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Ernst Moritz Arndt - Wikipedia

Ernst Moritz Arndt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ernst Moritz Arndt
Ernst Moritz Arndt

Ernst Moritz Arndt (* 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf Rügen – damals Schwedisch-Pommern; † 29. Januar 1860 in Bonn) war ein deutscher Dichter, Revolutionär und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. In seiner Frühzeit kämpfte Arndt gegen das Leibeigentum, später widmete er sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen Napoleon, wozu er in der Erweckung eines deutschen Nationalgefühls das geeignete Mittel sah. Arndt war Professor in Greifswald, musste wegen seiner antifranzösischen Propaganda jedoch vorübergehend flüchten. Nach den Karlsbader Beschlüssen wurde er von den monarchistischen Kräften als „Demagoge“ erneut verfolgt und erst 1840 rehabilitiert.

Arndts Schriften und Anregungen führten zum Entstehen von Vereinigungen in Gießen, Heidelberg und Marburg, die als Vorgänger der Burschenschaften gezählt werden. Außerdem gilt er als einer der Mitbegründer der christlichen Wingolf-Verbindungen.

Arndt gilt als bedeutender Literat im Vorfeld der deutschen Einigung. Sein Lied „Was ist des Deutschen Vaterland?“ war lange Zeit die inoffizielle Hymne der Einigungsbewegung.

Lange nach seinem Tod inspirierten seine antifranzösische Propaganda, sein Nationalismus und seine scharf antisemitischen Stellungnahmen reaktionäre und faschistische Strömungen in Deutschland und Österreich. Die Nationalsozialisten betrachteten Arndt als einen ihrer Vorkämpfer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Arndts Geburt lag in der Zeit zwischen dem Siebenjährigen Krieg und der Französischen Revolution.

Ludwig Arndt, sein noch als Leibeigener geborener Vater, Inspektor auf dem Gute des Grafen Malte zu Putbus, ließ ihn von 1787 bis 1789 das Gymnasium im Stralsunder Katharinenkloster besuchen.

1789 studierte er zunächst an der Universität Greifswald (die seit 1933 seinen Namen trägt) und später in Jena, neben evangelischer Theologie, Geschichte, Erd- und Völkerkunde auch Sprachen und Naturwissenschaften.

Nach der Kandidaten- und Hauslehrerzeit unternahm er 1798/99 eine Reise nach Österreich, Oberitalien, Frankreich, Belgien und einen Teil Norddeutschlands. Er schilderte seine Erlebnisse in den Schriften „Reise durch Schweden“, „Bruchstücke einer Reise durch einen Teil Italiens“, „Reise durch einen Teil Frankreichs“ und „Reisen durch einen Teil Deutschlands, Ungarns, Italiens und Frankreichs“ (Leipzig 1804).

1800 habilitierte sich Arndt in Greifswald in Geschichte und Philologie und heiratete Charlotte Marie Quistorp (1777–1801), die Tochter des Professors Johann Quistorp (1758-1834), die kurz nach der Geburt ihres Sohnes Karl Moritz an Kindbettfieber verstarb. 1801 wurde er Privatdozent an der Universität und erhielt, nach einem Aufenthalt (1803/1804) in Schweden, 1806 eine außerordentliche Professur.

1818 wurde er Professor für Geschichte an der neu gegründeten Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. 1820 erfolgte seine Verhaftung wegen politischer Umtriebe. 1826 musste Arndt sein Professorenamt niederlegen. Erst 1840 wurde er durch Friedrich Wilhelm IV. rehabilitiert. 1841 wurde er Rektor der Bonner Universität. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung 1854.

[Bearbeiten] Politische Schriften

Sein nationales und nationalistisches Streben fand in Schriften wie „Germanien und Europa“ (1803) mit stark antifranzösischem Akzent seinen Ausdruck. Arndt forderte wie viele seiner Zeitgenossen die Bildung eines an den Sprachgrenzen orientierten deutschen Staates. Ein Hintergrund war der „deutsche Flickenteppich“ aus sich bekriegenden Kleinfürstentümern.

In „Fragmente über Menschenbildung“ (1805) artikulierte er seine pädagogischen Vorstellungen.

