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Falco

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Dieser Artikel behandelt den österreichischen Musiker Falco. Für den gleichnamigen römischen General siehe Quintus Pompeius Falco.

Falco (* 19. Februar 1957 in Wien; † 6. Februar 1998 bei Puerto Plata in der Dominikanischen Republik; bürgerlich Johann „Hans“ Hölzel) war ein österreichischer Pop-Rock-Sänger und Musiker. Sein Titel Rock Me Amadeus erreichte als erstes und bisher einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Charts. Bis heute wurden rund 60 Millionen Tonträger verkauft.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Jugend und Ausbildung

Hans Hölzel kam am 19. Februar 1957 als einziger Überlebender von Drillingen zur Welt. Seine beiden Geschwister waren während der Schwangerschaft gestorben, als Mutter Maria einen Blutsturz erlitt. Schon früh zeigte sich ein ausgeprägtes musikalisches Talent. So lernte Hans als kleiner Junge schnell Schlager auswendig, die kurz zuvor im Radio gespielt wurden. Zu seinem vierten Geburtstag bekam er ein Klavier geschenkt, ein Jahr später einen Plattenspieler, auf dem er bevorzugt Elvis, Cliff Richard und die Beatles hörte. Als Hans fünf Jahre alt war, wurde bei einem Vorspieltermin an der Wiener Musikakademie festgestellt, dass er über ein absolutes Gehör verfügt.

1963 wurde Hans Hölzel in eine katholische Privatschule eingeschult. Ab 1967 besuchte er das Rainer-Gymnasium in Wien. Wenig später verließ Vater Alois die Familie, so dass Hans unter der Obhut seiner Mutter und Großmutter aufwuchs. In dieser Phase bildete sich sein inniges Verhältnis zur Mutter heraus, das bis zu seinem Tod anhielt. 1973 verließ Hans die ungeliebte Schule, nachdem er bereits unzählige Fehlstunden angehäuft hatte. Auf Drängen seiner Mutter begann er eine Lehre zum Bürokaufmann bei der österreichischen Pensionsversicherungsanstalt für Angestellte, die er aber nach kurzer Zeit wieder abbrach. Mit Freunden gründete er die Band Umspannwerk. Im September 1974 meldete er sich freiwillig zum österreichischen Bundesheer. Im Anschluss an den 8-monatigen Grundwehrdienst (Präsenzdienst), bei dem er das Spielen auf der Bassgitarre gelernt hatte, schrieb er sich zunächst am Wiener Musikkonservatorium ein, brach das Studium aber bereits nach einem Semester wieder ab, um ein „richtiger Musiker“ zu werden.

[Bearbeiten] Musikalische Karriere

[Bearbeiten] Der Künstlername

Hans Hölzel zieht für einige Monate nach West-Berlin, wo er als Jazz-Bassist durch verschiedene Clubs tingelt und mit der brodelnden Musikszene in Berührung kommt (David Bowie hatte z.B. in dieser Zeit seine beiden Alben Heroes und Low dort aufgenommen). In einem österreichischen Hotel sieht er zum 1. Januar 1977 eher beiläufig das Neujahrsspringen der Vier-Schanzen-Tournee. Der DDR-Skispringer Falko Weißpflog beeindruckt Hans dann aber dermaßen, dass er daraufhin beschloss, sich nach dem Sportler zu benennen. Um eine bessere internationale Vermarktbarkeit zu erzielen, änderte er jedoch die Schreibweise des Namens zu Falco. Zunächst ließ er sich bei einigen Auftritten als Falco Gottehrer bzw. Falco Stürmer ankündigen, doch fielen diese Zunamen nach kurzer Zeit wieder weg.

Auch seinen bürgerlichen Namen änderte er in dieser Zeit in das internationalere Hoelzel. Den Spitznamen Hansi, wie ihn seine Mutter bis zu seinem Tod benutzte, lehnte er allerdings zeitlebens ab.

