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Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg - Wikipedia

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die seit der Kluftrefom von 1965 gültige DPSG-Bundeslilie
Die seit der Kluftrefom von 1965 gültige DPSG-Bundeslilie

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist ein katholischer Pfadfinderverband und der größte Pfadfinderverband in Deutschland. Sie ist Mitglied im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Struktur und Organisation

Derzeit hat die DPSG etwa 95.000 Mitglieder[1]. Sie verteilen sich folgendermaßen auf die Stufen:

  • Wölflinge: rund 25.000 (oranges Halstuch)
  • Jungpfadfinder: 21.500 (blaues Halstuch)
  • Pfadfinder: 14.000 (grünes Halstuch)
  • Rover: 14.500 (rotes Halstuch)

Diese Gruppen werden von ungefähr 20.000 erwachsenen Leiterinnen und Leitern (graues Halstuch oder rosa "Woodbadge-Halstuch" mit McLaren-Tartan) betreut.

Daneben gibt es in einigen Stämmen noch eine Altersgruppe unterhalb der Wölflingsstufe, die beispielsweise als Schlaue Füchse, Biber oder Frischlinge bezeichnet wird. Diese Gruppe ist aber keine offizielle Gruppierung innerhalb der DPSG.

Das Bundesamt der DPSG hat seinen Sitz in Neuss in Nordrhein-Westfalen. Das Bundeszentrum befindet sich in Westernohe im Westerwald. Dort treffen sich jedes Jahr zu Pfingsten ca. 2.000 bis 4.000 Pfadfinder der DPSG, im Jahre 2004 zum 75. Jubiläum des Verbandes sogar 6.200.

Die DPSG ist in 25 Diözesen aktiv. In diesen arbeitet sie in 137 Bezirken mit insgesamt mehr als 1.300 Stämmen und Siedlungen.

Geleitet wird die DPSG vom dreiköpfigen Bundesvorstand (z.Zt. Ute Theisen als Bundesvorsitzende, Guido Hügen OSB als Bundeskurat und Tobias Miltenberger als Bundesvorsitzenden) und der ehrenamtlichen Bundesleitung. Höchstes beschlussfassendes Gremium ist die Bundesversammlung. Nachgeordnet findet sich diese Aufteilung bis zu den Stämmen herunter wieder, wobei die Vorstandschaft bis hinab zur Bezirksebene gleichberechtigt von einem männlichen und einem weiblichen Vorsitzenden besetzt werden muss - in Stämmen ist diese Aufteilung lediglich wünschenswert.

Die einzelnen Stufen haben ein eigenes Referat mit einem Referenten, einem Stufenkuraten und einem Arbeitskreis. Darüber hinaus gibt es noch Referenten und Arbeitskreise für verschiedene Schwerpunkte in der inhaltlichen Arbeit, zum Beispiel für Internationale Gerechtigkeit, Behindertenarbeit und Ökologie.

Ausführliche Informationen zur Struktur und Organisation der Deutschen Pfadfinderschaft finden sich in der Satzung der DPSG (PDF, Stand: 68. Bundesversammlung 2005).

[Bearbeiten] Überverbandliche Einordnung

Die DPSG ist Mitglied im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP). Weitere Mitglieder sind der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Der RdP wiederum ist Mitglied in der World Organization of the Scout Movement.

Als größter katholischer Jugendverband ist die DPSG Gründungsmitglied im Bund der deutschen katholischen Jugend und Mitglied der Conférence Internationale Catholique du Scoutisme.

[Bearbeiten] Geschichte

Die DPSG wurde am 7. Oktober im Jahre 1929 in Altenberg gegründet. Als Sitz der Bundeskanzlei wurde Wuppertal bestimmt. Einer der Mitgründer, der Theologiestudent Willy Werner (gest. 1961), wurde auf dem 1. Reichsthing 1930 in Altenberg auch zum ersten Reichsfeldmeister des neuen katholischen Jungenbundes ernannt. Das Thing beschloss auch eine verbindliche Kluft, ein Pfadfindergesetz und eine vorläufige Bundesordnung. Zudem wurde Kaplan Emmerich Wolter (gest. 1976) zum Reichskurat ausgerufen.

