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Heinrich von Kleist - Wikipedia

Heinrich von Kleist

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit dem Dichter Heinrich von Kleist, weitere Personen mit Namen von Kleist siehe unter Kleist (Familie).
Heinrich von Kleist (1777–1811)
Heinrich von Kleist (1777–1811)

Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist (* 18. Oktober, nach Kleists eigenen Angaben 10. Oktober 1777 in Frankfurt (Oder); † 21. November 1811 in Wannsee bei Berlin) war ein preußischer Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Familienwappen
Familienwappen

Kleist entstammte einer alten, ursprünglich pommerschen Adelsfamilie, die sich lange schon in mehrere Linien aufgespalten hatte. Bekannt war die Sippe der Kleist seit dem 17. Jahrhundert für ihre Militärtradition; bis heute bekleideten allein 44 von Kleist einen Generalsrang. Ein entfernter Verwandter Kleists, Ewald Christian von Kleist, war Soldat, aber auch Dichter und ein Freund Lessings. Ein weiterer entfernter Verwandter war der früh verstorbene und heute vergessene Schriftsteller Franz Alexander von Kleist (1769–1797). Über seinen Urgroßvater war er mit dem Grafen Kleist von Nollendorf verwandt.

Kleists Vater, Joachim Friedrich von Kleist, diente als Stabskapitän beim Infanterieregiment in der Garnisonsstadt Frankfurt an der Oder. Aus einer ersten Ehe mit Caroline Luise, geb. von Wulffen, gingen die beiden Halbschwestern Kleists, Wilhelmine, genannt Minette, und Ulrike Philippine hervor, der Kleist später sehr nahe stand. Joachim Friedrich heiratete 1775 in zweiter Ehe Juliane Ulrike, geb. von Pannwitz, die die Kinder Friederike, Auguste Katharina, Heinrich und schließlich noch dessen jüngere Geschwister Leopold Friedrich und Juliane, genannt Julchen, gebar.

[Bearbeiten] Leben

Gedenktafel am Ort des Geburtshauses
Gedenktafel am Ort des Geburtshauses

[Bearbeiten] Ausbildung und Militärzeit

Nach dem Tode seines Vaters „bibi“ von Kleist 1788 wurde er in ein Erziehungsinstitut nach Berlin geschickt. Im Juni 1792 trat der junge Kleist getreu seiner Familientradition in das Garderegiment zu Potsdam ein und nahm unter anderem am Rheinfeldzug gegen Frankreich teil. Anfang 1795 kamen Kleist Zweifel am Soldatendasein. Er verblieb jedoch im Militär und wurde 1795 zum Fähnrich und 1797 zum Sekondeleutnant befördert. Privat jedoch nahm Kleist zusammen mit seinem Freund Rühle von Lilienstern mathematische und philosophische Studien in Potsdam auf und erwarb sich den Universitätszugang.

Im März 1799 äußerte er die Absicht, den als unerträglich empfundenen Militärdienst aufzugeben und seinen Lebensplan, auch gegen den zu erwartenden Widerstand der Familie, nicht auf Reichtum, Würden, Ehren, sondern auf die Ausbildung des Geistes zu gründen und ein wissenschaftliches Studium aufzunehmen.

[Bearbeiten] Studium und erste Anstellung

Kleists Verlobte, Wilhelmine von Zenge
Kleists Verlobte, Wilhelmine von Zenge

Nach seiner erbetenen und bewilligten Entlassung aus dem Militär begann Kleist im April 1799 in Frankfurt an der Oder an der Viadrina Mathematik als Hauptfach und Physik, Kulturgeschichte, Latein und – zur Beruhigung seiner Verwandten – Kameralwissenschaften zu studieren. Besonders interessierte sich Kleist für den Physikunterricht bei Professor Christian Ernst Wünsch, der ihm auch Privatunterricht in Experimentalphysik erteilte. Wie für nicht wenige andere Autoren der Zeit (beispielsweise Goethe, Achim von Arnim oder Novalis) waren für ihn die Naturwissenschaften im Sinne der Aufklärung ein objektives Mittel, sich selbst, die Gesellschaft und die Welt zu erkennen – und zu verbessern. Die hoffnungsvoll begonnene wissenschaftliche Ausbildung vermochte Kleist jedoch schon bald nicht mehr voll zu befriedigen; das Buchwissen reichte ihm nicht aus. Mit dieser Haltung fand Kleist wenig Verständnis in seiner Umwelt. 1799 lernte er die Generalstochter Wilhelmine von Zenge kennen, mit der er sich bereits Anfang 1800 verlobte.

