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Heinrich VIII. (England)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinrich VIII. (Porträt von Hans Holbein) 1536-1537
Heinrich VIII. (Porträt von Hans Holbein) 1536-1537

Heinrich VIII. (* 28. Juni 1491 in Greenwich; † 28. Januar 1547 in London) war vom 22. April 1509 an (Krönung am 24. Juni) bis zu seinem Tod am 28. Januar 1547 König von England. Er wurde 1542 auch König von Irland, das er vorher als Lord regiert hatte. Er ist für seine aufeinanderfolgenden Ehen mit sechs Frauen berühmt. Im Englischen gibt es dazu den Abzählreim „Divorced, beheaded, died. Divorced, beheaded, survived“ („Geschieden, geköpft, gestorben. Geschieden, geköpft, überlebt“), der sich auf diese sechs Frauen bezieht. In Folge seiner Suche nach einer Ehefrau, die ihm den ersehnten Thronfolger schenkt, brach er mit der römisch-katholischen Kirche, trennte von dieser die Kirche Englands und setzte sich selbst als deren Oberhaupt ein.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend und Thronfolgefrage

Heinrich VII. von England und Elizabeth of York mit ihren sieben Kindern (auch die frühverstorbenen Kinder Edmund, Catherine und Elizabeth)
Heinrich VII. von England und Elizabeth of York mit ihren sieben Kindern (auch die frühverstorbenen Kinder Edmund, Catherine und Elizabeth)

Heinrich war der zweitälteste Sohn des englischen Königs Heinrich VII. und dessen Frau Elizabeth of York. Ursprünglich war er als zweitältester Sohn für den geistlichen Stand vorgesehen und wurde, fern der Staatspolitik, in diesem Sinne erzogen. Als sein älterer Bruder Arthur Tudor 1502 überraschend starb, wurde Heinrich Fürst von Wales und somit offizieller Thronfolger. Die klerikale Ausbildung wurde abgebrochen und mit der Vorbereitung auf die später zu erwartende Übernahme des Regierungsamtes begonnen. Um das Bündnis mit Spanien zu erhalten, wollte Heinrich VII. die Witwe Arthurs, Katharina von Aragón, mit Heinrich verheiraten. Da aber das Kirchenrecht verbot, die Witwe seines Bruders zu heiraten, ließ Heinrich VII. sich von Katharina bezeugen, dass die Ehe mit Arthur nie vollzogen wurde, so dass ein päpstlicher Dispens eingeholt werden konnte, der die Ehe mit Heinrich ermöglichte.

Am 21. April 1509 starb Heinrich VII. Heinrich heiratete Katharina von Aragón nun auf Grund des letzten Willens seines Vaters. Sowohl als Fürstin von Wales wie auch als Königin war Katharina überaus volksverbunden und populär. Ihr erstes Kind war 1510 eine Totgeburt. Prinz Heinrich wurde am Neujahrstag 1511 geboren, starb aber nach 52 Tagen. Katharina hatte dann eine Fehlgeburt, gefolgt von einem weiteren früh verstorbenen Sohn. Im gleichen Jahr trat Heinrich der von Papst Julius II. ins Leben gerufenen Heiligen Liga bei, einem Bündnis gegen die Expansionspolitik Ludwig XII. von Frankreich und zur Befreiung Italiens. Im Jahr 1514 fiel Heinrich im Zuge der Italienischen Kriege mit seiner Armee in Frankreich ein. Der schottische König Jakob IV., der durch die Auld Alliance mit Frankreich verbündet war, erklärte England den Krieg. Da Heinrich zur gleichen Zeit in Frankreich kämpfte, wurde Katharina zur Oberbefehlshaberin der Armee ernannt. Jakobs Feldzug fand kurze Zeit später seinen blutigen Höhepunkt in der Schlacht von Flodden Field. Nahe der englisch-schottischen Grenze fielen der schottische König und mit ihm viele hochrangige Adlige sowie zehntausend seiner Untertanen. Nach dem Tode Julius II. suchte sein Nachfolger Papst Leo X. den Frieden mit Frankreich, und auch die Heilige Liga hörte auf zu existieren.