Auf der VI. Reichsversammlung des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands, 1931 in Trier, wurde die DPSG offiziell in der kirchlichen Jugendarbeit aufgenommen. Berühmt wurde in den katholischen Pfadfinderkreisen während der Aufnahmezeremonie das Treuegelöbnis des ersten Reichsfeldmeisters, das in den Zeiten des kommenden Verbotes viele Gruppen zusammenhielt: „Wir sind treu, oder wir sind nicht“. 1932 folge die Verlegung der Bundeskanzlei von Altenberg nach Düsseldorf.

Willi Werners Nachfolger im Amt des Reichsfeldmeisters wird Walter Casott (gest. 1992). Das 3. Bundesthing in Altenberg zu Ostern 1933 befasst sich unter anderem mit dem Thema „Durchgeistigte Form und geformter Geist des Pfadfinderlebens“. Nach offiziellen Angaben bestand die DPSG zu diesem Zeitpunkt aus 310 Stämmen.

Ritterlilie der DPSG, hergestellt um 1955. Das Aussehen dieser Abzeichen ähnelt dem der Lilien vor dem Verbot 1934 stark. Quelle: Nachlass; Pfadfindersammlung Mediatus
Ritterlilie der DPSG, hergestellt um 1955. Das Aussehen dieser Abzeichen ähnelt dem der Lilien vor dem Verbot 1934 stark. Quelle: Nachlass; Pfadfindersammlung Mediatus

Die Mitgliederzahl betrug in der Anfangszeit ca. 800 und stieg bis in die 30er Jahre auf 9000. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland erfolgte im Jahre 1938 die Auflösung und das Verbot der Gruppenarbeit durch das Hitler-Regime. Im Untergrund wurde aber in Kirchen, Pfarrheimen und bei einigen Leitern zu Hause weiter pfadfinderische Arbeit betrieben, und so konnte nach Kriegsende der Verband wieder rasch aufgebaut werden.

1946 wird zum Jahr des Wiederaufbaus und der Sammlung für die DPSG. Das 6. Bundesthing in Altenberg im Juli 1946 wählt Hans Fischer zum Bundesfeldmeister.

1947 kommen Georgspfadfinder erstmals nach dem Krieg wieder in Kontakt mit dem weltweiten Pfadfindertum. Am ersten Jamboree nach dem Krieg, dem „Jamboree des Friedens“ in Frankreich, können Georgspfadfinder im Rahmen des Kontingentes der Scouts de France (SdF) teilnehmen.

Seit den 50er Jahren erlebt der Verband ein kontinuierliches Wachstum der Mitgliederzahlen. Erst in den 1960er Jahren kam es zu Einbrüchen und Mitgliederverlusten, die aber in den 1970er Jahren aufgefangen wurden.

Die erste Jahresaktion 1961 „Flinke Hände, flinke Füßen schaffen ein Werk für körperbehinderte Jugendliche“ markierte den Anfang der Jahresaktionen, die sich bis heute jedes Jahr mit einem anderen politisch-gesellschaftlich aktuellen Thema auseinander setzen und bei denen Spendung für konkrete Projekte gesammelt werden. Seit diesem Jahr heißen die „Georgsritter“ „Rover“ und Jungpfadinderstufe wurde offiziell eingeführt mit dem Beschluss des 23. Bundesthing.

Im Jahre 1971 öffnete sich die DPSG auch für Mädchen und Frauen und ist seitdem ein koedukativer Verband. Daneben gibt es mit der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg einen rein weiblichen Pfadfinderinnenverband, der 1947 gegründet wurde. In diesem Jahr gipfelte zudem die pädagogische Diskursion im Beschluss einer neuen Ordnung, die das Pfadfindergesetz durch die „Grundlinien unserer Lebensauffassung“ ersetzte und die DPSG pädagogisch weg vom Waldläufertum hin zu einer eigenen Gruppenpädagogik führte.

Die 57. Bundesversammlung 1995 bringt eine weitere weitreichende Veränderung, durch die Einführung der „Kindermitbestimmung“, wonach Kinder die Gruppenstunde und das Verbandsleben im Stamm selber mitbestimmen sollen.

Mit dem Jahr 2001 beginnt der Perspektiventwicklungsprozess „update“, der kritisch die DPSG mit ihren Zielen und ihrer Ordnung hinterfragt.

2005 beschließt die Bundesversammlung die bis heute gültige neue Ordnung des Verbandes.