1803 erschien Arndts „Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen“. Die vorgenannte Schrift veranlasste mehrere adlige Gutsbesitzer, die damals noch Leibeigene hatten, Arndt zu verklagen.

Arndt dazu: „Mein Büchlein machte natürlicherweise Haß und Lärm nicht bloß bei dem Adel, welchen ich darin am meisten anzuklagen schien, sondern auch bei anderen Halbvornehmen und bei manchen reichen und junkerisch gesinnten Großpächtern, welche schrien, ich sei ein Leuteverderber und Bauernaufhetzer.“

Der König von Schweden urteilte aber nach Lektüre des Buches zugunsten Arndts und hob 1806 die Leibeigenschaft und die Patrimonialgerichte in Schwedisch-Pommern auf.

Im selben Jahr schrieb er den ersten Teil seiner anti-napoleonischen Flugschrift „Geist der Zeit“. Zitiert nach der Brockhaus-Enzyklopädie entpuppt er sich darin als „haßerfüllter (...) Feind Napoleons“ und ruft darin das deutsche Volk zum Kampf gegen den französischen Kaiser auf.

[Bearbeiten] Flucht nach Schweden

Ernst Moritz Arndt (auf dem Rubenowdenkmal in Greifswald)
Ernst Moritz Arndt (auf dem Rubenowdenkmal in Greifswald)

Durch seine Schrift als „Franzosenhasser“ bekannt, musste er nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt vor den Truppen Napoleons nach Schweden flüchten, wo er den zweiten Teil von „Geist der Zeit“ schrieb, der 1809 in London erschien und Wege aus der „fremdherrschaftlichen Bevormundung Deutschlands“ zu zeigen suchte.

Arndt arbeitete in Schweden an der Übersetzung des schwedischen Gesetzbuches zur Einführung in Schwedisch-Pommern. Eine Legende besagt, er sei in einem Duell mit einem schwedischen Offizier, der sich abfällig über Deutschland geäußert hatte, schwer verwundet worden.

Der Sturz Königs Gustav IV. Adolf von Schweden bewog ihn 1809, sein Asyl zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren, wo er nach einem Aufenthalt in Berlin seine Professur in Greifswald für kurze Zeit wieder antrat und enge Beziehungen mit preußischen Patrioten anknüpfte.

1812 begab er sich über Prag nach Sankt Petersburg, auf eine Einladung des Freiherrn vom Stein, der in ihm einen Gefährten zur Unterstützung des deutschen Nationalbewusstseins gegen die v. a. französische Fremdherrschaft fand. Arndt wurde sein Privatsekretär. So publizierte Arndt in dieser Zeit den Großteil seiner patriotischen Lieder und Gedichte, Gegenschriften und Widerlegungen französischer Veröffentlichungen und Berichte. Auch zum Briefwechsel mit England und Deutschland, besonders betreffs einer russisch-deutschen Legion, sowie einer Koalition Englands mit Russland wurde er herangezogen.

Nach Napoleons Niederlage in Russland kehrte Arndt mit Stein nach Deutschland zurück und fuhr fort, die nationale Einheitsbewegung im deutschen Volk durch Schriften zu unterstützen wie: „Was bedeutet Landwehr und Landsturm“, „Über Entstehung und Bestimmung der deutschen Legion“, „Grundlinien einer deutschen Kriegsordnung“ und die Schrift „Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze“ (Forderung nach einer Ablösung des deutschsprachigen Rheinlands von Frankreich). Als Theologe publizierte er zur Förderung des evangelischen Pietismus den „Deutschen Volkskatechismus“.

Alle diese Schriften kennzeichnen Arndt als entschiedenen Gegner Frankreichs und des damals vorherrschenden französischen Geistes, was Flugblätter belegen wie: „Über Volkshaß und über den Gebrauch einer fremden Sprache“ (1813), „Über das Verhältnis Englands und Frankreichs zu Europa“ (1813), „Noch ein Wort über die Franzosen und über uns“ (1814). In der Schrift „Das preußische Volk und Heer“ (1813) steigert er sein Pathos und seine Militanz, indem er Preußens Führern empfiehlt, „den Geist freizulassen und das Volk kriegsgeübt zu machen“.