1800 brach er nach nur drei Semestern das Studium wieder ab und begann eine Tätigkeit als Volontär im preußischen Wirtschaftsministerium in Berlin, obwohl dies seinem Verständnis eines Lebensplanes freier Geistesbildung nicht entsprach. Hintergrund der Entscheidung war seine Verlobung. Die Familie der Braut forderte, dass Kleist ein Staatsamt bekleide. Für das Ministerium war Kleist im Sommer 1800 in geheimer Mission – vermutlich als Wirtschaftsspion – unterwegs.

Die berufliche, soziale und individuelle Problematik (das Leben ist ein schweres Spiel....,weil man beständig und immer von neuem eine Karte ziehen soll und doch nicht weiß, was Trumpf ist; – Brief an die Halbschwester Ulrike vom 5. Februar 1801) verdichtete sich vermutlich vor dem Hintergrund der Lektüre von Kants Kritik der Urteilskraft zur so genannten Kant-Krise. Kants Kritik an allzu simplistischen Vorstellungen der Aufklärung zerstörte Kleists geradlinigen, rein vernunftbasierten Lebensplan über Nacht. In einem Brief an Wilhelmine vom 22. März 1801 beschrieb Kleist es so: Wir können nicht entscheiden, ob das was wir Wahrheit nennen, wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint (...) Mein einziges, mein höchstes Ziel ist gesunken, ich habe nun keines mehr – Dieser Lebenskrise suchte Kleist durch eine Reise zu entfliehen.

Nach anderer, eher überzeugender Darstellung berief sich Kleist auf eine durch die Kantlektüre ausgelöste Krise, um einer von Zögern, Scheitern und falschen Entscheidungen geprägten Lebensphase eine philosophische Rechtfertigung zu geben. Vor allem ist aber die Rezeptionsgeschichte verantwortlich für den Mythos der Kant-Krise. Denn er nährt die Vorstellung von der Möglichkeit einer grundlegenden geistigen Wandlung des Menschen qua Beschäftigung mit Philosophie, die mit Bezug auf Kleists Kant-Krise immer wieder gern beschworen wurde und wird. Ohne die Möglichkeit einer solchen geistigen Wandlung grundsätzlich in Frage zu stellen, muss jedoch zumindest für Kleist eine entsprechende Wandlung verneint werden. Die Briefe, die er vor dem 22. März 1801 schrieb, lassen nämlich deutlich erkennen, dass ein von Kants Schriften unabhängiger Prozess der geistigen Wandlung stattgefunden hatte.

[Bearbeiten] Paris und Thun (Schweiz)

Im Frühjahr 1801 reiste er zusammen mit seiner Schwester Ulrike über Dresden nach Paris. Doch angesichts der von ihm als sittenlos empfundenen Hauptstadt schienen ihm die Werke der französischen Aufklärung (Helvétius, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau) durch die für ihn irrationale Wirklichkeit das Gegenteil ihrer Absicht zu bewirken (Brief an Wilhelmine vom 15. August 1801). Abermals verarbeitete Kleist seine enttäuschenden Erfahrungen als Zweifel an der Eindeutigkeit der Vernunft und dem geschichtlichen Wollen. Durch Rousseau sah er sich angeregt, ein bäuerliches Leben zu führen, Ein Feld zu bebauen, einen Baum zu pflanzen, und ein Kind zu zeugen (Brief vom 10. Oktober 1801 an Wilhelmine).

Ab April 1802 wohnte er auf einer Insel in der Aare bei Thun in der Schweiz. Es kam zum Bruch mit Wilhelmine, die nicht nach seinen Vorstellungen als Bäuerin mit ihm zusammen leben wollte. Er arbeitete nun an dem bereits in Paris unter dem Titel Die Familie Ghonorez begonnenen Trauerspiel Die Familie Schroffenstein, schrieb weiter an seinem Trauerspiel Robert Guiskard Herzog der Normänner und begann mit dem Lustspiel Der zerbrochne Krug.