Im Februar 1516 gebar Katharina im Palast von Placentia in Greenwich, London die Tochter Mary, später Königin Maria I. von England. 1518 hatte sie eine weitere Fehlgeburt. Da sich kein männlicher Thronfolger einstellte, befürchtete Heinrich, seine Ehe sei verflucht, und eine Bestätigung dafür glaubte er im Buch Leviticus zu finden, in dem es heißt, dass ein Mann, der die Witwe seines Bruders zur Frau nimmt, kinderlos bleibt.

[Bearbeiten] Scheidung von Katharina von Aragón

Da Katharina ihrem König nicht den gewünschten männlichen Thronfolger schenkte, sondern „nur“ ein Mädchen – Prinzessin Mary – verlangte Heinrich die Scheidung von Katharina, gestützt auf Recherchen seines Geheimdiplomaten Richard Croke und ein Gutachten von Stephen Gardiner, das die Ehe mit der Witwe seines Bruders als von Anfang an für nichtig erklärte. Papst Clemens VII. jedoch verweigerte dem König die Scheidung unter dem Druck von Katharinas Neffen Karl V.

Um 1517 kam Elisabeth Blount als Hofdame von Katharina von Aragón an den Hof und wurde schnell Heinrichs Mätresse. Am 15. Juni 1519 brachte sie Heinrichs Sohn zur Welt, der Henry Fitzroy genannt wurde. Da Heinrich nicht mit seiner Mätresse verheiratet war, hatte dieser Sohn keinerlei Anspruch auf den Thron, wurde aber von Heinrich anerkannt. 1520 verliebte sich der König in Mary Boleyn. Diese Liebschaft gab er aber fünf Jahre später zugunsten ihrer Schwester Anne Boleyn auf.

Field of the Cloth of Gold von James Basire, 1774
Field of the Cloth of Gold von James Basire, 1774

Zur Durchsetzung der Scheidung von Katharina beanspruchte Heinrich die Suprematie der Krone über die Kirche in England und trennte sie von der Katholischen Kirche. Durch die Suprematsakte von 1534 schuf Heinrich die Anglikanische Kirche, als deren Oberhaupt seither die englischen Monarchen fungieren. Heinrich ließ jeden Untertan einen Eid schwören, durch den er als Oberhaupt der englischen Kirche akzeptiert wurde. Zu den wenigen, die sich weigerten, den Eid zu schwören, gehörten sein ehemaliger Lordkanzler Thomas More und John Fisher, Bischof von Rochester. Sie wurden im Tower of London inhaftiert und hingerichtet.

Heinrichs lange Rivalität mit König Franz I. von Frankreich wurde durch das Bündnis Frankreichs mit Schottland sehr bedrohlich, da beides katholische Länder waren. Er und Franz I. trafen sich 1520 bei Calais auf dem Field of the Cloth of Gold. Cloth of Gold war ein Gewebe, in dem dünne Fasern aus Gold in traditionelle Materialien, häufig Seide, verwoben wurde. Es wurde für zeremonielle Kleidung oder als Baldachin für den Thron benutzt. 1546 wurde Frieden mit Frankreich geschlossen.

[Bearbeiten] Ehe mit Anne Boleyn

Nach seiner Scheidung von Katharina von Aragón und der Trennung der Englischen Kirche von Rom heiratete er am 25. Januar 1533 Anne Boleyn. Die Beziehung beider begann vermutlich um die Karnevalszeit 1526, als Heinrich noch verheiratet war und er in Anne nicht mehr als eine zukünftige offizielle Mätresse sah. Doch Anne, die das Schicksal der abgelegten Königsmätressen kannte, verweigerte sich dem König. Sie wollte nicht nur Geliebte sein, sie wollte anerkannte Königin werden. Mit dem Act of Succession wurde ihre Ehe vom englischen Parlament anerkannt und Maria I. zu einem illegitimen Kind erklärt, die Nachkommen von Anne und Heinrich wurden an die erste Stelle der Thronfolge gesetzt. Alle Untertanen mussten diese Erklärung offiziell anerkennen, eine Weigerung wurde mit lebenslanger Inhaftierung bestraft. Ferner wurden alle Drucker und Schreiber angewiesen, dass kritische Veröffentlichungen über die Heirat des Königs mit Anne Boleyn oder die Herstellung solcher Schriften als Hochverrat angesehen und mit dem Tode bestraft werden.