Aus derselben Zeit stammen seine Kriegs- und Vaterlandslieder. Schon 1813 unter dem Titel: „Lieder für Teutsche“, „Kriegs und Wehrlieder“, (1815) (Später als: „Gedichte“).

1813 veröffentlichte er den dritten Teil seines „Geist der Zeit“, worin er Grundzüge eines neuen Verfassungszustands in Deutschland umriss, die er weiter ausführte in der Schrift „Über künftige ständische Verfassungen in Deutschland“ (1814). Dem Bauernstand widmete er eine besondere Schrift (1815). Während die deutschen Heere auf französischem Boden kämpften, ließ er Flugblatt auf Flugblatt ausgehen, so: „Über Sitte, Mode und Kleidertracht“, „Entwurf einer deutschen Gesellschaft“, „Blicke aus der Zeit in die Zeit“, „Über die Feier der Leipziger Schlacht“, (1814), „Friedrich August von Sachsen“, „Die rheinische Mark und die deutschen Bundesfestungen“, (1815).

Auch eine Zeitschrift (Der Wächter), gab er 1815/1816 in Köln heraus.

[Bearbeiten] Vormärz

Das Haus, in dem Ernst Moritz Arndt seit 1819 in Bonn lebte
Das Haus, in dem Ernst Moritz Arndt seit 1819 in Bonn lebte

1818 wurde Arndt Professor für Geschichte an der neu gegründeten Universität Bonn, nach der Heirat 1817 mit Anna Maria Schleiermacher, der Halbschwester Friedrich Schleiermachers. In diesem Jahr erschienen seine „Märchen und Jugenderinnerungen“ und der vierte Teil seines „Geist der Zeit“. Zitat daraus: „Darum lasst uns die Franzosen nur recht frisch hassen.“

Seine akademische Wirksamkeit war von kurzer Dauer. 1819 wurden Arndts Papiere im Rahmen der sogenannten Demagogenverfolgungen (Karlsbader Beschlüsse) wegen des vierten Bandes des „Geistes der Zeit“ und wegen Privatäußerungen im September beschlagnahmt, er selbst im November 1820 von seinem Amt suspendiert und im Februar 1821 ein Verfahren wegen „demagogischer Umtriebe“ gegen ihn, wie gegen viele andere eröffnet.

Es endete ohne Resultat: Arndts Forderung einer Ehrenerklärung wurde nicht erfüllt, er wurde nicht für schuldig erklärt, beim Weiterbezug seines Gehaltes wurde ihm jedoch die Erlaubnis, an der Universität Vorlesungen zu halten, nicht wieder erteilt. Erst 1840 wurde er vollständig rehabilitiert. Eine Schilderung des Prozesses gab Arndt später selbst in dem „Notgedrungenen Bericht aus meinem Leben, aus und mit Urkunden der demagogischen und antidemagogischen Umtriebe“ (Leipzig 1847).

In den folgenden Jahren verfasste er:

  • „Nebenstunden, Beschreibung und Geschichte der Shetländischen Inseln und Orkaden“ (Leipzig 1826),
  • „Christliches und Türkisches“ (Stuttgart 1828),
  • „Die Frage über die Niederlande“ (Leipzig 1831),
  • „Belgien und was daran hängt“ (1834),
  • „Leben G. Aßmanns“ (Berlin 1834),
  • „Schwedische Geschichte unter Gustav III. und Gustav IV. Adolf“ (Leipzig 1839) und
  • „Erinnerungen aus meinem äußern Leben“.

1834 verlor er seinen jüngsten Sohn Wilibald, der im Rhein ertrank. Sein Sohn Sigerich Arndt war Mitglied des Corps Rhenania Bonn, gegen den erbitterten Widerstand seines Vaters, der eher der Burschenschaft zuneigte und das Prinzip der politischen Neutralität strikt ablehnte. Gerüchten zufolge soll auch sein Sohn Roderich dort Mitglied gewesen sein, dies ist allerdings nicht belegt.