Im Frühjahr 1803 reiste Kleist nach Deutschland. In Dresden lernt er unter anderem Friedrich de la Motte Fouqué kennen und traf seinen Jugendfreund Ernst von Pfuel wieder. Zusammen mit von Pfuel reist Kleist abermals nach Paris. Dort verbrannte er die fertiggestellten Teile des Guiskard in tiefer Verzweiflung darüber, seine Vorstellungen nicht realisieren zu können. Der Himmel versagt mir den Ruhm, das größte der Güter der Erde! schreibt er am 26. Oktober 1803 an Ulrike. Kleist fasste den Entschluss, in der französischen Armee gegen England zu kämpfen um den Tod in der Schlacht zu sterben, wurde aber durch einen Bekannten dazu überredet, nach Potsdam zurückzukehren. Im Dezember 1803 war Kleist wieder in Deutschland und beantragte in Berlin eine Anstellung im diplomatischen Dienst.

[Bearbeiten] Königsberg

Nach einer kurzen Tätigkeit im von Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein geleiteten Finanzdepartment Mitte 1804 arbeitete er ab dem 6. Mai 1805 auf dessen Empfehlung als Diätar (Beamter im Vorbereitungsdienst ohne festes Gehalt) in Königsberg und sollte sich bei dem Staats- und Wirtschaftstheoretiker Christian Jacob Kraus in Kameralistik ausbilden lassen. In Königsberg traf er unter anderem die inzwischen mit dem Philosophieprofessor Wilhelm Traugott Krug verheiratete Wilhelmine wieder. Kleist vollendete den Zerbrochnen Krug und arbeitete an dem Lustspiel Amphitryon, dem Trauerspiel Penthesilea und an den Erzählungen Michael Kohlhaas und Das Erdbeben in Chili.

Im August 1806 teilte Kleist seinem Freund Rühle von Lilienstern seine Absicht mit, aus dem Staatsdienst zu scheiden, um sich nunmehr durch dramatische Arbeiten zu ernähren. Auf dem Wege nach Berlin wurden Kleist und seine Begleiter im Januar 1807 von den französischen Behörden als angebliche Spione verhaftet und zunächst in das Fort de Joux bei Besançon und dann in das Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marne transportiert. Dort schrieb er vermutlich die Novelle Die Marquise von O… und arbeitete weiter an der Penthesilea.

[Bearbeiten] Dresden

Die Hermannsschlacht, Theaterankündigung von 1923
Die Hermannsschlacht, Theaterankündigung von 1923

Nach seiner Freilassung reist er über Berlin nach Dresden (ab Ende August 1807), wo er unter anderem Schillers Freund Christian Gottfried Körner, die Romantiker Ludwig Tieck, Gotthilf Heinrich von Schubert, Caspar David Friedrich und vor allem den Staats- und Geschichtsphilosophen Adam Heinrich Müller und den Historiker Friedrich Christoph Dahlmann kennen lernte. Zusammen mit Müller gab Kleist ab Januar 1808 das Journal für die Kunst (so der Untertitel) Phöbus heraus. Das erste Heft mit dem Beitrag Fragment aus dem Trauerspiel: Penthesilea sandte er unter anderem Goethe zu, der in einem Antwortschreiben seine Verwunderung und sein Unverständnis, ja seine fast unverhohlene Missbilligung bekundete.

Im Dezember 1808 vollendete Kleist unter dem Eindruck der spanischen Erhebung gegen Napoleon, der Besetzung Preußens und der Anfänge des österreichischen Freiheitskampfes das Drama Die Hermannsschlacht.

In der Hoffnung auf einen wachsenden Widerstand gegen Napoleon reiste er zusammen mit Dahlmann über Aspern, wo Napoleon einige Tage zuvor besiegt wurde, am 21./22. Mai 1809 nach Prag. Hier bekamen Kleist und Dahlmann Zugang zu österreichisch-patriotischen Kreisen und planten, ein Wochenblatt mit dem Titel Germania herauszugeben. Es sollte ein Organ der „deutschen Freiheit“ werden. Wegen der Kapitulation Österreichs blieb das Projekt unverwirklicht.

In dieser Zeitschrift sollten seine so genannten politische Schriften Was gilt es in diesem Kriege?, Katechismus der Deutschen abgefasst nach dem Spanischen, zum Gebrauch für Kinder und Alte, das Lehrbuch der französischen Journalistik, Satiren und die Ode Germania an ihre Kinder erscheinen.

Im November kam er wieder in Frankfurt (Oder) an, um einen Monat später wieder nach Berlin zu fahren, wo er sich mit einer kurzen Unterbrechung bis zu seinem Tod aufhielt.