Anne, der Heinrich in der Werbungszeit wunderbare Liebesbriefe geschrieben hatte (die im späten 17.Jahrhundert in der Vatikanbibliothek auftauchten) und sie mit Geschenken verwöhnte, gebar Heinrich am 7. September 1533, vier Monate nach der Annullierung der Ehe mit Katharina von Aragón, eine Tochter. Heinrich nannte sie nach seiner Mutter Elisabeth. Sie wurde später Königin Elisabeth I. von England. Nach der Geburt ihrer Tochter begann Heinrichs Zuneigung zu Anne abzukühlen. In seinen Augen hatte sie versagt. Dennoch hatte er zu der gemeinsamen Tochter Elisabeth ein gutes Verhältnis. Nachdem eine zweite Schwangerschaft Annes mit einer Fehlgeburt endete, wurde sie dem König immer mehr zur Last, und seine Neigung ihr gegenüber schwächte merklich ab. Über ein Ereignis aus dem Jahr 1534 liegen drei Versionen vor: 1. Anne Boleyn täuschte eine Schwangerschaft vor; 2. Anne Boleyn war so verzweifelt, dass sie sich eine Schwangerschaft einbildete; 3. Anne Boleyn war tatsächlich schwanger und erlitt eine Fehl- oder Totgeburt. Welche Version zutrifft, ist nicht geklärt.

Sicher ist, dass Anne Boleyn 1536 eine Fehlgeburt (einen Sohn) hatte. Danach fiel sie bei Heinrich endgültig in Ungnade. Mit Jane Seymour hatte er bereits die nächste Ehekandidatin ins Auge gefasst. Ironischerweise war ihr größter Schutz, dass Katharina von Aragón noch lebte, denn Heinrich befürchtete, wenn er die Ehe mit Anne für ungültig erklären würde, wäre die Ehe mit Katharina automatisch wieder gültig. Nachdem aber Katharina von Aragón im Januar 1536 starb, wurde Anne Boleyn Anfang Mai unter dem Vorwand des vielfachen Ehebruchs angeklagt und zusammen mit ihren angeblichen Liebhabern (einer davon war z. B. ihr Bruder George) am 19. Mai 1536 enthauptet. Somit war der Weg für eine neue Heirat Heinrichs frei.

[Bearbeiten] Jane Seymour und Anna von Kleve

Die nächste Frau in Heinrichs Leben, die bereits vor dem Ende ihrer Vorgängerin an Heinrichs Seite stand, war Jane Seymour. Als im Oktober 1536 die Pilgerreise der Gnade, eine große Rebellion der Katholiken im Norden Englands, ausbrach, kündigte diese Rebellion die größte Krise während Heinrichs Regierungszeit an. Da Heinrich den Aufständischen militärisch unterlegen war, musste er verhandeln. Heinrich schickte seinen Vertrauten Thomas Howard nach Doncaster, wo die Aufständischen zwischen 30.000 und 40.000 Mann versammelt hatten. Er bot ein Generalpardon an und machte weitreichende Zugeständnisse. Unter anderem sollte Jane Seymour in York zur katholischen Königin gekrönt werden. Nachdem sich der Aufstand aufgelöst hatte, hielt Heinrich seine Versprechen jedoch nicht. Er ließ die ahnungslosen Anführer verhaften und wegen Hochverrats hinrichten.

Jane Seymour, die ihm den kränklichen Sohn Eduard (* 12. Oktober 1537, † 6. Juli 1553) schenkte, starb kurz nach der Geburt des Kindes am 24. Oktober 1537 vermutlich am Kindbettfieber.

Die Herrscher
des Hauses Tudor 1485–1603
1485–1509 Heinrich VII.
1509–1547 Heinrich VIII.
1547–1553 Eduard VI.
1553–1558 Maria I.
1558–1603 Elisabeth I.