[Bearbeiten] Karrierebeginn

Zurück in Wien, trat Falco dem Ersten Wiener Musiktheater (später Hallucination Company) bei, einem avantgardistischen Rocktheater. Mit dieser Gruppe erzielte er erste Erfolge, die allerdings noch auf die Wiener Szene beschränkt waren. Im Jahresverlauf wechselte er zur politischen Anarcho-Band Drahdiwaberl (parallel dazu spielte er ab 1978 auch noch in der eigenen Kommerz-Band Spinning Wheel). Als Bassist und gelegentlicher Sänger zeigte Falco neben seinem musikalischen Talent auch schon seine exaltierte Seite: Bei den Auftritten der "Chaotenband" schützte er seine Designerkleidung durch Plastiküberzüge vor Beschädigung. Sein selbst geschriebenes Stück Ganz Wien, das von der Band lediglich als Solo-Pausenfüller gedacht ist, trug Falco 1980 als Sänger vor. Das Lied, das den Drogenkonsum in der Wiener Szene thematisiert, wurde zum Underground-Hit in der österreichischen Hauptstadt - und wurde prompt vom Hörfunk boykottiert. Ganz Wien erschien später auf Falcos Debüt-Album und wurde bei seinen Konzerten regelmäßig gespielt (zudem gibt es von dem Titel auch noch die englische Version That Scene).

[Bearbeiten] Die Eroberung der Charts - Einzelhaft und Junge Römer

1981 vollzog Falco den Schritt zum Solo-Künstler. Der Wiener Plattenboss Markus Spiegel erkannte bei einem Drahdiwaberl-Konzert Falcos Talent und schloss mit ihm einen Vertrag über drei Solo-LPs ab. Mit dem Wiener Produzenten Robert Ponger produzierte er den Titel Der Kommissar (den Ponger ursprünglich - vergeblich - Reinhold Bilgeri anbot), der schnell zum Club-Hit aufstieg. Anfang 1982 startete Der Kommissar dann seinen Siegeszug, der Falco europaweit Top-Positionen beschert. Auch in Übersee verzeichnet die Single beachtliche Erfolge: In Kanada erhielt Falco für die Single Gold, in den USA schaffte er es mit diesem Titel bis auf Platz 72. Falco war nach der Gruppe Kraftwerk mit ihrem Titel Autobahn erst der zweite Künstler, der mit einem deutschen Text in die US-Charts gelangte. Sogar in Guatemala führte der Song die Hitparade an. Insgesamt verkaufte sich Der Kommissar weltweit etwa sieben Millionen Mal (allein in Frankreich wurden 750.000 Singles verkauft). Im gleichen Jahr erschien das dazugehörige Album Einzelhaft, auf dem sich weitere Hits wie Maschine brennt befanden. Die Videos zu den Singles wurden von Hannes Rossacher und Rudi Dolezal gedreht, mit denen Falco bis zu seinem Tod eng zusammenarbeitete.

Das zweite Album Junge Roemer, das ebenfalls von Robert Ponger produziert wurde, erschien 1984. Obwohl das Album mit der Zeit als Falcos gelungenste Platte betrachtet wurde, blieben die Verkaufszahlen deutlich hinter den hohen Erwartungen, die der Vorgänger Einzelhaft geweckt hatte. 120.000 Mal wurde die Platte in Deutschland verkauft, in Österreich erhielt Falco für die erreichten Verkaufszahlen eine Goldene Schallplatte. International war das Album kaum erfolgreich. Um den Plattenverkauf etwas zu steigern, nahm Falco den Albumtitel Kann es Liebe sein im Duett mit Désirée Nosbusch neu auf, doch auch dies hatte keinen sonderlichen Erfolg. Junge Roemer war das erste Album, das komplett verfilmt wurde; gedreht wurde in verschiedenen Teilen der USA, unter anderem im Chelsea Hotel. Dort wurde No Answer mit dem österreichischen Fotomodell Brigitta Cimarolli gedreht. Die Ausstrahlung erfolgte in der ORF-Reihe Helden von heute.