[Bearbeiten] Berlin

In Berlin schloss Kleist Bekanntschaft unter anderem mit Achim von Arnim, Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Wilhelm Grimm, Karl August Varnhagen von Ense und Rahel Varnhagen. In diesem Kreise war Kleist auch Mitglied der christlich-deutschen Tischgesellschaft. Im April 1810 erschien der erste Band mit seinen Erzählungen (Michael Kohlhaas, Die Marquise von O…, Das Erdbeben in Chili) und im September Das Käthchen von Heilbronn, dessen Aufführung Iffland als Direktor der Berliner Bühne ablehnte.

Nach der Einstellung des Phöbus startete Kleist ab dem 1. Oktober 1810 ein neues Zeitungsprojekt: die Berliner Abendblätter. Es war ein täglich erscheinendes Zeitungsblatt mit lokalen Nachrichten, als dessen Zweck die Unterhaltung aller Stände des Volkes und die Beförderung der Nationalsache angegeben wurde. Als Autoren schrieben hier so Prominente wie Ernst Moritz Arndt, Ludwig Achim von Arnim, Clemens Brentano, Adelbert von Chamisso, Rühle von Lilienstern, Friedrich Karl von Savigny und Friedrich August von Staegemann. Kleist selbst ließ unter anderem seine Abhandlungen Gebet des Zoroaster, Betrachtungen über den Weltlauf, Brief eines Malers an seinen Sohn, Allerneuester Erziehungsplan und vor allem Über das Marionettentheater in den Abendblättern erscheinen. Als Besonderheit und Publikumsmagnet erwies sich seine Veröffentlichung aktueller Polizeiberichte.

Grab Heinrich von Kleists am Kleinen Wannsee
Grab Heinrich von Kleists
am Kleinen Wannsee
Die Aufschrift des Grabes
Die Aufschrift des Grabes

Im Frühjahr 1811 musste die Herausgabe der Zeitung wegen verschärfter Zensurbestimmungen eingestellt werden. Als sein Versuch scheiterte, eine Anstellung in der preußischen Verwaltung zu erlangen, und auch sein 1809 begonnenes Schauspiel Prinz von Homburg bis 1814 mit einem Aufführungsverbot durch Friedrich Wilhelm III. belegt wurde, musste Kleist innerhalb kurzer Zeit einige Erzählungen schreiben, um sich Mittel zum Lebensunterhalt zu beschaffen. Daraus entstand sein zweiter Band mit Erzählungen, der unter anderem Das Bettelweib von Locarno und Die Verlobung in St. Domingo enthält.

Nahezu ohne Mittel und innerlich so wund, daß mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht wehe tut, das mir darauf schimmert (Brief an Marie von Kleist vom 10. November 1811), nahmen die Gedanken an einen Freitod überhand. Er suchte und fand eine Begleiterin für diesen Weg, die an Krebs erkrankte Henriette Vogel. Mit deren Einverständnis erschoss Kleist am 21. November 1811 am Kleinen Wannsee im Südwesten Berlins zuerst seine Begleiterin und dann sich selbst.

Abschiedsbrief
Abschiedsbrief

Das letzte Wort an Ulrike

An Ulrike von Kleist, 21. November 1811.

An Fräulein Ulrike von Kleist Hochwohlgeb. zu Frankfurt a. Oder.

Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen anderen, meine teuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. Laß sie mich, die strenge Äußerung, die in dem Briefe an die Kleisten enthalten ist, laß sie mich zurücknehmen; wirklich, Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß.
Stimmings bei Potsdam.

d. - am Morgen meines Todes
Dein Heinrich.