Heinrich heiratete erst am 6. Januar 1540 widerstrebend erneut, auf Betreiben seines Kanzlers Thomas Cromwell. Diese von ihm vermittelte, vierte Frau, war die deutsche Anna von Kleve. Da politische Gründe für eine Allianz mit dem Herzogtum von Jülich-Kleve-Berg sprachen, entschied sich Heinrich zur Unterzeichnung des Heiratsvertrages mit Anna von Kleve. Bereits bei einem ersten heimlichen Treffen aus Neugierde war Heinrich enttäuscht. Anna war streng konservativ erzogen, konnte zwar gut nähen und sticken, beherrschte aber keine Fremdsprachen (und somit auch nicht Englisch), war keine gute Unterhalterin und weit weniger hübsch als auf einem Porträt, das er vor Unterzeichnung des Heiratsvertrages von seinem Hofmaler Hans Holbein hatte malen lassen – kurz gesagt, sie entsprach nicht Heinrichs Typ. Ein offizieller Grund für die Verweigerung einer Eheschließung ließ sich aber nicht finden. Noch während der Ehe begann Heinrich eine leidenschaftliche Affäre mit Annas Hofdame Katharina Howard. Bereits im Juli 1540 wurde die Ehe wieder annulliert. Der König adoptierte Anna von Kleve als „gute Schwester“ und gab ihr mehrere Schlösser, Güter und Grundstücke, sowie eine Rente von etwa 3.000 Pfund auf Lebenszeit – eine gigantische Summe! Sie wurde des Weiteren zur höchsten Dame des Landes erklärt, hinter der Königin und den Töchtern Heinrichs. Anna von Kleve lebte nach der Scheidung in England und baute einen sehr liebevollen Kontakt zu Heinrichs Kindern auf. Pikanterweise bewohnte sie Hever Castle, also den ehemaligen Besitz der Familie Boleyn. Sie überlebte Heinrich um zehn Jahre. Thomas Cromwell jedoch wurde des Hochverrats und der Ketzerei angeklagt, zum Tode verurteilt und am 28. Juli 1540 hingerichtet.

[Bearbeiten] Katharina Howard und Katharina Parr

Die folgende Ehe mit der jungen Katharina Howard, einer Cousine Anne Boleyns, wurde noch im Scheidungsmonat am 28. Juli 1540 geschlossen. Katharina Howard konnte nicht besonders gut mit Heinrich umgehen, zumal Heinrich zu dieser Zeit bereits alles andere als eine angenehme Erscheinung und der Altersunterschied wohl doch zu groß war. Zum Verhängnis wurde ihr eine Liebschaft mit dem Kammerdiener Thomas Culpepper, ihrem Cousin 1. Grades. Sie wurde wegen Ehebruchs angeklagt und am 13. Februar 1542 enthauptet. Heinrichs Zorn richtete sich auch gegen andere Mitglieder des Hauses Howard, und so ließ er Thomas Howard und seinen Sohn, den Dichter Henry Howard, Earl of Surrey, inhaftieren.

Regierungssitz Whitehall-Palast
Regierungssitz Whitehall-Palast

Seine letzte Frau, die knapp 30-jährige Katharina Parr, die schon zweimal verwitwet war, heiratete er am 12. Juli 1543. Als Heinrich ein Jahr nach ihrer Hochzeit zusammen mit dem deutschen Kaiser Krieg gegen Frankreich führte, setzte er Katharina Parr als Regentin ein und ließ sie die Staatsgeschäfte führen. Sie wurde auch zum Vormund der drei Kinder bestimmt und wachte über deren Erziehung. Während dieser Zeit begann sie, Gebete und Meditationen zu verfassen. Statt sie wie üblich in Latein zu verfassen, schrieb sie diese in Englisch, ein Zeichen für eine modernere Anschauung der Religion. Ihr eigener Kopf in religiösen Fragen und ihr Widerspruchsgeist weckten das Misstrauen des Lordsiegelbewahrers Bischof Stephen Gardiner, der ein Verfahren gegen sie einleitete und Heinrich davon zu überzeugen suchte, dass ihr als Ketzerin der Prozess gemacht werden müsse. Kurz vor Heinrichs Tod gelang es ihr aber, den König zu beschwichtigen, der daraufhin von seinem Plan, sie zu inhaftieren, Abstand nahm.