[Bearbeiten] Ganz oben - Amadeus und Bolland & Bolland

Nach der - kommerziellen - Pleite mit Junge Roemer verließ Falco Robert Ponger und wechselte 1985 zum niederländischen Produzenten-Duo Rob und Ferdi Bolland, mit dem Falco die erfolgreichste Zeit in seiner Karriere haben sollte.

Zunächst produzierte er mit den beiden Brüdern das Album Falco 3. Doch obgleich in kurzer Zeit einige hervorragende Titel aufgenommen wurden, fehlte dem Album zunächst noch der ganz große Knaller. Beeinflusst vom Kinofilm "Mozart" und zahlreichen neuen Mozart-Biografien entstand so Rock Me Amadeus, Falcos größter Hit.

Nachdem der Titel bereits zahlreiche Top-Positionen in Europa eingefahren hatte, gelang Anfang 1986 der ganz große Wurf: Rock Me Amadeus stieg zunächst Woche für Woche in den Top Ten der US-amerikanischen Billboard-Charts, um schließlich am 20. März - für drei Wochen - Platz 1 zu erklimmen, was zuvor keinem anderen deutschsprachigen Titel gelungen war. Zeitgleich konnte das Album Falco 3 bis auf Rang 3 klettern. Rock Me Amadeus landete wenige Wochen später auch noch in Großbritannien auf dem 1. Platz (was ihn selbst weit mehr freute als die Nummer Eins in den USA) - Falco war zum Weltstar aufgestiegen. Doch der unerwartete Mega-Erfolg hatte für Falco auch seine Schattenseiten, denn die eigene Messlatte war damit sehr hoch gelegt und hegte Zweifel, ob er an diesen Erfolg noch einmal anknüpfen würde oder ob die Spitze des Ruhms damit erreicht sei.

Während Falco sich anschickte, die weltweiten Charts zu erobern, gab es im deutschsprachigen Raum eine heftige Kontroverse über sein Lied Jeanny. Nachdem der Titel nach Rock Me Amadeus und Vienna Calling als dritte Single ausgekoppelt wurde und das dazugehörige Video im Fernsehen lief, brach ein unerbittlicher Streit über den Inhalt von Jeanny aus. Viele Sendeanstalten verweigerten das Abspielen, weil Jeanny ihrer Meinung nach eine Gewalttat nicht nur beschrieb, sondern sogar verherrlichte. Doch weder zahllose Boykotts noch unzählige Schmähungen gegenüber dem Titel oder Falco selbst konnten den Erfolg schmälern; vielmehr wurde der Absatz auf diese Weise noch erhöht: Jeanny belegte Anfang 1986 8 Wochen lang den 1. Platz in Deutschland und wurde mit mit einer Verkaufszahl von 2,5 Millionen Stück die meistverkaufte Single des Jahres.

Nach seiner Tournee im Sommer 1986 schloss Falco die Arbeit am vierten Album Emotional ab, das im Herbst des gleichen Jahres erschien (es war seiner vermeintlichen Tochter Katharina Bianca gewidmet, die am 13. März 1986 das Licht der Welt erblickt hatte). Auf diesem Album befanden sich u. a. die Singles The Sound of Musik (mit der Falco die umstrittene Wahl des österreischichen Bundespräsidenten Waldheim thematisierte), Coming Home (Jeanny Part 2, Ein Jahr danach) und Emotional. Nach Erscheinen dieses Albums ging Falco auf eine ausgedehnte Welttournee, die ihn von Österreich über Deutschland und die Schweiz bis nach Japan führte.