[Bearbeiten] Werk

Kleists ganzes Leben war erfüllt vom ruhelosen Streben nach idealem und trügerischem Glück, und dies spiegelt sich in seinem Werk wider. Geistesgeschichtlich lässt sich Heinrich von Kleist allerdings nur schwer einordnen: weder in den Kreis der romantischen Theorie noch in den klassischen Diskurs lassen sich Autor und Werk ohne weiteres eingliedern. Es sei an dieser Stelle auf Kleists kurze Schrift Über das Marionettentheater hingewiesen. Die frühe Kleist-Forschung hat diesen Text stets als mehr oder minder theoretische Abhandlung Kleists gelesen und versucht, denselben im Sinne der ästhetischen Programmatik des romantischen Diskurses zu deuten. Neuere Versuche der Interpretation – insbesondere jene, die einem dekonstruktivistischen Interesse entspringen – betonen dementgegen das subversive Potenzial des Textes und sehen den zentralen Gehalt in der spielerisch-ironischen Demontage des zeitgenössischen ästhetisch-idealphilosophischen Diskurses. Ebenso wie man versucht, Kleist in die Fluten der Romantik einzuordnen, wird auch eine Affinität zwischen den Dramen Kleists und der klassischen Dichtung betont. Diese Zuordnung beruht dann auf der stofflichen Wahl, denn mehrmals adaptiert Kleist antike mythologische Inhalte, was eigentlich ein Kennzeichen klassischer Ästhetik ist, und hält sich bei seiner Bearbeitung an den klassischen Dramenaufbau, wie überhaupt das Verfassen von Dramen eher einen Klassiker denn einen Romantiker kennzeichnet. Zugleich werden aber in Kleists „klassischen“ Dramen die klassischen Stilprinzipien in hohem Maße verletzt, wie schon die Stoffwahl belegt: Nicht mehr das allgemein-menschliche, zivilisierende, klassisch-befriedete Element antiker Dichtung, sondern das Besondere, Extreme und Grausame rückt in den Vordergrund.

Seine erste Tragödie Die Familie Schroffenstein wurde bereits erwähnt. Seine zweite Tragödie Penthesilea 1808, ist inspiriert von drei antiken Tragödien des Euripides (Medea, Hippolytos und Die Bakchen). Sie handelt vom kriegerischen Werben und dessen Scheitern der Amazonenkönigin Penthesilea um den griechischen Kriegshelden Achilles auf einem Schlachtfeld vor Troja. Wegen der stilistisch hohen Sprache, den damals nicht darstellbaren Kriegsszenen und der der antiken Tragödie nachempfundenen Grausamkeit war dem Stück zu Kleists Lebzeiten kein Erfolg beschieden. Erfolgreicher als diese beiden war damals sein romantisches Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn, oder Die Feuerprobe 1808, ein poetisches Drama voll von mittelalterlichem Treiben und Rätseln, das seine Popularität bewahrt hat.

Im Komödienfach machte sich Kleist einen Namen mit Der zerbrochne Krug. Von Kleists anderen Dramen ist Die Hermannschlacht (1809) eine dramatische Behandlung eines historischen Themas und ist voller Referenzen auf die politischen Bedingungen seiner Zeit. In ihm macht er seinem Hass auf die Unterdrücker seines Landes Luft. Zusammen mit dem Drama Prinz Friedrich von Homburg (siehe auch Friedrich II. (Hessen-Homburg)), das zu seinen besten Werken zählt, wurde es erstmals 1821 von Ludwig Tieck in Kleists Hinterlassene Schriften veröffentlicht. Robert Guiskard, ein in großem Maßstab erdachtes Drama, blieb Fragment.

Kleist war auch ein Meister in der Kunst der Erzählung; Michael Kohlhaas gilt als eine der wichtigsten deutschsprachigen Erzählungen seiner Zeit. Darin gibt der berühmte Brandenburger Pferdehändler Kohlhase aus Luthers Tagen Familie, gesellschaftliche Position und all sein sonstiges Hab und Gut auf, verletzt schließlich sogar selbst Rechtsnormen, nur um in einem relativ geringfügigen Streitfall, bei dem ihm ein klares Unrecht zugefügt worden ist, Recht zu bekommen; ihm wird in der Erzählung ein ambivalentes Denkmal gesetzt. Erwähnenswert sind weiterhin die Erzählungen Das Erdbeben in Chili, Die Marquise von O. und Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik.

Im Gegensatz zu den Gepflogenheiten der Zeit hat Heinrich von Kleist keine offenkundig ästhetisch-programmatische Schrift hinterlassen. Insbesondere das Marionettentheater wurde lange Zeit auf dessen theoretisch-poetologischen Gehalt hin untersucht. Doch wurde hierbei generell der fiktive Charakter des Gesprächs – es handelt sich um einen Bericht über ein Gespräch, das zum Zeitpunkt der Wiedergabe bereits einige Jahre zurückliegt – übersehen. Nur unter Vorbehalt lässt sich in dem kurzen Aufsatz die Proklamation der Wiedererlangung des paradiesischen Zustandes verkörpert sehen. Besonders Hanna Hellmann, die das Marionettentheater im Jahre 1911 wiederentdeckte, deutete diesen Text im Sinne der romantischen Triade, die die dritte Stufe der menschlichen Entwicklung – d.h. die Wiedererlangung des paradiesischen Zustandes – im Bereich der Kunst verwirklicht sieht.

