle Blei ist zum einen ein Berg in der Stadt und zum andern ein Bleiwürfel bekannt, der an diesem Berg angebracht ist. Bekannt ist der Begriff durch den Zungenbrecher: 's leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura - glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei (vgl. Eduard Mörikes „Stuttgarter Hutzelmännchen“, Geschichte von der Schönen Lau).
[Bearbeiten] Bauwerke
Direkt am Blautopf liegt das 1085 gegründete ehemalige Benediktinerkloster. In der Klosterkirche findet sich ein sehenswerter Hochaltar von 1493 aus der Ulmer Schule, sowie einem gleichaltrigen spätgotischen Chorgestühl von Jörg Syrlin dem Jüngeren. Blaubeuren hat eine sehenswerte Altstadt.
Auf einem felsigen Berg befindet sich das 1926 errichtete Ruckenkreuz, ein 8,40 Meter hohes Gedenkkreuz aus Stahlbeton mit einer Spannweite von 2,80 Metern, das an die Gefallenen des 1. Weltkriegs erinnert.
Im Norden von Gerhausen gibt es einen Monolithen, das "Kriegerdenkmal", das an die Gefallenen des 2. Weltkriegs erinnert.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich Schmid gen. Fabri, Abt des Klosters, Als Ratgeber und Freund Graf Eberhards im Bart Mitbegründer der Universität Tübingen.
- Wilhelm Dodel, von 1892 - 1913 Oberamtsrichter in Blaubeuren, "schwäbischer Salomo"
- Wolfgang Schürle 1941, Landrat des Alb-Donau-Kreises
- Dieter Baumann (9. Februar 1965), Langstreckenläufer
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Blaubeuren – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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