Katharina Parr, Heinrichs letzte Ehefrau, überlebte den König allerdings nur um ein Jahr. Kurz nach Heinrichs Tod heiratete sie Thomas Seymour und starb am 5. September 1548 an den Folgen der Geburt ihrer Tochter Mary.

[Bearbeiten] Tod und Nachfolge

Aus Heinrich, der in jungen Jahren für seine Sportlichkeit und Schönheit gepriesen worden war, wurde ein fetter, kranker König. Es kann nicht eindeutig gesagt werden, woran er litt. Man vermutet Gicht, Wassersucht, Syphilis oder Diabetes. Nach einem Turnierunfall 1536, der ihm eine Oberschenkelverletzung eintrug, an der er bis zu seinem Tod litt, stellte er seine sportlichen Betätigungen ein und nahm daraufhin sehr stark zu.

Heinrich starb 1547 in London und wurde in Windsor begraben. Bei seinem Tod hinterließ er drei Kinder, die, wie von ihm testamentarisch festgelegt, nacheinander auf den englischen Thron kamen: Eduard VI., Maria I. und Elisabeth I.

[Bearbeiten] Vorfahren

 
 
Owen Tudor
(1400-1461)
 
Katharina von Valois
(1401-1437)
 
John Beaufort, 1. Earl of Somerset
(1404-1444)
 
Margaret Beauchamp
(† 1482)
 
Richard Plantegenet
(1411-1460)
 
Cecily Neville
(1415-1495)
 
Sir Richard Woodville
(1412-1472)
 
Jacquetta von Luxemburg
(1415-1472)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Edmund Tudor
(1430–1456)
 
 
 
 
 
Margaret Beaufort
(1443–1509)
 
 
 
 
 
Eduard IV.
(1443-1483)
 
 
 
 
 
Elizabeth Woodville
(1437 - 1492)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich VII.
(1457–1509)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elizabeth of York
(1466-1503)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich VIII.
(1491–1547)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

[Bearbeiten] Kinder

[Bearbeiten] Legitime Kinder

Kinder mit Königin Katharina von Aragón, Heirat am 11. Juni 1509, die Ehe wurde annulliert am 23. Mai 1533:

  • 1 Tochter (* 31. Januar 1510; † 31. Januar 1510)
  • Henry, Herzog von Cornwall (* 1. Januar 1511; † 22. Februar 1511)
  • 1 Sohn (* November 1513; † November 1513)
  • Henry, Herzog von Cornwall (* Dezember 1514, † Dezember 1514)
  • Maria I. (18. Februar 1516; † 13. September 1558); verheiratet mit Philipp II.
  • 1 Kind (Geschlecht unbekannt) (* 10. November 1518; † 10. November 1518)

Kinder mit Anne Boleyn, Heirat am 25. Januar 1533, die Ehe wurde 1536 annulliert:

  • Elisabeth I. (* 7. September 1533,† 24. März 1603)
  • "Henry" (* 1534; † 1534); Historiker sind sich unsicher ob dieses Kind wirklich geboren wurde, oder kurz nach der Geburt starb. Die Geburt selbst und das Geschlecht des Kindes sind nicht sicher belegt.
  • "Edward" (* 29. Januar 1536; † 29. Januar 1536)

Kind mit Jane Seymour, Heirat am 20. Mai 1536:

  • Eduard (* 12. Oktober 1537; † 6. Juli 1553)

[Bearbeiten] Illegitime Kinder

Henry FitzRoy
Henry FitzRoy

Kind mit Elisabeth Blount:

  • Henry FitzRoy, 1. Duke of Richmond und Somerset (* 15. Juni 1519; † 18. Juni 1536), der einzige illegitime Sohn, der von Heinrich VIII. anerkannt wurde.

Kinder mit Lady Mary Boleyn (Schwester von Anne Boleyn):

  • Catherine Carey (* 1524; † 15. Januar 1568)
  • Henry Carey, Baron Hunsdon (* 4. März 1526; † 23. Juli 1596)

Heinrich wird aber heute als Vater der beiden Kinder ausgeschlossen, da Mary nach Beendigung der Affäre auf Anordnung des Königs am 04. Februar 1521 William Carey heiratete - also drei Jahre vor der Geburt des ersten Kindes.

