Bruno Klimek
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Bruno Klimek (* 1958) ist ein Schauspiel- und Opernregisseur, Bühnenbildner, Schriftsteller, Bildender Künstler und Hochschullehrer.
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[Bearbeiten] Biografie
Geboren wurde er 1958 in Stuttgart, wuchs jedoch in Tübingen und Rottenburg am Neckar auf. Den Weg ans Theater schlug er schon im (katholischen) Kindergarten ein, als er im Alter von sieben Jahren seine erste Hauptrolle spielte. Die Leidenschaft fürs Theater soll daher rühren, dass seine Eltern sich bei einer Laienspielgruppe in Tübingen kennenlernten. 1977 machte er sein Abitur am Uhland Gymnasium in Tübingen und erhielt den Scheffelpreis.
Von 1976 bis 1979, also noch während seiner Schulzeit und parallel zum Abitur, arbeitete er am Zimmertheater Tübingen (Intendanz: Helfrid Foron) als Bühnentechniker, Beleuchter, Tontechniker, Schreiner, Kascheur, Requisiteur, Inspizient, Regieassistent etc., lernte das Theaterhandwerk also „von der Pike auf“. Anschließend war er als Regieassistent engagiert in München und am Schauspielhaus Bochum (als Mitarbeiter an der Uraufführung von Ulrike Meinhofs Theaterstück „Bambule“ unter dem weniger provokanten Titel „Fürsorgezöglinge“).
1980 verfasste und veröffentlichte er sein erstes Hörspiel „Septembergeschichten“, das als Produktion des BR unter der Regie von Bernd Lau gesendet wurde. Sprecher waren Ulrike Bliefert und Siemen Rühack.
1980–1985 wurde er als Regieassistent und Regisseur am Theater in Nürnberg engagiert. In Zusammenarbeit mit sehr unterschiedlichen Regisseuren wie Jerzy Jarocki, Hans Peter Cloos, Raymund Richter u.a., vor allem jedoch in der Arbeit mit seinem Schauspieldirektor Hansjörg Utzerath lernte er den Beruf des Theaterregisseurs. 1982 hatte seine erste eigene Inszenierung Premiere: Poliakoffs „Strawberry Fields“. Weitere Inszenierungen folgten u.a.: Kroetz „Nicht Fisch nicht Fleisch“, Botho Strauß „Kalldewey.Farce“. In München und Münster arbeitete er als Gastregisseur.
1985 bearbeitete er Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ für die Bühne und inszenierte die Uraufführung am Studiotheater München.
1985 ging er als Spielleiter an die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach (Intendanz Eike Gramss), wo er bis 1988 blieb. Seine wichtigsten Inszenierungen in dieser Zeit waren - neben Stücken von Bernhard, Hauptmann, Brecht und Molière -: Heinar Kipphardts „Bruder Eichmann“, Weiss' „Marat/Sade“ und Hans Magnus Enzensbergers „Der Untergang der Titanic“. Mit dem Dramaturgen Wolfgang Trevisany erstellte er eine Übertragung von „Moliéres Eingebildetem Kranken“. Zu Gastinszenierungen wurde er ans Landestheater Tübingen und ans Nationaltheater Mannheim eingeladen.
1988 führte er bei seinem Hörspiel „Totenwache“, einer Produktion des Hessischen Rundfunks selbst Regie. Das Stück war eine Reaktion auf den Reaktorunfall in Tschernobyl 1986. Als Sprecher fungierten Ulrike Bliefert und Jörg Hube.
1988–1992 holte ihn der Mannheimer Schauspieldirektor Nicolas Brieger als Oberspielleiter ans Nationaltheater Mannheim. Es entstanden die - vor allem auch überregional beachteten - Inszenierungen von Taboris „Mein Kampf“, Lenz' „Der Hofmeister“ (Urfassung), Büchners „Woyzeck“, Bernard-Marie Koltès' „Kampf des Negers und der Hunde“, Fleißers „Fegefeuer in Ingolstadt“ u.v.a.m. Mit dem aus dem Banat ausgewanderten deutsch-rumänischen Dichter Johann Lippet erarbeitete er eine Übersetzung für seine Inszenierung von Molières „Tartuffe“.
1992–1996 inszenierte er als freier Schauspiel- und Opernregisseur am Schauspiel Köln (Wedekind „Musik“), am Düsseldorfer Schauspielhaus (Peter Turrini „Alpenglühen“, Uraufführung Joshua Sobol „Schöner Toni“ u.a.) und am Schillertheater (Berlin). Am Staatstheater Darmstadt debütierte er als Opernregisseur mit Smetanas „Die verkaufte Braut“. Neben einer Inszenierung fürs Schauspiel (Lorca „Dona Rosita bleibt ledig“), brachte er dort eine weitere Operninszenierung heraus (Mozart „Cosi fan tutte“).