Ernst Moritz Arndt, 1843
Ernst Moritz Arndt, 1843

Friedrich Wilhelm IV. setzte Arndt wieder als Professor ein. Die Universität wählte ihn 1841 zum Rektor. Dabei blieb er weiter literarisch tätig. Es erschienen:

  • „Versuch in vergleichender Völkergeschichte“ (1844),
  • „Schriften für und an meine lieben Deutschen“ (1845/55),
  • eine Sammlung politischer Schriften und
  • „Rhein- und Ahrwanderungen“ (1846).

[Bearbeiten] Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung

Am 18. Mai 1848 zog Arndt als Abgeordneter für Solingen in die Frankfurter Nationalversammlung ein. Er war Mitglied der Kaiserdeputation und Alterspräsident, obwohl ihm der preußische König Friedrich Wilhelm IV. bereits vorher geschrieben hatte, dass er die von einem demokratischen Parlament angebotene Krone nicht annehmen werde und dass ein solches Angebot unnütz sei. Am 20. Mai 1849 trat er mit der Gagern'schen Partei aus der Versammlung aus und zog sich wieder in die Stille seines akademischen Lebens zurück.

[Bearbeiten] Lebensabend

Er blieb weiter als patriotischer Literat produktiv, wie es die „Blätter der Erinnerung, meistens um und aus der Paulskirche in Frankfurt“ (1849), sowie sein „Mahnruf an alle deutschen Gauen in betreff der schleswig holsteinischen Sache“ (1854), dem Büchlein „Pro populo germanico“ (1854), der anmutigen „Blütenlese aus Altem und Neuem“ (1857) und die Schrift „Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichsfreiherrn H. K. Fr. vom Stein“ belegen. Wegen einer angeblich General Carl Philipp von Wrede und das bayerische Militär beleidigenden Stelle in letzterer Schrift wurde Arndt vor das Schwurgericht in Zweibrücken geladen, wo er nicht erschien und in Abwesenheit zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

Weniger bekannt als Arndts politische Schriften sind seine wunderbaren Märchen- und Sagensammlungen, die ihn über Deutschland hinaus in der literarischen Welt bekannt machten. Auch tief religiöse Gedichte verfasste er, von denen noch heute zwei als Lieder vertont im Evangelischen Gesangbuch zu finden sind (EG 213 „Kommt her, ihr seid geladen“ und EG 357 „Ich weiß, woran ich glaube“).

Unter allgemeiner Teilnahme feierte er 1859 seinen 90. Geburtstag und starb am 29. Januar 1860. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in Bonn. Er ist Ehrenbürger der Stadt Köln.

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.


[Bearbeiten] Werke

  • Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen (1803)
  • Reisen durch einen Theil Teutschlands, Ungarns, Italiens und Frankreichs in den Jahren 1798 und 1799 (1804)
  • Fragmente über Menschenbildung I bis III (1805, 1805, 1809)
  • Geist der Zeit I bis IV (1806, 1809, 1814, 1818, 1854)
  • Kurzer Katechismus für teutsche Soldaten nebst einem Anhang von Liedern (1812)
  • Der Rhein, Teutschlands Strom, nicht aber Teutschlands Grenze (1813)
  • Fünf Lieder für deutsche Soldaten (Petersburg 1813), Digitalisat als PDF
  • Märchen und Jugenderinnerungen I und II (1818, 1843)
  • Vom Wort und vom Kirchenliede, nebst geistlichen Liedern (1819)
  • Erinnerungen aus dem äußeren Leben (1840)
  • Versuch in vergleichenden Völkergeschichten (1842)
  • Schriften für und an meine lieben Deutschen (1845–1855)
  • Notgedrungener Bericht aus meinem Leben (zwei Bände, 1847)
  • Geistliche Lieder (1855)
  • Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn Heinrich Carl Friedrich vom Stein (1858)
  • Die Ewigkeit des Volkes (1934)

[Bearbeiten] Bekannteste Gedichte/Lieder

  • Sind wir vereint zur guten Stunde [1]
  • Was ist des Deutschen Vaterland? [2]
  • Der Gott, der Eisen wachsen ließ [3]
  • Zu den Waffen, zu den Waffen (Schlachtgesang) [4]
  • Kommt her, ihr seid geladen (Evangelisches Gesangbuch, 213)
  • Ich weiß, woran ich glaube (Evangelisches Gesangbuch, 357)
  • Die Leipziger Schlacht (Deutsches Lesebuch für Volksschulen)