Kleist schrieb auch einige patriotische Gedichte, die heute so gut wie vergessen sind.

Außerdem war Kleist ein patriotischer, franzosenfeindlicher Dichter, so z. B. seine zwei Gedichte Germania an ihre Kinder und Kriegslied der Deutschen. Deutschland bestand zu seiner Zeit zum großten Teil aus von Frankreich abhängigen Vasallenstaaten, die unter anderem Truppenkontingente für die napoleonischen Eroberungskriege stellen mussten, oder war direkt von Napoleon annektiert worden.

[Bearbeiten] Werke

  • Robert Guiskard, Herzog der Normänner (Fragment), entstanden 1802–1803, erschienen April/Mai 1808 in Phöbus, Uraufführung 6. April 1901 im Berliner Theater in Berlin
  • Die Familie Schroffenstein, Anfang 1803 anonym erschienen, Uraufführung 9. Januar 1804 in Graz
  • Der zerbrochne Krug, entstanden 1803–1806, Uraufführung am 2. März 1808 im Hoftheater in Weimar
  • Amphitryon, erschienen 1807, Uraufführung 8. April 1899 im Neuen Theater in Berlin
  • Das Erdbeben in Chili, erschienen unter dem ursprünglichen Titel Jeronimo und Josephe 1807 in Cottas Morgenblatt für gebildete Stände, Buchausgabe leicht redigiert 1810 in Erzählungen (1. Band)
  • Die Marquise von O…, erschienen Februar 1808 in Phöbus, Buchausgabe in überarbeiteter Fassung 1810 in Erzählungen (1. Band)
  • Die Hermannsschlacht, vollendet 1808, erschienen 1821 (Hrsg. Ludwig Tieck), Uraufführung am 18. Oktober 1860 in Breslau (Bearbeitung: Feodor Wehl)
  • Penthesilea, erschienen 1808, szenische Uraufführung Mai 1876 im Königlichen Schauspielhaus in Berlin
  • Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel, entstanden 1807–1808, Fragmente erschienen in Phöbus 1808, Uraufführung 17. März 1810 im Theater an der Wien in Wien, Buchausgabe in umgearbeiteter Fassung 1810
  • Michael Kohlhaas. Aus einer alten Chronik, teilweise erschienen 1808 in Phöbus, Buchausgabe 1810 in Erzählungen (1. Band)
  • Katechismus der Deutschen, 1809
  • Anekdoten, erschienen 1810–1811 in den Berliner Abendblättern - darunter die Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege
  • Das Bettelweib von Locarno, erschienen 11. Oktober 1810 in den Berliner Abendblättern, Buchausgabe 1811 in Erzählungen (2. Band)
  • Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik. Eine Legende, erschienen 15.-17. November 1810 in den Berliner Abendblättern, Buchausgabe in erweiterter Fassung 1811 in Erzählungen (2. Band)
  • Über das Marionettentheater, erschienen 12.-15. Dezember 1810 in den Berliner Abendblättern
  • Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden, postum 1878 veröffentlicht
  • Die Verlobung in St. Domingo, erschienen 25. März bis 5. April 1811 in Der Freimüthige, Buchausgabe in überarbeiteter Fassung 1811 in Erzählungen (2. Band)
  • Der Findling, erschienen 1811 in Erzählungen (2. Band)
  • Der Zweikampf, erschienen 1811 in Erzählungen (2. Band)
  • Prinz Friedrich von Homburg, entstanden 1809–1811, Uraufführung 3. Oktober 1821 als Die Schlacht vom Fehrbellin am Burgtheater in Wien