Die drei Konzerte in Japan sollten dann auch der "Testlauf" für beabsichtigte Auftritte in den USA sein, die zwischen Januar und März 1987 geplant waren. Nach dem immensen Erfolg von Rock Me Amadeus und anderer guter Platzierungen weltweit war für Falco die Möglichkeit gegeben, sich dauerhaft als Weltstar etablieren zu können. Doch der Japan-Abstecher und Falcos persönliche Haltung vereitelten dieses Ansinnen. Von Heimweh geplagt, traf Falco die folgenschwere Entscheidung, die Weltstar-Ambitionen zu beenden, da diese längere Auslandsaufenthalte bedingt hätten. Falco: "Ich hätte oftmals Gelegenheit gehabt, nach Amerika zu gehen. Ich habe es nicht getan, weil das Schönste an der amerikanischen Fahne die rotweißroten Streifen sind."

[Bearbeiten] Talfahrt in den Karriereknick

1987 machte Falco wenig musikalisch von sich reden. Nach der kräfteraubenden Japan-Tour war er körperlich und psychisch in einer schlechten Verfassung und zog sich in der Folge weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Ende des Jahres brachte Falco zusammen mit Brigitte Nielsen die von Giorgio Moroder produzierte Single Body Next to Body heraus, die allerdings wenig erfolgreich war. Dafür sorgte Falco um so mehr für Gerüchte über eine mutmaßliche Affäre mit der Dänin: "Mit der Nielsen wollte ich nicht in die Hitparade, sondern nur ins Kissen. Unsere Platte war miserabel. Was die Horizontale anbelangt, sah es schon rosiger aus."

Weil er sich mit den Bolland-Brüdern überworfen hatte, wollte Falco sein fünftes Album von anderen Produzenten einspielen lassen. Doch Anzahl und Qualität der Titel ließen zu wünschen übrig, so dass es doch noch einmal zu einer Zusammenarbeit mit seinen holländischen Hit-Lieferanten kam. Im Herbst 1988 erschien Falcos schließlich das von den Fans lang ersehnte Album Wiener Blut. Die Platte kam in Deutschland zwar in die Top 10 und erreichte in Österreich gar Platz 2, doch war ihr kein anhaltender kommerzieller Erfolg beschieden; die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter denen von "Emotional" zurück. Von der geplanten Europatournee fand gerade mal ein einziges Konzert in Oldenburg statt, die restlichen Konzerte wurden wegen zu geringer Nachfrage abgesagt. Falcos Karriere hatte zur Talfahrt angesetzt.

Auch das private Glück, nach dem er sich so sehr gesehnt hatte, zerbrach nach kurzer Dauer: Am 17. Juni 1988 hatte er Isabella Vitkovic, die er drei Jahre zuvor nach einem Auftritt in Graz kennenlernte, in Las Vegas geheiratet. Doch die Ehe hielt gerade einmal zehn Monate. Im Frühjahr 1989 ließ sich Falco von Isabella scheiden.

Nach dem Misserfolg von Wiener Blut beendete Falco die Zusammenarbeit mit den Bolland-Brüdern. Mit Robert Ponger, der bereits Falcos erste beiden Alben produziert hatte, versuchte er mit dem 1990 erschienenen Album Data de Groove wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden. Doch das Vorhaben scheiterte gründlich, das Album floppte total. In einem späteren Interview bekannte Falco:

Data De Groove war ein introvertiertes, sehr privates Album. Die Leute hatten keine Lust, erst ein paar Semester an meiner Privat-Universität studieren zu müssen, um diese Musik zu verstehen. Texte wie 'The mega the score, desto mono the chrome' werde ich nie wieder schreiben.“

[Bearbeiten] Sonnenschein und dunkle Wolken - Nachtflug und Vaterschaftstest

Im Herbst 1992 erschien das Album Nachtflug, das sich deutlich besser verkaufte als Data de Groove. Auch die Singleauskopplung Titanic konnte - zumindest in Österreich - an die alten Erfolge anknüpfen. Davon motiviert, ging Falco im Mai 1993 nach vielen Jahren wieder auf Europa-Tournee. Im Rahmen dieser Tour trat er einen Monat später beim Wiener Donauinselfest vor rund 150.000 Besuchern auf. Obwohl ein heftiges Gewitter die Zuschauer durchnässte und ein Teil der Bühnentechnik ausfiel, wurde das Konzert zunächst fortgesetzt (und auch die Fans harrten im strömenden Regen aus). Schließlich musste man aber doch den Wassermassen Tribut zollen und den Auftritt vorzeitig beenden, weil Ausrüstung nicht länger mitspielte.