Von 1996 bis 2000 leitete er als Schauspieldirektor die Sparte Schauspiel am Nationaltheater Mannheim. Seine auffälligsten Inszenierungen in dieser Zeit waren - neben Stücken von Schiller, Shakespeare, Tschechow u.a. - Thomas Bernhards „Am Ziel“, Kleists „Amphitryon“ und die Uraufführung von Albert Ostermaiers „Tatar Titus“. Für ein spartenübergreifendes Projekt am Nationaltheater Mannheim versuchte er sich mit seiner ersten Arbeit fürs Tanztheater und entwickelte die Choreographie für eines der „Zehn Gebote“ (Balletchef Ph.Talard). Für seine Inszenierungen übersetzte und bearbeitete er Tschechows „Drei Schwestern“ und „Onkel Wanja“. In Hamburg (Deutsches Schauspielhaus) brachte er die Uraufführung von Werner Fritschs „Pollock malt Hitler“ heraus.
Mitglieder seines Mannheimer Ensembles waren u.a. Nina Kunzendorf, Matthias Brandt und Jörg Hartmann. Als Regisseure, die seine „Ära“ prägten, engagierte er u.a. Johann Kresnik, Barbara Bilabel, Barbara Frey. Er griff die Tradition des Theaterdichters auf - immerhin war Friedrich Schiller der erste aller Mannheimer Theaterdichter gewesen - und belebte die Funktion neu. Die Position, die ein Stipendium beinhaltete, freie Wohnung und mit keinerlei Schreibzwang verbunden war, nahmen in seiner Direktionszeit Albert Ostermaier, Simone Schneider, Werner Fritsch und Feridun Zaimoglu ein. Zahlreiche Uraufführungen und Aufführungen dieser Schriftsteller, aber auch anderer zeitgenössischer Theaterautoren, waren ein markantes Kennzeichen seiner Theaterleitung.
2000 nahm er am Landsberger Poesiefestival Lyrik am Lech mit einer Lesung seiner Gedichte teil.
Seither arbeitet er als freier Opern- und Schauspielregisseur, immer häufiger auch als sein eigener Bühnenbildner, unterrichtet an verschiedenen Hochschulen und bekleidet an der Folkwang Hochschule in Essen eine Professur für Szenischen Unterricht im Bereich Gesang/Musiktheater.
[Bearbeiten] Inszenierungen und Bühnenbilder seit 2000
Schauspielinszenierungen am Deutschen Theater Berlin (Uraufführung Heiko Buhr „Ausstand“) und am Schauspiel Bonn (Schnitzler „Das weite Land“).
Operninszenierungen u.a. in Aachen (Weill „Street Scene“), in Bielefeld (Debussy „Pelléas et Mélisande“), in Gießen (Traetta „Antigona“, Puccini „Madama Butterfly“, Nino Rota „Il capello di paglia di Firenze“, Bizet „Carmen“), für die Regionale 2004 im Bagno bei Steinfurt (Berg „Wozzeck“, Uraufführung der Fassung für Kammerorchester und Soli von Eberhard Kloke), am Staatstheater Nürnberg (Schostakowitsch „Lady Macbeth von Mzensk“, Janacek „Jenufa“, Verdi „La forza del destino“), am Staatstheater Braunschweig (Mozart „Cosi fan tutte“), am Staatstheater Oldenburg (Berg „Wozzeck“, Richard Strauss „Ariadne auf Naxos“), am Deutschen Nationaltheater Weimar (Mozart „Cosi fan tutte“) und am Nationaltheater Belgrad (Richard Strauss „Salome“).
Bühnenbilder für Bergs „Wozzeck“ (sowohl als Rauminstallation im Bagno bei Steinfurt als auch für die Bühne im Staatstheater Oldenburg), für Traettas „Antigona“, Puccinis „Madama Butterfly“, Bizets „Carmen“, Debussys „Pelléas et Mélisande“ und Richard Strauss' „Ariadne auf Naxos“.
Inszenierungen (und Bühnenbilder) in Vorbereitung:
- Albee, WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?
- Verdi, AIDA
- Gluck, ALCESTE
[Bearbeiten] Ausstellungen
- Mai 2002-Februar 2003 PiX.iT Ausstellung von Computergrafiken im Blauen Haus, Bad Dürkheim.