[Bearbeiten] Werkausgaben

  • Heinrich von Kleists gesammelte Schriften. Hrsg. von Ludwig Tieck. 3 Bände. Reimer, Berlin 1826
  • Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke. Hrsg. von Paul Stapf. München: Emil Vollmer Verlag, o.J.
  • Heinrich von Kleist. Werke und Briefe. Hrsg. von Siegfried Streller. 4 Bände. Aufbau, Berlin und Weimar 1978
  • Heinrich von Kleist – Sämtliche Werke und Briefe. Hrsg. von Helmut Sembdner. 9. vermehrte und revidierte Auflage. Hanser, München 1993 (Taschenbuchausgabe: dtv, München 2001 ISBN 3-423-12919-0)
  • Heinrich von Kleist. Brandenburger Ausgabe (BKA). Kritische Edition sämtlicher Texte nach Wortlaut, Orthographie, Zeichensetzung aller erhaltenen Handschriften und Drucke herausgegeben von Roland Reuß und Peter Staengle. Stroemfeld, Basel und Frankfurt am Main 1988 ff. Editionsplan (Weblink)

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Staengle: Heinrich von Kleist. Sein Leben. Heilbronn: Kleist-Archiv Sembdner 2006. (Heilbronner Kleist-Biographien. Hrsg. von Günther Emig, Band 1). ISBN 3-931060-99-3
  • Erotik und Sexualität im Werk Heinrich von Kleists. Internationales Kolloquium des Kleist-Archivs Sembdner, 22.-24. April 1999 in der Kreissparkasse Heilbronn. (= Heilbronner Kleist-Kolloquien; Band 2). Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn 2000 ISBN 3931060489
  • Ludwig Börne: Dramaturgische Blätter: Das Käthchen von Heilbronn (1818). In: Sämtliche Schriften. Band I. Melzer, Düsseldorf 1964
  • Günter Blöcker: Heinrich von Kleist oder Das absolute Ich. Argon Verlag, Berlin 1960
  • Mathieu Carriere : Für eine Literatur des Krieges, Kleist, ISBN: 3-87877-151-7
  • Sabine Doering: Heinrich von Kleist. (= Universal-Bibliothek. Literaturwissen für Schule und Studium; Band 15209). Reclam, Stuttgart 1996 ISBN 3150152097
  • Gerhard Dünnhaupt: Kleists Marquise von O. and its Literary Debt to Cervantes, in: Arcadia 10 (1975)
  • Günther Emig, Peter Staengle (Hrsg.): Amphitryon. „Das faßt kein Sterblicher“. Interdisziplinäres Kolloquium zu Kleists „Lustspiel nach Molière“. (= Heilbronner Kleist-Kolloquien; Band 4). Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn 2004 ISBN 3931060748
  • Ulrich Fülleborn: Die frühen Dramen Heinrich von Kleists. Fink, München 2007; ISBN 978-3-7705-4331-1
  • Dirk Grathoff: Kleist. Geschichte, Politik, Sprache. Aufsätze zu Leben und Werk Heinrich von Kleists. (Aus der Reihe Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur). 2., verbesserte Auflage. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2000 ISBN 3531332473
  • Walter Hinderer (Hrsg.): Kleists Dramen . Neue Interpretationen. Reclam, Stuttgart 1981 ISBN 3150103037
  • Walter Hinderer (Hrsg.): Kleists Dramen. (= Reclams Universal-Bibliothek. Literaturstudium. Interpretationen; Band 17502). Reclam, Stuttgart 1997 ISBN 315017502X
  • Rudolf Loch: Heinrich von Kleist. Leben und Werk. (= Reclams Universal-Bibliothek. Biografien; Band 709). Reclam, Leipzig 1978
  • Rudolf Loch: Kleist. Eine Biographie. Wallstein, Göttingen 2003 ISBN 3892444331
  • Hans Mayer: Heinrich von Kleist. Der geschichtliche Augenblick. Neske, Pfullingen 1962
  • Katharina Mommsen: Kleists Kampf mit Goethe. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1979.
  • Klaus Müller-Salget: Heinrich von Kleist. (= Reclams Universal-Bibliothek; Nr. 17635). Reclam, Stuttgart 2002 ISBN 3150176352
  • Walter Müller-Seidel (Hrsg.): Heinrich von Kleist. Aufsätze und Essays. (= Wege der Forschung; Band 147). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1967 (4. unveränderte Auflage 1987: ISBN 3534039890)
  • Walter Müller-Seidel (Hrsg.): Kleists Aktualität. Neue Aufsätze und Essays 1966–1978. (= Wege der Forschung; Band 586). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981 ISBN 3534083849
  • Arno Pielenz: Kennst du Heinrich von Kleist?. Bertuch, Weimar 2007, ISBN 978-937601-43-4
  • Jochen Schmidt: Heinrich von Kleist. Studien zu seiner poetischen Verfahrensweise, Tübingen 1974.
  • Jochen Schmidt: Heinrich von Kleist. Die Dramen und Erzählungen in ihrer Epoche. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003 ISBN 3534157125
  • Helmut Sembdner (Hrsg.): Dichter über ihre Dichtungen. Heinrich von Kleist. Heimeran, München 1969
  • Peter Staengle: Heinrich von Kleist. (Aus der Reihe dtv Portrait). dtv, München 1998 ISBN 342331009X
  • Rolf Tiedemann: Ein Traum von Ordnung. Marginalien zur Novellistik Heinrichs von Kleist. Nachwort zu: Heinrich von Kleist: Erzählungen. Insel, Frankfurt am Main 1977 ISBN 3458319476, S. 295 ff.

