Deutschland im Herbst
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Deutschland im Herbst |
Produktionsland: | Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1978 |
Länge (PAL-DVD): | 119 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Alf Brustellin, Hans Peter Cloos, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Beate Mainka-Jellinghaus, Maximiliane Mainka, Edgar Reitz, Katja Rupé, Volker Schlöndorff, Peter Schubert, Bernhard Sinkel |
Drehbuch: | Heinrich Böll, Alf Brustellin, Hans Peter Cloos, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Beate Mainka-Jellinghaus, Maximiliane Mainka, Edgar Reitz, Katja Rupé, Volker Schlöndorff, Peter Schubert, Bernhard Sinkel, Peter F. Steinbach |
Produktion: | Theo Hinz, Eberhard Junkersdorf |
Musik: | Ennio Morricone |
Kamera: | Michael Ballhaus, Guenter Hoermann, Jürgen Jürges, Bodo Kessler, Dietrich Lohmann, Werner Lüring, Colin Mounier, Jörg Schmidt-Reitwein |
Schnitt: | Heidi Genée, Mulle Goetz-Dickopp, Juliane Lorenz, Beate Mainka-Jellinghaus, Tanja Schmidbauer, Christine Warnck |
Besetzung | |
(Auszug)
|
Deutschland im Herbst ist ein Fernsehfilm, der sich mit der deutschen Gesellschaft zur Zeit des RAF-Terrorismus unmittelbar nach dem „Deutschen Herbst“ 1977 auseinandersetzt. Die Arbeit an der Gemeinschaftsproduktion von elf verschiedenen Regisseuren des sogenannten Neuen Deutschen Films – unter ihnen Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff und Alexander Kluge – begann bereits Ende 1977; 1978 wurde die Collage aus teils dokumentarischen, teils szenisch erzählenden Kurzfilmen erstmals gezeigt.
[Bearbeiten] Inhalt
Die Rahmenhandlung des Films spielt in der Woche nach dem 18. Oktober 1977, der „Todesnacht von Stammheim“, wobei das Staatsbegräbnis für Hanns-Martin Schleyer, die Schweigeminuten am Fließband des Daimler-Benz-Werks in Stuttgart, Gespräche mit Arbeitern und die Beerdigung der toten Terroristen von Stammheim gezeigt werden. Andere Episoden zeigen eine junge Geschichtslehrerin, die sich mit den Folgen des Radikalenerlasses sowie mit den Ungereimtheiten der offiziellen Geschichtsschreibung konfrontiert sieht, oder beschreiben in kurzen Szenenabfolgen die angespannte, fast hysterische Atmosphäre in der Bevölkerung. Rainer Werner Fassbinder interviewt seine Mutter Liselotte Eder, deren politischen Konformismus er vehement kritisiert. Volker Schlöndorff spielt sich selbst in einer unter anderem von Heinrich Böll entworfenen Episode als Theaterregisseur, dessen Aufführung der Antigone von Sophokles zensiert wird, weil die Darstellung des antiken Stoffes als Aufruf zur Gewalt und zum Terrorismus interpretiert werden könnte.
Schlöndorff, der wie Böll und die anderen Regisseure wegen des Films angegriffen worden war, meinte über seine Arbeit an Deutschland im Herbst[1]:
„Nach so einer Arbeit mit diesem Film, nach den Erfahrungen, die man dabei macht, fragt man sich nicht mehr, warum gibt es sogenannte Terroristen, sondern wie kommt es, daß es nicht viel mehr gibt. Wie kommt es, daß nicht alle um sich schlagen.“
Laut Schlöndorff spielten Mario Adorf, Heinz Bennent, Angela Winkler und Helmut Griem und andere in diesem Film ohne Gage.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Interview mit Volker Schlöndorf über den Film „Deutschland im Herbst“, abgedruckt in Pflasterstrand Nr.25, 1978.
[Bearbeiten] Weblinks
- Deutschland im Herbst in der Internet Movie Database
- Deutschland im Herbst bei Filmportal.de (u.a. zeitgenössische Rezensionen, Uraufführungsplakat, Drehbuchauszug, Fotos)
- Rezension von Ulrich Behrens mit Bildern bei www.follow-me-now.de