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Carlo Abarth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Abarth 500 (1973)
Abarth 500 (1973)

Carlo Abarth (* 15. November 1908 in Wien; † 24. Oktober 1979; eigentlich Karl Abarth) war ein in Italien lebender österreichischer Motorradrennfahrer und Unternehmer. Er gründete 1949 in Turin die Firma Abarth & Co, die sowohl als Automobiltuner als auch als Hersteller von Eigenkonstuktionen bekannt wurde.

Im Sternzeichen des Skorpions geboren, wählte er einen Skorpion als Firmenlogo. Ein populäres Modell trug auch den Namen "Scorpione".

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Eigenkonstruktionen

Diese Gruppe umfasst Autos mit einem eigenständigen Erscheinungsbild. Abarth griff wenn möglich auf Serienteile zurück.

  • Monomille GT

Dieses von Zagato entworfene Coupé war noch straßentauglich. Der Hubraum betrug 1.000 ccm. "Mono" stand für eine Nockenwelle.

[Bearbeiten] Straßenautos

  • Fiat Abarth 750 GT Zagato 1956
  • Scorpione (1.300 ccm)

Der genaue Name lautete Fiat Abarth 1300 Scorpione. Das Chassis stammte vom Fiat 850 Sport Coupé, der Motor war eine leitungsgesteigerte Version aus dem Fiat 124 mit 75 (DIN)-PS. Die Karosserie wurde von Lombardi gefertigt und bot zwei Personen Platz. Erwähnenswert sind die vorderen Klappscheinwerfer und ein Einzelwischer. Bei einem Leergewicht von 670 kg lag das Leistungsgewicht bei 8,9 kg/PS. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 185 km/h. Erstmalig vorgestellt wurde das Modell in Paris 1968.

[Bearbeiten] Rennwagen

  • ABARTH-SIMCA 1300

Nur die Bodengruppe stammte vom Simca 1000, der Motor wurde von Ing. Luciano Fochi konstruiert. Die Stückzahl erreichte knapp die zur Homologation erforderlichen 50 Fahrzeuge. Daten: 1288 ccm, 128 PS – 139 PS, Höchstgeschwindigkeit 230 Km/h – 250 Km/h.

  • 207A Spyder Boano 1955
  • 1000 P (1963)
  • Fiat Abarth 1300 Spider Tubolare 1963

Dieses Modell gab es auch mit 1000 ccm Hubraum (1000er Bialbero-Motor, siehe weiter unten). Die Namen Spider Sport 1000, Spider Sport Tubolare und Abarth 1000 Sport waren gebräuchlich. Von der Version mit 1000 ccm wurden vier Exemplare gebaut. Die 100 PS des Motors in Verbindung mit einem Gesamtgewicht von 420 kg reichten aus, bei engen, kurvenreichen Bergrennen Gesamtsiege gegen weitaus stärkere Konkurrenz zu gewinnen, so mit dem Schweizer Tommy Spychiger beim Bergpreis La Bolzano-Mendola 1963. Die Karosserie war offen und hatte eine flache Windschutzscheibe, die fast nahtlos in die noch niedriger werdenden Seitenscheiben überging. Die Gesamthöhe betrug 103 cm.

  • Abarth 2000, 1964
  • Fiat Abarth OT 2000 1966
  • 1300 OT (1967)
  • Abarth 2000 Sport Spyder 1968
  • 1000 Spyder (1969)


Das Spektrum der nicht nur modifizierten, sondern hergestellten Fahrzeuge ist für die Größe der Firma und die kurze Firmengeschichte sehr breit. Kleine, leichte Modelle mit auch schon damals wenig Hubraum waren nicht nur in ihrer Klasse, sondern im Gesamtklassement erfolgreich.

[Bearbeiten] Fremdfabrikate

Diese Aufstellung umfasst die Modelle mit Karosserie eines Großserienherstellers.

[Bearbeiten] Simca

Die Firma Abarth tunte bzw. baute folgende Modelle auf Chassis der Firma Simca:

  • 1962 - 1966: Abarth - Simca 1300 mit 138 PS aus 1288 cm3
  • 1963 - 1964: Abarth - Simca 2000 GT Corsa mit 192 PS aus 1946 cm3
  • 1963 - 1965: Abarth - Simca 1150 (getunter Simca 1000) mit 55 PS aus 1138 cm3.