[Bearbeiten] Bibliographie

Eine laufende Kleist-Bibliographie erscheint in:

[Bearbeiten] Kleist als literarische Figur

[Bearbeiten] Kleists Werk und Leben in der Musik

Die Werke Heinrich von Kleists haben im Laufe der Zeit zahlreiche Komponisten zu eigenen Schöpfungen inspiriert. Zu nennen sind vor allem folgende Beispiele:

  • Felix Draeseke (1835-1913) vertonte Germania an ihre Kinder als Kantate und komponierte ein Sinfonisches Vorspiel zu Penthesilea
  • Hugo Wolf (1860-1903) nahm Penthesilea zur Vorlage seiner gleichnamigen Sinfonischen Dichtung
  • Hans Pfitzner (1869-1949) komponierte zu Das Käthchen von Heilbronn eine Bühnenmusik
  • Richard Wetz (1875-1935) ließ sich vom Leben des Dichters zu einer Kleist-Ouvertüre anregen
  • Othmar Schoeck (1886-1957) vertonte Penthesilea als Oper in einem Akt
  • Fritz Geißler (1921-1984) vertonte Der zerbrochne Krug als Komische Oper in sieben Szenen, 1968/69
  • Hans Werner Henze (* 1926) vertonte Prinz Friedrich von Homburg als Oper (siehe Der Prinz von Homburg)
  • Klaus Schulze (* 1947) widmete dem Dichter ein gleichnamiges Stück auf seinem Album „X“

[Bearbeiten] Kleist im Film

Heinrich von Kleist hat auch im Fernsehen und auf der Kinoleinwand Gestalt angenommen.

  • Im Jahr 1977 entstand unter der Regie von Helma Sanders-Brahms der 130 Minuten lange Spielfilm „Heinrich“ mit Heinrich Giskes, Grischa Huber, Hannelore Hoger, Heinz Hönig und Lina Carstens in den Hauptrollen. In Rückblenden auf das Leben des Dichters Heinrich von Kleist und seiner Freundin Henriette Vogel sucht der Film nach Motiven für ihren Selbstmord im Herbst 1811. Das Werk wurde mit dem Bundesfilmpreis und Filmband in Gold für das Drehbuch ausgezeichnet.
  • Die Autoren und Produzenten Christian Deckert, Hartmut Kiesel, Christoph Köster, Stefan Mischer und Cornelius Völker schildern in ihrem rund 70 minütigen Spielfilm „Die Hermannsschlacht“ den Ablauf der historischen Schlacht im Teutoburger Wald (=Varusschlacht), zeigen aber darüber hinaus auch den Dramatiker bei der Arbeit an seinem gleichnamigen Theaterstück. Im ersten Drittel des Films sieht man ihn am Ufer des Wannsees vertieft in seine Dichtung, während ihm seine Geliebte Henriette Vogel aus einem Boot Stichworte liefert. In der Mitte des Spielfilms begegnet er in einem fiktiven Treffen auf der Velmerstot dem Dramatiker Christian Dietrich Grabbe, der ihm Schnaps anbietet. Im letzten Viertel des Films schließlich erreichen die beiden Dichter das Schlachtfeld und debattieren inmitten des Kampfgetümmels über die Rolle des Helden.

Der Spielfilm „Die Hermannsschlacht“ entstand 1993-1995, Erstaufführung: Düsseldorf, Mai 1995, DVD Edition 2005.

[Bearbeiten] Weblinks

s:
Wikisource
Wikisource: Heinrich von Kleist – Quellentexte
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Commons: Heinrich von Kleist – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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