Im September des Jahres war Falco Gast beim Jubilée-Konzert von Opus im Grazer Orpheum, um das 20-jährige Bestehen der Band zu feiern. Er sang zusammen mit Opus-Sänger Herwig Rüdisser den Opus-Hit Flyin' High.

Wenig später erlitt Falco seinen schwersten privaten Schicksalsschlag. Obwohl in seinem Umfeld immer wieder Zweifel an seiner Vaterschaft aufgekommen waren, ignorierte Falco lange Zeit diese warnenden Stimmen. Erst als eigene Zweifel aufkamen, dass er nicht der Erzeuger von Katharina Bianca seine könnte, wollte er Gewissheit haben. Ein im Herbst 1993 durchgeführter Vaterschaftstest brachte dann die bittere Wahrheit ans Tageslicht: Falco war nicht der Vater. Nach außen hin gab er sich zwar in seiner typischen Art gelassen bis verächtlich (was ihm in der Folgezeit herbe Schelte durch die Medien einbrachte), doch innerlich war er schwer gedemütigt und verletzt. Daraufhin zog er sich weitgehend von der Öffentlichkeit zurück; wenige Monate später war dann auch noch die Beziehung zu seiner Freundin Sylvia Wagner aus und vorbei.

1995 kehrte Falco zurück ins Rampenlicht. Er veröffentlichte die Single Mutter, der Mann mit dem Koks ist da, eine Techno-Version des alten Kinderliedes aus den 1930-er Jahren. Dafür wählt er das Pseudonym T>>MA, um so dem Druck einer neuen Falco-Single zu entgehen. Ein halbes Jahr später stürmte der Titel die Charts und bescherte Falco unverhofft einen neuen Hit.

[Bearbeiten] Die letzten Jahre - Out Of The Dark, Into The Light

Zu diesem Zeitpunkt hatte Falco nach mehrmonatiger Vorbereitung bereits seinen Wohnsitz in die Dominikanische Republik verlegt. Hintergrund für diese Entscheidung waren zum einen die ständigen Anfeindungen der heimischen Presse, zum anderen wollte er in Ruhe an seinem neuen Album arbeiten, wofür er die Nähe zu Wien als wenig vorteilhaft betrachtete. Im Sommer 1996 wurde die Dance-Nummer "Naked" (unter Falco feat. T>>MB) veröffentlicht, die die Erfolgsaussichten des geplanten neuen Albums "Egoisten" (so der ursprüngliche Titel von Out Of The Dark) lancieren sollte. Während die Single in Österreich bis auf Platz 4 kam, geriet sie in Deutschland mit nicht einmal 50.000 verkauften Exemplaren zum Flop. Dieser Misserfolg führte dazu, dass die Veröffentlichung des Albums auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. "Naked" sollte die letzte Veröffentlichung zu Falcos Lebzeiten sein. Auch andere hoch gesteckte Ziele, die er zu dieser Zeit anvisiert hatte, blieben unerfüllt, etwa ein Musikerhaus oder ein Cover-Album.

Am 19. Februar 1997 beging Falco mit einem rauschenden Fest seinen 40. Geburtstag. Zur Ehre des Tages gab der Jubilar vor den versammelten Gästen einige seiner großen Hits zum Besten. Dabei macht Falco gute Miene zum bösen Spiel, denn nur wenige Tage zuvor ging die Beziehung zu dem Fotomodell Caroline Perron in die Brüche - dabei hatte Falco sogar eine zweite Ehe ins Auge gefasst.