[Bearbeiten] Fiat

  • Fiat Nuova 500
    • Fiat- Abarth 595: 594 ccm Hubraum, 27 PS, Vmax 120 km/h, Preis 6050.- SFr (1969).
    • Fiat- Abarth 595 SS: 32 PS, zwei verschiedene Übersetzungen, Preis 6336.- SFr.
    • Fiat- Abarth 695
    • Fiat- Abarth 695 SS: 690 ccm, 38 PS, 140 km/h, Preis 7049.- SFr, homologiert in Gruppe 2
    • Fiat- Abarth 695 SS Corsa: 8769.- SFr, homologiert in Gruppe 5

Die Gewichte lagen zwischen 470 und 484 kg. Allerdings standen diese Modelle etwas im Schatten von Steyr-Puch. Zur Marktorientierung: der Fiat 500 wog um 520 kg, hatte 18 PS und kostete 1969 um 3500.- DM

  • Fiat 600 Fiat- Abarth 850 bzw. Fiat- Abarth 1000, beide als TC, der 1000er auch TCR.

Dieses war das an Stückzahlen erfolgreichste Modell, wobei der Preis von damals mindestens 19.000.- SFr eine Homologation in der Gruppe 1 verhinderte. Im Motorsport mit Tourenwagen der Gruppe 2 waren der 850er und der 1000er erdrückend überlegen. Die überwiegende Mehrzahl war nicht zum Verkehr zugelassen, sondern diente allein dem Rennbetrieb. Vielfach stammen die heute (2006) präsentierten Wagen nicht von Abarth selbst, sondern sind nachträglich modifizierte Fiats. Charakteristisch ist ab 1965 der vorne liegende Wasserkühler.

    • Fiat- Abarth 850 TC Corsa

Dieses in der damaligen Gruppe 2 homologierte Modell wog 583 kg und hatte einen getunten 847 ccm-Motor im Heck, der aus der Baureihe Fiat 850 stammte. Bei einer Kompression von 12,5:1 (!) betrug die Leistung 78 PS. Weitere technische Daten:

      • hängende Ventile (acht), seitliche über Kette angetriebene Nockenwelle
      • Leichtmetall-Zylinderkopf
      • 3fach gelagerte Kurbelwelle
      • Zentrifugal-Ölfilter im Hauptstrom
      • 1 Fallstrom-Doppelvergaser Weber 36 DCD 7, elektrische Bendix-Benzinpumpe
      • 5-Gang-Getriebe mit wählbaren Untersetzungsverhältnissen für Achsantrieb und die Gänge 2,3,4 und 5
      • Girling-Vierrad-Scheibenbremse, ø vorn 21,1 cm, hinten 22 cm
      • Benzintank 31 l, auf Wunsch 40, 50, 60 oder 70 l
      • Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
      • Preis (1969): ab 19.510 SFr

Dem Basismotor merkt man an, dass er mehr auf Wirtschaftlichkeit entwickelt wurde denn auf Leistung. Die letztlich erreichte PS-Zahl ist erstaunlich und war für das leichte Auto die Basis der nicht mehr überschaubaren Erfolge in der damals selbstverständlich ausgeschriebenen 850-ccm-Klasse. Allerdings musste man auch einen Preis zahlen, der das vier- bis fünffache das Basismodells betrug. Durch die anspruchsvollen technischen Details war dieser Preis gerechtfertigt.

Abarth TC bei einem Slalom
Abarth TC bei einem Slalom
  • Fiat 850 Coupé verschiedene Typen bis 185 PS
  • Fiat Abarth OTSS 1000 (1965), auch basierend auf dem Fiat 850 Coupé
  • Fiat Abarth 124 Rallye
  • Fiat Abarth 131 Rallye

[Bearbeiten] Autobianchi


1953 diente auch ein Ferrari als Basisfahrzeug.

[Bearbeiten] Firma

Firmensitz war Turin, die Adresse lautete: Abarth & Co., Corso Marche 38 - 72, 10146 Torino, Italia

[Bearbeiten] Autoteile und Motoren

Bekannt unter seinem Namen waren auch in den 60er und noch bis in die 70er Jahre die Auspuffanlagen und Lenkräder aus seiner Fertigung.

  • Bialbero- Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC)

[Bearbeiten] Verschiedenes

In seinem Unternehmen, der 1949 in Turin mit seinem Partner Armando Scagliarini gegründeten Abarth & Co, wurden in den 1950er und 1960er Jahren viele Fahrzeuge von Fiat, Simca und Alfa Romeo renntauglich gemacht. Er spezialisierte sich auf den Bau kleinvolumiger Sportwagen und demütigte damit die arrivierten Rennställe. Für seinen Rennstall fuhren Fahrer wie:

1971 verkaufte Carlo Abarth Namensrechte und Firma an den Fiat-Konzern. Bis dahin fuhren seine Autos auf Grund der enormen Bandbreite seiner Modelle jährlich bis zu 600 Renn- und Klassensiege ein.

Mit dem auch in Italien ansteigenden Trend zu mehr Hubraum sank der Erfolg seines Geschäftsmodells. Letztlich wurden die Basisfahrzeuge nicht mehr produziert.

[Bearbeiten] Weblinks

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