[Bearbeiten] Antisemitische Zitate

  • „Man sollte die Einfuhr der Juden mit ihrem Schmutz und ihrer Pest verbieten.“
  • „...Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt und in diese Staaten hinein, und darum will ich nicht, daß sie auf eine ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden. Ich will es aber auch deswegen nicht, weil sie ein durchaus fremdes Volk sind und weil ich den germanischen Stamm so sehr als möglich von fremdartigen Bestandteilen rein zu erhalten wünsche. [...] Ein gütiger und gerechter Herrscher fürchtet das Fremde und Entartete, welches durch unaufhörlichen Zufluß und Beimischung die reinen und herrlichen Keime seines edlen Volkes vergiften und verderben kann. Da nun aus allen Gegenden Europas die bedrängten Juden zu dem Mittelpunkt desselben, zu Deutschland, hinströmen und es mit ihrem Schmutz und ihrer Pest zu überschwemmen drohen, da diese verderbliche Überschwemmung vorzüglich von Osten her nämlich aus Polen droht, so ergeht das unwiderrufliche Gesetz, daß unter keinem Vorwande und mit keiner Ausnahme fremde Juden je in Deutschland aufgenommen werden dürfen, und wenn sie beweisen können, daß sie Millionenschätze bringen.“ (zitiert nach „Weltgeschichte im Aufriß“, Bd. 2, Verlag Diesterweg, Frankfurt/Main 1978, S. 191)
  • „Es waren die sogenannten Philanthropen, Kosmopoliten in ihren Träumen [...] und wenn man will veredelte Juden [...]; sie schlossen die ganze Welt in den weiten Mantel ihrer Liebe ein, aber übersahen nur, daß die Leute zu Hause froren.“ (zitiert nach „Fataler Patron“ in Die Zeit, 5. November 1998)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Denkmale für Ernst Moritz Arndt

Denkmal in Bonn
Denkmal in Bonn
  • Standbild in Bonn, nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Bernhard Afinger, 1864 als Bronzeguss ausgeführt von dem Braunschweiger Gießer Georg Ferdinand Howaldt, am 29. Juli 1865 enthüllt.
  • Standbild in Stettin (Hauptstadt der Provinz Pommern), Zementguss-Kopie des Bonner Denkmals
  • Hermenbüste in Berlin, im Victoriapark auf dem Kreuzberg, nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Hans Latt in Carrara ausgeführt. Am 1. April 1899 enthüllt.
Die freie Hand des Dichters hält einen Gänsekiel, während die auf der Brust ruhende Linke das Manuskript des „Eisenliedes“ fasst. Der Mantel, der von der Schulter herabfällt, umhüllt in malerischen Falten den mit einem Eichenlaubfeston umgebenen Sockel.
  • Büstendenkmal in Stralsund (Provinz Pommern bzw. Vorpommern), enthüllt am 2. September 1900. Den Entwurf hat der Bildhauer Albert August Manthe geschaffen.
  • Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf des Rugards trotzigem Hügel (91 m ü. NN) auf der Insel Rügen. Gestiftet von der einheimischen Bevölkerung, geschaffen nach dem Entwurf des Architekten Hermann Eggert, wurde der Turm bereits 1877 eingeweiht.
  • Geburtshaus in Groß Schoritz (Rügen), außen mit Porträtrelief am Gaubengiebel von 1913, innen mit Ausstellung zum Leben und Werk Arndts.
  • Ernst-Moritz-Arndt-Museum in Garz (Rügen), eröffnet 1937; ab 1969, zum 200. Geburtstag, mit einer vergrößerten Ausstellung zu Arndts Leben, Werk und Umwelt.

[Bearbeiten] Ernst-Moritz-Arndt-Medaille und -Plakette

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass zwei grundverschiedene Organisationen eine nach Ernst Moritz Arndt benannte Medaille vergaben bzw. noch vergeben:

  • die Ernst-Moritz-Arndt-Plakette ist die höchste Auszeichnung, die der Bund der Vertriebenen Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. vergibt.

[Bearbeiten] Weblinks

s:
Wikisource
Wikisource: Ernst Moritz Arndt – Quellentexte

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