Kinder mit Mary Berkeley:

  • Sir Thomas Stucley (* 1525; † 4. August 1578)
  • Sir John Perrot (* 1527; † September 1592)

Kind mit Joan Dyngley:

  • Etheldreda Malte (* 1529; † nach 1555)

Hinweis: Nur Henry FitzRoy, 1. Duke of Richmond und Somerset wurde von Heinrich als illegitimes Kind anerkannt. Die Vaterschaft weiterer Kinder wurde nie offiziell belegt, anerkannt oder durch Heinrich bestritten.

[Bearbeiten] Nachruf

Heinrich gilt nicht zu Unrecht als Prototyp des Renaissance-Herrschers. Er war gebildet, sprach mehrere Sprachen und korrespondierte mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam. Für seine Streitschrift zur Verteidigung des rechten katholischen Glaubens verlieh der Papst ihm den Titel „Verteidiger des Glaubens“. Er war musikalisch und komponierte. Im Tanzen, Ringen, Jagen und diversen Waffenübungen tat er sich ebenso hervor wie in der Urform des Tennis und wohl auch des Fußballs (es existiert jedenfalls eine Rechnung für Fußballschuhe für ihn). Während seines ganzen Lebens war der König ein begeisterter Glücksspieler, der unter anderem Würfel- und Kartenspiele mochte. Es wird behauptet, er habe sogar während der Geburt Elisabeths gespielt.

Heinrich VIII. verstärkte die englische Seemacht und gründete eine effiziente Marine. Sein Flaggschiff, die Mary Rose, sank jedoch am 19. Juli 1545 während eines Gefechts mit den Franzosen nach langer und erfolgreicher Fahrt beim Auslaufen aus dem Hafen von Portsmouth vor den Augen Heinrichs. In den 1980er Jahren wurde das Schiff geborgen und gab wertvolle archäologische Hinweise auf diese Periode. Heute wird es in Portsmouth ausgestellt.

[Bearbeiten] Heinrich in Film und Musik

Über Heinrich und seinen Hofstaat wurden viele Filme gedreht. Drei, die hier Erwähnung finden sollen, sind Das Privatleben von Heinrich VIII. von 1933 mit Charles Laughton, der diese Rolle noch einmal 1953 in dem Film Die Thronfolgerin spielen sollte, und die BBC-Fernsehserie Die Sechs Frauen Heinrichs VIII. von 1970 mit Keith Michell. 1972 kam davon eine Kinofassung heraus!

2003 wurde die Lebensgeschichte von Heinrich VIII. mit großem Aufwand neu Verfilmt: „Henry VIII“. Ray Winstone spielt Heinrich. Weitere bekannte Darsteller sind Helena Bonham Carter und Sean Bean.

1969 verfilmte Charles Jarrott mit Königin für tausend Tage, wenngleich historisch nicht ganz korrekt, die Liebesgeschichte und Ehe zwischen Heinrich VIII. (Richard Burton) und Anne Boleyn (Geneviève Bujold). Der Film wurde im Jahr 1970 mit vier Golden Globes prämiert und für zehn Oscars nominiert.

Eine viel zitierte Legende behauptet, das alte englische Volkslied Greensleeves sei von Heinrich VIII. für seine zweite Frau Anne Boleyn komponiert worden. Wahrscheinlich stammt es jedoch vom Kanzler Thomas More als Hommage an seinen König.

Der Yes-Keyboarder Rick Wakeman veröffentlichte 1973 unter dem Titel „The Six Wives Of Henry VIII.“ ein Konzeptalbum über Heinrich und seine Ehefrauen. Wakeman widmete jeder der sechs Frauen einen Instrumentalstück und versuchte nach eigenen Angaben, die Beziehung des Königs zu seinen Gemahlinnen musikalisch umzusetzen [1]. Das Album verkaufte sich millionenfach und wird von vielen Kritikern als Wakemans bestes Soloalbum angesehen (vgl. Rezension).

[Bearbeiten] Quellen

  1. Zitat Wakeman: „This album is based around my interpretations of the musical characteristics of the wives of Henry VIII.“ (Quelle: Plattenhülle des Albums)

[Bearbeiten] Weblinks


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