[Bearbeiten] Zeitleiste

[Bearbeiten] Kuraten

Kurat wird man in der DPSG durch Wahl. Die Amtszeit beträgt drei Jahre, und der Kurat ist gleichberechtigtes Mitglied des dreiköpfigen Stammes-, Bezirks-, Diözesan-, oder Bundesvorstandes; die Stärke seiner tatsächlichen Mitwirkung ist allerdings von Stamm zu Stamm sehr verschieden. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt dabei in der geistlichen Begleitung der ihm anvertrauten Pfadfinder.

Bis vor einigen Jahren waren alle Kuraten der DPSG auch tatsächlich Priester, meist wurde der örtliche Vikar (Kaplan) oder Pfarrer in das Amt gewählt. Mittlerweile ist dies etwas anders geworden. Weil die Arbeitsbelastung der Gemeindepriester immer mehr zunimmt und ihre Zahl weiter abnimmt, ist es heute auch möglich, männliche oder weibliche Laien mit bischöflicher Beauftragung in das Amt zu wählen. Hierfür hat der Bund der deutschen katholischen Jugend zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz ein Curriculum zur Kuratenausbildung erarbeitet und verabschiedet.

[Bearbeiten] Kluft

Die Pfadfinderkluft der DPSG war über die Jahre zahlreichen Veränderungen und Neugestaltungen unterworfen.

Die neugeregelte Kleiderordnung der DPSG vom Dezember 1931
Die neugeregelte Kleiderordnung der DPSG vom Dezember 1931

[Bearbeiten] Vorkriegszeit

Die erste Kluft von vor 1930 zeigt noch die Einflüsse des größten deutschen Vorkriegsbundes, des Deutschen Pfadfinderbundes (DPB). So tragen die katholischen Pfadfinder wie die Pfadfinder des damaligen DPB ein jägergrünes Hemd im Lageralltag sowie ein weißes „Festtagshemd“ zu besonderen Anlässen. Daneben wird zu allen Jahreszeiten eine kurze, knielange schwarze Kordhose getragen, sowie grüne Kniestrümpfe. Obligatorisch ist für Pfadfinder der Pfadfinderhut, für Wölflinge ein grünes Schiffchen. Als „Lagermütze“ findet das Schiffchen – wie in vielen damaligen Bünden – aber auch Eingang in die Kopfbedeckung der Älteren. In vielen Stämmen gehörte das Tragen eines Schulterriemens (Koppelträger) ab 1930 zur Kluft. Seit Einführung der neuen Kluftordnung von 1931 ist dieser Koppelträger offizieller Bestandteil der DPSG-Tracht und macht im Lager auch Sinn, denn an das Koppel wird oft nicht nur Fahrtenmesser, Brotbeutel und Feldflasche gehängt, sondern es kann auch der Spaten u.a. hinzukommen.

[Bearbeiten] 1949 bis 1964

Bis in die fünfziger Jahre gehörte in der DPSG der Felltornister, auch „Affe“ genannt, zu den meistverbreiteten „Transportgefäßen“. Erst als die privaten Ansprüche der Pfadfinder im Lager wuchsen, zog man den wesentlich geräumigeren Rucksack vor.

1949 beschloss das Bundesthing einige Korrekturen bei der Organisation der Stufen. War der Jungpfadfinder bis dahin nur Mitglied eine Untergruppierung der Pfadfinderstufe mit dem gleichen Halstuch wie diese gewesen, koppelte man ihn nun als eigenständige Stufe aus. Er füllte eine neue Altersstufe (12- bis 14-jährige), zu der bisher die Wölflinge gezählt hatten. Für ihn galt weiterhin das Pfadfinderversprechen und das Gesetz. Er bekam aber einen eigenen Wahlspruch (sei bereit) sowie ein eigenes Halstuch in grüner Farbe und eine weiße Bundeslilie auf grünem Grund.