Auf einer Weihnachtsfeier der Lauda Air gab Falco am 18. Dezember 1997 in den Wiener Sofiensälen sein letztes Live-Konzert, das allerdings nicht auf DVD erhältlich ist (bei diesem Auftritt spielte er u.a. auch "Out Of The Dark"). Niki Lauda war ein langjähriger Freund Falcos; am 31. Juli 1998 taufte er eine Boeing 737 seiner Fluglinie zum Gedenken an den Sänger auf den Namen Falco.

Anfang 1998 flog Falco nach der gemeinsamen Weihnachtsfeier mit seiner Mutter zurück in seine karibische Wahlheimat - es war das letzte Mal, dass Maria Hölzel ihren Sohn lebend sah. Ende Januar verließ ihn seine Freundin Andrea, eine österreichische Studentin, inmitten der Vorbereitungen zu seinem 41. Geburtstag. Doch die geplante Feier, zu der bereits die Einladungen verschickt worden waren, sollte Falco nicht mehr erleben. Am 6. Februar 1998 starb er bei einem Autounfall nahe der Stadt Monte Llano in der Dominikanischen Republik. Bei der Ausfahrt vom Parkplatz der "Turist Disco" raste ein Bus in sein Auto - Falco war sofort tot. Bei der Obduktion wurden ein Blutalkoholwert von 1,5 ‰ und große Mengen an Kokain sowie Marihuana nachgewiesen. In der Folgezeit kam das Gerücht auf, Falco hätte sich selbst das Leben genommen. Dies lag in erster Linie an der entsprechend interpretierten Textzeile "Muss ich denn sterben, um zu leben?" aus dem Titel "Out Of The Dark"; allerdings entstand das Lied bereits einige Jahre vor Falcos Tod.

Nach der Überführung seines Leichnams nach Österreich wurde Falco im Beisein von über 6000 Fans auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Um ihm eine letzte Ehre zu erweisen, wurde sein Sarg von Mitgliedern der Wiener Motorrad-Rocker "Outsider Austria" (diese hatten 1985 im Video zu "Rock Me Amadeus" mitgespielt) zu Grabe getragen. Wenige Wochen nach Falcos Tod wurde das Album Out Of The Dark (Into The Light) veröffentlicht und entwickelte sich zu einem großen kommerziellen Erfolg, der sämtliche Veröffentlichungen der vorherigen Jahre übertraf. Das Album stieg in Österreich auf Platz 1 ein und blieb drei Monate lang in den Charts; in Deutschland hielt es sich sogar fast ein ganzes Jahr in den Top 100. Das Album wurde allein in Deutschland und Österreich zwei Millionen Mal verkauft, die gleichnamige Single über 3,5 Millionen Mal. Es folgten noch weitere postume Veröffentlichungen, darunter das Album Verdammt wir leben noch mit bisher unveröffentlichten Titeln.