- Oktober 2003-Februar 2004 JENUFA. bruno klimek. PiX.iT Grafikausstellung im Foyer des Opernhauses Nürnberg.
- Mai – Juni 2006 LA RECHERCHE D’YNIOLD ou Une semaine du bonheur. Meditation über ein Thema in 77 Bildern. Präsentation von Fotoarbeiten („fictures“) in der Richard-Oetker-Halle Bielefeld.
[Bearbeiten] Lehrtätigkeit
- Juli 2004 Leitung Workshop Internationales Opernstudio Nürnberg zu „Die Fledermaus“.
- Mai 2006 Workshop für Szenischen Unterricht im Bereich Gesang/Musiktheater an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf.
- 2005/2006 Vertretungsprofessur und Lehrauftrag für Szenischen Unterricht an der Opernschule der Hochschule für Musik in Karlsruhe.
- Seit dem Wintersemester 2006 Professur für Szenischen Unterricht im Studiengang Gesang/Musiktheater an der Folkwang Hochschule in Essen.
[Bearbeiten] Inszenierungen 1982–2007
- Poliakoff, STRAWBERRY FIELDS. Städt.Bühnen Nürnberg 12. Februar 1982 Kammerspiele
- Fo/Rame, NUR KINDER KÜCHE KIRCHE. Wolfgang Borchert Th. Münster. 23. Oktober 1982
- Kaiser, OKTOBERTAG. Städt.Bühnen Nürnberg 5. Dezember 1982 Kammerspiele
- Kroetz, NICHT FISCH NICHT FLEISCH. Städt.Bü.Nürnbg. 4. Dezember 1983 Kammerspiele
- Ludwig/Lücker, DICKE LUFT. Städt.Bühnen Nürnberg 5. Februar 1984 Schauspielhaus
- Süskind, DER KONTRABASS. Städt.Bühnen Nürnbg. 14. Juli 1984 Kammerspiele
- Kift/Ludwig, STÄRKER ALS SUPERMAN. Städt.Bü.Nürnbg. 8. Februar 1985 Schauspielhaus
- Klimek (nach Wilde), DAS BILDNIS D.DORIAN GRAY.Studioth.München 13. April 1985
- Strauß, KALLDEWEY.FARCE. Städt.Bühnen Nürnberg 25. Juni 1985 Schauspielhaus
- Kipphardt, BRUDER EICHMANN. Vereinigte Städt. Bü. KR-MG 2. Oktober 1985
- Gensel, LAUTER LISTIGE LEUTE. Gostner Hoftheater Nürnberg 3. Januar 1986
- Enzensberger, DER UNTERGANG D.TITANIC. KR-MG 16. März 1986 Theaterzelt Krefeld
- O'Casey, DER PREISPOKAL. Landesth. Tübingen, am 28. April 1986 abgebrochen
- Weiss, MARAT/SADE. Vereinigte Städt. Bühnen KR-MG 7. September 1986 Mönchengladbach
- MOLIERES EINGEBILDETER KRANKER. KR-MG 16. Dezember 1986 Mönchengladbach
- EIN BRECHTABEND. 11. März 1987 Theaterzelt KR, 6. Mai 1987 Schauspielhaus MG
- Hauptmann, DIE RATTEN. KR-MG 27. September 1987 Mönchengladbach
- Bernhard, VOR DEM RUHESTAND. KR-MG 26. November 1987 Studio Haus Berggarten MG
- Hebbel, MARIA MAGDALENA. Nationaltheater Mannheim 9. Juni 1988
- Tabori, MEIN KAMPF. Nationaltheater Mannheim 16. November 1988
- Beckett, ENDSPIEL. Nationaltheater Mannheim 15. März 1989
- Lenz, DER HOFMEISTER (Urfassung). Nationaltheater Mannheim 2. Juli 1989
- Büchner, WOYZECK. Nationaltheater Mannheim 1. bzw 2. Dezember 1989
- Mrozek, PORTRÄT. Nationaltheater Mannheim 4. März 1990
- Bond, DIE SEE. Nationaltheater Mannheim 24. Juni 1990
- Koltès, KAMPF DES NEGERS UND DER HUNDE. NT Mannheim 31. Oktober 1990
- Shaw, HAUS HERZENSTOD. Nationaltheater Mannheim 16. März 1991
- Hopkins, DIESE GESCHICHTE VON IHNEN. Nationaltheater Mannheim 6. Juli 1991
- Fleißer, FEGEFEUER IN INGOLSTADT. Nationaltheater Mannheim 7. Dezember 1991
- Molière, TARTÜFF. Nationaltheater Mannheim 30. April 1992
- Dorfman, DER TOD U. DAS MÄDCHEN. Düsseldorfer Schauspielhaus 16. Oktober 1992