Weitere dort zur Altersstruktur getroffene Beschlüsse: Altwölfe und Truppkornetts, die Führer von Meute und Trupp, sollten über 17 Jahre alt sein. Die Wölflingsschaft, welche seit 1949 vom zehnten bis zwölften Lebensjahr reichte (davor: zehn bis vierzehn Jahre), zählte als eigenständige pfadfinderische Vorschule nicht zu den Pfadfindern und hatte den Vorgaben Baden-Powells entsprechend ein eigenes Versprechen sowie den vom Pfadfindergruß abweichenden Wölflingsgruß. (Das Bundesthing 1949 änderte übrigens auch den 7. Punkt des Pfadfindergesetzes von „Der Pfadfinder gehorcht ohne Widerrede und tut nichts halb“ in „Der Pfadfinder gehorcht aus freiem Willen und macht nichts halb“.)

Nach dem 2. Weltkrieg wurde am äußerlichen Erscheinungsbild des Pfadfinders nicht viel verändert. Man bewahrte sich das Aussehen aus den Tagen des Verbotes und war stolz auf den Weg durch die Verbotszeit. Nur die kurzen Hosen wurden dem Zeitgeist entsprechend etwas weiter gekürzt und auch die Abzeichen verraten einige leichte Modifikationen.

DPSG-Wolfskopf um 1955. Sein Aussehen ist sehr ähnlich dem vor dem Verbot der Kluft 1934. Er wurde damals auf dem Schiffchen und in den 1950er Jahren auf dem Kluftpullover getragen. Quelle: Nachlass; Pfadfindersammlung Mediatus
DPSG-Wolfskopf um 1955. Sein Aussehen ist sehr ähnlich dem vor dem Verbot der Kluft 1934. Er wurde damals auf dem Schiffchen und in den 1950er Jahren auf dem Kluftpullover getragen. Quelle: Nachlass; Pfadfindersammlung Mediatus

Das „grüne“ Erscheinungsbild änderte sich erst 1957 mit einem Beschluss des damaligen Bundesthing radikal. Diese Veränderung war, wie die folgenden, nicht durch eine Mitgliederentscheidung eingeleitet worden, sondern durch die Führung des Bundes beschlossen worden. Offiziell hieß es u.a., die Farbzusammenstellung der bisherigen Kluft sei verunglückt gewesen, zudem wolle man sich nach der Aufnahme in den Weltpfadfinderverband auch optisch den internationalen Gepflogenheiten anpassen und „dem gesunden Zeitempfinden“ entsprechen (Die große Fahrt Nr. 7-8/1957). Das DPSG-Klufthemd wurde deshalb sandfarben, die kurzen Hosen, sowie die Strümpfe rauchgrau. Auch die Abzeichen unterlagen wieder – diesmal radikaleren – Veränderungen. In dieser Form beließ man die Kluft einige wenige Jahre bis 1964.

[Bearbeiten] Die Reform von 1964/65

In jenem Jahr 1964 beschloss das Bundesthing neben dem Pfadfinderhut auch ein anthrazitgraues Barett als Kopfbedeckung einzuführen. Man gab sich damals – Adenauers politischen Aussöhnungskurs mit Frankreich folgend - frankophil, was sich auch an der Literatur im Rüsthaus zeigt.

Die Veränderung des kommenden Jahres jedoch wurde von vielen Stämmen als Angriff auf ihre Traditionen empfunden, was sich auch in den Leserbriefen der Bundeszeitschriften wiederfindet: Der Pfadfinderhut wurde 1965 – so wörtlich in der „Großen Fahrt“ Nr. 7, 1965 – als „breitkrempige(s) Stück Geschichte aus der Zeit der Burenkrieges“ abgeschafft. Historisch ist diese Aussage falsch. Der Ursprung des Hutes ist stattdessen in den USA und Kanada zu suchen. Von dort brachte ihn Baden-Powell auch nach England. Im Burenkrieg haben die englischen Truppen diesen Hut nie getragen. Erst nach der Eroberung Südafrikas durch die Engländer führte ihn Baden-Powell bei der von ihm gegründeten Polizeitruppe ein. Dieser historische Hintergrund wurde außer Acht gelassen, es ging darum, den Pfadfindern eine vollständig neue Kluft schmackhaft zu machen:

Das 1964 eingeführte graue Hemd wies als besonderes Merkmal nur noch eine Brusttasche auf der rechten Seite auf und besaß eine darüberlappenden Lasche, die mit einem goldenen Knopf zu schließen war. Dieses Hemd wurde von vielen Pfadfindern abgelehnt, da es nicht nur optisch missfiel, sondern auch den Ansprüchen im Lager nicht entsprach. Statt des Hutes gab es jetzt nur noch das anthrazitgraue Barett mit kunstledernem Stirnband als Kopfbedeckung; die nun ebenfalls anthrazitgrauen kurzen Hosen waren nochmals gekürzt worden, doch gleichzeitig gehörte erstmals ein Kniebundhose, eine lange Hose, sowie ein bräunlicher Kluftpullover (Wölflinge: marineblau) zum vollständigen Erscheinungsbild des Georgspfadfinders. Die Kniestrümpfe waren von grauer Farbe. Eine weitere Neuerung betraf die Rover, die ebenfalls schlecht aufgenommen wurde: Sie mussten nun – für über 15 Jahre – auf ein eigenes Halstuch verzichten, trugen von nun an bis 1982 kein Halstuch mehr. Nicht mehr zur Kluft der DPSG gehörten ab jetzt die alten Führerschnüre, die um den Hals gelegt worden waren und je nach Stellung verschiedene Farben aufgewiesen hatten. Diese farbigen Abzeichen trug man jetzt an der Naht der linken Schulterklappe in Form von Aufschiebeschlaufen. Dabei kennzeichnete die äußere Schlaufe den Stand in dem der Führer arbeitete (Rover oder Pfadfinder), das innere die Ebene (Bund, Land, Gau, Stamm).

[Bearbeiten] 1970 bis 1982

Die Unzufriedenheit mit der neuen Kluft manifestierte sich schon nach wenigen Jahren, denn zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Grundstein zu dem Erscheinungsbild des Georgspfadfinders gelegt, wie es noch heute existiert. Zwar wurden damals noch etwas andere Abzeichen verwendet und das Hemd hatte Schulterklappen, doch ansonsten waren die damaligen Hemden mit den heutigen fast identisch. Die 70er Jahre waren es, in denen sich der Individualismus unter den Pfadfindern ungebrochen seine Bahn suchte. Seit dieser Zeit gehört in den Gruppen der DPSG zwar zumeist noch das offizielle Hemd zur Grundausstattung, doch in Sachen „Beinkleider“ gibt es keine einheitlichen Regeln mehr: Man trägt, was gefällt und modern ist. Dennoch gab es auch gegen Ende der 1970er Jahre noch eine offizielle sandfarbene lange Hose, bzw. einen offiziellen 3/4-Rock aus sandfarbenem Stoff (Pfadfinder, Ein anderer Weg, 1978).

[Bearbeiten] Die Reform von 1982

1982 schaffte die Bundesversammlung (vormals Bundesthing) die Schulterklappen, sowie die farbigen Aufschiebeschlaufen (Leiterstreifen) ab. Die Befürworter dieser Kluftänderung gaben an, Schulterklappen und Streifen würden unvoreingenommene Betrachter zu sehr an militärische Uniformen erinnern, während man in konservativen Stämmen auch nach der Änderung noch rund ein Jahrzehnt an den bemängelten Attributen festhielt. Auch die Abzeichen für Meutenleiter- und Meutenleiterinnen (Akela) und ihrer Helfer (Baloo) wurden abgeschafft. Erfreulich für die Rover an dieser Kluftänderung war, daß sie nun wieder ein eigenes Halstuch, diesmal in rostroter Farbe erhielten. Schon Ende des selben Jahrzehnts wurde der Farbton für die Rover nach vielfachen Wünschen auf einen reinen Rotton umgestellt.

[Bearbeiten] Leiterstreifen (70er Jahre bis 1982)

Leiter schoben die rund 80 mm breiten Streifen an die Schulternaht der linken Schulterklappe. Diese Leiterstreifen gaben die Tätigkeit des Trägers an:

  • grau = Tätigkeit auf Stammesebene
  • schwarz = Tätigkeit auf Bezirksebene
  • violett = Tätigkeit auf Diözesanebene
  • gold = Tätigkeit auf Bundesebene

Der zweite Streifen, der aufgeschoben wurde, gab Aufschluss über die Funktion des Trägers:

  • Orange = Meutenleiter (Akela)
  • blau = Jungpfadfinderleiter
  • grün = Pfadfinderleiter
  • rot = Roverleiter

Mit Weiß durchkreuzte Streifen standen für Assistenten (Helfer).

[Bearbeiten] Quellen

  1. DPSG: Zahlen und Fakten, 19. April 2006

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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