[Bearbeiten] Wissenswertes

Falco-Grab auf dem Zentralfriedhof  in Wien
Falco-Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien
  • Bereits 1985 wurde der Österreicher Michael Patrik Simoner vom Drahdiwaberl-Bandleader Stefan Weber als Falco-Double entdeckt und mit einem Vertrag bedacht. Auch Falco selbst erkannte die Imitationsleistung an und honorierte diese. Seit Falcos Tod tritt er als einziger von der Falco-Stiftung autorisierter Falco-Interpret mit seinen Shows Falco forever und A Tribute to Falco auf. Er arbeitet dabei teilweise auch mit Personen zusammen, die bereits Falco künstlerisch und organisatorisch zur Seite standen.
  • 1985 erschien in der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan eine Figur mit Namen „Falco Hoelzel“. Sie wurde als Hommage des Autors Peter Griese in die Heftnummern 1263 und 1268 eingebaut. Falco war ein Leser der Serie. Die Romanfigur fiel in Band 1263 ohne Fallschirm in die Tiefe.
  • 2000 kam im Wiener Ronacher die Multimediashow F@lco - A Cyber Show von Joshua Sobol mit Andre Eisermann, Hansi Lang, Roman Gregory, Georgij Makazaria von Stahlhammer in der Regie von Paulus Manker und unter der musikalischen Leitung von Falcos Bandleader Thomas Rabitsch zur Uraufführung, in der das Leben Falcos als Kampf gegen ein mächtiges Über-Ich paraphrasiert wurde. Die Bühne war in Form des Internet-@ in den Zuschauerraum hineingebaut und präsentierte die Figur Falcos mit Hilfe von Laser, 3D-Animationen und Wasserleinwand im Stil eines spektakulären interaktiven Rockkonzertes.
  • Am 24. September 2000 wurde das Musical Falco meets Amadeus (FMA) in Berlin im Theater des Westens uraufgeführt. Am 6. April 2006 debütierte das Musical im Düsseldorfer Capitol Theater.
  • Bei einer Auktion im Juli 2004 wurde Falcos alter Mercedes (280 CE), den er 1982 gekauft hatte, für 50.000 Euro versteigert.
  • 2004 wurde zur österreichischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest der von Falco geschriebene, aber bis dahin unveröffentlichte Titel Sexuality, gesungen von André Leherb, eingereicht. Er belegte den neunten und damit vorletzten Platz.
  • Der deutsche Rapper Fler verwendete 2005 die Melodie von Rock Me Amadeus für seinen Titel NDW 2005. Im dazugehörigen Video trägt er ein T-Shirt mit Falcos Konterfei.
  • 2006 ehrte die Österreichische Post AG im Zuge des Mozartjahres Falco mit einer Sonderbriefmarke.
  • Im 5. Wiener Gemeindebezirk (Margareten) wurde ein Treppenaufgang bei der U-Bahnstation Kettenbrückengasse nach dem Popstar benannt. Die „Falco-Stiege“ ist seitdem im Wiener Stadtplan verzeichnet. Falco war in diesem Bezirk aufgewachsen.
  • Das Album "Falco 3" erreichte auch Platz 18 der "Top R&B Albums" in den USA.
  • Zu Ehren seines 50. Geburtstags wurde die Doppel-CD und die gleichnamige DVD "Hoch wie nie" veröffentlicht, welche in kürzester Zeit Doppelplatinstatus erreichte.

[Bearbeiten] Diskografie und Chartplatzierungen

[Bearbeiten] Alben

Hinweis: Die Jahresangabe bezieht sich auf den Zeitpunkt der frühesten Veröffentlichung.

Jahr Titel Top-Position
A D CH GB USA N NL S
1982 Einzelhaft 1 19 - - - - 1 45
1984 Junge Roemer 1 - - - - - - -
1985 Falco 3 1 2 1 32 3 3 15 1
1986 Emotional 1 1 5 10 12 7 - -
1987 Falco 3 (German Remixed Version) - - - - - - - -
1988 Wiener Blut 2 9 12 7 18 - - -
1990 Data de Groove 11 - - - - - - -
1991 ''The Remix-Album - - - - - - - -
1991 The Remix Hit Collection - - - - - - - -
1992 Nachtflug 1 73 - - - - - -
1994 Amadeus 1 - - - 1 - - -
1994 Der Kommissar (Best Of) - - - - - - - -
1995 Meisterstücke - - - - - - - -
1995 Meine schönsten Erfolge - - - - - - - -
1996 Greatest Hits 2 - - - - - - -
1997 Greatest Hits Vol. II 8 - - - - - - -
1997 Die größten Hits der 80er und 90er - - - - - - - -
1998 Best Of 7 - - - - - - -
1998 The Remix Hit Collection (Re-Release) - 51 - - - - - -
1998 Out Of The Dark (Into The Light) 1 3 4 9 - 1 - -
1998 The Hit-Singles - 7 - - - - - -
1999 The Final Curtain - The Ultimate Best Of 1 2 6 - - - - -
1999 Verdammt wir leben noch 3 35 - - - - - -
1999 Live Forever 34 - - - - - - -
2000 Zuviel Hitze - - - - - - - -
2001 Helden von heute - - - - - - - -
2004 Austropop Kult - - - - - - - -
2004 L.I.V.E. Donauinsel - - - - - - - -
2006 Gold Award: Falco 3 - - - - - - - -
2007 Hoch wie nie 1 2 5 - - - - -

[Bearbeiten] Singles

Hinweis: Die Jahresangabe bezieht sich auf den Zeitpunkt der frühesten Veröffentlichung.