- Wedekind, MUSIK. Kölner Schauspiel 22. Januar 1993 Kammerspiele
- Dorst, FERNANDO KRAPP... Schillertheater Berlin 29. April 1993 Schloßparktheater
- Turrini, ALPENGLÜHEN. Düsseldorfer Schauspielhaus 14. Januar 1994 Kleines Haus
- Sobol, SCHÖNER TONI (UA). Düsseldorfer Schauspielhaus 12. Juni 1994
- Lorca, DONA ROSITA BLEIBT LEDIG. Staatstheater Darmstadt 1. Oktober 1994
- Dorst, DIE SCHATTENLINIE. Düsseldorfer Schauspielhaus 23. März 1995
- Smetana, DIE VERKAUFTE BRAUT. Staatstheater Darmstadt 20. Mai 1995 Oper
- Mozart, COSI FAN TUTTE. Staatstheater Darmstadt 18. Februar 1996 Oper
- Schiller, DIE JUNGFRAU VON ORLEANS. Nationaltheater Mannheim 27. September 1996
- Bernhard, AM ZIEL. Nationaltheater Mannheim 6. Oktober 1996
- Tschechow, DER KIRSCHGARTEN. Nationaltheater Mannheim 4. April 1997
- Schiller, MARIA STUART. Nationaltheater Mannheim 3. Oktober 1997
- Tschechow, DREI SCHWESTERN. Nationaltheater Mannheim 29. März 1998
- H.Müller, DER AUFTRAG. NT Mannheim 20. Juni 1998 Bunker
- Kleist, AMPHITRYON. Nationaltheater Mannheim 16. Oktober 1998
- Kästner, UNS HÄNGT DIE SCHÖNHEIT BIS ZUM KNIE. NT Mannheim 20. Februar 1999
- Tschechow, ONKEL WANJA. Nationaltheater Mannheim 23. April 1999
- Ostermaier, TATAR TITUS (UA). Nationaltheater Mannheim 20. November 1999
- Shakespeare, DIE TRAGÖDIE V. KÖNIG RICHARD II. NT Mannheim 24. März 2000
- Fritsch, POLLOCK MALT HITLER (UA). Dt.Schauspielhaus Hamburg 26. April 2000
- Buhr, AUSSTAND (UA). Deutsches Theater Berlin 10. Dezember 2000 Kammerspiele
- Schostakowitsch, LADY MACBETH VON MZENSK. Oper Nürnberg 30. Juni 2001
- Weill, STREET SCENE. Theater Aachen 28. September 2002 Oper
- Richard Strauss, SALOME. Narodno pozoriste u Beogradu 19. Juni 2003
- Tommaso Traetta, ANTIGONA. Oper Gießen 22. Februar 2003
- Arthur Schnitzler, DAS WEITE LAND. Theater Bonn 17. April 2003
- Leos Janacek, JENUFA. Staatstheater Nürnberg 25. Oktober 2003
- Giacomo Puccini, MADAME BUTTERFLY. Oper Gießen 17. Januar 2004
- Nino Rota, IL CAPELLO DI PAGLIA DI FIRENZE. Oper Gießen 24. April 2004
- Alban Berg, WOZZECK (UA Bearb. E.Kloke) Regionale 2004/Steinfurt 18. Juni 2004
- (FAST)DIE FLEDERMAUS. Workshop Internat.Opernstudio Nürnberg. 2. Juli 2004
- Giuseppe Verdi, LA FORZA DEL DESTINO. Staatstheater Nürnberg 17. Oktober 2004
- Leos Janacek, KATJA KABANOWA. Theater Trier 18. Dezember 2004 Oper
- Bizet, CARMEN. Oper Gießen 12. Februar 2005
- Mozart, COSI FAN TUTTE. Staatstheater Braunschweig 30. April 2005
- Alban Berg, WOZZECK. Staatstheater Oldenburg 17. September 2005
- Debussy, PELLEAS ET MELISANDE. Theater Bielefeld 21. Mai 2006
- Mozart, COSI FAN TUTTE. Deutsches Nationaltheater Weimar 1. Dezember 2006
- Richard Strauss, ARIADNE AUF NAXOS. Staatstheater Oldenburg 20. Januar 2007
In Vorbereitung:
- Albee, WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?
- Verdi, AIDA
- Gluck, ALCESTE.
Personendaten | |
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NAME | Klimek, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspiel- und Opernregisseur, Bühnenbildner, Schriftsteller, Bildender Künstler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1958 |