Jahr Titel Top-Position
A D CH GB NL F I E N S RUS USA CDN J
1981 That Scene (engl. Version von Ganz Wien) 11 - - - - - - - - - - - - -
1981 Der Kommissar 1 1 2 - 18 1 7 1 3 4 1 72 1 1
1982 Maschine brennt 4 10 3 - 49 - - 34 4 - - - - -
1982 Auf der Flucht - - - - - - - - - - - - - -
1984 Junge Römer 8 - 24 - - - - - - - - 89 - -
1984 Nur mit Dir - - - - - - - - - - - - - -
1984 Kann es Liebe sein? (mit Désirée Nosbusch) 6 - - - - - - - - - - - - -
1985 Rock Me Amadeus 1 1 2 1 3 1 1 1 6 1 1 1 1 1
1985 Vienna Calling 3 4 7 10 40 - - - - 11 - 18 5 -
1985 Jeanny 1 1 1 68 1 25 14 - 1 7 - - - 5
1986 The Sound Of Musik 4 4 11 61 - - 42 - - - - - - 13
1986 Coming Home (Jeanny Part 2) 4 1 3 - - - - - 4 11 - - - -
1987 Emotional 18 50 - - - - - - - - - - - -
1987 Body Next To Body (mit Brigitte Nielsen) 6 22 - - - - 35 37 - - - - 16 -
1988 Wiener Blut 4 9 24 - - - - 19 15 - - - - 20
1988 Satellite To Satellite - - - - - - - - - - - - - -
1990 Data De Groove 12 - - - - - - - - - - - - -
1990 Charisma Kommando - - - - - - - - - - - - - -
1992 Titanic 3 47 - - - - - - - - - - - -
1992 Dance Mephisto 17 - - - - - - - - - - - - -
1992 Nachtflug - - - - - - - - - - - - - -
1995 Mutter, der Mann mit dem Koks ist da (als T>>MA) 3 11 30 - - - - - - - - - - -
1996 Naked (als Falco feat. T>>MB) 4 50 - - - - - - - - - - - -
1998 Out Of The Dark 2 2 3 - - - - - - - - - - -
1998 Egoist 6 4 19 - - - - - - - - - - -
1998 Der Kommissar (Jason Nevins And Club 69 Remixes) 39 - - - - - - - - - - - - -
1999 Push! Push! 9 50 - - - - - - - - - - - -
1999 Verdammt wir leben noch 26 - - - - - - - - - - - - -
2000 Europa - - - - - - - - - - - - - -
2007 Männer des Westens (T. Börger Version 2007) 14 55 - - - - - - - - - - - -

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 1982: Goldene Europa als „Künstler des Jahres“
  • 1985: Bravo Otto als „Bester Sänger“
  • 1986: Bravo Otto als „Bester Sänger“, Goldene Europa als „Künstler des Jahres“, Bambi, Pop Amadeus
  • 1999: ECHO für sein „Lebenswerk“
  • 2000: Amadeus Austrian Music Award für sein „Lebenswerk“ und als „Künstler Rock/Pop national“
  • 2005: Musik-DVD des Jahres für „Live Donauinsel + Stadthalle Wien“

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Lanz: Falco die Biografie. 1986
  • Peter Wagner: Falco - Was bleibt.... 1998
  • „DoRo“: Falco Hoch wie Nie. 1998
  • Viva la Poesia - Schule für Dichtung Wien / Allen Ginsberg - Nick Cave - Falco 2002
  • Maria Hölzel: Falco Privacy. 2004
  • Ingeborg Schober: Pop Tragödien. 2004
  • Sing Deine Hits Falco. 2006
  • Peter Lanz: Falco die Biographie. 2007

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